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Dampfradioforum • Thema anzeigen - SABA-Freudenstadt 6-3d alltagstauglich machen

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BeitragVerfasst: Mo Apr 04, 2022 11:23 
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So, gestern habe ich also mein neues SABA bekommen!

Wie ich im anderen Thread schon geschrieben habe, ist das Gerät in einem erfreulich guten Zustand. Der Vorbesitzer wollte es vorführen und hat gemeint, daß es eigentlich durchgehend in Betrieb war. Es hat auch auf Anhieb alles funktioniert, und ich hab's um 30,- Euro erworben.
Das Magische Auge (EM80) ist perfekt, und überhaupt habe ich das Gefühl, daß da schon mal jemand eine Instandsetzung gemacht hat. Aber ein paar Kondensatoren habe ich trotzdem schon entdeckt, die laut anderen Threads zum Freudenstadt jedenfalls ausgewechselt gehören. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar gute Fotos machen, und euch um Mithilfe bei der Identifikation und Ersatzteilbeschaffung bitten.

Was ich gestern dann noch entdeckt habe, bzw. was am Ende passiert ist;

-) Eines der beiden Skalenlämpchen geht nicht.
-) Auf allen Lautsprechern ist (auf sehr ähnlicher oder gleicher Frequenz) ein ganz leises Brummen. Fast nicht wahrnehmbar, aber doch.
-) Während ich gestern mit UKW und dem BASS-Regler gespielt habe, hat auf einmal der Linke Lautsprecher angefangen bei Bässen zu vibrieren und zu "scheppern". Ich dachte zuerst das ist nur weil ich den Bass voll aufgedreht habe, aber es ist jetzt mal dauerhaft, … also hab ich das Gerät nach der dieser ersten Stunde gleich mal ausgeschalten. Vielleicht ist es doch länger gestanden. Von der Logik her hätte ich mal gedacht, daß es der Lautsprecher selber sein muß, da ja alle Lautsprecher in Serie hängen und der Rechte weiterhin perfekt läuft. Oder fällt euch 'was ein warum das trotzdem von der Endstufe kommen kann?

Meine ersten unsortierten konkreten Fragen:

-) Lautstärke lässt sich nicht abdrehen. Das Radio ist immer (sehr leise) zu hören. Gehört das so?
-) Was ist der Anschluß der hinter der Rückabdeckung zwischen Tonabnehmer und Außenlautsprecher versteckt ist?
-) Sind die 220V vom Netzteil ein Problem, kann ich irgendetwas Sinnvolles tun diesbezüglich?
-) Das Netzteil hätte auf dem Umschalter nach 220 noch eine weitere -unbeschriftete - Position. Kann das vielleicht eh 240V oder haben die damals nur eine verfügbare Skalenscheibe verbaut ohne weitere Funktion?
-) Wie lange muß man wirklich warten, bis keinerlei Strom mehr im Gerät vorhanden ist? In den Bastlervideos, testen die öfter mal zwischendurch. In den Sicherheitshinweisen (z.B. bei Wumpus) steht aber oft "bis zu einem Tag". Kann man beispielsweise das Chassis schon bald mal sicher ausbauen, solange man die Kondensatoren nicht angreift? Ab wann kann man die Röhren sicher angreifen?

Damit ihr für erste Tipps meine Fähigkeiten ungefähr einschätzen könnt; ich habe schon zwei mal alle Elkos auf Mainboards getauscht. Lötkolben und Mutlimeter sind vorhanden, Widerstand habe ich aber noch nie gemessen. Den Schaltplan habe ich ausgedruckt, kann ihn aber nicht lesen. Für die kommenden Lötarbeiten wurde schon ein Freund, der beruflich Elektronik gewartet hat, zwangsverpflichtet. Der sollte dann auch was mit dem Schaltplan anfangen können, hat aber keine Erfahrungen mit Röhren, dafür eine gute Lötstation, und zuhause auch ein gutes Oszi falls nötig. Trenntrafo haben wir keinen. Ich hab mal zugesagt, daß ich alleine versuche alle nötigen Bauteile zu beschaffen …


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BeitragVerfasst: Mo Apr 04, 2022 20:07 
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Hallo, "RöhrenDAU",

( ich hätte dich auch gern mit Namen angesprochen...)

Die Voraussetzungen sind gut, was das Gerät betrifft: Eine ordentliche Konstruktion, und nicht ganz so,kompliziert und komplex wie die großen Saba Freiburg Geräte.

Die Voraussetzung mit Erfahrung und Meßmitteln ist da eher duchwachsen. Lobenswert ist, daß das zumindest von Dir ehrlich erwähnt wurde.

Du bis Dir ja offenbar der Gefahren zumindest teilweise bewußt...

Zu Deinem Fragen? Wie lange dauert es, bis sich die Spannungen im Gerät auf ungefährliche Werte abgebaut haben? Wenn das Gerät gespielt hat, bauen sich die Spannungen nach dem ausschalten zügig ab, und nach max einer Minute besteht keine Gefahr mehr. Anders ist es, wenn das Gerät nur ganz kurz eingeschaltet war, und die Röhren noch nicht geheizt haben. Dann baut sich die Spannung des Ladeelkos nur sehr langsam ab.

Die wichtigsten Messungen sind zunächst in der Endstufe. Einmal sollte die Kathodenspannung gegen Masse gemessen werden. Kathode ist mit 140 bis 200 Ohm an Masse verbunden, parallel dazu ein Elko von 50 oder 100uF. Die Spannung sollte hier nicht höher als max ca. 8 Volt werden.

Wenn kein Trenntrafo zur Verfügung steht, kann man das Meßgerät zuerst anklemmen ( Krokoklemmen ) und dann einfach dennStecker hineinstecken. Nach max 1 Minute sollte sich ein Meßwert zeigen.

Nächste Messung ist die Gleichspannung am Steuergitter. Steuergitter ist über 700kOhm bis 1MOhm mit Masse verbunden. Dort sollte sich keine Gleichspannung über max 0,5 Volt aufbauen. Beim Einschalten darf sich ein kurzer Impuls zeigen, aber nach kurzer Zeit sollte sich dort max 0,5 Volt einstellen.

Wenn dort eine höhere Spannung meßbar ist, muß der Koppelkondensator geprüft und ggf. ersetzt werden.

Das sind die e rsten Schritte. Gerät zunächst nicht lange eingeschaltet lassen, bis sicher feststeht, daß die Gesamtstromaufname nicht zu hoch ist.

Es müssen in diesen Geräten einigeKondensatoren auf Sicherheit kontrolliert werden ( die, die zu Folgeschäden oder Gefahren für Mensch oder angeschlossene Geräte führen ).

VG Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Mo Apr 04, 2022 21:45 
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Abend Henning!

Danke für die ersten Infos. Ja, klar sage ich was ich verstehe und was nicht, ich will ja ein betriebssicheres Radio haben am Ende und noch was dabei lernen! Je weniger "rumbastelen" desto lieber ist es mir natürlich. ;) Also wenn ich Dich richtig verstanden habe meinst Du, daß wir zuerst einmal etliche Messungen vornehmen sollen, und es nicht mit dem Tausch von ein paar Kondensatoren auf Verdacht getan ist. Ich werde mich bemühen alles was ihr mir vorschlagt umzusetzen. Aber gleich vorneweg, mein Nick ist nicht umsonst gewählt, die Informationen was ich als erstes messen sollte sind mir schon zu hochschwellig. Ich habe keinen Plan wo ich Kathodenspannung an der Endstufe oder das Steuergitter finde. Vielleicht könnt ihr mir dann genau ansagen was ich machen soll, wenn ich mal die guten Fotos gemacht habe. Sollte sich morgen ausgehen. Dann mehr dazu.

Gleich noch eine Frage; gibt es für Radios generell sowas ähnliches wie "Bestückungspläne" neben den Schaltplänen auch? Es wäre mir zwar die letzten 2 Wochen nicht untergekommen, aber alles was hilfreich ist um sich im Gerät zurechtzufinden wäre super.

Übrigens konnte u.A. wegen Deiner Info, weil ich mich jetzt ins Gehäuse greifen getraut habe, das Problem mit dem kratzenden Lautsprecher lösen! Und zwar habe ich in PA und HiFI-Foren gelesen, daß bei alten Lautsprechern, einfach durch die Gravitation die Schwingspule manchmal nicht mehr zentriert im Magneten ist. Also habe ich gerade vorsichtig mit den Fingern von hinten auf der Membran herumgedrückt, besonders dort wo es "kratzt" also auf der unteren Hälfte, und – siehda, der Lautsprecher gibt bei einem kurzen Test wieder perfekte Töne von sich! Um das Problem nachhaltig zu lösen, will ich den Lautsprecher dann einfach um 180° versetzt einschrauben, damit er sich die kommenden 70 Jahre in die andere Richtung "aushängen" kann. ;)

Liebe Grüße

Toni


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BeitragVerfasst: Mo Apr 04, 2022 23:22 
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Hallo Toni,

wenn wir Fotos vorliegen haben, können u.U. die Messpunkte darin einskizziert werden.
Wichtig ist dabei, dass die Röhrenfassungen zu erkennen sind, dann lassen sich auch die relevanten Bauteile markieren.

Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Di Apr 05, 2022 16:46 
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In der Zwischenzeit beantworte ich ein paar Fragen selber. Um meine aktive Mitwirkung und hohe Motivation zu demonstrieren, lasse ich euch ungefragt an meinem Erkenntnisprozess teilhaben ;)

Röhrendau hat geschrieben:
-) Was ist der Anschluß der hinter der Rückabdeckung zwischen Tonabnehmer und Außenlautsprecher versteckt ist?


Ich hab im Netzt noch ein Dokument gefunden, wo neben dem Schaltplan auch ein Seilzugschema und ein Abgleichplan dabei waren. Der Anschluss sind die sogenannten Meßbuchsen für das Abgleichen des AM- und FM-Teiles.


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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 7:17 
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Morgen!

Jetzt ein paar Fotos vom Chassis des Guten Stücks. Leider wars mir nicht möglich den korrekten BBCode fürs Einbinden direkt ins Forum herauszufinden. Ich hab mich gerade eine Stunde bemüht. Wenn mir den wer gibt kann ich es noch ändern.

http://abload.de/img/sabafs1tojw0.jpg
http://abload.de/img/sabafs2smjes.jpg
http://abload.de/img/sabafs3pgkj3.jpg
http://abload.de/img/sabafs4eikke.jpg
http://abload.de/img/sabafs57bko4.jpg
http://abload.de/img/sabafs6q6k85.jpg
http://abload.de/img/sabafs77ajpz.jpg
http://abload.de/img/sabafs8edjrt.jpg

Ab hier die Fassungen von der Unterseite

http://abload.de/img/sabafs9wsjwf.jpg
http://abload.de/img/sabafs10t4j5f.jpg
http://abload.de/img/sabafs1132k26.jpg
http://abload.de/img/sabafs12gsk9f.jpg
http://abload.de/img/sabafs13jikyd.jpg

Und noch 3 Fotos von der Oberseite

http://abload.de/img/sabafs14h9kqi.jpg
http://abload.de/img/sabafs15myjw0.jpg
http://abload.de/img/sabafs161ikk7.jpg

Liebe Grüße
Toni


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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 9:39 
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Hallo Toni,

Glückwunsch, das hast Du wirklich ein schön erhaltenes Gerät ergattert!

Man sieht, dass im Laufe des Gerätelebens schon einige Kondensatoren getauscht wurden. Dies wohl im Rahmen von Reparaturen durch Fachwerkstätten. Es wurde augenscheinlich nicht zuviel erstetzt. Die getauschten Teile stammen aus unterschiedlichen "Epochen"...

Ob das Gerät allerdings schon als betriebssicher eingestuft werden kann, muss noch eruiert werden. Auffällig ist erst einmal der Kondensator auf dem ersten Bild der Oberseite. Das grünlich-graue Dingens neben dem Trafo. Den würde ich vor einem längeren Betrieb erstmal abzwicken. Das Ding heißt in Fachkreisen "Trafokiller", da er im Falle eines Kurzschlusses den Trafo schädigen kann.

Erster Schritt wäre nun auch, die Gerätesicherung auf ihren korrekten Wert zu kontrollieren.
Zweiter Schritt wäre herauszufinden, was bereits getauscht wurde (habe hier die Stückliste des Freudenstadt 6-3D, welche ich hier einstellen kann) und dann geht's im
Dritten Schritt an die Messungen, Henning hat den Weg ja schon super vorgegeben!

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 10:05 
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Hallo Jörg!

Ja, das Gerät ist wirklich sehr schön, und echt gut in Schuss. Alle Seilzüge funktionieren beispielsweise perfekt. Das da professionell was gemacht worden ist habe ich eh auch schon vermutet wegen einiger neuerer Bauteile. Gestern habe ich dann auf der Unterseite auch eine Unterschrift mit Datum aus 1998 gesehen und auch an eine Fachwerkstatt gedacht.

Der Kondensator beim Trafo war auch das Erste was mir aufgefallen ist. Bei dem saftelt es auf der Rückseite auch schon raus. Also einfach abzwicken? Nicht ersetzen? Mich würde interessieren wieso das Radio nach dem Abzwicken noch funktioniert, und was der Sinn hinter dem Kondensator eigentlich wäre, wenn er für den Betrieb nicht notwendig ist (wenn eine Erklärung nicht zu langwierig ist).

Die Stückliste wäre natürlich super!

Soll ich mich beim Bestellen der auszuwechselnden Bauteile an dieses Posting halten http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/ ... #post43409 , oder fehlt da noch was Wichtiges? Messungen mache ich natürlich nach euren Anweisungen!

Übrigens, die funktionierende Skalenglühbirne ist an der Oberseite Lichtundurchlässig. Wisst ihr wo ich sowas bekomme und wie die genau heißen. Die Zweite (kaputte) ist nämlich ein ganz normales Lämpchen, und ich denke daß ein überall indirektes Licht viel schöner ist.

Liebe Grüße
Toni


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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 10:59 
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Hallo Toni,

früher gab es sehr viele starke AM-Sender (Mittel- und Langwelle) und zahlreiche Mittelwellen-Ortssender, welche z.T. mit hoher Energie ausstrahlten. Meist waren die Stromleitungen ins Haus als Freilandleitung ausgeführt. Diese wirkten ähnlich wie eine AM-Antenne. Die Rundfunk-Signale wurden quasi auf die Netzleitung aufmoduliert und gelangten über das Netzteil ins Gerät und somit auch auf die Anodenspannung. Wenn nun auf einen solchen starken Sender/Ortssender abgestimmt wurde, konnte es zu einer sog. Brummmodulation kommen; d.h. Signale aus der Antenne und dem Netzteil überlagerten sich.
Dieses Brummen trat aber nur bei starken Sendern auf. Zur Vermeidung wurde gleich am Trafo ein HF-Blockkondensator (meist 5nF) geschalten, um das Eindringen der modulierten Signale zur unterdrücken.

Heute gibt es quasi keine starken AM-Sender mehr. Ohnehin ist der Empfang von Mittel- und Langwellensender in den Hintergrund getreten. Der Kondensator macht also eigentlich keinen Sinn mehr, bzw. erfüllt keine Funktion mehr.

Leider kann ich derzeit auch keine Bilder, Stücklisten etc. hochladen.

Ob ein grundsätzlicher Tausch aller Kondensatoren Sinn macht, ist eine Streitfrage. Für mich sollte das Wort "Kondensatorkur", welches im Forum herumschwirrt, zum "Unwort des Forums" gekürt werden.
Für den Anfang würde ich mich mal so mit dem Gerät vertraut machen, dass erste Messungen gemacht werden können, mehr nicht...

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 15:02 
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Danke für diese spannende und wirklich gut verständliche Erklärung, lieber Jörg! So macht das richtig Spaß. Beim Tausch bin ich vermutlich eher auf Deiner Seite. Schon weil ich als DAU so wenig falsch machen möchte wie möglich. ;) Außerdem halte ich es gerne mit "if it ain't broke, don´t fix it". Also ich wäre zufrieden mit dem "Minimalprogramm" um das Gerät für Dauergebrauch betriebssicher zu haben.

Bzgl Fofos, mach's notfalls wie ich? Ich könnte auch eine Mailadresse schicken, aber dann sehen die Anderen nicht was Du empfiehlst, …

Liebe Grüße
Toni


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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 17:45 
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Dann geht's los...

Also, Chassis erstmal im Gerät lassen. Rückwand und Bodenplatte ab. 5000pF-Kondensator am Trafo abzwicken.
Da keine Bilder in's Forum geladen werden können, musst Du Dir erst einmal ein Schaltbild des Freudenstadt 6-3D ergoogeln.

Dann suchst Du die Röhre EZ80 im Gerät und betrachtest die Fassung von der Unterseite. Gezählt werden die Anschlusspins im Uhrzeigersinn, ausgehend von der Lücke. Das Gerät auf UKW einschalten und, sobald es Töne von sich gibt, die Gleichspannung an Pin 3 messen.
Wieviel?

Dann die Röhre EL84 suchen. Die Spannungen an Pin 2 und 3 messen. Wie hoch?

Warum das Ganze? An der EZ80 misst Du die Betriebsspannung im Gerät. Diese Röhre erzeugt die Gleichspannung. Hier können wir, abhängig von der Höhe, feststellen, ob die Röhre noch gut ist und genug Leistung für einen Dauerbetrieb abgibt.
An der EL84 misst Du an Pin 2, ob der einzig wirklich kritische Kondensator für einen Dauerbetrieb noch in Ordnung ist. Hat dieser eine schlechte Isolation, wäre also defekt, würde das Gerät durch eine hohe Stromaufnahme schleichend überlastet. An Pin 3 misst Du, wie gut die Röhre noch ist.

Diese Messwerte bitte liefern. Minuspol des Voltmeters (Gleichspannung) irgendwo an's Chassis legen. Spannungswahlschalter auf mind. 500V stellen.

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Mi Apr 06, 2022 22:32 
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Dann berichte ich mal von heute:

5000pF-Kondensator beim Trafo ist entfernt.

EZ80 Pin 3: 298V stabil

EL84 Pin 2: 0V dafür wird das Brummen von dem ich berichtet habe lauter sobald ich den Pin mit der Messspitze berühre (egal ob Minus am Chassis oder nicht)
EL84 Pin 3: 7V stabil

Minuspol vom Multimeter immer am Chassis. Hat mir einen Heidenrespekt eingeflößt am offenen laufenden Radio, … hauptsächlich daß ich nicht abrutsche und irgendwas kurzschließe. Mit Krokoklemmen die ich vor dem Anstecken an die Pins klemmen könnte, wäre mir wohler gewesen.

Außerdem;
-) zweites Lämpchen wieder fest eingeschraubt, wodurch die Skala wieder voll beleuchtet ist, ein "indirektes Lämpchen" wäre mir weiterhin lieber.
-) Sicherung gecheckt und mit Schaltplan und Aufschrift beim Trafo abgeglichen. 0,4A wie vorgegeben.
-) längeres Kabel zwischen 1. und 2. Lautsprecher neu eingelötet, und Lautsprecher 1 um 180° verdreht neu eingebaut. Das Kratzen und Vibrieren ist jetzt dauerhaft weg!
-) Oberseite vom Chassis mit Iso gereinigt (in ausgestecktem und entladenem Zustand natürlich)
-) Altes Stück Klebeband aus der AM-Skala, das dort immer "mitgefahren ist" rausoperiert :)


Liebe Grüße
Toni


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BeitragVerfasst: Do Apr 07, 2022 8:40 
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Hallo Toni,

also, meine erste Einschätzung... Das Ding ist kerngesund! :super:

Die Spannungen sind alle in einem Super Bereich.

Nun geht's an die Kür:

- Wieviele Sender bringt das Gerät denn auf UKW im Vergleich zu einem anderen Gerät, z.B. Radiorekorder, Radiowecker etc.?
- Schließt sich das Magische Auge beim Empfang straker Sender vollständig?
- Funktionieren die Klangregler, kann man Höhen und Bässe einstellen?
- "Kracht" das Gerät beim Umschalten auf andere Wellenbereiche?
- "kracht" das Gerät, wenn im laufenden Betrieb leicht an den Röhren gewackelt wird?

Warum die Fragen: Es sieht aus, als wären die relevanten Kondensatoren schonmal getauscht worden. Nicht getauschth wurden die Kondensatoren im Klangregelnetzwerk. Wenn noch Funktion besteht (Klang lässt sich regeln), würde ich diese belassen.

"Krachprobe" zeigt, ob evtl. Kontakte oxidiert sind und gereinigt werden sollten.

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Do Apr 07, 2022 9:55 
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Hallo Jörg!

Binser hat geschrieben:
also, meine erste Einschätzung... Das Ding ist kerngesund! :super:
Das freut mich sehr!
Leider ist aber seitdem ich gestern gemessen habe dieses "Grundbrummen" viel lauter. Also jetzt unerträglich für normalen Musikgenuss. Auch wackeln an den Röhren hat nichts geändert. Der Brumm klingt eher wie ein "Netzbrumm" und bleibt immer gleich laut, auch wenn ich die Lautstärke verändere, ...

Binser hat geschrieben:
- Wieviele Sender bringt das Gerät denn auf UKW im Vergleich zu einem anderen Gerät, z.B. Radiorekorder, Radiowecker etc.?
Die üblichen Verdächtigen für die Gegend von Wien in der ich bin. Je nach Standort im Raum sogar ein besserer Empfang.
Binser hat geschrieben:
- Schließt sich das Magische Auge beim Empfang straker Sender vollständig?
Also bei den staatlichen, die mit drei Millionen Watt vom Berg runtersenden ja ;)
Binser hat geschrieben:
- Funktionieren die Klangregler, kann man Höhen und Bässe einstellen?
Ja, problemlos und sehr fein sogar.
Binser hat geschrieben:
- "Kracht" das Gerät beim Umschalten auf andere Wellenbereiche?
Ziemlich laut.
Binser hat geschrieben:
- "kracht" das Gerät, wenn im laufenden Betrieb leicht an den Röhren gewackelt wird?
Ja, und zwar die EACB80 und die ECH81. Mit Wackeln an Ersterer kann ich sogar die Lautstärke auf "extrem laut" "stellen". ;) Dei anderen geben keinen Mucks von sich.

Liebe Grüße
Toni


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BeitragVerfasst: Do Apr 07, 2022 16:31 
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Also,

das zunehmende Brummen wird an einem defekten Lade- und Siebelko liegen.
Das ist das Teil links vom Trafo.

http://abload.de/img/sabafs14h9kqi.jpg

Das Ding gibt es (wieder) neu zu kaufen, als Nachfertigung. Google mal nach "Jan Wüsten" und auf seiner Seite nach "KON5050". Das Teil kostet 14,- plus Versand.

Ansonsten brauchst Du noch Teslanol T6-OSZILLIN Kontaktspray und Interdentalbürsten aus dem Drogeriemarkt.
Die Röhren in kaltem Zustand ziehen, ein wenig Spray auf die Bürsten und damit die Röhrenfassungen behandeln. Ein paar Tropfen auf die Röhrenstifte selbst, wieder einsetzen, etwas wackeln und gut ist.
Ebenso die Schaltflächen der Schaltgestänge Umschalter leicht besprühen und ein paarmal durchschalten.

Das war's eigentlich...

Grüße,

Jörg

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