Hallo allerseits,
wegen Interesses meinerseits hat Holger mir das Restchassis des Löwen überlassen. Gleichzeitig hat er mir erlaubt die anfallenden Arbeiten und Fehlersuche zu schildern - so er kein Ersatzchassis erhalten hätte.
Holger schilderte bereits, dass die Platine mit der UKW-Elektronik tief in einem geschlossen Kasten eingelassen ist. Um an die Elektronik heranzukommen sind daher einige Klimmzüge nötig. Erstens muss der Skalenantrieb gesichert werden, weil das Skalenrad vom Tuner abgebaut werden muss. Zudem muss die Ferrit-Antenne aus dem Weg geräumt werden. Da an dem Kasten noch der AM-Drehko mit seinem Seilantrieb angeschraubt ist, wählte ich den Weg, der Elektronik ohne Ausbau des UKW-Kastens habhaft zu werden. Dazu müssen alle Zuleitungen ausserhalb des Kästchens abgelötet werden und in das Innere gefädelt werden. Auch die Antennenzuleitung ist davon betroffen.
Danach kann man, nach Entfernen von zwei M3 Schrauben an der Stirnseite des UKW-Drekos und zwei weitern Schrauben mit welchen die Platine über zwei Abstandsbolzen am Boden des Kastens befestigt ist, das Innenleben vorsichtig 'herauszirkeln' - auch dabei geht es eng zu. Wichtig ist dabei auch noch zu beachten, dass die ZF-Leitung unterhalb der Platine durch ein Loch im Boden des Kästchens nach aussen geführt wird - die ZF-Leitung muss dazu vorher am Tastensatz abgelötet werden.
Dazu erst einmal ein Bildchen zu der Situation - Das Bild stammt zwar von einem Hellas Tuner passt aber zu den beschriebenen Vorgängen. (Das Original Kästchen befindet sich noch am Restchassis).
Dateianhang:
UKW-BOX im Gehäuse 180°-net.jpg
Die roten Pfeile zeigen auf die Löcher durch welche die Verbindungsdrähte nach aussen geführt werden. Die Magenta-Pfeile weisen auf die Befestigungspunkte des Innenlebens.
Um es jetzt nicht zu spannend zu machen zeige ich als nächstes ein Foto der ausgebauten Platine, welche ich nun zur eigentlichen Fehlersuche in Betrieb nahm:
Dateianhang:
UKW-Platine Orig-net.jpg
Und hier fällt uns sofort auf, dass der C18 in dem ohnehin etwas versifften Umfeld nicht sonderlich gesund aussieht. Die Schwäche des C18 bestätigte sich auch bei dem anschliessenden Probelauf mit Föhn Nachhilfe. Bei der offen betrieben Platine fehlte es etwas an der Erwärmung durch die Röhre. Irgendwann fing das Ding dann auch an zu knacken - im Dunkeln konnte man auch zarte Ansätze eines leichten Corona-Effektes wahrnehmen. Der Austausch des Kondensators brachte dann die erwünschte Abhilfe.
Folgend noch ein Blick auf die Rückseite des UKW-Kästchens mit den Leitungsdurchführungslöchern. Und in dem Fenster möchte ich noch auf zwei Sonderbauteile hinweisen, welche mir in dieser Form bisher nur bei LO begegnet sind. Es sind die blauen 'Dinger' in welchen sich eine LC-Parallel-Kombination verbirgt. Konkret sind das gemäss Schaltbild R6//C5 -> 470k//470pF und R3//C16 -> 470k//27pF.
Dateianhang:
UKW-BOX Backside +-net.jpg