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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 9:24 
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Registriert: Do Mai 19, 2022 8:03
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo liebe Dampfradio Gemeinde.
Mein Name ist Henning und ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein schickes Röhrenradio ergattern konnte, welches demnächst in unserem Wohnzimmer einen festen Platz bekommen soll. :)

Seit langem bin ich schon auf der Suche nach einem passenden Radio und diese Woche bin ich nun endlich fündig geworden und konnte ein Graetz Spitzensuper 176 für schmales Geld aus Erstbesitz ergattern.
Die Verkäuferin erzählte mir, das Radio wäre bis vor kurzem noch im Einsatz gewesen, bis ihr Kind wohl mehrmals das Gerät kurz hintereinander ein- und wieder ausgeschaltet hat. Danach kam wohl kein Mucks mehr aus dem Radio.

Nachdem ich das gute Stück nun abgeholt habe, riskierte ich erstmal einen Blick in das Innere und freute mich, dass das Radio in einem unverbastelten Zustand und augenscheinlich alles intakt und vollständig war.

Das Projekt, das ich nun anpeile ist, ein kompletter Austausch aller Elkos/Teerkondensatoren und Papierkondensatoren. Außerdem möchte ich das Gerät komplett warten und das Gehäuse überarbeiten, da der Klarlack schon arg gelitten hat in den letzten Dekaden.
Mit dem Löten und Messen bin ich in so weit vertraut, weil ich beruflich auch im Elektrobereich tätig bin, insofern bin ich mir auch der Gefahren bewusst, die solch ein altes Schätzchen mit sich bringt.

Durch meine Überarbeitung mehrerer Dual Plattenspieler inklusive Elko Tausch habe ich auch schon einige Erfahrungen in dem Bereich sammeln können.
Absolutes Neuland ist allerdings die Röhrentechnik und der Aufbau der Radios an sich, sodass ich hoffe hier auf das Know How des Forums zurückgreifen zu können.
Aufgrund der Warnungen habe ich das Radio noch nicht versucht in Betrieb zu nehmen, auch wenn es angeblich vor kurzem noch gelaufen haben soll.

Meine erste Frage wäre nun, wo fange ich am besten erst einmal an? Direkt auseinanderbauen und Kondensatoren tauschen? Oder macht es evtl. Sinn den Ist-Zustand festzustellen, also Sicherungen Kontrollieren und dann aus sicherer Entfernung einen Probelauf wagen?
Ich möchte mir Zeit lassen und die Arbeiten sind eigentlich für Herbst/Winter und schlecht Wetter gedacht, also nicht wundern, wenn ich mal etwas länger brauche, bis etwas erledigt ist.


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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 12:22 
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hallo Henning,
willkommen im Forum der Radiovirus infizierten.
Der erste Kondensator, der raus muss, ist der 189 mit 5 nF, dieser muss aber auch nicht zwingend ersetzt werden, denn der der gehört zur Erdung der im Gerät erzeugten Oszillator HF und somit der Störstrahlung Minimierung. Bei Wunsch nach Originalität aber muss dann ein spez. AC sicherer Kondensator rein.
Ersetzt werden sollten alle Teer und Wachs verschlossenen Papierwickel Kondensatoren, wie etwa die für die Funktion wichtigen NF-Koppelkondensatoren 152 und 161 mit 10nF und mind. 400V max. Betriebsgleichspannung, sowie 146 und 165 mit je 2,2 nF/ mind. 400 V. dann alle weiteren die ebenfalls an der Betriebs DC angelötet sind, wie etwa der 54, 66, 68, 72, 81,136 und 200 wenn es die genannten "Papierwickler" sind, sollt aber der eine oder andere ein Keramik Kondensator sein, dann bleibt er drin, wenn er nicht nachweislich defekt ist.
Alle anderen C's dieser Typen können dann nach dem ersten Probelauf gewechselt werden.
Nicht zu vergessen, und das auch gleich anfangs, sind die Klein Elkos, die gewechselt werden sollten, dabei unbedingt auf richtige Polung achten und das der 140 und 141 und 180, 181 Hoch Volt Typen (350/400 V) sind. Bei den Elkos 180, 181 (Becher Doppel Elko) genügt es, diese auf Kapazitätserhalt und Leckstrom Einhaltung von ca. 0,5-1,5 mA zu prüfen.

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M.f.G.
harry

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Zuletzt geändert von eabc am Do Mai 19, 2022 12:52, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 12:45 
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Hallo Harry,

Also mir wäre es am liebsten, wenn ich Bauteile, die einmal verbaut wurden, gegen neue ersetze. Ich habe noch keinen Schaltplan zu dem Radio. Kann ich den von Dir erwähnten Kondensator durch einen X2 275V Typ ersetzen?


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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 13:21 
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Henning, es sollte kein X sondern ein Y- Kondensator mit mind. dieser AC höhe sein. Wie ich es aber bereits schrieb, für die Grundfunktion des Radios ist dieser nicht notwendig
Den Schaltplan gibt's u.a. hier: https://www.nvhr.nl/gfgf/schema.asp?Zoe ... mitted=yes

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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 14:37 
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Danke Dir Harry,
dann werde ich mir mal die Pläne zu Gemüte führen.
Was meinst Du, nachdem ich den genannten Kondensator erstmal ausgelötet habe, kann ich danach einigermaßen Gefahrlos eine Inbetriebnahme wagen?
Das Radio soll natürlich eine Kondensator Komplettkur bekommen, aber ich würde natürlich erstmal gerne schauen, ob noch mehr im Argen liegt. Nicht, dass ich drauf los tausche und ich nachher nicht weiss, ob ich den Fehler eingebaut habe, oder ob das schon vorher war.


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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 15:44 
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Bevor du das Radio erneut bestromst, solltest du zumindest den besagten C im Netz Eingang herauskneifen und die beiden NF-Koppelkondensatoren wechseln. Dann erst und das bitte über einer Vorschaltlampe, die als " weiche Sicherung" (...weil Sie bei Überstrom hell aufleuchtet), dient, bestromen.
Diese Vorschaltlampe wird in Reihe zum Netzeingang des Radio eingefügt und sollte anfangs mit einer ca. 60 W Glühlampe und wenn diese nicht dauer hell aufleuchtet, mit einer 100W Glühlampe eingeschraubt werden, dann alle Anoden und g2 Spannungen mit dem Soll im Plan vergleichen und hier die Ergebnisse posten.

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Zuletzt geändert von eabc am Do Mai 19, 2022 15:46, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 15:46 
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Alles klar,
dann werde ich mich die Tage mal mit dem Schätzchen auseinandersetzen.
Bis hierhin erst einmal vielen Dank! :)


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BeitragVerfasst: Do Mai 19, 2022 17:05 
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Hallo Henning,

kontrolliere dann auch noch die Sicherung im Gerät.
Sollte sie "durch" sein, durch eine mit gleichem Wert ersetzen.
Bei Röhrenradios sind das immer träge Sicherungen.

Im Schaltplan steht 1 A. Ist mutig, meist sind das 500 mA aber das Gerät ist auch ein ziemlicher Bolide mit zwei EL84 als Gegentakt-Endstufe.

Ich hab den kleinen Bruder, den 171. Die haben in Altena total schöne Gehäuse gebaut, finde ich.

Noch ein Hinweis.
Das Gerät hat auch die Graetz typische Sparschaltung.
Mach ich die rein, läuft meiner gar nicht mehr brauchbar.
Wenn ich es gerade richtig erinnere, kann man die an dem Rad hinter dem Lautstärkeregler aus und einschalten.

Vielleichst versuchst du es auch erst mal ohne...

Viel Erfolg
Klaus-Dieter


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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 4:44 
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Hallo Klaus-Dieter,

Die Sicherung werde ich als erstes mal testen. Irgendwo muss ja der Hund begraben sein, dass das Radio bei der Vorbesitzerin plötzlich nicht mehr ging. Natürlich wird es dann auch einen Grund haben, warum die Sicherung ausgelöst hat. Vielleicht auch durch Altersschwäche gepaart mit dem mehrfachen Ein- und Ausschalten.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Überholung und natürlich auch, wenn es dann wieder läuft :D


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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 7:28 
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Hallo Henning,

ich habe das gleiche Radio. Beachte unbedingt die Anweisung von Harry! Die Sparschaltung wird durch Ziehen des Lautstärkereglers eingeschaltet, also der linke Knopf. Bei mir funktionieren nach der Überholung beide Modi. Sogar die Sender liegen noch fast deckungsgleich, im Gegensatz zu meinem Graetz Melodia.

Gruß,
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 8:05 
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Registriert: Do Mai 19, 2022 8:03
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Hallo Peter,
Ich werde erst einmal so vorgehen, wie es mir gestern hier vorgegeben wurde. Ich habe mir heute schon mal eine 60 und 100W Glühlampe organisiert. Ich denke am Wochenende werde ich zunächst das Radio Chassis ausbauen. Dank der Unterlagen, die ich jetzt habe, kann ich eventuell schon einmal gucken, was ich an Bauteilen zu hause habe und dann werde ich den Rest bei Reichelt bestellen. Die drei "heissen" Kandidaten werde ich als erstes angehen, danach kommt der erste Bestromungsversuch mit der Glühlampe. Nachdem das dann funktioniert, oder auch nicht :mrgreen: mache ich mich an den kompletten Elko und Papierkondensatortausch.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 12:29 
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Registriert: Sa Feb 26, 2011 19:44
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Hi,

es macht durchaus Sinn das Radio erstmal zu reparieren und wieder zum Spielen zu bringen, bevor man die Kondensatoren erneuert Hintergrund ist, das man dann zwischendurch das Radio testen kann und Lötfehler einfacher zu finden sind, weil man nur die letzten 1 oder 2 Lötstellen prüfen muß.
Gruß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 16:08 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1988
Moin,
ein 176, ja, so einen habe ich auch. Wenn er wieder fit ist, ein feines Radio, trotz seines Alters (1953/54). War damals mir etwa 530,-DM das "Rechtsuntengeraet" von Graetz.
Alles Wichtige ist schon gesagt, aber die 60W-Lampe ist nur geeignet, festzustellen, ob in dem Geraet in Netzteil/Endstufe ein Kurzschluss steckt. Das Radio nimmt im Betrieb um 70-80W, da reicht diese Lampe nicht.
Probebetrieb koennte mit der 100W-Lampe moeglich sein. Nicht zu lange, weil damit immer noch die Roehren unterheizt werden.
Die Sparschaltung, eine Spezialitaet von Graetz, funktioniert durch Reduktion der Anodenspannung, es wird auf einen Anzapf am Netztrafo umgeschaltet. Die Leistungsaufnahme sinkt von 75 auf 45W.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Mai 20, 2022 22:03 
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Registriert: So Mär 29, 2015 11:50
Beiträge: 539
Wohnort: 48xxx
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Meine Vorgehensweise:
Netzteil klar Schiff, Koppelkondensator(en) Endröhre(en), ggf. vorhandener C von Endröhrenanode auf Masse tauschen, dann Inbetriebnahme.

Danach den Rest der unzuverlässigen C tauschen. Legt man keinen Wert auf guten Empfang, ist oben genannte Vorgehensweise auch gleichzeitig Minimalinstandsetzung.

_________________
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten


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BeitragVerfasst: Sa Mai 21, 2022 9:51 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9891
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
[quote="tgrassner"]...ggf. vorhandener C von Endröhrenanode auf Masse tauschen...
Das trifft bei diesem Radio nicht zu. Die entsprachenden Kondensatoren (da es eine Gegentaktendstufe ist, sind es zwei Stück) sind parallel zur Primärwicklung des AÜ geschaltet. Deshalb können sie im Defektfall keine Folgeschäden anrichten.

Lutz


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