Hallo zusammen,
in einem Radio das gerade auf meinem Tisch steht (Grundig 5010) ist die EL12 recht nahe am AÜ platziert, der Hersteller hat die Lötleiste und den AÜ wohl vor Hitzeschäden schützen wollen mit dem Material auf angehängtem Bild.
Das sieht aus wie ganz normaler Filz, macht an der Stelle aber wenig Sinn weil das Material praktisch direkt an der heißen Röhre anliegt. Filz ist ja nicht Temperaturbeständig, ich kann mir kaum vorstellen das der dafür geeignet gewesen wäre.
Asbest kenne ich nur in Form von Pappe und Ringen (Hochlastwiderstände) in Radios, sieht völlig anders aus, ist nicht so faserig und hellweiß. Das Stückchen "wasauchimmer" ist außerdem stark verkohlt, ich kann mir nicht vorstellen das eine EL12 mehrere 100C heiß wird und Asbest so beschädigen kann. Zu 95% bin ich mir sicher das das wirklich nur Filz ist, vielleicht mit Flammschutzmittel getränkt. Aber ich bin zu jung um alle Formen von Asbest gesehen zu haben, was meint ihr? Bei der 9010er Truhe die fast das gleiche Chassis hat wurde Asbest verwendet, sieht komplett anders aus:
https://www.nerstheimer.de/bilder_02/9010/00008.jpgMir war das zu riskant, ich habe das Stückchen (draußen und mit geeigneter Maske) größtenteils entfernen können, den Kleber löse ich noch mit Hilfe von Nagellackentferner an um den Rest zu erwischen. Durch die Abwärme der EL12 gibt es da ständig eine Luftbewegung.
Zwei Fragen bleiben mir da noch:
Einmal mit was kann ich das ersetzen, hat jemand eine gute Idee die einigermaßen Original aussieht?
Die andere Überlegung ist das der "möglicherweiseasbest" ja 72 Jahre im Gerät verbaut war und potentiell gefährliche Faßern überall verteilt haben könnte. reicht es aus das Gerät gründlich mit Staubsauger und Pinsel zu putzen?
Man möge bitte nachsichtig sein, ich habe davor keine Kontakt mit solchen Materialien gehabt bzw. die Geräte mit Asbest unangetastet weitergegeben. Ich möchte da keine Gefahr für meine Frau und mich kreieren wenn der Grundig später im Wohnzimmer steht.
Danke und Gruß,
Jan