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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Philetta 223 B2D23A wird nach ein paar Minuten immer leiser

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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2022 17:14 
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Registriert: Mi Jun 29, 2022 16:52
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo zusammen,

ja - es geht mal wieder um eine Philetta...

Kurz nach dem Einschalten funktioniert das Radio wunderbar und der Klang ist gut.
Nach etwa 3 Minuten Betrieb* wird das Radio schnell sehr leise bis man letztendlich gar nichts mehr hört.

Spannung an Rö4.7 Soll = 4,4V
Ist nach dem Einschalten bei etwa 4V steigt dann aber stetig bis auf ca. 12V an (nach ca.3min)

Spannung an Rö4.6 Soll = 190V
Ist nach dem Einschalten bei etwa 220V, sinkt dann aber kontinuierlich auf ca. 170V (nach ca.3min)

C80 = 4,7nf geschirmt sowie C83 = 100uF habe ich getauscht. (Könnte auch der C85 sein. Mein Schaltplan ist sehr unscharf)

Die Temperatur an der Röhre (mit Laserthermometer gemessen) ist nach 3min bei >170°C

In meinen Unterlagen ist die Röhre 4 teilw. mit ECL84 und ECL86 beschrieben.
Verbaut ist eine ECL86

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte?
Habe leider keine Ersatzröhre zum testen.

Gibt es noch weitere Kondensatoren die für dieses Fehlerbild eine Rolle spielen können?
Meines Erachtens nach, können es ja nur Bauteile im Bereich der Endstufe sein.

Über einen Tipp wo ich weiter nach dem Fehler bzw nach der Lösung suchen könnte wäre ich sehr dankbar.


*
3 Minuten bei TA Betrieb - über Klinkenstecker-Din Adapter mit 2x 4,7kOhm Stereo zu Mono Brücke)
Bei UKW-Betrieb dauert es etwas länger, wird dann aber auch leiser.


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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2022 17:49 
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....zumindest C81 und C82 sind zu erneuern.
Zusätzlich könnte die ECL86 selbst das Problem sein, denn diese wird Gitterstrom ziehen.

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2022 18:22 
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AndrewHomerun hat geschrieben:
Spannung an Rö4.7 Soll = 4,4V
Ist nach dem Einschalten bei etwa 4V steigt dann aber stetig bis auf ca. 12V an (nach ca.3min)

Spannung an Rö4.6 Soll = 190V
Ist nach dem Einschalten bei etwa 220V, sinkt dann aber kontinuierlich auf ca. 170V (nach ca.3min)

Die Temperatur an der Röhre (mit Laserthermometer gemessen) ist nach 3min bei >170°C

Über einen Tipp wo ich weiter nach dem Fehler bzw nach der Lösung suchen könnte wäre ich sehr dankbar.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Leckstrom durch C82 (4,7 nF) die Ursache sein. Der Leckstrom kann mit Erwärmung ansteigen.
Mit geringerer Wahrscheinlichkeit tippe ich auf R56 (330 kΩ) oder R52 (680 kΩ). Einer davon könnte bei Erwärmung hochohmig werden.
Zuletzt tippe ich auf die Röhre selbst.

Bernhard


Ergänzung:
Bei ca. 12 V an Rö. 4, Stift 7 (Kathode der Pentode) fließt etwa dreifacher Anodenstrom.

Dabei werden folgende Bauteile überlastet und heiß:
- Rö. 4. (ECL86)
- Ausgangsübertrager (Primärwicklung S45)
- Brückengleichrichter (X1)
- Netztrafo (Sekundärwicklung S52 und eventuell auch die Primärwicklungen).

Dieser Zustand darf nur kurz andauern!


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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 9:43 
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Danke euch für die schnelle Rückmeldung.

C81 und C82 habe ich bestellt (leider gibt's hier in Wuppertal ja keinen Elektronikaden mehr)

Ich melde ich nochmal sobald ich ich sie eingebaut habe :)


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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 10:44 
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Moin zusammen,

also im Regelfall dürften in einer B2D23A keine leckstromanfälligen Papierkondensatoren mehr sein. Meines Wissens nach wurden nur "die Gelben" und keramische Kondensatoren verbaut.
Erfahrungsgemäß tauchen jedoch oft ECL86 mit thermischer Gitteremission auf. Nachdem diese Röhren noch Jahre in Betrieb waren und durch ein Vielfaches des normalen Anodenstroms langsam den Gleichrichter "töteten", würde ich auch diese Teile mal genauer betrachten: ECL86 und Gleichrichter.

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 17:37 
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Wenn die Spannung an der Kathode langsam ansteigt, ist auf jeden Fall in der Endstufe etwas faul, der Gleichrichter kann das nicht verursachen.

Wenn kein Ersatz für C82 vorhanden ist, kann man wie folgt prüfen, ob dieser in Ordnung ist: diesen Kondensator einseitig ablöten (dann gibt es natürlich keinen Ton mehr). Wenn die Spannung an der Kathode nun normal bleibt, ist der Kondensator der Übeltäter. Wenn sie weiterhin über den Sollwert hinaus ansteigt, liegt es vermutlich an der Röhre selber. In Frage kommt außerdem ein Kriechstrom an der Fassung, das kann man prüfen, indem man die Röhre herauszieht, dann muss die Spannung am Steuergitteranschluss, gemessen mit einem hochohmigen Messgerät (Digital-Multimeter), 0 Volt sein. Außerdem würde ich überprüfen, ob der Gitterableitwiderstand R57 womöglich hochohmig geworden ist.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 18:55 
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Moin,
soweit alles korrekt, mein persoenliches Augenmerk richtet sich da auf die Roehre selbst, wie auch schon angemerkt. Die ist bekannt dafuer, gerne Gitterstrom zu ziehen.
Ein Isolationsfehler am Koppelkondensator macht sich fast immer _sofort_ bemerkbar, die Roehre braucht eine Weile, um den Fehler zu zeigen.
Ist natuerlich in dem Fall nicht schoen, die Dinger sind einigermassen teuer geworden.

Wie es bei Philips aussieht, weiss ich nicht, aber die Roehrenfassung ist in jedem Fall zu pruefen und nachzuloeten. Die Roehre schiebt viel Waerme durch die Fassung in die Platine, das gibt muerbe Loetstellen durch die Temperaturwechsel. Bei Saba musste ich die meist auch ausloeten und die Kontaktstifte reinigen, sie nahmen kein Zinn mehr an. Gleichzeitig kann man unter der Fassung auch mal "durchwischen".

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 20:03 
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hf500 hat geschrieben:
Die Roehre schiebt viel Waerme durch die Fassung in die Platine, das gibt muerbe Loetstellen durch die Temperaturwechsel. Bei Saba musste ich die meist auch ausloeten und die Kontaktstifte reinigen, sie nahmen kein Zinn mehr an. Gleichzeitig kann man unter der Fassung auch mal "durchwischen".

Das ist kein Platinengerät...

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2022 20:12 
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Hast du schon mal die Heizspannung gemessen?

Die ECL86 wird relativ heiß und ist daher anfälliger für Gitteremission als manch andere Röhren.
Je höher die Heizleistung ist, desto früher fällt sie vermutlich wegen Gitteremission aus.


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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2022 7:37 
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Ich bin auf 99,9% sicher dass die ECL86 "Gitteremission" hat.
Wenn die Spannung auf Pin8 (G1/Pentodesystem) ECL86 direkt nach einschalten um 0V ist und nach ca 1-2 min steigt, dann die Röhre ist defekt.
Auf dem Bild ist schön zu sehen wie die Gitterspannung bis 3V bei eine defekte ECL86 Röhre mit "Gitteremission" steigt.

Dateianhang:
ECL86_TELAM1.jpg
ECL86_TELAM1.jpg [ 95.05 KiB | 2317-mal betrachtet ]

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Viele Grüße,
Damian


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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2022 10:02 
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SERVUS,
Ja, die ECL86 sind da empfindlich, ich hatte auch schon Mehrere davon, die Gitterstrom hatten in Kundengeraeten. Da diese aber den Preis fuer eine ECL86 nicht bezahlen wollten/konnten, habe ich immer auf PCL86 umgebaut. So ein kleiner 12V Printtrafo passt immer ins Geraet und das bisschen weniger an Heizung macht nichts aus.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2022 10:29 
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Das ist ein sehr guter Tip, habe ich auch schon gemacht...

Wenn's noch günstiger werden soll: Die PCL86 mit einem Serienkondensator direkt am Netz betreiben. Ist ja 'ne Allstrom-Röhre, also ist die Isolation f-k wohl gut genug.
Hab' immer MKP-Kondensatoren 4uF 275AC genommen, wobei ich die gemessenen Werte ab 4,1 bis 4,2 uF bevorzugt habe...

Duck und weg...

Jörg

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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2022 10:51 
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Binser hat geschrieben:
Wenn's noch günstiger werden soll: Die PCL86 mit einem Serienkondensator direkt am Netz betreiben. Ist ja 'ne Allstrom-Röhre, also ist die Isolation f-k wohl gut genug.

Oh, oh. Diesen Vorschlag halte ich für sehr bedenklich, bitte nicht anwenden.

Denn die Isolation zwischen Heizfaden und Kathode in der PCL86 genügt nicht den Anforderungen für einen Berührungsschutz. Das heißt, aus einem netzgetrennten Gerät wird ein nicht richtig netzgetrenntes Gerät, mit einem Gefahrenpotential ahnlich einem Radio mit Spartrafo, nur dass man die fehlende bzw. nicht ausreichende Isolation nicht messen kann. Und wenn der Netzstecker zufällig so herum in der Dose steckt, dass die Spannung des Außenleiters am Heizfaden liegt, wird es womöglich brummen.

Außerdem beträgt die maximal zulässige Spannung zwischen Heizfaden und Kathode laut Datenblatt nur 100 V. Durch entsprechende Schaltung des Heizkreises muss man dafür sorgen, dass dieser Wert nicht überschritten wird. Das ist bei dem Vorschlag nur möglich, wenn man die Netztrennung des Chassis aufhebt. Aus einem netzgetrennten Gerät ein nicht netzgetrenntes zu machen, birgt aber die Gefahr, dass ein Benutzer dies übersieht und zum Beispiel an den TA-Eingang einen MP3-Player anschließt, der dann unter Netzspannung steht!

Dann lieber diese Schaltung hier:
viewtopic.php?f=23&t=31321&p=281257&hilit=pcl86#p281257

Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Di Jul 26, 2022 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2022 18:55 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Das ist kein Platinengerät...
Lutz


Moin,
ok, dann faellt das natuerlich weg. Wegen ECL86 ging ich davon aus, dass es schon jung genug fuer Platine ist (vor einer kleinen Ewigkeit haben wir mal die Philetta eines Schulkollegen auf PCL86 umgebaut (Heiztafo hinzu). Das Geraet war ein Platinenradio).

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mo Jul 04, 2022 19:23 
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Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die Zahlreichen Tipps!

Kondensatoren sind getauscht. Die Zeit bis der Ton leiser wird hat sich nun um einiges verlängert.
Nach 10-15 Minuten kommt es aber zum bekannten verhalten.

Werde mir nun Strom und Spannung an der Röhre bzw. der Fassung nochmal etwas genauer ansehen.


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