Freut mich, daß das Radio instandgesetzt werden soll.
Diese Einkreisempfänger mit der Röhre UEL 71 wurden recht lange gebaut, auch in gleicher Technik jedoch anderem Gehäuse vom Hersteller LORENZ.
Demzufolge wurde an der Schaltung immer mal wieder etwas geändert, d. h. es kann z.B. ein Skalenlämpchen verbaut worden sein o.Ä.
Hier zur Unterstützung der Kommunikation in diesem Thema der link zu einem Schaltplan dieses Radios
(es ist hierbei unerheblich, ob das Gehäuse aus Holz oder Bakelit ist):
https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/ ... altung.jpgDort ist im Heizkreis der Röhre auch der Vorwiderstand von 1750 Ohm erkennbar. Heutzutage könnte man wg. erhöhter Netzspannung auch 1850 oder 1900 Ohm nehmen. Ich würde übrigens nicht auf Kondensator umbauen, originaler ist die Widerstandslösung; aber das ist Geschmackssache. Das Radio verbraucht im Original etwa 28 Watt, das kann man sich auch bei den heute horrenden Strompreisen noch leisten

.
Wesentlich ist aber, daß im Heizkreis der Röhre sich ein STROM von 0,1 Ampère einstellt, sobald das instandgesetzte Radio ans Netz genommen wird. Da dies ein Allstromempfänger mit U-Röhre ist, kommt es weniger auf die an der Heizung der Röhre gemessene Spannung an, sondern vielmehr auf den Strom im Heizkreis. Das ist bei der Bemessung des Vorwiderstands (oder auch bei Umbau auf Heizkondensator) wichtig, gerade in Bezug auf die heute erhöhte Spannung aus der Steckdose.
Zum schwergängigen Drehkondensator:Dampfnudler hat geschrieben:
So, noch eine letzte Frage: der Drehkondensator ist sehr schwergängig. Nimmt man da am besten ein Spray oder ein paar Tropfen Öl?
Welchen Drehko meinst Du denn, das Gerät hat deren zwei. Einmal den mit den gut sichtbaren Platten, und einmal den, der als Lautstärkeregler dient (der Braune).
Ich beziehe mich mal auf den mit den gut sichtbaren Plattenpaketen, also den Senderdrehko:
Hier braucht es im Regelfall nicht die Chemiekeule, denn auf den Fotos sieht das Bauteil nicht korrosionsverkrustet aus. Es genügt somit meist 1 Tropfen Öl beidseitig an der Lagerung der Rotorachse, dann mehrfach drehen (oft sitzt dort einseitig eine Kugellagerung, deren Fett / Öl etwas verharzt ist).
Bitte nicht die Seilzugrollen vergessen, oft sind diese auch schwergängig geworden. Auch dort minimal (!) ölen, es soll kein Schmiermittel auf den Seilzug gelangen.
Rotor und Stator des Drehkondensators dürfen im
abgelöteten Zustand keinen Kurzschluß aufweisen, d.h. die Plattenpakete dürfen sich an keiner Stelle berühren !