olli0371 hat geschrieben:
Damit sehe ich dann nicht, wie man mit den beiden Kernen des 1. ZF Filters eine Bandbreite von ca.350kHz einstellen soll, wie es die Anleitung fordert., wenn der Kern des 2. Filters die Durchlasskurve des 1. Filters beeinflusst.
Moin,
die Bandbreite eines Bandfilters wird eigentlich ueber die Kopplung eingestellt. Das ist bei diesem Filter nicht moeglich, man kann nur die Resonanzfrequenz der Kreise einstellen. Wenn man hier eine bestimmte Bandbreite einstellen soll, geht das strenggenommen nur ueber einen "schiefen" Abgleich, also nicht auf Maximum, sondern so, dass man die geforderte Bandbreite erhaelt.
Das Video habe ich gestern Abend gesehen, war das das Filter, bei dem ein Kreis von oben, der andere von unten abzugleichen ist?
Wenn sich die Kerne gegenueberstehen, gaebe es noch eine Moeglichkeit:
Die Kopplung ist von der Kernstellung zueinander abhaengig. Die Kreise haben bei zwei Kernstellungen Resonanz, das "innere" und das "aeussere" Maximum. Das Filter ist schmal, wenn beide Kerne auf das aeussere Maximum abgeglichen werden (Kopplung lose); breit, wenn beide Kerne auf das innere Maximum abgeglichen werden (Kopplung fest) und irgendwas dazwischen, wenn einer der Kerne innen, bzw. aussen ist.
In dem Fall muss der Hersteller darauf hinweisen, ueblich ist eigentlich der Abgleich auf das aeussere Maximum beider Kerne bei dieser Filterbauart.
Das Filter im Anodenkreis der Roehre kann kaum das am Gitter beeinflussen, dazu entkoppelt die Roehre die Filter zu gut (muss sie auch, weil sonst Gefahr der Selbsterregung der Stufe).
Man sieht aber an der Anode noch die Resonanz des Primaerkreises des Filters, was natuerlich die Gesamtkurve beeinflusst.
Blaupunkt war zu jener Zeit ohnehin grosser Kuenstler bei den Tischradios. Die ECH als Mischroehre/Oszillator auch bei UKW gehoert zu der Experimentierphase der UKW-Anfaenge. Durch die fuer UKW unguenstige Umschalterei am Misch- und Oszillatorsystem war die Leistung wirklich nicht berauschend, eher rauschend

Der Flankengleichrichter ersparte den Aufwand eines Ratiodetektors oder anderen Diskriminators.
Daher hat man den total umgeschalteten Eingang schnell aufgegeben und ein separates Mischteil eingefuehrt. Zjmal die ECH wirklich kaum fuer UKW geeignet ist (*).
Kennzeichnend fuer Blaupunkt ist auch die Verwendung von Reflexschaltungen, bei der verschiedene Roehren doppelt ausgenutzt wurden. Kann man machen, wenn man zwei weit auseinanderliegende Frequenzbereiche in einem System verstaerken will, fuehrt aber zu Problemen, weil man Signale kreuz und quer durch das Geret fuehren muss, was schnell zu unerwuenschten Verkopplungen sorgt. Sparte zwar Roehren, macht gerne Probleme, daher haben sich die meisten Hersteller damit nicht befasst oder schnell aufgegeben. Nur Blaupunkt war da ziemlich eisern

(*) und mit der Einfuehrung des Fernsehens gingen die Probleme damit erst recht los, weil mit dieser Roehre in der klassischen LMK-Mischaltung kaum die Stoerstrahfreiheit auf UKW gewaehrleistet werden kann. Wenn dann die Oszillatoroberwelle in den TV-Bereich faellt.... Auch die ersten Mischteile mit ECF15 hatten da Probleme.
73
Peter