Supporta85 hat geschrieben:
Guten Tag,
besitze ein Erbstück das ich gerne reparieren würde.
Es handelt sich um eine Musikbox Telefunken Kuba Lugano.
Das Chassis ist ein Concertino 53W.
Am Gerät war die Netztsicherung durchgebrannt.
Habe diese ersetzt. Danach lief das Gerät 2h im Dauerbetrieb ohne brummen etc.
Plötlich rauchte der Netzttrafo durch.
Habe das Schaltbild heruntergeladen.
Im Netzteil habe ich an der Anodenwicklung 100 Ohm, nachdem ich die Sekündärseite abgeklemmt habe.
Den Selengleichrichter habe ich nach allen Pins durchgemessen teilweise mehrere KOhm und Megaohm. Weiss nicht ob das OK ist.
Nachdem ich die Sekundär Seite abgelötet habe kamen am Anodenkreis nur 50 V Gleichspannung raus. Der Trafo scheint durchgebrannt zu sein.
Es sind 2x 50 uF Kondensatoren in einer Blechdose. Diese habe ich auf Kurzschluss und Kapazität gemessen. Beides ok.
Ich vermute das im NF-Endstufenbereich etwas defekt ist. Bevor ich den Trafo neubestelle und wieder schiesse bitte ich um Hilfe bei der Fehlersuche.
Habe Elektrotechnische Grundausbildung aber etwas eingerostet.
Habe noch auf der Unterseite Papierkondensatoren mit Rissen entdeckt. Diese vorab tauschen?
Mfg
ja, an so etwas hängt man, das kann ich gut verstehen.
War denn die durchgebrannte Netzsicherung eine mit (halbwegs) korrektem Wert?
Dann hätte das eigentlich nicht passieren dürfen.
100 Ohm als Widerstandswert scheint mir etwas wenig und 50 V natürlich auch. Es sollten üblicherweise so etwa 250 V AC an der
Sekundärwicklung (ohne Last und Gleichrichter) heraus kommen. Offenbar hat die Sekundärwicklung einen Schuss abbekommen.
Die Antwort auf die letzte Frage würde ich auf jeden Fall bejahen. Papierkondensatoren, die schon optisch defekt erscheinen, sind es elektrisch auf jeden Fall. Ich würde da auf jeden Fall alle im NF-Teil erst mal tauschen, vor allem Koppelkondensatoren vor den Gittern und Kondensatoren, die an elektrostatischen Lautsprechern hängen (weiß nicht ob das Gerät so was hat). Letztere müssen auch gut spannungsfest sein (630 V reichen da oft nicht)
Ein Tausch von Elkos an den Kathoden (manchmal auch nur an der Endröhre) ist auch anzuraten. Hier reichen welche für 15 V (mehr kann nicht schaden).
Wenn da ein Elektrostat einen Kurzschluss hat, kann der auch so eine Überlastung verursachen.
Eine Widerinbetriebnahme mit einem neuen / gebrauchten Trafo dann stufenweise vornehmen, erst Trafo allein, dann mit Gleichrichter, dann noch Siebung dazu und immer gut beobachten. Am besten mit einem Regeltrafo - oder falls nicht vorhanden - mit einer Vorschaltlampe arbeiten.
Viel Erfolg.
Klaus-Dieter
(Oliver war schneller, hat sich überschnitten)