Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Apr 27, 2024 22:43 Aktuelle Zeit: Sa Apr 27, 2024 22:43

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 34 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Sa Jan 29, 2022 18:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Danke euch beiden.
Also der sogenannte FAF ("Frauen-Akzeptanz-Faktor") spielt neben aller Technik manchmal auch eine Rolle :mrgreen:

hf500 hat geschrieben:
...ein leises Brummen ist bei den meisten "Dampfradios" eigentlich normal...

Munzel hat geschrieben:
...Man ist zur Siebung der Anodenspannung verschiedene Wege gegangen, die Sparvariante zur Siebdrossel war die Brummkompensation. Um es gleich zu sagen: die brummärmsten Geräte, die ich bisher vor mir hatte, waren die Exemplare mit konventioneller Siebung.
Aus diesem Grund habe ich z.B. in einem Juwel 2 statt des Netzteilelkos mit 2x50µF einen mit 3x 50µF verbaut und damit als erste Siebung eine klassische RC-Siebung gebaut...


Ich bin noch ganz am Anfang, das von Anfang an grundfunktionierende Fidelio wieder fit zu bekommen.
Es brummt halt, bisserl mehr als meine Holde so mag :wink: und ich für normal halte.
Abziehen der Röhren bringt einzeln nichts, außer dass das Brummen eindeutig aus der NF kommt, denn erst wenn die NF Röhre raus ist, brummt nichts mehr.
Auf TA geschaltet die rückseitige Buchse anfassen bringt hingegen einen "ordentlichen" lauten Brumm, so wie es sich gehört.

Ich habe heute mal den ollen großen Philips 100μF + 50μF Sieb-Elko (der hatte gemessen noch 96μF + 45μF !) gegen einen mit neumodischen blauen Becher-Elko mit 100μF + 100μF getauscht.
=> das Brummen ist ein bisserl leiser geworden :wink:

...by the way... hat jemand eine Idee warum der Sieb-Elko nicht wie im Schaltbild direkt neben dem Netztrafo angeordnet ist, sondern auf der abseits gelegenen Chassis-Seite beim NF Teil?

Dumme Frage: Kann man einen alten defekten Becher-Elko einfach so demontieren, um das leere Blechgehäuse aus den neuen blauen Becher-Elko zu stülpen (aus rein kosmetischen Gründen) ?
An der Oberseite scheint ja ein Ventil (?) zu sein, kann mir beim Auseinanderbauen was 'um die Ohren' fliegen? Ist da ggf. etwas giftiges innen drin?
Beste Grüße
Stephan

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2022 21:07 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
das Brummen bei einem "Dampfradio" ist manchemal etwas schwer fassbar, weil es viele Wege gibt, das Ausgangssignal zu "verbrummen". Das faengt mit den Betriebsspannungsn an und hoert beim Aufbau auf. Etwa damit, dass im Chassis herumvagabundierende Heizstroeme (ueblicherweise wird ein Heizpol der Roehren unmittelbar mit dem Chassis verbunden) in das Nf-Signal ueber die Masseverbindungen der einzelnen Stufen gelangen.
Der Lade- und Siebkondensator des Anodennetzeiles muss nicht unbedingt beim Netztrafo, besser, Gleichrichter, sein. Man kann ihn dort anordnen, wo man will, man muss nur dafuer sorgen, dass der Strom vom Minuspol des Gleichrichters zum Minuspol dieser Kondensatoren nicht im Chassis herumvagabundieren kann. Beide Minuspole sind daher direkt miteinander zu verbinden.

Die Kondensatoren sind drucklos, das Ventil soll nur dafuer sorgen, dass der Kondensator im Fehlerfall kontrolliert "abblasen" kann. Direkt giftig ist der Inhalt nicht, aber auch nicht zum Verzehr geeignet ;-) Den neuen Kondensator im alten Becher unterzubringen, ist oft geuebte Praxis, allerdings haengt es vom jeweiligen Geschick ab, wie die Boerdelungen nachher aussehen. Ich lass das daher lieber und verstecke die neuen Kondensatoren unterm Chassis, ohne den alten Kondensator anzuschliessen.

73
Peter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2022 21:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Peter, Danke für deine praktischen Erfahrungen aus der Praxis mit den Bechern der Elkos.
Das beruhigt mich schon mal dass mir nichts um die Ohren fliegen kann, da hatte ich wegen des Ventils echt Bedenken.
Ja, dieser gebördelte Rand an der unteren Kante wäre eine Herausforderung.

Da noch einige Cs zu prüfen und zu tauschen sind, die anderen zu putzen (bildet sich da eigentlich der Gleichstromwiderstand auf der äußeren Schmutzschicht des Kondensators?), dauert's noch. Und wenn alles gut läuft, dann wechsele ich vielleicht den alten Becher-Elko wieder zurück, den ganz so charmant sieht der neumodische blaue ja nun auch nicht aus :mrgreen:

Dateianhang:
Serviceleiste.PNG


Gibt es eigentlich eine Übersicht wo die Sollwerte gesammelt angegeben sind, die an der Service-Leiste des Fidelio anliegen? Oder muss man sich die aus dem Schaltplan raussuchen?
Die Heizspannung dort gemessen beträgt bei Netzteil Spannung 240V nur 5,6V, erst in Stellung 220V beträgt sie knapp 6,2V.
Und wie wird die Kapazität des Ratio Elko gemessen? Wenn ich in der Schaltung einen C messen möchte, muss ich doch ein Beinchen ablöten und kann dann messen. Wie kann denn an den beiden Lötpunkten die Kapazität des Elkos gemessen werden, wenn der noch mit beiden Beinen in der Schaltung angeschlossen ist? Trotzdem wird mir ein Messergebnis von 1030pF angezeigt...

Beste Grüße
Stephan


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: So Jan 30, 2022 22:42 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 599
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
hf500 hat geschrieben:
Den neuen Kondensator im alten Becher unterzubringen, ist oft geuebte Praxis, allerdings haengt es vom jeweiligen Geschick ab, wie die Boerdelungen nachher aussehen. Ich lass das daher lieber und verstecke die neuen Kondensatoren unterm Chassis, ohne den alten Kondensator anzuschliessen.

Ich schneide die Elkos meistens knapp über der unteren Sicke (also 5 bis 10mm von der Unterkante) mit dem Dremel auf, dann läßt sich das Innenleben problemlos entnehmen und die Reste mit Wasser ausspülen. Nachdem ich dann die neuen Elkos montiert habe, kommt einfach der Oberteil vom Alubecher wieder drauf und wird mit einer Runde hellgrauem Klebeband fixiert. Fällt nicht auf und läßt sich zur Not auch wieder öffnen. Mit der Bördelei hab ich keine guten Erfahrungen gemacht.

Kondensatoren löte ich zum Messen normal immer einseitig ab, das ist die sicherste Methode. Ansonsten hängt das Ergebnis von der Schaltung und vom Meßgerät ab. Wenn noch der originale Ratioelko verbaut ist, tausche ich den immer aus. Da mache ich mir garnicht mehr die Mühe mit dem Messen.

Die 6,2 Volt Heizspannung sind ok, also scheint die 220 Volt Stellung in Deinem Fall die passende zu sein. Haengt wohl auch immer etwas vom Trafo ab, wie er gealtert ist.

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 0:34 
Online
Benutzeravatar

Registriert: So Mär 23, 2014 21:00
Beiträge: 1104
Wohnort: Esslingen am Neckar
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Stephan,

der Testpunkt 'Ratioelko' dient nicht zum messen der Kapazität, sondern zum messen der Ratiospannung.

Die Sollwerte für die Testpunkte musst Du Dir schon aus dem Schaltplan holen.
Im übrigen finde ich diese Serviceleiste bei den älteren Nordmende-Geräten ganz gut, da sind die wichtigsten Spannungen aufgelegt.
Möglicherweise gab es in früheren Zeiten Serviceunterlagen, aus welchen die Sollwerte ersichtlich waren, aber mit Schaltplan geht's auch.

Ich hatte im vergangenen Jahr ein Fidelio 57 in der Mache, das Ding macht schon ordentlich Lautstärke, wenn alles in Ordnung ist.

Im übrigen hatten bei meinem Gerät die meisten Röhrenfassungen Kontaktprobleme aufgrund von Verschmutzungen und Oxidation.
Dies ließ sich aber mit Interdentalbüstchen und TUNER-600 beseitigen.
Weiterhin ist mir positiv aufgefallen, dass der Fidelio 57 sehr gutmütig auf Röhrenverschleiß reagiert!
Selbst mit doch schon grenzwertig 'ausgelutschten' Röhren (teilweise nur noch 35% Emission) läuft das Gerät einwandfrei.


Viele Grüße

Martin


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 1:49 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Günter, Danke für deine erprobte Praxis mit den Bechern der Sieb-Elkos.
Yamanote hat geschrieben:
...Kondensatoren löte ich zum Messen normal immer einseitig ab, das ist die sicherste Methode. Ansonsten hängt das Ergebnis von der Schaltung ... ab...
So habe ich das auch bislang gehandhabt.
Hobbybastler hat geschrieben:
...bei meinem Gerät die meisten Röhrenfassungen Kontaktprobleme aufgrund von Verschmutzungen und Oxidation.
Dies ließ sich aber mit Interdentalbüstchen ...

Den Tipp mit den Zahnzwischenraumbürstchen habe ich hier auch aus dem Forum, mangels anderem Mittelchen habe ich die Sockelpins mechanisch und mit Balistol bearbeitet.
Eigentlich kracht nix mehr wenn ich an den Röhren wackele oder sie im Betrieb ziehe.
Hobbybastler hat geschrieben:
...Die Sollwerte für die Testpunkte musst Du Dir schon aus dem Schaltplan holen...

Ja, generell war ich sehr positiv überrascht, dass es in der platinenlosen Zeit der Freiverdrahtung z.B. überhaupt eine Service Leiste gibt, genauso wie man das Chassis ohne Klangregister (bleibt im Holzgehäuse) rausnehmen kann weil die Zuleitung steckbar ist, oder das MA nicht frei herumbaumelt beim Ausbauen.

Nur verstehe ich leider nicht, was denn eigentlich dort an der Leiste gemessen werden kann, und welche Röhre es betrifft (steht ja nicht immer auf dem gelben Klebeband), ich bin da auf dem Schaltplan nicht fündig geworden, oder seh den Wald vor lauten Bäumen nicht? :wink:

Bild

Von links nach rechts: (gemessen in AM Betriebsart)
• Heizpannung (die wäre aber auch leicht am Skalenbirnchen greifbar) = 6,2VAC
• G2 E(C)H = 63VDC (Gitterspannung (das Steuergitter) der ECH81 ist im Schaltbild mit 65V [bei AM Betriebsart] angegeben), das 'H' für die Heptodenfunktion unterstrichen weil dort sieben Teile in der Röhre sind (im Schaltbild linke Seite der Röhre)
• +A EC(H) = 245VDC (Betriebsspannung lt. Datenblatt ECH81 = 250V), Anodenspannung der Heptodenseite der ECH81 lt. Schaltplan, aber warum ist dann das 'C' unterstrichen?
Dateianhang:
Heptode.PNG

• + = 245VDC (plus Spannung wovon?)
• +EP/EM = 245VDC
• 10,7 BF Kurve = 235VDC
• FM-NF S-Kurve = keine Spannung messbar
• Ratio Elko (da sind zwei Messstützpunkte) = keine Spannung messbar, auch nicht gegen Masse

Leider kann ich die Beschriftung an der Service-Leiste nicht deuten, also was EP, EM, BF Kurve, S-Kurve, gibt es zwei verschiedene Massepunkte?

Und warum sind das die (allerwichtigsten?) Kerndaten die da an der Leiste angeführt werden? Waren dort die häufigsten Fehlerquellen zu finden?

(Sorry, ich bin leider nur auf dem Niveau eines Bausatz-Nachbauers aus der transistorisierten Zeit, SMDs bis 1206er Bauform löten geht noch...Schaltpläne verstehen hingegen eher weniger...)
Beste Grüße
Stephan


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 18:21 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 599
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Nixraff hat geschrieben:
Nur verstehe ich leider nicht, was denn eigentlich dort an der Leiste gemessen werden kann, und welche Röhre es betrifft (steht ja nicht immer auf dem gelben Klebeband), ich bin da auf dem Schaltplan nicht fündig geworden, oder seh den Wald vor lauten Bäumen nicht? :wink:

Hallo Stephan,

diese Serviceleiste ist hauptsächlich für den Abgleich des Radios gedacht, damit man dort bequem das Meßequipment anklemmen konnte. Wahrscheinlich wurde im Werk dafür ein Tester verwendet, der alle Meßpunkte gleichzeitig kontaktiert hat, damit der ganze Prüf- und Abgleichvorgang in einem Abwasch erledigt werden konnte. Ist natürlich auch heute noch sehr praktisch, wurde aber bestimmt nicht nur extra für uns gemacht. :wink:

Bei Saba gibts auch eigene Meßbuchsen dafür, wenn auch nicht ganz so komfortabel wie bei Nordmende. Und es wäre interessant zu erfahren, wie das weitere Radiohersteller wie zum Beispiel Grundig gehandhabt haben, denn dort findet sich nichts dergleichen.

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 21:02 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Günter,
auf so eine Idee bin ich gar nicht gekommen, dass es eine Art "Werkstester" gegeben hat. Das macht Sinn.
Beste Grüße
Stephan

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 21:28 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
da man ohnehin Loetstuetzpunkte braucht, hat man bei Mende eben die, die "wichtige" oder "interessante" Spannungen fuehren, auf eine Stuetzpunktleiste an der Chassisrueckseite gelegt und beschriftet. Kostet fast nichts und ist trotzdem nuetzlich ;-)

Fuer den Abgleich im Werk hat man immer "Werkstester" gebaut, die zahlreiche Messwerte mehr oder weniger gleichzeitig erfasst haben, damit man die Geraete schnell durch das Prueffeld, bzw. durch den Abgleich bekam. Schliesslich wurden die in Grosserie gebaut, da konnte man nicht ewig die Messleitungen anschliessen. Irgendwo habe ich noch ein zeitgenoessisches Bild aus einer Radiofertigung, wo man mit einem Messautomaten an jede Roehrenfassung gegangen ist, um Schaltfehler durch Widerstands- und Spannungsmessungen zu finden.

Zitat:
Da noch einige Cs zu prüfen und zu tauschen sind, die anderen zu putzen (bildet sich da eigentlich der Gleichstromwiderstand auf der äußeren Schmutzschicht des Kondensators?),

Nein, der Uebergangswiderstand bildet sich im Inneren des Kondensators, indem das als Dielekrtikum dienende Papier aus der Luftfeuchtigkeit Wasser aufnimmt. Die Wassseraufnahme geht auch durch Kunstharz- (Wima Durolit, Ero EROID) und diverse Kunststoffumhuellungen (Neokon bei Mende). Wirklich sicher sind nur solche Kondensatoren, wo der Kondensator hermetisch in ein Keramikrohr oder Metallbecher verloetet ist. Daher sind alle Papierwickelkondensatoren einfach nur zu tauschen, gross messen lohnt nicht, weil kaum welche uebrigbleiben, die "noch gut" sind.
Durch Widerstandsmessung findet man die mit herkoemmlichen Messgeraeten ohnehin nicht, die messen meist nur bis 2 oder wenn's gut ist, 20M Ohm. Dazu noch mit einer kleinen Spannung (um 2V oder so). Da muss man schon einen Isolationstester haben, der bis in den G Ohm Bereich misst und 250/500V Messpannung hat.
Ersatzweise misst man die Kapazitaet, durch das Messverfahren, das die meisten Digitalmessgerete verwenden, wird bei "nassen" Kondensatoren eine ueberhoehte Kapazitaet angezeigt.
Ich habe da noch NOS-Durolit, die auf die doppelte Nennkapazitaet kommen und nie in feuchten Umgebungen gelagert wurden....

73
Peter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 22:22 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 599
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Im "Legendären Saba Film" auf Youtube sieht man auch so eine Szene, wo die Radios auf Prüfautomaten getestet werden, wenn ich mich noch richtig erinnere...

https://www.youtube.com/watch?v=0iwd38tdCSA

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 22:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Peter,
das klingt einleuchtend mit den Kondensatoren, dass alles Messen doch nicht viel bringt.

Ich war nach erstem wenigen Einlesen so hin&her gerissen, ob der C-Kompletttausch nicht eher so eine Art "Glaubenskrieg" sei (die einen sagen ja alles zu tauschen, die anderen tauschen nur das nötigste...)

Die Lieferung meiner Tauschkondensatoren-Liste ist aber zwischenzeitlich auch angekommen, fehlt nur noch eine große Portion Zeit... :wink:

Leider sind die meisten Drahtbeinchen abgewinkelt in die Lötösen gesteckt, wird also ein bisschen fummelig beim auslöten, deshalb die Frage: Lieber komplett auslöten, oder lieber Beinchen abkneifen und an die Drahtreste den neuen C anlöten?

Gibt es eine patente dünne Zange, die spitz ist aber trotzdem vorne abkneift?
Beste Grüße,
Stephan

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Zuletzt geändert von Nixraff am Mo Jan 31, 2022 22:54, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Mo Jan 31, 2022 22:54 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Yamanote hat geschrieben:
Im "Legendären Saba Film" ...


Video 08:30sec:
"Die Arbeit im Reich der Farben ist eine Freude für die Augen" sagte der Fließbandarbeiter ohne Atemschutz mit der Sprühpistole in der Hand. Ah ja.

Cooles heimeliges Video 8_)
Beste Grüße
Stephan

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Di Feb 01, 2022 19:09 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Nixraff hat geschrieben:
Ich war nach erstem wenigen Einlesen so hin&her gerissen, ob der C-Kompletttausch nicht eher so eine Art "Glaubenskrieg" sei (die einen sagen ja alles zu tauschen, die anderen tauschen nur das nötigste...)

Ich gebe zu, dass sich meine Meinung dazu im Laufe der Zeit geändert hat.

Vor 20 Jahren habe ich nur die Kondensatoren ersetzt, die an kritischen Stellen saßen oder Funktionsstörungen verursachten. In den meisten Radios waren das nicht viele.

Heute ersetze ich vor allem bei Radios, die ich abgebe und/oder die im Alltagsbetrieb laufen sollen, alle Papierkondensatoren. Denn die Jahrzehnte, die hinzugekommen sind, haben ihren Zustand weiter verschlechtert. Außerdem haben viele Radios die letzten Jahre im Keller, auf dem Dachboden oder in ungeheizten Nebengebäuden verbracht, weil die ursprünglichen Besitzer verstorben sind, die Wohnung aufgelöst wurde und die Erben sich das Radio nicht ins Wohnzimmer stellen wollten. Die Temperaturschwankungen und die Luftfeuchte in solchen Räumen beschleunigen die Verschlechterung der Isolation.

Aber ich ersetze nicht sofort alle Kondensatoren auf einmal. Vor der Inbetriebnahme kommen erst einmal die dran, die Folgeschäden anrichten können oder aus anderen Gründen kritisch sind. Also vor allem der Koppelkondensator vor der Endröhre und, falls vorhanden, Entstörkondensatoren am Netzeingang oder vor dem Gleichrichter sowie der Anodenkondensator an der Endröhre, falls er an Masse geht. Dann folgt der erste Funktionstest und die Suche und Beseitigung von Fehlern. Zum Schluss tausche ich die übrigen Papierkondensatoren, aber auch wieder nicht alle auf einmal, sondern nach 2-3 Stück mache ich jeweils einen Funktionstest. Wenn beim Tausch ein Fehler passiert ist, brauche ich dann nicht Dutzende ausgetauschter Kondensatoren kontrollieren.

Lutz


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Di Feb 01, 2022 21:17 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Nixraff hat geschrieben:
Lieber komplett auslöten, oder lieber Beinchen abkneifen und an die Drahtreste den neuen C anlöten?

Gibt es eine patente dünne Zange, die spitz ist aber trotzdem vorne abkneift?


Moin,
ich schneide an der Loetoese ab und loete den neuen Kondensator an der Loetoese an. Dafuer einen Drahtrest vom alten Kondensator zu nehmen, ist mir zu fummelig, daher mache ich das nur in Ausnahmefaellen.
Zum Abschneiden nehme ich einen schlanken Elektronikseitenschneider, fuer spezielle Faelle habe ich einen schlanken Vornschneider Fabrikat "Bernstein", die auf derlei Werkzeug spezialisiert sind.
Das aktuelle Modell:
https://www.bernstein-werkzeuge.de/prod ... -blackline

73
Peter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Fidelio 56 3D
BeitragVerfasst: Di Feb 01, 2022 23:16 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jan 08, 2022 18:14
Beiträge: 93
Wohnort: südwestl Emsland
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
röhrenradiofreak hat geschrieben:
...ich ersetze nicht sofort alle Kondensatoren auf einmal... sondern nach 2-3 Stück mache ich jeweils einen Funktionstest...

Ja, sehr praktisch, das war auch meine Denke, dass ich sogar nach jedem oder jedem zweiten getauschten zwischenkontrolliere um den Suchradius möglichst gering zu halten falls ich einen Bock schieße.

hf500 hat geschrieben:
...einen schlanken Elektronikseitenschneider, fuer spezielle Faelle habe ich einen schlanken Vornschneider...

Genau da hat mir für die Suchfunktion die passende Vokabel gefehlt. Ich hatte gedacht die frontal schneidende Variante eines Seitenschneiders müsse Frontschneider oder Frontalschneider oder so ähnlich heißen. Das hat bei mir gedauert, bis ich gestern durch Zufall nach vergeblichem Suchen diesen "Vorn"schneider als Begrifflichkeit gesehen habe. Ganz ehrlich, ich hatte das Wort Vornschneider noch nie vorher gehört :roll:

Damit ist mein Wortschatz um 1 Wort erweitert :mrgreen:

Man landet dann beim Suchen wohl zwangsläufig bei Bernstein, etwas geschockt war ich dass eine Zange 97€ kosten kann, habe aber heute Morgen einen schönen Bernstein Vornschneider mit schwarzen Griffen für neun Euro inkl. Versand gefunden.Der müsste bis zum Wochenende da sein, das passt...
Beste Grüße
Stephan

_________________
...radios are like potatoe chips - only one is not just enough

Mein Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCWCjuf ... w3Q/videos


Nach oben
  
 
 [ 34 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot, Google [Bot] und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum