Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Brumm beim Grundig 2440
BeitragVerfasst: Di Apr 27, 2010 18:19 
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Hallo Dampfradiofreunde,

mein jüngtes "Baby", ein Grundig 2440 von 1965, macht mir seit heute etwas Ärger. Es lief in den letzten Wochen immer mal wieder kurz und auch ganz ohne Probleme. Nach ein paar kleinen Lackarbeiten am Gehäuse habe ich das Chassis wieder eingebaut und die Lautsprecher angeschlossen. Ich habe auch die Hochtöner gerichtet, aber die haben mit Digimulti gemessen unendlich und daher wohl keinen Schluss, Hochspannungstests habe ich (noch) keinen gemacht.

Das Radio lief jetzt etwa eine Stunde im Testbetrieb auf UKW. Dann wollte ich mal KW-Empfang testen. Da fiel mir ein Brumm auf, der auch bei UKW deutlich hörbar ist, wenn man die Lautstärke ganz zurückdreht.
Den Katodenelko an der EL84 und den Koppelkondensator zur EABC80 hatte ich schon vorher erneuert, sonst sind die Cs original (vor allem Erofol II).

Der Trafo ist nun auch so heiß, dass ich Spiegeleier darauf braten könnte und das ist wohl nicht normal :lol:

Ich tippe mal darauf, dass einer der Siebelkos einen Defekt hat, seht ihr das auch so?
Bei meinen 50er Jahre Radios sind alle Siebelkos noch original und laufen ohne Probleme.

Ist ein wenig kniffelig beim 2440, weil da drei Cs im Becher drin sind (50,50 und 8 Mikrofarad). Muss ich notfalls extern lösen.

Grüße

grueni


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BeitragVerfasst: Mi Apr 28, 2010 19:31 
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Hallo,

da könnte der Siebelko defekt sein. Dieser quält dann auch den Gleichrichter mit der Folge, dass dieser mehr Strom zieht und den Netztrafo unnötig belastet.

Die Netzelkos würde ich tauschen. Benutze statt des 8µF Elkos einen 10µF mit 400V.

Viel Erfolg!

_________________
Grüße

Nicolai
->Lasst die Anode mit euch sein!->


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BeitragVerfasst: Do Apr 29, 2010 17:27 
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Opus92 hat geschrieben:

da könnte der Siebelko defekt sein. Dieser quält dann auch den Gleichrichter mit der Folge, dass dieser mehr Strom zieht und den Netztrafo unnötig belastet.

Die Netzelkos würde ich tauschen. Benutze statt des 8µF Elkos einen 10µF mit 400V.

Viel Erfolg!


Danke für die Einschätzung. Ich habe gestern alle drei Kondensatoren extern ersetzt und der Brumm ist jetzt weg. Also war die Vermutung richtig.
Ich habe von mir aus 10 µF verwendet, da das dem Originalwert am nächsten kommt.

Allerdings ist es wohl platzmäßig nicht zu schaffen, alle drei Elkos im originalen Becher unterzubekommen. Da der originale "Becher" - er ist noch drin - seitlich im Unterteil des Chassis befestigt ist, sieht man das auch nicht so.

Die Stromaufnahme des Geräts bei 230V liegt bei etwa 240 mA (Absicherung bei 300mA) und die Anodenspannung zeigt auch keine Auffälligkeit.

Nach etwa halbstündigem Probebetrieb heute bei sehr verhaltener Zimmerlautstärke wurde der Trafo allerdings immer noch recht warm -
gemessen etwa 45 Grad am Blech. Einen großen Unterschied zu vorher
(mit defektem Siebelko) ergab die Fingerprobe jedenfalls nicht.

Ist das normal, oder lässt das auf mangelnde Isolation in den Blechpaketen (= Wirbelströme) schließen?
Dann müsste aber doch wohl die Stromaufnahme höher sein?

Das Gerät stand definitiv nie im kalten Keller oder Dachboden oder in ungeheizten Räumen. Ich kenne seine Historie lückenlos.
Die Blechpakete sehen auch nicht rostig aus.


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BeitragVerfasst: Fr Apr 30, 2010 4:10 
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Hallo,

echte 45°C würde ich als normal einstufen.
Beim Befühlen eines 45° warmen Gegenstandes empfindet man diesen zwar als "gut warm", aber man kann die Hand oder die Finger noch ständig dran lassen.
Bei 50° wird es nach ca. 10 Sekunden unangenehm.

Wirbelströme gibt es in allen Blechpaketen. Die Schichtung des Trafokerns in dünne Bleche (mit Lack- oder Papierisolation) reduziert lediglich die Wirbelströme auf ein vertretbares Maß. Ganz verhindert werden können sie jedoch nicht.

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Fr Apr 30, 2010 9:56 
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Hallo,

herzlichen Glückwunsch zu deiner gelungenen Restauration :D

Wenn es brummt, dann sind meistens die Netzelkos schuld.

Viel Spaß mit dem Gerät wünscht:

Nicolai

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Grüße

Nicolai
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BeitragVerfasst: Sa Mai 08, 2010 10:42 
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Rocco11 hat geschrieben:
echte 45°C würde ich als normal einstufen.
Beim Befühlen eines 45° warmen Gegenstandes empfindet man diesen zwar als "gut warm", aber man kann die Hand oder die Finger noch ständig dran lassen.
Bei 50° wird es nach ca. 10 Sekunden unangenehm.

Wirbelströme gibt es in allen Blechpaketen. Die Schichtung des Trafokerns in dünne Bleche (mit Lack- oder Papierisolation) reduziert lediglich die Wirbelströme auf ein vertretbares Maß. Ganz verhindert werden können sie jedoch nicht.


Danke für Deine Einschätzung. Also es waren echte gemessene 45°
(Digitalthermometer) und ich kann den Finger schon noch ständig dranlassen ohne mir selbige zu verbrennen :lol:
Dann ist es wohl noch ok.

Ich bin es von den älteren Radios eben etwas anders gewöhnt, da bleiben die Trafos kühler. Entweder hat man da bei Grundig in den 60er Jahren etwas mehr gespart, oder es liegt auch daran, dass die neueren Radios
(also sicher der 2440) keine Drossel sondern stattdessen einen Widerstand zum Sieben verwenden.

Lässt sich aber schlecht vergleichen, denn der 2440 hat einen Brückengleichrichter und die früheren Radios eher eine Einweggleichrichtung, das gibt ganz andere "Löcher" in der Gleichspannung.


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BeitragVerfasst: Sa Mai 08, 2010 15:50 
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Hallo grueni,

es ist soweit alles richtig was Du sagst.
Die Entwickler schöpfen meist nicht aus dem Vollen, sondern bauen aus Kostengründen nur das wirklich Erforderliche ein. Das wird ihnen (meist) so vorgeschrieben.

Eine Drossel (LC-Siebung) hat eine deutlich höhere Siebwirkung als ein Widerstand (RC-Siebung). Sie ist allerdings deutlich teurer und benötigt auch mehr Platz. Da eine Zweiweg- und auch eine Brückengleichrichtung aber eine geringere Brummspannung am Ladekondensator ergibt als eine Einweggleichrichtung, reicht eine RC-Siebung in den meisten Fällen aus.

Für die Erwärmung des Trafos spielt die Art der Siebung keine Rolle. Verantwortlich für die von Dir erwähnte stärkere Erwärmung (im Vergleich zu älteren Radios) ist vermutlich, daß da entwicklungstechnisch bereits im Grenzbereich gearbeitet wird. Dies ist wohl deswegen zulässig, weil mit den Jahren hitzeresistentere Materialien (Lackdraht, Isolierpapier) für den Trafobau entwickelt wurden.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Sa Mai 08, 2010 17:31 
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45 Grad sind ok. Gut ausgelastete Trafos sollten ca 60 Grad aushalten, was für die Finger sehr unangenehm ist. Der Lack an den Drähten hält deutlich mehr aus. Man sollte nur dafür sorgen, dass z.B. keine Elkos in unmittelbarer nähe sind, die mögen Hitze nämlich überhaupt nicht. Einige cm reichen da schon aus. Nach oben hin sollte auch alles frei sein, damit die wärme ungehindert aufsteigen kann.

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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