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BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2024 22:18 
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Guten Abend,
Ich repariere zurzeit ein Saba Freiburg 12. Das Radio ging zunächst gar nicht, da eine EF89 im Steckplatz der EBF89 steckte und eine Russische 6AW8A im Platz der EF. Ich weiß nicht was die 6AW8A da zu suchen hat, wenn ich nicht irre ist das eine Triode-Heptode. Also hab ich die Röhren alle richtig gesteckt, die 6AW8A durch eine EBF89 ersetzt. Das Radio spielte nicht, nach kurzer Suche waren zwei verschmorte Widerstände schuld: Je ein 3,3k in der Anodenversorgung der EF und der EBF. Der an der EBF wurde durch ein Keramikröhrchen gegen Masse geröstet, das einen satten Kurzen hatte. Also fix abgetrennt, neuen Widerstand rein. An der EF war kein Fehler erkennbar, vielleicht lag das an der komischen Russenröhre. Da hab ich den Widerstand auch ersetzt, und siehe da, es ist wieder Empfang auf allen Wellenbereichen vorhanden :D

Die Automatic will allerdings noch nicht so recht, die läuft je nach Richtung der zuvor gedrückten Suchlauf- oder Schnelllauftaste entweder nach rechts oder links, ungeachtet irgendwelcher Sender. Von Hand kann ich die perfekt einstellen, aber die Automatic interessiert es nicht. Das Magische Band zeigt auch keinerlei Reaktion, weder beim Durchlaufen mit Automatic noch manuell. Daher habe ich die Regelspannungserzeugung im Verdacht, die beim Freiburg ja in der EBF89 stattfindet, wenn ich mich nicht täusche.

Also hab ich mal angefangen Spannungen zu messen:
Ratioelko bei starkem UKW-Empfang des lokalen Senders: -0,41V
Gitterspannung der EM84 beim selben UKW-Sender: -0,4V
Gitterspannung der EM84 beim Überstreichen des Mittelwellenbands: ungefähr -0,4V, ab und zu mal kurze Ausschläge auf dem Multimeter mit knapp -1V

Die Anzeige der EM84 zeigt in beiden Situationen absolut keine Reaktion.

Wo sollten diese Spannungen eigentlich liegen? -0,4V Ratiospannung scheint mir doch recht wenig.
Wo muss ich suchen um den Fehler einzugrenzen?

Danke schonmal für die Hilfe

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 7:05 
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Moin Moritz,
wie bei Radios der 50er üblich, schaue mal nach noch vorhandenen Papierwickel Kondensatoren, falls schon gewechselt bzw. keine mehr vorhanden, dann wären die Klein Elkos an der Reihe, hier besonders der Ratio Elko C308, dieser liegt entgegen weiterer Elkos, mit + an Masse.
An diesem Ratio Elko können beim Ortssenderempfang und sichtbarer sendernähe, über - 50 V/DC liegen.
Vergleich lt. Schalplan auch die an den HF/ZF Röhrenelektroden anliegenden Spannungen.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 11:10 
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Guten Morgen Fritz
normalerweise wechsle ich alle Kondis, bei diesem Saba hab ich mir auch alle Elkos vorgenommen. Die liegen schon hier, allerdings wollte ich vor dem Einbauen das Radio erst reparieren, um auszuschließen dass ich mir noch zusätzlich Fehler einbaue.
Den Ratioelko hab ich mal einseitig abgelötet und gemessen, Widerstand ist unendlich und Kapazität knapp 5,7µF.

Die Spannungen sind tedenziell an fast allen Röhren ein bisschen zu niedrig, ich tippe aber auf die üblichen Kandidaten der Koppelkondis im NF-Teil, die durch Leckstrom höhere Anodenströme produzieren.

Der einzig verdächtige Kondi in dem Bereich ist aber der Ratioelko, sonst sind alles Keramikröhrchen. Aber da war in dem Radio ja schonmal eins durch, vielleicht sollte ich die alle mal prüfen...
Den Ratioelko kann ich auch mal tauschen, vielleicht bringt das ja was.

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 11:49 
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Zitat:
Die Spannungen sind tedenziell an fast allen Röhren ein bisschen zu niedrig, ich tippe aber auf die üblichen Kandidaten der Koppelkondis im NF-Teil, die durch Leckstrom höhere Anodenströme produzieren.


Vom Bauchgefühl würde ich da einen Selengleichrichter sehen der zuviel Verluste hat. Schottkydioden mit ca. 5-10nF über jeder einzelnen ersetzt sowas im originalem Gehäuse sehr gut. Findet man auch hier mit Bildern immer wieder im Forum.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 11:57 
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Hallo Paulchen,
die Problematik ist mir bekannt, allerdings "erholen" sich die Gleichrichter meist ein bisschen wenn alle Kondensatoren getauscht sind und liegen wieder in der 10% - Toleranzgrenze. Daher warte ich mit dem ersetzen immer ab bis das Radio fertig ist.
Dass die zu niedrige Spannung hinterm Gleichrichter verantwortlich für die fehlende Regelspannung ist halte ich für eher unwahrscheinlich, lasse mich aber gerne eines besseren belehren wenn jemand da mehr Erfahrung hat.

Primär wäre jetzt die Frage was kaputt sein könnte dass die Ratiospannung so niedrig ist?

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 12:23 
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Nö, mit der Regelspannung hat der Gleichrichter nur sekundär zu tun, daß ist schon richtig.
Ich bezog mich ja auf deine Aussage das fast alle Spannungen zu niedrig sind :wink: .

paulchen

PS.: Es wäre für alle Mitlesenden eventuell hilfreich sämtlich Spannungen zu messen die im Schaltplan angegeben sind und hier zu posten. Sonst ist das ein Stochern im Heuhaufen. Und dabei spielt die Automatic erstmal keine tragende Rolle.


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 12:39 
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Ok, hier mal alle Spannungen, gemessen auf UKW:

Gemessen/Soll

ECH81:
Pin 1: 72,5V/75V
Pin 6: 198V/210V

EF89:
Pin 7: 214V/230V
Pin 8: 15,4V/20V

EBF89:
Pin 6: 210V/225V
Pin 1: 22V/27V

NF hab ich nicht gemssen, das funktioniert.
Automatic, also ECL80 und EBAC80 hab ich auch weggelassen, das hat ja mit dem MA nichts zu tun.

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 13:14 
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Das sollte soweit passen.
Weiterhin kannst Du mal die Gesamtstromaufnahme des UKW-Tuners messen, da ich davon ausgehe, dass Du an die EC92 nicht zum Messen ran kommst.
Jetzt wäre es dann schön, wenn Du einen HF-Generator hättest.
HF-Generator um in die ZF mal ein Signal einzuspeisen um zu sehen, ob die soweit arbeitet. Alternativ könnte man auch einen funktionierenden alten Tuner nehmen, aber da wäre die Aussage eher geht/geht nicht.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 13:19 
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Das sollte soweit passen.
Weiterhin kannst Du mal die Gesamtstromaufnahme des UKW-Tuners messen, da ich davon ausgehe, dass Du an die EC92 nicht zum Messen ran kommst (optimalerweise zwischen 9-10mA).
Jetzt wäre es dann schön, wenn Du einen HF-Generator hättest.
HF-Generator um in die ZF mal ein Signal einzuspeisen um zu sehen, ob die soweit arbeitet. Alternativ könnte man auch einen funktionierenden alten Tuner nehmen, aber da wäre die Aussage eher geht/geht nicht.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 13:43 
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Ist das überhaupt nötig? Der Tuner funktioniert ja einwandfrei, ich kann Sender empfangen und der Oszillator arbeitet auch (mit zweitem Radio getestet, 10,7MHz höher als Empfangsfrequenz). Meinem Verständnis nach hat der Tuner nichts mit der Aussteuerung des MA zu tun.

Gruß Moritz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 14:31 
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Das Radio hat ein Problem mit der Empfangsleistung. Die Ursache kann im Tuner oder im ZF-Verstärker liegen. Dass überhaupt Empfang möglich ist, bedeutet, dass der Oszillator im Tuner arbeitet. Trotzdem kann dort ein Defekt vorliegen, der die Empfangsleistung mindert, zum Beispiel ein Ausfall der Vorstufe. Deshaölb schlug paulchen vor, die Gesamtstromaufnahme des Tuners zu messen. Denn daran kann man abschätzen, ob die beiden EC92 im Tuner arbeiten.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 14:52 
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Moin zusammen,

als bis dato nur "Mitlesender" möchte ich kurz eine Frage in den Raum stellen... Stimmt das Messergebnis am Ratioelko? Also ich bezweifle ernsthaft, dass sich bei -0,41V Ratiospannung auch nur die Spur eines Ortssenders unter'm Rauschen erahnen lässt :roll:

Die Automatik dürfte unter -10V nur schwer bis gar nicht ansprechen. Aus meiner Erfahrung funktioniert sie brauchbar ab -25V Ratiospannung. Starke Sender gehen d'runter (unter -50V).

Werden die Anodenspannungen zu den EC92 nicht sogar separat zugeführt? Der Ansatz, hier zu messen wäre auch mein Vorschlag.

Viele Grüße,
Jörg

_________________
www.radiolegenden.de


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 20:24 
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So, bin jetzt weder am Rechner.
Was Lutz und Jörg da beschreiben war mein Ansatz. Nur versuche ich immer systematisch, Schritt für Schritt vorzugehen. Daher erstmal Gesamtstromaufnahme des Tuner und dann, so da was im Argen ist nochmals Vorstufe und Oszillator einzeln.
Die Frage, wenn er empfängt, ist ja auch - stimmen die Frequenzen denn mit der Skale einigermaßen überein (also passt der Oszillator).
Um mal einen oder zwei Schritte vorweg zu gehen. Wenn schon die falsche Röhre im ZF-Bereich drinnen steckte, ist der Verdacht das da rumgekurbelt wurde natürlich auch nicht weit.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 22:50 
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Die Tunerstromaufnahme werde ich morgen mal messen.

Gruß Moritz


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