Dampfradioforum

Hallo zusammen,

bei meinem Telefunken Jubilate 1651KE ist nun scheinbar zum dritten mal der Ratio-Elko defekt*

* Messen kann ich den Defekt mit meinen Mitteln nicht wirklich, das Symptom ist aber dass nach einigen Betriebsstunden die Senderauswahl sehr klein wird, nur noch 1-2 UKW Sender sind zu empfangen und dafür muss man sehr empfindlich einstellen.

Der Elko ist richtig herum eingebaut (+ an Masse).

Original verbaut war ein 2uF mit 75V.
Ich hatte danach 2x einen 2,2uF mit 100V verbaut, beide scheinen nun defekt zu sein, nachdem das Radio anfänglich guten Empfang hatte. Nachdem der erste neue Elko nochmal gegen einen identischen getauscht wurde lief das Radio wieder einige Zeit. Nun wieder das selbe Problem.

Ich hatte mich schon gefragt ob das evtl. damit zu tun hat dass man dieses Radio nicht auf 230V einstellen kann, sondern es auf 220V läuft (wir haben hier ca. 235V anliegen). Aber ich messe an dem Kondensator (C64 auf dem Schaltplan) um die 18V und kann mit nicht vorstellen dass da mal die 100V erreicht werden.

Was mich noch irritiert ist dass der original Elko um ein vielfaches größer war als meine neuen (siehe Bilder).

Hat jemand eine Idee was ich noch probieren kann, ggf. einen Elko mit noch anderen Werten holen?

Gruß
Jan

Hallo Jan,
bei längerer Spielzeit,weniger Sender ,daran kann der Ratioelko keine Ursache sein.
Die Empfangbarkeit bestimmt der Tuner,mit der nachfolgenden ZF-Verstärkung.
Ein defekter Ratioelko verschlechtert die Begrenzung, die AM-Unterdrückung,und sauberen Nulldurchgang.
Somit ist ,ein wiederholter Austausch des gleichen,neuen Elkos,nicht zielführend bei dem Fehlerbild.

Gruß
Claus

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Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D

Hallo Jan,
wenn der Empfang erst nach einigen Stunden schlechter wird, ist das wahrscheinlich kein einfacher Wärmefehler eines Bauteils, weil sich diese viel schneller aufheizen.
Ich hatte bisher zweimal einen Fehler, bei dem der Empfang nach 30 Minuten bis mehreren Stunden schwach wurde. Die Zeiten waren sehr unterschiedlich, und der Empfang verschlechterte sich innerhalb weniger Sekunden. Ursache war, daß bei bei aufgeheiztem Radio der Kontakt zwischen Chassis und aufgeschraubtem Tunergehäuse schlechter wurde. Nachdem die wichtigen Flächen der Verschraubung gereinigt und freigekratzt waren, kam der Fehler nicht mehr vor.

Kein Grund zur Sorge; in den letzten Jahrzehnten sind die Elkos wesentlich kleiner geworden.

Gruß, Frank

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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.

Hi,

ah bezüglich Wärmeentwicklung, da habe ich mich ggf. nicht ganz klar ausgedrückt:
Auch wenn das Radio kalt ist, besteht schon der Fehler. Mit den Betriebsstunden meinte ich einfach die Zeit die das Radio funktioniert hat, seit dem letzten Elko Tausch.

Also irgendwas scheint nicht mehr zu funktionieren. Beim letzten Mal hatte halt der wiederholte Elko Tausch wieder Besserung gebracht

lg
Jan

Wie Claus (Nordmender), als Fachmann, es schon schrieb, der Ratio Elko ist da der falsche verdächtigter.
Denn das Problem kann und das steht ebenfalls bereits geschrieben, erstens im Tuner und zweitens in der ZF liegen, beide aber brauchen als Bedingung, eine saubere Anodenspannung, neben der Röhrenbeheizung.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo,

ich denke, wenn der Austausch des Elkos etwas bringt, dann ist es zumindestens als Folge eines Fehlers zu sehen. Nebenbei habe ich bei eines meiner Grundig Radios schon festgestellt, dass die Spannung am Ratio Elko bei fehlendem Sender durchaus im geringem Masse falsch herum sein kann.
Wenn der Kondensator also wirklich immer wieder defekt ist, muss man die anliegende Spannung dauerhaft verfolgen.

Gruß,
Peter

Hi,

danke für eure Ratschläge.

Bin leider dennoch ziemlich mit meinem Laien Latein am Ende bei dem Radio.

Der Empfang scheint mir so überempflindlich zu sein:
- Einmal der schon beschriebene sehr schmale Frequenzbereich wo ein Sender zu empfangen ist (normal "rauscht der Sender ja so langsam rein"). Hier ist er an einer Frequenz da und ein kurzes Stück weiter komplett leise
- Wenn ich im Raum an einer bestimmten Stelle stehe ist der Empfang plötzlich stark gestört, gehe ich einen Schritt weiter, ist er wieder da
- Wenn ich an die Wurfantenne fasse ist der Empfang weg (Stille)

Vielleicht ruft das ja noch ein paar Ideen hervor

lg
Jan

Hallo, Jan,

tut mir leid, Dir sagen zu müssen, daß in meinen Augen dieses Radio eine Fehlkonstruktion ist.
Begründung: Nachdem Telefunken jahrzehntelang erstklassige UKW Tuner gebaut hat, die sogar so gut waren, daß andere Hersteller die auch verwendet haben, hat man bei diesem Gerät alles auf der einzigen Leiterplatte aufgebaut, selbst das UKW Eingangsteil. Offen und ohne Abschirmung.

Da ist im Prinzip vorprogrammiert, daß irgendwann, z.B. durch Ablagerung von Staub und Feuchtigkeit, Probleme auftreten.

Ich selbst bin eigentlich jemand der nicht so leicht aufgibt. Aber ich hatte auch so ein Ding, da habe ich dann schlussendlich aufgegeben.

Und mir steht an Meßtechnik alles zur Verfügung, was das Herz begehrt.

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz

Hallo,

die Info, dass die Spannung auch mal verpolt sein kann ist neu für mich, man lernt nie aus.
Ein auch nur kurzzeitig verpolter Elko gibt sehr schnell den Geist auf oder bekommt zumindest einen "Schlag" mit.
Bau anstatt des Elkos einen Folienkondensator mit 2,2 µ / 100 V ein. Der ist thermisch viel stabiler, eine verpolte Spannung stört ihn nicht und auch elektrisch viel langlebiger.

Viele Grüße
Frank

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Viele Grüße aus der Pfalz!

Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge klick

Hi,

ist as möglich, das ein Bauteil welches an derselben Lötstelle wie der Elko hängt das Problem erzeugt und der Elko an sich gar nicht defekt ist ?
Ich Frage deshalb, weil ich an einem Radio mal einen ähnlichen sporadischen Fehler hatte. Nach dem Löten hat es eine Zeit funktioniert, bis es dann wieder ausgesetzt hat.
Grund war ein Stryroflexkondensator der einen Kontaktfehler hatte. Durch das Löten hatte sich der Anschlussdraht etwas erwärmt und der Kondensator funktionierte eine Zeit wieder normal.
Hier war zwischen der Lötstellen die ich gelötet habe sogar noch ca. 20mm Leiterbahn zu besagtem Styroflexkondensator.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Hallo,

ich werde das Grundig 3033 mal wieder aus dem Regal holen und noch einmal genauer untersuchen. Natürlich in einem neuen Thread behandeln.

Gruß,
Peter

Guter Punkt Herr Kommissar!

Das könnte ich mir hier auch vorstellen. Ich glaube nicht, daß die Kondensatoren alle defekt sind!

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Viele Grüße,
Günter

Hallo,

das mit dem heiss machen werde ich auf jeden Fall ausprobieren, unmöglich ist ja nix...

Kann man denn einfach einen Folienkondensator statt Elko einbauen? Wieso machen die das nicht direkt, wenn an der Stelle ohnehin die Gefahr ist die Dinger falschrum einzubauen?

Schönen Sonntag noch!
lg

Jan

Hallo Jan,
damals gab es noch keine Folienkondensatoren mit kleineren Abmessungen. Ein Elko war da billiger. Und die Gefahr das du den Elko falsch herum einbauen könntest, haben die Entwickler nicht vorhersehen können
Aber du kannst natürlich einen Folien-C einbauen.

Gruß
Alfred

Ich habe vor kurzen gleichen Problem im Saba Meersburg Automatic. Mal gute UKW Empfang, mal nur 1-2 starke Sender
Schuld war C 40pF im 10,7 MHz ZF Filter zwischen EF89 und EBF89, Primer Seite.
Auf deine stelle werde ich erst ZF Prüfen.

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Viele Grüße,
Damian