Moin,
Die Elektroden der Bildroehre:
An Pin 1 die Katode, ihr wird das Videosignal zugefuehrt.
An Pin 2 das Gitter (Wehneltzylinder), mit ihm wird der Strahlstrom und damit die Grundhelligkeit eingestellt.
An Pin 3 das Schirmgitter, man muss mal sehen, wo dessen Spannung herkommt.
Das naechste "Gitter" ist die Anode, liegt auf 15-16kV. Sein Anschluss liegt auf dem Bildrohrkonus
An Pin 4 eine Elektrode, die zusammen mit der Anode und dem Schirmgitter die "Elektronenoptik" bildet, eine "elektrische Linse", bei der die Spannungsverteilung an den einzelnen Elektroden die Strahlschaerfe einstellt.
Weiter oben nicht dargestellt: Das Innere Des Bildroehrenkonus und dessen Aussenseite sind leitfaehig beschichtet. Innen befindet sich die Nachbeschleunigungselektrode, aussen eine Masseflaeche. Zusammen mit dem Glas des Konus bildet das Ganze auch den Ladekondensator der Anodenspannung.
Vorsicht, dieser Kondensator kann, wenn die Isolation einwandfrei ist (Bildroehr und alle Hochspannungsarmaturen sauber und in Ordnung) fuer lange Zeit die Spannung halten. Die Ladung ist zwar relativ klein, der Kondensator hat nur einige Nanofarad, aber es kann ganz schoen beissen. Mich hat mal eine FFS-Roehre vom Stuhl geworfen, ich wollte die Roehre entladen. Die Hochspannung, fast 30kV, hat sich dann einen anderen Weg gesucht, als ich vorhatte....
Wenn man uebrigens den Weg der Anodenspannung der Zeilenendroehre nachverfolgt, wird man feststellen, dass sie keine direkte Verbindung zur Anodenspannung des Geraetes hat. Er fuehrt ueber die PY88, hier "Schaltdiode" genannt, "Boosterdiode" ist gebraeuchlicher. Mit dieser Diode wird ueber dem zugehoerigen Boosterkondensator (C522, 0,1µ) eine Spannung erzeugt, die zu der aus dem Netzteil addiert wird, hier ergibt das dann 820V. Das ist dann die Anodenspannung der Zeilenendroehre. Die Leistung wird waehrend des Zeilenruecklaufes dem Zeilentrafo entnommen, was Energie aus dem Netzteil spart, daher heisst die Diode auch "Spardiode". Andernfalls muesste man die Leistung in Widerstaenden "vernichten", um den Trafo fuer den naechsten Zeilenhinlauf zu "entladen".
Das Ganze hat eine gewisse Aehnlichkeit mit heutigen Sparrwandler-Schaltnetzteilen. In so einigen moderneren Farbfernsehern liefert der Zeilentrafo fast alle benoetigten Betriebsspannungen, das eigentliche Netzteil nur die Betriebsspannung der Zeilenendstufe.
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Peter