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Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: wega 201
BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2022 19:53 
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Hallo Fangemeinde,

konnte mal wieder nicht widerstehen. Mir ist ein Wega 201 zugelaufen, das ich in den nächsten Monaten richten möchte
Es eilt also nicht.

Ich wollte immer schon einen Württemberger. Das Gerät dürfte gebaut worden sein, als ich 30 km entfernt meine ersten Schritte gemacht habe (1956/57). Mit seinen 43 cm Breite ist es "schnuckelig" klein, hat aber einen Standardröhrensatz, 10 FM Kreise und einen relativ einfachen Aufbau (Schaltplan hab ich)
Damit braucht es auch nicht viel Platz, sollte ein "ehrliches" kleines Gerät ohne viel Schnickschnack sein, das dann aber ggf. auch mal länger orgeln darf.

Erste Sichtung:

Ein etwas verkratztes Gehäuse ohne größere Schäden. Technisch vollständig (Lautsprecher, Trafos und Röhren alle da)
Also eine hoffentlich machbare Aufgabe. Ich hab ja den anderen Thread hier zum Gerät gelesen.
Hoffe, dass ich keinen Bruch im Ratiofilter habe.

Viel Staub und etwas muffiger Geruch (stand wohl länger in einem Keller)
Das muss erst mal auslüften. Kleinere Stockflecken am Chassis nach grober Reinigung mit Pinsel und wenig Wasser.

Möglicherweise Ärger im Einschalter.... da war ich mal kurz dran.
Chassis ist noch eingebaut.

ERSTE FRAGE:

Es sind in dem Gerät viele Elkonda Kondensatoren (rot) verbaut.
Was ist von denen zu halten?
Sind wohl mit Kunststoff vergossen.
Machen optisch einen guten Eindruck.

Hab Grundigs gleichen Baujahres gerichtet, die hatten massenweise Ero100, denen man schon von außen ansah, dass sie "fertig" waren.

Wega hat auch sehr solide Kunststofffassungen verbaut. Nur die EM80 hat eine Pertinaxfassung.

Ich hab auf den ersten flüchtigen Blick auch Widerstände mit Farbringen entdeckt.
War da schon jemand dran, oder hat man die 1957 auch schon verbaut?
Könnte im Bereich der TA Zuführung sein.

Wie gesagt, erst mal nur ein flüchtiger erster Eindruck...

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mi Mai 11, 2022 23:09 
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Hallo Klaus-Dieter,

die Elkonda-Kondensatoren kenne ich nicht und kann sie daher auch nicht einschätzen.

Es gibt aber auch Kunststoffvergossene Kondensatoren mit Papierisolation, z.B. die hellblauen, welche Grundig oft verbaut hat.
Die von Grundig sind genau so fertig wie andere auch.

Ich weiß aber auch aus anderen Berichten, dass mittlerweile auch die moderneren Erofol II teilweise Probleme machen.

Kurz und Gut: Ob die Elkonda-Kondensatoren noch was taugen, kann nur mit einem Isolationstester festgestellt werden.

Auf jeden Fall tauschen würde ich an Deiner Stelle den Koppelkondensator zur EL84.
Dann könnte das Gerät mal vorsichtig mit Vorschaltlampe in Betrieb genommen werden.


Viele Grüße

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Do Mai 12, 2022 5:29 
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Nach meiner Erfahrung mit Wega, die diese Kondensatoren vermehrst eingebaut haben, kann man die an normaler Stelle beruhigt drinnen lassen. Am Netzeingang sind auch welche, richtig? Die bitte entfernen und bei eigenem Wunsch durch moderne ersetzen (Netzeingang!).
Sollte die als Gitterkondensatoren Verwendung gefunden haben, würde ich da zumindest mal am Gitter der EL84 messen ob der noch dicht ist.
Ansonsten habe ich eigentlich gute Erfahrung damit gemacht.

viewtopic.php?f=2&t=14127

weiter unten
viewtopic.php?f=35&t=13174&hilit=Elkonda

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 14, 2022 16:58 
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Danke an Martin und paulchen,

Hab das Chassis mal ausgebaut und grob gereinigt.
Das Kontaktproblem im Netzkreis ist hoffentlich beseitigt, eswar mal wieder die Fassung der Sicherung.

Der Kondensator in der Netzleitung ist raus.
Der sah sehr verdächtig aus, ist kein Elkonda und hatte schon deutliche Risse in der Teermasse. Danke für den Hinweis, aber den hätte ich eh abgeknipst.

Das Gerät wurde wohl viel genutzt, denn die Skalenlampen waren quasi verdampft.
Weiterhin war viel Staub im Gehäuse. Ich frage mich, wie das gefundene Streichholz da rein kam.

Skalentrieb etwas leichtgängiger gemacht. Zum Glück ist das
Skalenseil (eigentlich 2) intakt. Das ist ohne Seillaufplan kaum zu richten.
Das Gerät schaltet den Skalentrieb auf AM und FM um, wie in den späten 50ern häufig.

Erste kurze Messung einiger Widerstände zeigt, dass der 2kOhm 2 W zwischen Lade- und Siebelko durch ist.
Heißt, dass möglicherweise die Siebelkos ein Problem haben.
Ist ein Schraubtyp. Hab mal auf Verdacht Ersatz geordert.

Es könnte natürlich auch sein, dass eine Überlastung der EL84 den Widerstand gekillt hat.
Ich werde den Koppelkondensator von der EABC80 zum Gitter EL84 mal einseitig ablöten und ersetzen.
Wenn das Radio dann spielt (oder zumindest auf TA brummt) dann löte ich den Elkonda wieder rein und messe wie von Paulchen vorgeschlagen mal die Spannung am Gitter der Endröhre.
Danke für euren Rat.

Die Elkos an der EL84 und den Ratioelko mach ich auch noch neu.
Dann hab ich noch zwei oder 3 Ero-Kondis entdeckt, die werden auch ersetzt.

Ich muss mir erst mal ne Vorschaltlampe basteln. Früher hatte ich ja die große Schalttafel der Schule zur Verfügung.
Da ich jetzt im Ruhestand bin leider nicht mehr.

Ich berichte weiter. Vielleicht ergeben sich ja noch Fragen.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 14, 2022 18:07 
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grueni hat geschrieben:
Es könnte natürlich auch sein, dass eine Überlastung der EL84 den Widerstand gekillt hat.


Moin,
ohne das Schaltbild gesehen zu haben, das halte ich nicht sehr fuer moeglich.
Dann naemlich muesste die EL84 so viel Schirmgitterstrom gezogen haben, dass sie zerstoert ist. Wenn der Widerstand zwischen Lade- und Siebelko liegt, dann wird in der Regel aus dem Ladekondensator die Anodenspannung und aus dem Siebkondensator die Schirmgitterspannung, sowie die Anodenspannung fuer das gesamte restliche Geraet (vielleicht ohne mag.Auge) bezogen. Auch im Ueberlastungsfall, wenn die Anode schon glueht, kann das Schirmgitter nicht soviel Strom ziehen, dass der Siebwiderstand durchbrennt. Es sei denn, man hat ihn wirklich "auf Kante genaeht", aber im Interesse der Betriebszuverlaessigkeit macht man sowas nicht.

Was fuer eine Bauart ist der Widerstand und sieht er grob ueberlastet aus?

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 14, 2022 19:39 
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Hallo Peter,

nein, er sieht nicht überlastet aus, man kann keine Verfärbungen erkennen.
Aber er ist eh schwarz. Sieht ein wenig nach Drahtwiderstand aus. Ich werde auch irgendwann Fotos posten.

Laut Schaltbild liegt er definitiv zwischen den beiden Kondensatoren.
Im Schaltbild steht auch 4 W auf dem Widerstand selber 2 W.
Also vielleicht wirklich auf Kante genäht.

Dass solche Widerstände an der Stelle "durch" sind, hatten wir in letzter Zeit öfter mal hier im Forum.
Ich hatte das mal bei meinem Grundig 4077. Da hab ich geklotzt und zwei Widerstände mit doppeltem Wert
parallel geschaltet. Dann kostet es halt 2 Euro, ist aber für die Ewigkeit, zumindest an der Stelle.
Was nicht heiß wird, geht auch nicht kaputt.

Klar, in der Industrie ist Konkurrenz. Da spart man an jedem Cent, denn die Konkurrenz macht das auch.
Dass dann das Gerät früher kaputt geht ist vielleicht sogar gewollt.
Unsere Radios haben immerhin 60 bis 70 Jahre gehalten, das schaffen moderne Geräte wohl kaum.

Über die EL84 im Gerät weiß ich nichts. Hatte sie nicht auf dem Röhrenprüfer und das Gerät selber auch noch nicht an der Steckdose. Möchte erst noch die genannten Dinge erledigen.

Wenn ich es richtig verstehe, tippst du eher auf einen defekten Siebelko?

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Sa Mai 14, 2022 19:56 
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Hab gerade in den Schaltplan gesehen.
Die Anodenspannung an der EL84 ist etwa 60 V höher als an den anderen Röhren.
Damit ist der Strom durch den Widerstand also 60 V / 2000 Ohm sind 0,03 A
Die Leistung ist also in etwa 1,8 W. (U×I bzw. R×I×I)

Das ist in der Tat knapp bemessen bei 2 W.

Noch nicht berücksichtigt ist, dass natürlich auch in der ZF oder der UKW Box noch ein Problem stecken könnte.
Hatte das Radio ja noch nicht an der Steckdose.
Kann nur sagen, dass die Anodenwiderstände der ECC 85 ok sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mo Mai 16, 2022 13:45 
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grueni hat geschrieben:
Hab gerade in den Schaltplan gesehen.
Die Anodenspannung an der EL84 ist etwa 60 V höher als an den anderen Röhren.


Moin,
in diese Rechnung muss noch der ohmsche Widerstand der Anodenwicklung auf dem Ausgangsuebertrager eingerechnet werden, oder ist mit der "Anodenspannung an der EL84" die Spannung am Ladekondensator gemeint?

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mo Mai 16, 2022 16:42 
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Berichtigung: Hab gestern noch mal im Radio nachgesehen.
Der R36 hat tatsächlich 4 W wie im Schaltbild angegeben.
Ist definitiv tot obwohl äußerlich völlig unauffällig.
(zwischen Lade- und Siebelko)
Wega hat den unter dem Chassis verbaut. Da wird es natürlich heiß, obwohl in der Umgebung Löcher im Chassisblech sind.

Das spricht für mich für einen satten Kurzschluss irgendwo.
Ich hab auch die Lade- und Siebelko mit Multimeter geprüft.
Das sieht gut aus, aber das heißt nicht, dass das mit 300 V auch so ist.
Die mach ich neu. Ersatz ist schon bestellt.
Der Siebkondensator ist für mich im Moment der Hauptverdächtige.

Die EL84 ist ok, spielt in einem anderen Radio und sieht auf dem RPG gut aus
(Eigenbau meines Großvaters).
Ich hab noch sämtliche Anodenwiderstände aller Röhrensysteme geprüft, alles ok.

Jetzt mach ich erst mal die Siebkondis, den Kathodenelko und den Ratioelko neu und tausche die zwei oder drei Ero Papierkondis und ersetze den R36.
Dann sieht man weiter....

Was ich noch wissen möchte:

Hab die Primärseite des Ausgangsübertragers gemessen.
So um die 500 Ohm. Klingt für mich plausibel. Auf dem Trafo steht 7000 Ohm.
Das scheint mir etwas viel. Ist das dann ein Impedanzwert und wenn ja für welche Frequenz?
Ich möchte ja noch was lernen.
Wega hat den übrigens an der Schallwand verbaut. Hab ich noch bei keinem anderen Radio so gesehen.

Mechanisch und schmutztechnisch ist das Chassis jetzt ok.
Drehko Antrieb läuft wieder sauber und Umschaltung auch.

Werde berichten, wenn ich dann das Radio langsam und mit Plan vorsichtig wieder mit Wechselspannung in Kontakt bringe.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mo Mai 16, 2022 17:32 
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Da wird kein Kurzschluß sein, sonst wäre er a) verfärbt und b) wären mit Sicherheit andere Bauteile ebenso gestorben.
Ich vermute eher das dort im Inneren des Widerstandes ein Kontakt- (Korrosion) Problem ist. Gehe ich Recht in der Annahme das dies ein Drahtwiderstand ist? Dann würde ich fast wetten das dies so ist. Der Fehler wird dann wohl direkt am Übergang Draht-Schelle (Anschluß) liegen.
Oder aber die Schutzschicht (so vorhanden) ist verletzt worden und es liegt ein mechanisches Problem vor.
In beiden Fällen kommst Du um einen Austausch nicht herum wenn Du einen sicheren Betrieb haben willst.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mo Mai 16, 2022 18:20 
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Danke Paulchen für deine Einschätzung.
Ja es ist ein Drahtwiderstand. Und ja, ich könnte mir vorstellen, dass es da gut warm geworden ist.

Häufig findet man diese Siebwiderstände ja auf dem Ausgangsübertrager und damit oben auf dem Chassis, wo gut Luft hinkommt.
Vielleicht ist er auch nur an den Anschlüssen korrodiert.
Das Ergebnis ist das gleiche. Er muss neu gemacht werden.

Ich wollte auch mal danke sagen für den super Tipp mit der Politur um Drehknöpfe wieder zu Glanz zu verhelfen.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mo Mai 16, 2022 19:28 
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grueni hat geschrieben:
Hab die Primärseite des Ausgangsübertragers gemessen.
So um die 500 Ohm. Klingt für mich plausibel. Auf dem Trafo steht 7000 Ohm.
Das scheint mir etwas viel. Ist das dann ein Impedanzwert und wenn ja für welche Frequenz?


Moin,
ja, das ist ein Impedanzwert. Die Primaerwicklung "zeigt" der Roehre 7k Ohm Arbeitswidersatand, wenn sekundaer der Sollwert des Lastwiderstandes/der Lastimpedanz angeschlossen ist. Meist sind das 5 Ohm. Da ein Transformator Stroeme und Spannungen transfoermiert, macht er das genauso fuer Widerstaende. Das innerhalb des Uebertragungsbereiches des Trafos.
Die 500 Ohm Gleichstromwiderstand sind dabei entbehrlich. Dieser Widerstand erzeugt nur Verluste, ist aber kaum vermeidbar, wenn der Trafo noch wirtschaftlich gebaut werden soll. Dickerer Wickeldraht bedeutet einen grosseren Wickelkoerper, damit Kern und somit Kosten. Zwar auch einen besseren Uebertrager, aber irgendwo ist auch die kaufmaennische Grenze bei so einem Radio.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Mi Mai 18, 2022 14:26 
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Danke Peter,

so hab ich das noch gar nicht gesehen. Klar kennt man die Trafogesetze und weiß, dass das Verhältnis der Windungszahlen gleich dem Verhältnis der Spannungen ist (bzw. bei den Strömen umgekehrt), aber dass dann natürlich auch noch ein Verhältnis der Impedanzen zu betrachten ist, hab ich so noch nie bewusst gesehen, obwohl ich natürlich weiß, dass der Ausgangstrafo ein Impedanzwandler ist.

Dann bekommt man Respekt vor den Trafobauern. Das ist ja nicht nur eine Frage der Optimierung der Kosten, sondern auch noch der Wärmekapazität (der Trafo soll ja nicht überhitzen) und natürlich auch noch des Gewichts. Dickerer Draht macht den Trafo - und damit auch das Radio - ja dann auch schwerer.

Schließlich ist der Netztrafo (mindestens bei kleinen Chassis) wahrscheinlich eh das schwerste Teil am Radio.
Auch der Ausgangsübertrager könnte so schwer sein wie alle Röhren zusammen.

Es wird sicher eine gute Woche vergehen, bevor es mit dem Radio weitergeht.

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Fr Mai 27, 2022 11:59 
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Hallo Freunde der glühenden Kolben,

meine Vorschaltbox ist fertig (stelle ich evtl. demnächst separat vor) und der kleine Wega lebt!

Empfang auf FM mit einer 1m Laborstrippe an einer der Dipol-Buchsen ist überraschend gut und trennscharf...

Ich habe aber auch noch zwei Probleme (weiter unten), aber der Reihe nach...

INBETRIEBNAHME (nur Trafo und Gleichrichter) Werte hier ohne Vorschaltlampe.

Stellung 220 V: Eingang: 235 V AC, Gleichrichter: 352 V DC
Stellung 240 V: Eingang: 235 V AC, Gleichrichter: 324 V DC

SIEBUNG UND RADIO ANGESCHLOSSEN

Heizspannung 220V Stellung: 6,6 V
240V Stellung: 6,1 V

ich habe mich entschlossen es erst mal auf 220 V zu lassen, Röhren leicht überheizt.

NETZTEIL (Stellung 220 V) Werte in Klammer sind Sollwerte laut Schaltplan, ich liste hier nur FM

Am Ladekondensator: Ist: 293 V (290 V)
Am Siebkondensator: Ist: 234 V (210 V)

ENDRÖHRE EL84

Anode: 282 V (275 V)
Am Kathodenwiderstand 6,2 V (7,0 V)

Die EL84 ist nicht neu, der Wert scheint plausibel, es errechnet sich etwa 30 mA Anodenstrom.

Erneuert wurde der Kathodenelko C46 sowie der C44, das war ein ERO, dem man ansah, dass er fertig war, leicht aufgeplatzt.

Den Koppelkondensator habe ich testweise durch einen neuen China-Typ ersetzt und die Gitterspannung (g1 EL84) gemessen:
0,08 V. Derselbe Wert ergab sich auch, wenn ich den originalen Elkonda wieder angelötet habe.
Ist nicht exakt 0, aber ich hoffe, dass das im Rahmen ist.
@paulchen: es zeigt sich wirklich, dass die Elkonda von guter Qualität sind.

VORSTUFE EABC80

Hier habe ich offenbar ein Problem: Anodenspannung Ist 65 V, Soll etwa 45-48 V

Nicht geprüft habe ich den Elkonda vom LS-Regler C41, gehe aber davon aus, dass der dann auch ok ist, ist der gleiche Typ wie der Koppelkondensator C45 (sogar gleicher Wert) Den R23 habe ich auch gemessen, weil ich den Verdacht hatte, er könnte hochohmig geworden sein. Soll 10 M ich messe mit dem Digitalmultimeter 11 M (scheint also ok.)

--> Ich verstehe nicht, wo der zu hohe Spannungswert herkommt.

Insgesamt fällt auf das Radio brummt etwas, obwohl ich den Doppelelko (Becher) erneuert habe. Der Brumm ist auch da, wenn die Lautstärke auf Minimum ist. (Auf 0 geht nicht, da R26 mit 50 Ohm da ist).

Den defekten R36 (original 2 kOhm bei 4 W) habe ich durch zwei parallel geschaltete 3,9 kOhm mit 5 Watt ersetzt, das ergibt gerechnet und gemessen
1,95 kOhm. Die Leistung und Wärme verteilt sich so...

Ich habe auch den Massekontakt des Bechers mit Chassis geprüft, indem ich mit einem Laborkabel von eine Massebuchse (Lautsprecherausgang) an den Becher bin. Keine Änderung. Scheint also o.k.

Wenn ich den Ladekondensator "abhänge" und einen anderen (gleicher Wert) direkt zwischen Plus und Minus des Gleichrichters einlöte, ändert sich am Brumm auch nichts.

--> Denkt ihr das ist ein Hinweis darauf, dass der Gleichrichter nicht mehr ok ist? Ist mit 75 mA eh knapp dimensioniert.


Ich habe als Alternatividee auch die Abschirmung aller Leitungen im NF Teil geprüft. Alles ok. Der C41 ist relativ nah am Netzschalter.(Abstand vielleicht5 cm)
Aber wenn von dort etwas einkoppeln würde, dann war das konstruktionsbedingt immer schon so. Kann mir nicht vorstellen, dass man das nicht geändert hätte.

Für Tipps - sowohl zu der zu hohen Anodenspannung der Triode EABC80 als auch zum Brummproblem wäre ich dankbar.

Wie gesagt, sonst empfängt das Radio auf FM gut. Mit der völlig asymetrischen Antenne bekomme ich sogar BR3 (160 km weg) rein.
Auch auf MW und LW kann man etwas erahnen (viel geht ohne Antenne da tagsüber eh nicht)
LW schaltet nicht immer sauber, da muss ich evtl. noch die Kontakte säubern. Insgesamt macht das kleine Radio Spaß.

Gehäuse, Schallwand etc. muss ich auch noch machen..... Hat Zeit...

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: wega 201
BeitragVerfasst: Fr Mai 27, 2022 21:02 
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Die zu hoch gemessene Spannung ist sowas wie der Klassiker der hier gestellten Fragen :mrgreen: .
Wega gab hier im Plan 330Ohm/V im 600V Bereich mit einem Multavi II an. Damals ein sehr gutes Messgerät mit ordentlichen Innenwiderstand. Dieser liegt ja bei der Messung parallel zur gemessenen Spannung.
Heute kommt man mit einem profanen Multimeter aus der Grabbelkiste sofort auf 10MOhm Innenwiderstand bei fast allen Messbereichen. Heißt übersetzt, das ich die Messquelle erheblich weniger belaste und damit bei den hier vorherrschenden Verhältnissen dadurch einen geringeren Einbruch der Spannung habe. Damit steigt mein Messwert an, die Spannungsangaben sind verfälscht.
Ich kann es kurz machen - Deine Spannung passt fast auf den Punkt.
Deinen anderen Messwerten nach zu urteilen sollte der Gleichrichter noch super in Schuss sein.
Ich vermute bei dem Brumm eher eine Einstreuung von außen. Dazu kannst ja mal am Mittelabgriff des Lautstärkereglers Masse anlegen (also an C41). Brummt es immer noch? Wenn ja liegt die Ursache dahinter. Dann das Gitter der EL84 ebenso auf Masse legen (zwischen R34 -C45). Brumm jetzt weg oder noch da?
Weiterhin predigt Peter (hf500) hier seit Jahren richtigerweise, dass man den Siebkondensator der EABC _Triode ruhig erhöhen sollte - dies ist hier C44. Da würde ich maximal 4,7µ sehen die brauchbar sind. Da bitte auch mal ansetzen.

Dann berichte mal was Du so "hörst".

paulchen


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