Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 13, 2022 20:31 
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Registriert: Mo Jun 13, 2022 19:59
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo zusammen,
habe mir vor kurzem wegen der schönen Optik ein defektes Blaupunkt Roma gekauft und bin nun leider etwas ratlos, wo ich den Fehler suchen muss. Bitte habt etwas Nachsicht mit mir - ich bin bei dem Thema leider ein Neuling. ;)

Hier einmal die wichtigsten Punkte:

- Nach dem Einschalten kommt bei allen Tasten und Empfangseinstellungen nur ein leises Brummen vom Lautsprecher
- Wenn man mit den Messspitzen die Kontakte der EL84 durchmisst kommt zumindest manchmal ein "Knacken" vom Lautsprecher
- Auffällig war, dass die Sicherung durchgebrannt und überbrückt war
- Habe alles großzügig mit Kontaktspray eingesprüht und gereinigt- Die wichtigsten Kondensatoren (und natürlich die Sicherung) habe ich erneuert. Nur den "versteckten" 25 µF habe ich leider übersehen...
- 6.3 Volt Heizspannung der Röhren ist vorhanden und die Heizung der Röhren glimmt
- Spannung am Sockel der EL84 im Uhrzeigersinn lt. angehängtem Schaltplan:
G1: 0 Volt
KG3: 0 Volt
F: 6,3 Volt
F: 0 Volt
A: 739 Volt (?)
G2: 0

Das sieht für mich schon mal ziemlich nach einem Messfehler aus? Alle Werte wurden mit einem Digitalmultimeter auf Chassis als Masse und mit Wechselstrom-Einstellung gemessen. Aber auch auch Gleichstrom sehen die Werte falsch aus.

Ich würde mich freuen, wenn jemand Tipps für mich hätte. Wo muss ich ansetzen: Netztrafo, Gleichrichter und/oder Multimeter?

Vielen Dank und besten Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 13, 2022 21:13 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Einfach mal durch:
1. Glühbirne als Schutz in Serie primär zum Netztrafo (echte Glühbirne, nix LED etc., ~60W erst mal). Wenn die Sicherung überbrückt war, war evtl. im Netzteil etwas faul.

2. Netzteil durch messen, außer Heizung in ~ alle anderen in = . Multimeter sollte 10MOhm Innenwiderstand haben - heute üblich auch bei Baumarktmeßgeräten.

3. Bei weiteren Messungen nicht an den Schaltbildangaben hängen, können alle abweichen. Netzteil und Anode EL84 250-290V= wäre erst mal kein Beinbruch. Bei den EF85 über 200V =, usw.

Mit den neuen Werten hier wieder melden,..... :-)

(die gemessenen 739V kommen durch Überlagerung von = und ~ , sollte Fehlmessung sein)

Gruß Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 13, 2022 21:14 
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Registriert: Fr Dez 05, 2014 21:01
Beiträge: 603
Wohnort: Salzkotten
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Sebastian,

herzlich willkommen im Dampfradioforum. Du kannst die Service-Unterlagen von den Kollegen der NHVR verwenden, diese sind etwas ausführlicher.
Hier der Link:https://nvhrbiblio.nl/schema/Blaupunkt_H1053.pdf

Zu Deiner Sicherheit entferne bitte den Kondensator 50pF hinter der Sicherung im Primärkreis des Netzteils. Dieser ermöglichte den Empfang mit der "Licht-Antenne". Hier ist der LMK-Empfang über das Stromnetz gemeint. Bringt heute nix ausser Störungen und im Fehlerfall ein Chassis unter Netzspannung.

Blaupunkt verwendete in den 1950er Jahren gerne Papierwickelkondensatoren in Alu-Röhrchen mit Aufdruck. Bitte alle diese Kondensatoren erneuern. Hier kannst Du axiale Folienkondenstoren verwenden. Wenn Dich die Optik nicht stört, auch radiale (die Anschlußbeinchen mit Schaltdraht verlängert). Über "böse" (nach den Jahren undichte/defekte) Kondensatoren gibt es hier einen eigenen Thread mit vielen Bildern zum Erkennen/Tauschen dieser Kondensatoren.

Messen: stelle Dein Multimeter auf Gleichspannung und messe die Spannungen nach dem Gleichrichter und an den Lade/Siebelkos jeweils nach Masse. Dann nochmals an der Anode und G2 der NF-Endröhre EL84. Sollten hier die im Schaltbild vermerkten Spannungen anstehen, dann die Spannung an der Anode der EABC80. Ist hier die Spannung vorhanden kannst Du das Radio auf TA (Tonabnehmer) schalten und die "Brummprobe" vornehmen. An einer der TA-Buchsen muß es bei Berührung oder Einstecken einer Meßleitung hörbar aus dem Lautsprecher brummen, vorausgesetzt der Lautstärke-Einsteller ist aufgedreht. Funzt es bis hier, kannst Du ja mal einen CD-Spieler oder eine andere NF-Quelle hier anschliessen und damit den NF-Teil inklusive Klangregelung testen.

Viele Grüße


andreas


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Di Jun 14, 2022 21:18 
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Registriert: Mo Jun 13, 2022 19:59
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Danke euch.

Hier mal die Spannungen am Gleichrichter:
- 2x ~ je 308 Volt (Gemessen mit ~)
- bei + 339 Volt (gemessen mit =)

Gibt es am Netzteil sonst noch etwas zu messen oder reichen die oben stehenden Werte am Gleichrichter?

Nochmal die Spannungen an der EL84:
G1: -0,4 Volt
KG3: 0 Volt
F: 6,3 Volt
F: 0 Volt
A: 340 Volt
G2: -0,5 Volt

Bei der EABC80:
D3: -0,3 Volt
D2: -0,7 Volt
K2: -0,4 Volt
F: 6,3 Volt
F: 0 Volt
D1: -0,6 Volt
K: 0 Volt
G: -0,9 Volt
A: -0,4 Volt

Die bösen Kondensatoren im Alu Röhrchen und den Becher-Elko habe ich schon erneuert (wie geschrieben habe ich nur den 25 µF vergessen). Die Brummprobe auf TA hat keinerlei Ton ergeben.

Besten Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Di Jun 14, 2022 21:53 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wenn das Schaltbild stimmt, ist der 1k Widerstand am g2 der EL84 durchgebrannt oder der Ausgangsübertrager z.T. kaputt oder beides, d.h. kein Druchgang mehr oder xxMOhm.

Die Netzteilspannung entspricht der Leerlaufspannung, weil ...... der 1k Widerstand plus Trafo-Teilwicklung ist die +Verbindung zwischen den beiden 50µF des Netzteils. Diese Verbindung ist offen und ohne G2 Spannung zieht die EL84 kaum Strom und der Rest gar nicht. Bei späterem Stromfluß geht die 340V Spannung wegen Innenwiderstand von Trafo und Selengleichrichter runter.

Es müssen unbedingt alle Koppelkondensatoren (zwischen den Stufen) und Blockkondensatoren (A/G2 nach Masse und speziell die lila markierten) geprüft werden, möglichst mit voller Netzteilspannung auf Leckstrom (die Cs mit einer Seite an die 340V und die andere Seite mit = mA Messung an Masse, kleinster Strombereich. Radio Netzteil verwenden und vorher die Röhren ziehen). LCR (Kapazitätsmessung) und Ohm mit Meßgerätespannung hilft nicht. Irgendwo in dem Umfeld war möglicherweise der "Wurm", der die Sicherung geschossen hat. (jedenfalls die "erste Anlaufstelle").

Anode EL84 kriegt Spannung vom ersten C , während g2 der EL84 und auch die Anode der EABC80 vom zweiten C. Die Schaltung ist etwas "verzwirbelt", weil vom ersten C über eine Teilwickelung ("Brummunterdrückung") des Ausgangstrafos und den 1K Widerstand zum zweiten 50µF C die restlichen "Hochspannungen" (außer EL84 Anode) versorgt werden.

Einseitig beide Teile ablöten und auf Durchgang bzw R prüfen. Der R müßte bei Defekt ersetzt werden und die Trafowicklung bei Defekt notfalls weglassen und eine direkte Verbindung einlöten (zum Test, später ersetzen).

Gruß Peter
(lade Bildauszug noch nach, 21:23 ergänzt, Bild 15.6. noch mal ergänzt - blaue Pfeile)


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mi Jun 15, 2022 19:55 
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Registriert: Mo Jun 13, 2022 19:59
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vielen Dank für die ganzen Details.
Mir als Laien ist es leider nicht aufgefallen, aber jemand hat den Widerstand (der wohl recht imposant auf dem Ausgangsübertrager sitzt) schon abgezwickt.
Meine Hoffnung ist nun, dass das Erneuern der (Koppel-)Kondensatoren die Ursache für dieses Vorgehen schon gelöst hat und ich nur noch einen neuen Widerstand auflöten muss.

Besten Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mi Jun 15, 2022 20:46 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Beiträge: 418
Wohnort: nahe Göppingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo allseits,

Peter hat den Fehler ja brilliant durch Interpretation deiner Messdaten erschlossen!
Respekt.

Es ist gar nicht so selten, dass dieser Widerstand zwischen den beiden Siebkondensatoren defekt ist.
Hatte ich bei meinen etwa 10 Radios jetzt schon 2 mal.
Das ist jetzt eigentlich eines der ersten Dinge, die ich messe, noch bevor ein Radio ans Netz kommt.

Aber klar, die müssen viel Wärme abkönnen.
Achte beim Ersetzen darauf, dass du einen Widerstand wählst, der genug Leistung abkann.
Mehr darf gerne sein...
Das Ding sitzt nicht umsonst auf dem Ausgangsübertrager, wo es gut belüftet ist.
Der wird ziemlich heiß.

Wer so was einfach abzwickt, hatte offenbar wenig Ahnung. Also bleibt zu hoffen, dass das "Flicken" der Sicherung ebenso planlos war. Du hast jetzt sicher den richtigen Wert (meist so 500mA oder so) eingebaut.

Wenn du Glück hast, ist dann mit dem Wechsel der Koppelkondensatoren alles ok und das war die Ursache
Natürlich wäre noch denkbar, dass ein Fehler weiter vorne (also in der ZF oder noch davor) den Widerstand auf dem Gewissen hat, ist eher unwahrscheinlich, aber das sieht man dann.

Noch ne Frage an die Profis.
Wie würde es sich auswirken, wenn der 25 Mikrofarad Kondensator an der Katode der EL84 einen kompletten Kurzschluss gehabt hätte?
Betrifft das dann g2 auch und könnte das Problem auslösen oder eher nicht?

Klaus-Dieter


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mi Jun 15, 2022 21:21 
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Registriert: Mo Jun 13, 2022 19:59
Beiträge: 16
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vermutlich dürfte ein Lastwiderstand 1kOhm/5W an der Stelle ausreichend sein?
Die Sicherung hab ich lt. Schaltplan durch eine 0,3 A ersetzt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mi Jun 15, 2022 21:50 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 598
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
vintagevehicles hat geschrieben:
Vermutlich dürfte ein Lastwiderstand 1kOhm/5W an der Stelle ausreichend sein?
Genau, ich verwende dafür immer die kleinen eckigen 5W Zementbunker.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mi Jun 15, 2022 23:39 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Lt. Schaltbild müßten das 2 Punkte auf dem R sein und am unteren Rand nach deren Bemessung wäre es dann ein 2W Widerstand im Original gewesen.

Kopfrechnen: Das Netzteil wird mit 75mA angegeben, davon schluckt die EL84 mit 40mA (Anode), der Rest geht durch die Trafowickelung plus 1K. Bei 35mA und 1k werden 35V vernichtet, dann habe ich doch den Taschenrechner genommen = rund 1.2W Heizung. Also 5W sollten reichen - wie von Yamanote beschrieben - und vernünftig anbauen, der wird warm.

Wenn die Trafowickelung heil blieb ..... Glück gehabt. Sofern die Möglichkeit noch besteht die kritischen Cs (lila) die Cs vor Einbau mit der Netzteilspannung prüfen (wie gepostet). Ein einfacher Test der beiden linken lila Cs falls eingebaut (Anode und Koppel-C): die EL84 ziehen und (mit allen anderen Röhren) einschalten. Am g1 Sockelstift der EL84 muß dann absolut 0V sein, wenn nicht, die Cs raus und testen - unbedingt. Den Trick habe ich hier aus dem Forum, den kannte ich vorher auch noch nicht. Ansonsten .... ich habe als Schüler 1958 ein KW Radio (0V2) gebaut, Abschlußarbeit, mangels Geld viel alte Teile eingebaut (war keine Bausatz, eigene Schaltung), da war man mangels Geld sehr auf alten Schrott angewiesen und mußte Testen. Deshalb auch die etwas primitive Methode, gleich das Radionetzteil dazu zu benutzen. Sorry, aber .....

Viel Erfolg noch, Gruß Peter

Vergessen: Der R zur Kathode erzeugt die negative Gittervorspannung g1 (relativ Differenz Kathode - g1). Wenn der durch den C kurzgeschlossen wird, zieht die EL84 entschieden zuviel Strom. Da geht vermutlich eher das Netzteil hoch oder der Ausgangstrafo komplett. g2 wird zwar auch mehr ziehen, aber vermutlich nicht so krass wie die Anode (d.h. der 1K könnt theoretisch sogar heil bleiben). Rein nach der Kennlinientafel würde die EL84 bei gleicher Anodenspannung, aber bei 0V anstelle -5V (lt. Schaltbild) auf ~120mA springen. Allerdings macht dann das Netzteil nicht mit und wegen der Innenwiderstände geht die Anodenspannung runter und es fließ weniger, aber ..... selbst bei 100V Anodenspannung würde die EL84 vermutlich noch knapp 100mA wollen, wenn das Netzteil es hergibt. Irgendwo wird es auf jeden Fall rauchen ........ Der Klassiker ist aus meiner Erfahrung der Selengleichrichter, der dann die Elkos mit Wechselstrom "hochschießt", dann mit etwas Glück die Sicherung und nicht Netztrafo, Ausgangstrafo, und Röhre (das wird ein Lotteriespiel).

PS habe noch mal nachgerechnet und dann mit dem (ganz am Anfang geposteten) RM-Schaltbild verglichen: bei 40mA Anode sind am Rk 6,0V , im zweiten Schaltbild (von andreas1962, Auszug gepostet) schlecht lesbar und mit 5V verwechselt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Do Jun 16, 2022 19:51 
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Wirklich top, was man hier an erstklassiger Hilfe bekommt! Besten Dank nochmal.

albert66 hat geschrieben:
Sofern die Möglichkeit noch besteht die kritischen Cs (lila) die Cs vor Einbau mit der Netzteilspannung prüfen (wie gepostet). Ein einfacher Test der beiden linken lila Cs falls eingebaut (Anode und Koppel-C): die EL84 ziehen und (mit allen anderen Röhren) einschalten. Am g1 Sockelstift der EL84 muß dann absolut 0V sein, wenn nicht, die Cs raus und testen - unbedingt. Den Trick habe ich hier aus dem Forum, den kannte ich vorher auch noch nicht. Ansonsten .... ich habe als Schüler 1958 ein KW Radio (0V2) gebaut, Abschlußarbeit, mangels Geld viel alte Teile eingebaut (war keine Bausatz, eigene Schaltung), da war man mangels Geld sehr auf alten Schrott angewiesen und mußte Testen. Deshalb auch die etwas primitive Methode, gleich das Radionetzteil dazu zu benutzen. Sorry, aber .....


Die ganzen Kondensatoren habe ich ja schon getauscht um einen Defekt auszuschließen. Ist das auch bei Neuteilen notwendig? Vielleicht versteh ich da was falsch...

Besten Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Do Jun 16, 2022 21:57 
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Nein, alles richtig gemacht. Es ist nur so ...... bei dem Haufen Arbeit würde ich vor dem Einbau auch die neuen kritischen Cs testen. Das ist vorher bei den doch relativ wenigen keine Arbeit verglichen mit noch mal Fehler suchen.

Wenn Du schon alles eingebaut hast, mache zumindest den EL84 Test, d.h. Radio ohne EL84 laufen lassen, g1 auf 0V prüfen. Ansonsten mach einfach weiter und messe die Spannungen nach, ob alles ok ist. Kleinere Abweichungen sind ok. Einfach beim nächsten Radio vorher trotz "neu" testen. Ich bin da einfach verbrannt und ein Test vor Einbau ist schnell gemacht.

Ich würde jetzt auch nichts an Neuteilen mehr unnötig ausbauen, nur um zu messen. Es muß ja nicht jeder meine Paranoia haben :-) :-) .

Viel Erfolg, Gruß Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 20, 2022 19:56 
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Habe gerade den neuen Widerstand eingelötet, die EL84 gezogen um die Spannung auf G1 zu messen, aber der 5W Widerstand ist nach ein paar Sekunden "abgeraucht". Da Keramik sieht er zwar äußerlich noch in Ordnung aus, habe aber nur noch an einer Seite ~333V anliegen.
Bin nun überfragt, ob weitere Fehlersuche bzw. Teilesuche Sinn macht, oder ich das Gerät als wirtschaftlichen Totalschaden abschreiben soll...

Besten Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 20, 2022 21:09 
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Nicht aufgeben. Das ist ein Fehler, den man finden kann. Das Radio ist deswegen noch lange kein wirtschaftlicher Totalschaden.

Hinter dem Widerstand gibt es einen Kurzschluss gegen Masse, der zur Überlastung des Widerstandes führt. Den kann man vielleicht sogar mit dem Ohmmeter finden. Mögliche Ursachen gibt es nicht viele:
- Ein Kurzschluss des Siebelkos, das ist einer der beiden Einzelelkos 50 µF/350V, die in dem großen Alubecher eingebaut sind.
- Ein Kurzschluss an der Fassung des magischen Auges EM80, verursacht durch Zug an den Kabeln oder Hantieren.
- Ein Masseschluss an einer anderen Stelle der Verdrahtung in diesem Stromkreis.
- Ein Kurzschluss des 4 nF-Kondensators an der Zuleitung zum UKW-Teil.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt Roma H 1153 kein Ton
BeitragVerfasst: Mo Jun 20, 2022 22:00 
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Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
In aller Ruhe neu anfangen. Alle Röhren raus (alle anderen zusätzlich zu der EL84, dort nur g2 betroffen, aber die war ja draußen), und den 2. Elko ablöten. Erster Versuch ohne den 1k und ohne Röhren und ohne 2. 50µF sollte bei Einschalten alles ok sein, d.h. kein Ton und die hohen Spannungen wie bei der ersten Meßaktion.

Danach ausschalte, tief Luft holen und versuchen per Ohm (Widerstandsmessung) ab dem g2 Sockelpin bzw. diesem Bein des 1k R die + Leitung verfolgen, mit Messung Ohm gegen Masse. Sollte eigentlich irgendwie und -wo sehr niederohmig sein. Notfalls mußt Du "bis zur Antenne" unterbrechen, verfolgen und den Schluß eigentlich messen können.

Den 2. 50µF (sollte ja neu sein) separat messen, d.h. im obigen "ohne Röhren Zustand" eingeschaltet über einen extra Widerstand mit Meßgerät (=Strom Messung) prüfen, auf Leckstrom oder defekt. D.h. ruhig erst einmal höherohmig anfangen und nur kurz antippen. Nach der Aufladung sollte der so gut wie keinen Strom mehr ziehen. Rein theoretisch müßtest Du den ohne R per Meßgerät (immer noch =Strom-Messung) direkt zu dem anderen C parallel anschließen können.

Bist ja schon tief genug drin gewesen, aufgeben gilt da nicht mehr ......

Gruß Peter

PS die Elkos sollten gegenüber früher generell mind. 400/450V haben. Die alten Werte 350/385V sind sehr knapp, wenn man die alten Radios mit 220V Einstellung am heutigen 230V Netz betreibt, wo durchaus auch mal ein paar Volt mehr anstehen können (in Niedriglastzeiten). Das hatte ich bisher nicht erwähnt, weil Du ja schon neue eingesetzt hast. Sollte da beim 2. 50µF der Wurm sein, bitte mit höherer Spannung erneuern. Ist aber vermutlich kaum der jetzige Fehler. Trotzdem bitte prüfen wie beschrieben.

Nachtrag: in der Zuleitung zum UKW (EC92) sitzt (Schaltbild unterhalb der EF85) noch ein guter Kandidat mit 4nF, der über eine HF-Drossel sehr niederohmig + gegen Masse abblockt. Mir ist sonst im Leitungsverlauf kein Block-C aufgefallen, wo nicht mindest noch ein R in dessen Zuleitung sitzt. Wo der jetzt physisch sitzt (Bild)....... echte Challenge :-) , aber bitte check, auch wenn der neu ist.


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