Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: So Apr 06, 2025 19:33 
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Registriert: Fr Sep 01, 2023 16:49
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Guten Abend zusammen,
Ich habe hier ein Grundig 2070 stehen, das auf UKW vergleichsweise leise spielt. Auch klingt es nicht wirklich gut, die Bässe dröhnen manchmal und es klingt unsauber. Ich habe bereits alle Papierkondensatoren ersetzt, sowie den Ratioelko getauscht (da 4µF nicht erhältlich sind, gegen 3,3µF und 0,47µF parallel, also 3,77µF). Der NF-Teil funktioniert einwandfrei, da muss man auch nicht weit aufdrehen.

Als nächsten logischen Schritt habe ich die Ratiospannung gemessen: Bei meinem Ortssender ca -24V, bei einem etwas schwächeren, normalerweise aber trotzdem hervorragend zu empfangenden etwa -14V. Das erschien mir etwas wenig, also habe ich eine Vergleichsmessung an meinem 3028 vorgenommen; Und siehe da: Bei beiden Sendern stramme -40V, wohlgemerkt mit dem originalen Ratioelko.

Außerdem habe ich die EABC80, ECH81, EF89 und ECC85 probeweise getauscht - ohne Erfolg. Am Anfang der Restaurierung habe ich allerdings die EABC80 schon ersetzt, weil diese völlig taub war. Damals war UKW noch räudiger und auch TA viel zu leise, das ist aber jetzt behoben.

Jetzt zu meiner Frage: An was könnte es liegen dass die Ratiospannung trotz neuem Elko so niedrig ist?

Angehängt habe ich einen Ausschnitt aus dem Schaltplan.

Dateianhang:
Screenshot_20250406_202912.png


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Viele Grüße
Moritz


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BeitragVerfasst: So Apr 06, 2025 19:56 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Mit einer Ratiospannung von -24V oder -14V müsste der UKW-Empfang sauber sein. Vielleicht ist der Ratiokreis verstimmt.

Beim Ratioelko kommt es nicht auf die genaue Kapazität an. Das Radio würde mit 3,3µF genauso spielen wie mit 4,7µF.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Apr 07, 2025 15:08 
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Registriert: Fr Sep 01, 2023 16:49
Beiträge: 34
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Lutz, danke für deine Antwort.

Ist es möglich den Ratiokreis ohne Messsender grob nachzustimmen? Ein Oszilloskop hätte ich, falls das was bringt. Nur halt keinen Sender...

_________________
Viele Grüße
Moritz


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BeitragVerfasst: Mo Apr 07, 2025 16:34 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Der Ratio Kreis, d.h. der 0-Durchgang lässt sich notfalls auch nach Gehör abgleichen. Dazu den Kern des 0-Durchgangs suchen und bei Abstimmung auf max. Ratiospannung nun vorsichtig an diesem einen Kern vor oder zurückdrehen, bis beides auf Optimum steht.
IdR. ist es eine Senke genau zwischen 2 Rauschmaxima.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Apr 07, 2025 20:37 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2075
Moritz448 hat geschrieben:
Guten Abend zusammen,
Ich habe hier ein Grundig 2070 stehen, das auf UKW vergleichsweise leise spielt. Auch klingt es nicht wirklich gut, die Bässe dröhnen manchmal und es klingt unsauber. Ich habe bereits alle Papierkondensatoren ersetzt, sowie den Ratioelko getauscht (da 4µF nicht erhältlich sind, gegen 3,3µF und 0,47µF parallel, also 3,77µF).


Moin,
Hinweis (ok, wurde oben schon gegeben ;-):
Den Aufwand bei dem Ratioelko zu machen, lohnt nicht. Der Wert muss nicht "100%" dem Originalwert entsprechen, die Toleranzen der alten Elkos lagen bei -20+50% und auch technisch gesehen kommt es auf den Kapazitaetswert nicht so genau an. Der typische Wert war 5µF, hier haette es auch ein 4,7µ-Elko getan.
Eine Eigenschaft des Ratiodetektors ist seine Unterdrueckung von Amplitudenstoerungen und hier ist der Ratioelko durch die durch ihn bedingte Zeitkonstante beteiligt (*).
Was ich aber auch mache: Wenn nicht schon vom Hersteller bereits durchgefuehrt, bekommt der Ratioelko einen kleinen Kondensator von etwa 10nF parallel. Der hilft dem Elko ueber seine schlechten HF-Eigenschaften hinweg und schliesst die Reste der 10,7MHz Zwischenfrequenz kurz.
Nicht alle Hersteller sehen diesen Kondensator vor, aber man kann ihn finden (hier gibt es ihn mit 1nF). Der bessere Kurzschluss der ZF nach dem Gleichrichter verbessert auch dessen Wirkung.

(*) Ein FM-Empfaenger soll unempfindlich gegen AM sein, das kommt der Stoerarmut beim Empfang zugute (Funkenstoerungen etc.) Das erreicht man erstmal dadurch, dass der ZF-Verstaerker mit steigender Aussteuerung in die Begrenzung getrieben wird; er liefert bei steigender Eingangsspannung keine steigende Ausgangsspannung. Was dann noch an Stoerungen uebrigbleibt, wird dem Ratiodetektor ueberlassen.
Im "Dampfradio" ist meist die letzte ZF-Verstaerkerstufe die Begrenzerstufe, man erkennt es daran, dass hier bei UKW die Schirmgitterspannung herabgesetzt wird. Haengt allerdings von der Verstaerkungsreserve ab, wenn man die nicht hat, muss man unbegrenzt arbeiten und die AM-Unterdrueckung dem Ratiodetektor ueberlassen. Hat man Verstaerkungsreserve, ist man bestrebt, dass der Begrenzungseinsatz moeglichst frueh erreicht wird, damit auch schwache Sender stoerarm empfangen werden.

73
Peter


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