Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 10:03 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2603
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo in die Runde.
Nachfolgend ein paar grundsätzlich gehaltene Gedanken meinerseits zum Projekt.
Wer meine Beiträge in diesem Forum und aus dem Nachbarforum kennt, der weiß, daß ich "meine" Radios auch am liebsten in einen funktionstüchtigen Zustand versetze.
Ich halte das auch in diesem Falle für möglich.

Dazu bedürfte es im hier vorliegenden Fall allerdings eines strukturierten Vorgehens, sonst sind irgendwann 10 Seiten vollgeschrieben, ohne daß der TE wesentlich weiter gekommen ist.

Wir haben doch letztlich 2 Arbeitsfelder:

1) Den -möglichst simpel zu haltenden- Bau eines Spannungsversorgungsteils für das Radio.

2) Die Überholung des Radios.

Beides wird der TE, der sich ja erst in die Grundzüge der Radiotechnik einarbeiten muß, nur leisten können, wenn ihm hierzu konkret ausführbare Hilfestellung zuteil wird.
Heißt:
Zu 1)
Er braucht aus dem Forum jemanden, der ihm Schaltplan und Bauteileliste entwirft. Das Radio selbst, also seine Stromaufnahme und technische Auslegung, ist ja bekannt. Ich rate hierbei dringend dazu, keinen "Flugzeugträger" bauen zu wollen, denn es soll ja nur dieses eine Radio versorgt werden, nicht alle auf dem Markt auffindbaren Gleichstromradiotypen.
Gibt es einen Experten hier im Forum, der sich dies zutraut?

Zu 2)
Wenn 1) erfolgt ist, geht es an die technische Durchsicht des Radios. Diese kann dann anhand aussagekräftiger Fotos vorgenommen werden. Die erforderliche Zerlegung des Radios, d.h. der Ausbau des Chassis, kann hier unter Mithilfe des Forums zielgerichtet Schritt für Schritt vom TE durchgeführt werden.
Keinesfalls sollte das Radio samt Lautsprecher ohne diese Durchsicht in Betrieb genommen werden,
denn

- Wir wissen nicht, ob sich im Inneren Verbastelungen finden, die zunächst einmal zielgerichtet rückgängig zu machen wären.

- Neben den bereits angesprochenen gealterten Widerständen finden sich Blockkondensatoren und Glimmerkondensatoren, die 90 Jahre nach Stapellauf des Geräts ebenfalls nicht mehr taufrisch sind und überprüft werden müssen.

- Neben diesen Bauteilen müssen die Röhren überprüft werden.

Erst dann kann ein Problelauf erfolgen, samt zugehöriger Messungen, und es können dem Radio letzte Fehler ausgetrieben werden.

Soweit meine "2 Cents" zum Thema. :bier:

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 10:39 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9920
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Ein Punkt wäre noch zu ergänzen: Dieses Radio empfängt nur Mittel- und Langwellen. Auf diesen Wellenbereichen gibt es heute in Deutschland und etlichen Nachbarländern keine Sender mehr. Mit einer Außenantenne wird man, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, einige der noch existierenden ausländischen Sender empfangen können. Das hat eher mit Liebhaberei als mit Alltagsgebrauch zu tun. Der Gebrauchswert dieses Radios ist daher sehr gering.

Oder man baut sich einen Kleinsender, um dieses Radio mit einem Programm aus heute verfügbaren Tonquellen zu versorgen. Das ist zwar meiner Meinung nach so ähnlich, als wenn man mit seinem Oldtimer nur auf dem eigenen Grundstück herumfahren darf, wäre aber dann das dritte anzugehende Atrbeitsfeld.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 11:14 
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Registriert: Di Okt 03, 2023 20:08
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Wow, ihr seid ja klasse. Ich freue mich immer wenn ich hier rein schaue und wieder jemand ein paar Gedanken zu meinem Projekt verfasst hat - tolles Forum :)

Nehmts mir bitte nicht übel, wenn ich bisher noch kein Update geben konnte, aber neben drei Kids und den üblichen alltäglichen Aufgaben, ist nicht immer Zeit für die Hobbys da.
Immer wenn ich mal ein paar Minuten finde, recherchiere ich aber schonmal und "bereite" mich ein wenig vor. Ich habe mir z.B. schonmal das Buch "Radios der 50er Jahre" bestellt, welches mir hier empfohlen wurde. Auch wenn es wohl dabei eher um Reparaturen von Radios aus den 50ern geht, werden viele Sachen hoffe ich auch für ältere Radios gelten. Ich denke in den 20 Jahren wird es ja keinen revolutionären Wandel in dem Aufbau der Radios gegeben haben.

Und heute Abend setze ich mich mal ans Radio dran. Plan für heute ist es das Chassis auszubauen, ein paar Fotos zu machen und eventuell noch die Röhren durchzumessen (wenn ich mein Multimeter wiederfinde). Hierzu ein paar Fragen:

- Gibt es beim Ausbau des Chassis etwas zu beachten? Ich denke, ich muss die beiden Schrauben rechts und links an der Seite lösen und die Knöpfe vorne am Gehäuse lösen, damit ich es rausziehen kann oder? Da es keinen Lautsprecher hat, fallen etwaige verbundene Kabel, die ich lösen muss, weg oder?

- wenn ich das Chassis draußen habe: welche Fotos, Detailaufnahmen, außer von allen Seiten wären wichtig/interessant?

---

Noch ein kleiner lustiger Zufall von heute: Ich hatte hier im Forum mal die Suchfunktion bezüglich der Reinigung und Auffrischung von Bakelitgehäusen bemüht und bin da auf einen Beitrag gestoßen, der wohl von mir selbst ist. Mir war gar nicht bewusst, dass ich mich vor, inzwischen 15 Jahren hier zum ersten Mal angemeldet hatte :D Ich hatte damals ein altes Philetta vom Flohmarkt (glaube ich) günstig gekauft und brauchte Hilfe bei der Aufarbeitung des Gehäuses. Tja, wie vergesslich man schon mit 38 Jahren sein kann...
Ich habe Christopher mal anschrieben. Ich hoffe er kann meinen alten Account reaktiveren. Das würde mich riesig freuen.


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 12:41 
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Registriert: So Nov 01, 2015 13:24
Beiträge: 625
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Oli,

Zum Ausbau des chassis kann ich jetzt ohne Bilder nichts beitragen.
Auf eBay findet man schonmal das Mittelstück (der Katzenkopf)
als Einzelteil angeboten. Das lässt sich also separat demontieren.
Wenn du die Knöpfe abnehmen willst … nur ohne Gewalt.
Erstmal die Rückwand abnehmen und schauen, ob es innen
rostig aussieht. Wenn nicht dann sollten die Knöpfe ohne
Stress abgehen, es besteht nämlich die Gefahr das die Achse
rostet und dadurch dicker wird, und dann wird es schwierig.
Also her mit Fotos !

Gruß
Hans

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RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 19:03 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 279
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Ich habe für den TE aus einer alten RTT die Röhrentypen "zusammengeschnitten" - für spätere Arbeiten bzw. Übersicht Spannungen/Ströme. (falls nicht vorhanden, sonst abhaken) Quelle: RTB Hinke/Hönger, Jakob Schneider Verlag, 1947. Bei https://frank.pocnet.net/sheetsR.html sind zwar auch Kennlinien in den PDFs, aber keine Daten-Übersicht. In den Franzis-RTTs sind einige Röhren aus dieser Zeit nicht mehr drin. Falls jemand Bedarf für einzelne Typen hat, bitte PN. Ich hatte Mitte der 55er als Schüler mein erstes Taschengeld mit Radio-Rep. verdient und habe mir die damalige * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* aufgehoben......

Für den TE nur mal als Idee: Die 4 Röhren sind in Serie, d.h. 80V 180mA als separater Trafo wäre ein Möglichkeit. Ansonsten reichen 50mA bei 200V (max 250V) für die Röhren. Das wäre als Netzteil und Versorgung überschaubar - sogar per 80V~ mit Spannungsverdopplung im Gleichrichterteil. Damit würde der ganze Zoff mit den Vorwiderständen entfallen und ein einzelner Trafo würde reichen. Ich weiß jetzt nach Handbuch und Schaltplan nicht, ob die ganze Stromversorgung nicht von zu Hause aus als eigener Block verbaut ist. Dann wäre dieser Eingriff erträglich unter zu bringen.

Gruß Peter

(Ich habe die damaligen Bände 1 mit Nachtrag 1952,Band 2 Spezial-Röhren und Band 4 Hilfsröhren. Für Band 3 (US, engl. und russische Röhren) hat das Taschengeld nicht gereicht :-) . Schneider Tabellen sind auch noch da, z.T. gescanned und die muß ich mal gelegentlich hochladen und verlinken.)


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 20:06 
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Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3956
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Warum nimmt er nicht einfach einen regelbaren LR 8 mit einem dicken Transistor parallel und alles ist fertig.
Easy, isn`it. Hätte damit nicht die geringstens Probleme.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 20:43 
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Registriert: Di Okt 03, 2023 20:08
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vielen lieben dank Peter für die Übersicht der Röhren. Aktuell ist das für mich noch unverständlich, aber ich wachse da noch rein :D

So, wie versprochen gibts nun ein paar Bilder. Ich konnte das Chassis recht unproblematisch ausbauen. Es macht irre Spaß sich das Innenleben des Radios anzusehen und zumindest zu versuchen zu verstehen was wofür da ist.

Zu der ersten Bestandsaufnahme:

Der Rost an den Feststellschrauben hält sich in Grenzen. Lediglich der Staub ist immens. Musste einmal vorsichtig durchpinseln. Aber überall bekomme ich ihn auch nicht ab.

Mit meinen/r laienhaften Kenntnissen und Einschätzung würde ich sagen, dass das Radio unverbastelt ist, höchstens mal vor langer Zeit überholt wurde. Ich konnte keine modernen Komponenten erkennen, wenn auch manche Lötstellen unsauberer aussehen als andere. Lose Kabel konnte ich nicht feststellen (lediglich die Ummantelung ist bei mehreren porös).

Ansonsten ist mir aufgefallen, dass eine RENS1823d-Röhre oben defekt ist (das Glas sieht aus, als wenn es gerissen wäre). Ansonsten fehlt eine Schraube auf der Skalenrückseite (wofür ist diese Scheibe da?). Bezüglich der Kondensatoren ist mir aufgefallen, dass einer (siehe grüner Kreis) nicht mehr ganz so frisch aussieht. Was sind eure Beobachtungen?

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Hier fehlt eine Schraube. Ist die wichtig?

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Das Band hier ist locker. Stimmt das so oder ist das ein Defekt?

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ToDo für mich:

- ich brauche ein neues Multimeter, da ich mein altes nicht mehr wiederfinde (gibts Empfehlungen?)
- Schaltpläne lesen lernen

LG
Oli


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BeitragVerfasst: So Okt 08, 2023 21:00 
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Registriert: Di Okt 03, 2023 20:08
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Und auf eure zahlreichen Gedanken möchte ich natürlich auch noch antworten. Danke schon einmal dafür!

@Yamote:

Danke für die Empfehlung. Ich habe mir das dazugehörige Buch direkt gekauft und schaue mal, ob die anderen beiden Bände auch noch dazu kommen. Extra nun ein anderes Radio dazu kaufen, um an diesem zu üben, hört sich total vernünftig und sinnvoll an, aber ich bin dafür glaube ich einfach zu neugierig und zu ungeduldig in dem Fall :D

@RE 084:

Das würde ich dann checken, wenn es läuft und dann dementsprechend die Widerstände durchmessen. Sind die ganzen Widerstände heutzutage eigentlich noch problemlos zu ersetzen? Die Bauteilgrößen werden sich doch auch enorm verändert haben oder?

@AlfredG / fritz52 / albert66:

Eurer Diskussion kann ich mit meinem Wissensstand gerade nur bedingt folgen, aber dennoch danke für die Ideen. Ich werde da, wenn ich weiter bin, noch mal drauf zurückkommen (und Fragen stellen :D )

@klausw:

Vielen Dank für den Schlachtplan! Ja, nach der ersten Durchsicht heute Abend wäre der nächste Weg eine Auflistung zu ersetzender Bauteile (nach dem Durchmessen). Dafür brauche ich aber den Trafo. Also, hier würde ich mich noch mal riesig freuen, wenn mir mit der Stromversorgung jemand gezielt unter die Arme greifen kann. Falls jemand Zeit/Lust hat mir ein entsprechendes Bauteil für den Betriebe (Vorschaltlampe, Trafo und Umwandler) zu bauen, wäre ich dankbar. Natürlich gegen Bezahlung (der Bauteile) und einer Entlohnung für die Mühe. Falls das nicht zu umständlich ist, würde ich mich mit Hilfe von euch auch selbst an den Bau wagen. Hierzu nochmal bitte eure Einschätzung.


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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 7:09 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Tolle Fotos, danke dafür. Damit lässt sich arbeiten.
Das Radio ist fantastisch erhalten, bietet also die beste Substanz zur Wiederherrichtung. Verbastelungen konnte ich keine erkennen, frühere Reparaturen sind in kleinem Umfang zu erkennen und wurden soweit erkennbar fachmännisch ausgeführt. Zum Beispiel sind die beiden grünen Widerstände neu, die unterhalb der goldlackierten REN1821 sitzen.

Du hast zu viele Fragen gestellt, um sie nun alle zu beantworten, daher nur eine Auswahl:

- Widerstände und Kondensatoren sind problemlos beschaffbar, sie sehen nur anders aus (kleiner, andere Bauform). Die großen Blockkondensatoren (= die silberlackierten Blechbehälter mit den vielen Zahlen) scheinen gut erhalten -> Oftmals sind deren Gehäuse aufgequollen und gerissen, scheint hier aber nicht der Fall.
Übrigens kann man Widerstände und Kondensatoren auch prüfen, ohne den Vorschalttrafo bereits gebaut zu haben.

- Grüner Kreis am Kondensator: Hier wurde mal gelötet. Ob der Kondensator die Brennerei überlebt hat, lässt sich per Ferndiagnose nicht feststellen.

- Schraube rückwärtig zur Senderskala: Nicht bedeutsam zur elektrischen Funktion des Radios.

- "Loses Messingband": Solche Bänder sind quasi flexible Kabelverbindungen, die trotz Drehbewegung am jeweiligen Bauteil die elektrische Verbindung sicherstellen. Demzufolge muß das Messingband an seinen beiden Enden fest / verlötet sein. Es darf also nicht (ab)gebrochen sein. Gegebenenfalls an den Enden nachlöten bzw. neu anlöten.

- Röhre RENS 1823d: Den fotografierten "Riss im Glas" sehe ich kritisch. Sollte die Röhre defekt sein, so lässt sie sich noch beschaffen.

- Röhre RENS 1820: Die hatte zwecks Abschirmung mal eine Außenmetallisierung (leitfähiger Lack), vergleichbar den im Gerät vorhandenen beiden REN 1821, der abgeblättert ist. Sowas neu aufzubringen ist Radiobastleralltag und kein großes Ding, wenn man einige wenige Dinge beachtet (Bitte nicht einfach daraufloslackieren !). -> Siehe auch weiter unten zu "Graue REN 1821".

Das Kabel am oberen Anschluß der RENS 1820 hat seine Isolierung weitgehend verloren. Es läßt sich an seiner Stelle problemlos ein neues Kabel einlöten.

- Graue REN 1821: Hier ist der Außenmetallisierungslack unten abgeblättert und hat damit seine Verbindung zu dem Drahtring verloren, der bei der Röhre oberhalb des Bakelitsockels verläuft. Läßt sich erneuern, genau wie bei der RENS 1820.
Sind solche Außenmetallisierungen nicht mehr fest und damit elektrisch leitend mit einen solchen Drahtring verbunden, kann es zu Heulerscheinungen des Radios kommen.


Noch ein Wort zu den nicht mehr vorhandenen Mittelwellensendern. Sowas schreckt einen echten Bastler nicht ab. Es gibt mittlerweile kleine AM-Modulatoren zu kaufen, die man zwischen Smartphone und Antenneneingang des Radios stöpseln kann. Damit kann man dann jederzeit jedweden Radiosender über das alte Radio hören und alle Bedienknöpfe des Radiooldtimers verrichten ihren Dienst, als würde ein Sender frei empfangen werden.
Wermutstropfen: Hier sind fernmeldeseitige staatliche Vorgaben zwingend zu beachten. Ich will das hier nicht auswalzen, sonst ist der thread zerschrieben.
Daneben sind in den Abendstunden natürlich auch ohne ein solches Zusatzteil Sender empfangbar, alerdings sind dies ausländische Stationen.


TIPP: Hier sieht man die Restaurierung einer völligen Ruine eines solchen Radios und zugleich weitere Detailfotos, die Dir auch helfen:
https://radio-bastler.de/forum/showthre ... 184&page=2

https://www.radio-bastler.de/forum/show ... p?tid=7857

Das ist allerdings die Wechselstromausführung dieses Radiotyps, also leicht unterschiedlich zu Deinem Gleichstromgerät. Ein solcher Restaurierungsumfang ist in Deinem Fall natürlich nicht vonnöten.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 11:12 
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Registriert: So Nov 01, 2015 13:24
Beiträge: 625
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Oli,

traumhafter Zustand, auch die Skala mit den Reitern !
Die Kondensatorblöcke von der Firma Jahre könnten noch
gut sein, scheinbar hat das Gerät Jahrzehnte neben der
Heizung gestanden ! Ja, ein bisschen ist gebastelt worden,
aber in dem[ Zustand könnte man das Gerät glatt
vorsichtig mit der Spannung hochfahren. Allerdings muß
man vorher die maroden Leitungen ersetzen und das Hoch-
fahren langsam machen, damit die Kondensatoren ihre
Leckströme nach und nach wieder verlieren. Also nicht
sofort volle Pulle !! :-)
Schau mal das du den Schaltplan bekommst und anhand
dessen die Basteleien kontrollieren kannst.

Gruß,
RE 084

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RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:


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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 11:28 
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Beiträge: 3956
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Servus,
Die DC Versorgung dieses Gerätes lässt sich problemlos mit einem LR8 und einem Paralell Transisor bewerkstelligen, die Spannung von 220V DC direkt aus dem 220V AC Netz lässt sich damit völlig genau einstellen und ist auch stabil.
Sicherheitsfanatiker können ja auch einen Industrietrafo 1:1 davorschalten. Weiss aber nicht , wie man das Netzteil dann noch gegen Neutronenbomben sicher machen kann.

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 11:39 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 279
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
RE 084 hat geschrieben:
..... Schau mal das du den Schaltplan bekommst und anhand dessen die Basteleien kontrollieren kannst. ...
Schaltplan https://elektrotanya.com/ und Suchbegriff "telefunken 340g". etwas blättern und Robotertest .....
Gruß Peter


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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 15:53 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Also ich kann mich irren, aber der große Kondensatorblock sieht für mich schon mal geöffnet aus. Weiterhin irritieren mich die ganzen nachgelöteten Lötstellen unter und auf dem Chassis. Bei dem ersten Bildern sah man dies ja schon im Ansatz hinten am vorschauenden Kondensator.
Entweder... ist da schon mal im großen Stile überprüft worden was von den Bauteilen noch geht bzw welche Werte da noch gehalten werden.
Oder/und .... da wurde schon mal erneuert was defekt war. Für Letzteres spricht das dort schon einige Widerstände erneuert wurden, die eventuell durch defekte (und erneuerte) Kondensatoren abgebrannt sind.
Daraus würde ich folgern, dass einer vorsichtigen, mit Schutzmaßnahmen und Messgeräten ausgestatteten Inbetriebnahme eigentlich nichts im Wege steht.
Aber... das sollte jemand machen der diese Möglichkeiten hat bzw im Fundus hat.
Uli, bitte schmeiße den Phasenprüfer wieder in den Werkzeugkasten aus dem der gekommen ist. Außer das die Schraubenköpfe damit versaut werden ist mit dem hier nichts anzufangen. Bitte ordentliche Schraubendreher bei so einem alten Radio benutzen! Die Optik hört ja schließlich mit :wink: .

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Okt 10, 2023 21:41 
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Registriert: Di Okt 03, 2023 20:08
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo zusammen,

zunächst zu euren Antworten:

@klausw: Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Beitrag!
Ok, verstehe. Ich habe mir inzwischen auch schon eine Anleitung für den Ersatz bzw. das Auswechseln der älteren größeren Kondensatoren, in denen neue kleinere "eingeteert" wurden angesehen. Vermutlich dient das dazu, den alten Look zu behalten? Jedenfalls sehr interessant.
Die Kondensatoren werde ich dann mal alle durchmessen und schauen, welche gewechselt werden müssen. Bezüglich der fehlenden Schrauben: ok, sie fehlt, aber da ich Perfektionist bin muss ich mal schauen, ob ich dennoch irgendeinen Ersatz finde :D Das gleiche bei der Rückwand. Da fehlt mir auch noch eine Schraube. Die muss ich auch noch besorgen.
Vielen Dank bezüglich deiner Einschätzung der Röhren. Meine Antwort dazu unten ;) Du wirst Recht behalten... Und auch ansonsten vielen Dank für deine weiteren Ausführungen. Falls das noch im Laufe der Restaurierung nötig wird, werde ich dazu auf jeden Fall noch mal zurückgreifen. Sehr nützlich.

Mein erstes Ziel ist es das Radio erstmal grundlegend zum Laufen zu bringen. Anschließend schaue ich mir aber auf jeden Fall noch mal die Möglichkeit bezüglich der AM-Modulatoren an. Das hört sich sehr interessant an.

@RE 084:

Danke, das höre ich sehr gerne! Bezüglich des vorsichtigen Hochfahrens siehe weiter unten :) Die Restaurierung ist heute langsam und behutsam angelaufen.

@radio-volker:

Mit LR8 meinst du ein Labornetzgerät? Ich bin noch nicht mit den ganzen Abkürzungen bewandert, sorry.

@alber66:

Danke! Den Schaltplan habe ich bereits vorliegen.

@paulchen:

Danke für deine Einschätzung! Ich hätte den Kondensatorblock bei den letzten Fotos auch gerne schon geöffnet und fotografiert, aber ich habe keine Möglichkeit gesehen den "mal eben" aufzumachen. Ich schätze, dafür ist er auch nicht vorgesehen. Ich hatte bei einer anderen Restaurierung gesehen, dass diese Person den Block einmal komplett erneuert hat. Ich hoffe, das bleibt mir erspart.

Ja... der Phasenprüfer :D Den brauchte ich eigentlich nur um an die Schraube in dem langen Schaft des An/Aus-Schalters an der Gehäuseseite zu kommen. Versprochen!

___

So, es gibt auch ein paar Neuigkeiten von meiner Seite.

Heute konnte ich mit der tollen Hilfe von Fritz (danke dir noch mal herzlichst dafür) das Gerät mit eine Vorschaltlampe langsam hochfahren (15W, 25W und dann 40W). Soweit ich das jetzt richtig beurteilen kann läuft es soweit stabil, es liegt also kein Kurzschluss o.ä. vor. Leider haben wir dem Radio noch keinen Ton entlocken können. Lautsprecher durchgemessen: da ist alles ok. Also haben wir nacheinander die Röhren gemessen und unsere Vermutung ist, dass die gebrochene RENS 1823d (Verstärkerröhre für den Lautsprecher?) der Übeltäter ist. Ich werde mich nun also zunächst mal auf die Suche nach einer guten Ersatzröhre machen und dann sehen wir weiter :) Ich bin aber schon mal mega happy. Einerseits, weil das Radio scheinbar (zumindest bisher) keinen elektrischen Totalschaden offenbart hat, ich heute schon verdammt viel gelernt habe und eine nette Hilfe an meiner Seite hatte :super:

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Falls jemand noch solch eine Röhre zuhause hat und die noch gut ist, schreibt mir gerne :) Ansonsten würde ich mich mangels Alternativen bei Ebay umsehen.

Lg
Oli


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BeitragVerfasst: Mi Okt 11, 2023 5:34 
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Beiträge: 3956
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Der LR8 ist ein Spannungsregler für hohe Spannungen, aber nur für einige Milliampere Strom, deswegen muss ein Leistungstransistor paralell geschaltet werden.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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