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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 13:33 
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Registriert: Mo Jan 15, 2024 13:16
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,
ich habe gestern ein Neckermann/Körting 818W (Baujahr ca. 1960) geschenkt bekommen. Ich möchte dies restaurieren, so dass man es guten Gewissens und ohne Gefahr verwenden kann. Mein langfristiger Plan ist es ein bisschen moderne Zuspielhardware einzubauen (spotify connect und bluetooth).
Ich hab das Radio gestern getestet (jetzt nach etwas lesen weiß ich, das war nicht das cleverste...), es funktioniert, ich bin mir nicht ganz sicher, ob einer der Hochtöner defekt ist, aber das würde ich auch eher hinten anstellen.

Mein Plan ist es jetzt erstmal alles von Staub zu befreien und die Kondensatoren auszutauschen, die laut Forum öfter Probleme machen, einfach prophylaktisch. Gibt es hier Tipps zum Ausbau des Chassis, sowie ich das sehe, sind ja zmd. die Potis mit der Front des Radios verbunden, gibt es da irgendeinen Tipp wie ich das am besten auseinander baue? (Bilder von anderen hier, sonst kann ich auch noch eigene machen und hochladen https://www.radiomuseum-bocket.de/wiki/ ... 2022_9.jpg

Zu dem Kondensatoren Tausch, hier (viewtopic.php?f=24&t=2700) wird gesagt "Elkos bis in die 60er sollten grundsätzlich immer geprüft werden." heißt das für mein Radio jetzt ich sollte alle grundsätzlich prüfen? Und wie prüfe ich die genau, ich habe ein Multimeter, reicht ein einfaches durchmessen?

Liebe Grüße
Mario


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 14:07 
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Hallo Mario,
in einem Röhrenradio wurden bis in die 60er Jahre hinein, mehr oder weniger Kondensatoren eingebaut, die aus einer Papier Wicklung bestehen, diese Kondensatoren müssen gegen die heutigen Folien oder Mehrschicht Kondensatoren gewechselt werden, da diese trotz Isolierung gegen Feuchtigkeit, eben diese gezogen haben und damit stromleitend sind.
Im ersten Schritt des Wechselns, sollten es die Koppelkondensatoren sein, hier ist es der C 501, die nächsten wären der C801/802 die im Netzeingang sind, diese genügt es zunächst nur herauszukneifen, da sie für die Grundfunktion nicht notwendig sind. Weiterhin müssen C602; C601; C504, C;408; C 407 und C216 gewechselt werden, falls es Papierwickler sind. Alle C,s sollten einen Betriebsspannungsaufdruck von mind. 400 V tragen
An Klein Elkos sehe ich nur den Ratio Elko C406, dieser kommt wie im Plan zu sehen, mit + an Masse und mind. 63 V Aufdruck.
Den Becher Elko, der idR vor der Dauer Bestromung formiert werden sollte, hast du ja schon Schock Formiert und falls der im Betrieb nicht heiß wird und das Radio nicht übermäßig brummt, kann dieser drin bleiben.

Den Schaltplan findest du u.a. hier : https://www.radiomuseum.org/r/korting_t ... 18w_2.html

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 16:38 
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Chassis ausbauen...
Lautsprecher ablöten, dann die Schrauben unterhalb des Gerätes lösen und entfernen. Das Chassis wird wahrscheinlich auf Gummipolstern stehen. Die sind nach 60 Jahren regelrecht am Holz und dem Chassis "angebacken" Daher zwischen Holz und Chassis am besten einen Schraubenzieher stecken und das Chassis durch anhebeln vom Holz trennen. Danach kann man das Chassis in der Regel (inkl. der Skalenscheibe) vorsichtig nach hinten raus ziehen.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Jan 15, 2024 18:00 
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Was die Hochröner betrifft: die beiden Hochtöner in den vorderen Ecken sind direkt parallelgeschaltet. Wenn einer der beiden funktioniert und der andere nicht, kann das nur an dem Hochtöner selbst liegen, falls sich nicht ein Kabel dorthin gelöst hat.

Das sind elektrostatische Hochtöner. Meist liegt nur ein Kontaktproblem am Anschluss zur Membranfolie vor. Mitunter liegt das daran, dass der Schaumstoff hinter der Membranfolie zerbröselt ist. Wenn sich die Hochtöner zerstörungsfrei öffnen lassen, kann man das leicht reparieren.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jan 16, 2024 18:13 
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Vielen Dank an euch erstmal!

@fritz52
Die Kondensatoren, die du genannt hast, auf welcher bAsis hast du die ausgesucht? Sind das die, die wenn sie kaputt sind, etwas anderes kaputt machen?

@paulchen
Ahh ok ich verstehe, also wenn ich das Chassis ausbaue, nehme ich quasi alles an Technik inklusive der Knöpfe an der Vorderseite mit raus. Das probierer ich morgen mal vorsichtig.

@röhrenradiofreak
Gut zu wissen! Dann checke ich das bei Gelegenheit. Ich denke einen Teil der Kabel mache ich sowieso neu, dann kann ich das gleich überprüfen. Um die Lautsprecher selber zu testen, kann ich das wie bei modernen Chassis machen und einfach eine 1,5V Batterie an die Anschlüsse halten und schauen, ob es ploppt?


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BeitragVerfasst: Di Jan 16, 2024 18:23 
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@fritz52
Die Kondensatoren, die du genannt hast, auf welcher Basis hast du die ausgesucht? Sind das die, die wenn sie kaputt sind, etwas anderes kaputt machen?

Richtig, es sind überwiegend die Kondensatoren, die zwingend zu Wechselns wären, bevor sie andere Bauelemente gefährden könnten.

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Mi Jan 17, 2024 17:45 
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supermar10 hat geschrieben:
Um die Lautsprecher selber zu testen, kann ich das wie bei modernen Chassis machen und einfach eine 1,5V Batterie an die Anschlüsse halten und schauen, ob es ploppt?

Nein, das geht bei diesen elektrostatischen Hochtönern nicht. Diese brauchen eine hohe Gleichspannung (etwa 200 bis 250V), die mit der Tonfrequenzspannung überlagert ist.

Aber wenn der andere Hochtöner funktioniert, gibt es mehrere Möglichkeiten, den stummen Hochtöner zu testen. Du könntest zum Beispiel die beiden Hochtöner gegeneinander tauschen und prüfen, ob der Fehler mitwandert. Oder Du könntest mit einem Ohmmeter prüfen, ob die Parallelschaltung der beiden Hochtöner elektrisch in Ordnung ist: die beiden Anschlüsse des einen Hochtöners müssen jeweils eine messbare Verbindung mit den entsprechenden Anschlüssen des anderen Hochtöners haben. Wenn das der Fall ist, liegt der Fehler im Hochtöner.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 13:38 
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So jetzt bin ich dazugekommen, mal nach den Kondensatoren zu suchen und hab ein paar Fragen.

Erstens hab ich zwei Kondensatoren, bei denen ich mir unsicher bin, was sie fuer ein Typ sind. Es koennten "Papierwickelkondensatoren im Blechmantel" sein, hier sind Bilder von denen: https://cloud.8wu.de/s/Y2SqGLgkM9JDaak

Das muesste der C602 sein, das sieht nach Kunststoff Metallschicht aus? https://cloud.8wu.de/s/cNxYRKZLeQL962o

Und das hier sollte C501 sein, wenn ich den Schaltplan richtig lese, aber das ist doch kein Kondensator? https://cloud.8wu.de/s/XA99QZMYdaZGtY5

C504 wurde so wie es aussieht schonmal getauscht, ich verstehe aber auch hier die Beschriftung nicht ganz. https://cloud.8wu.de/s/wgx2caWL8BeExra

Die anderen hab ich gefunden und eindeutig identifiziert.


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BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 14:04 
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Hallo Mario,
das erste Bild zeigt einen gepolten Elko (C406) vermutlich ist es der Ratio Elko mit 2,2µF/ mind. 70 V
Die anderen scheinen Folien bzw. Mehrschicht Kondensatoren zu sein, dessen Wechsel idR nicht notwendig ist.

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BeitragVerfasst: Mo Jan 29, 2024 23:02 
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Registriert: Mo Jan 15, 2024 13:16
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
So dank euch hab ich die Kondensatoren erfolgreich ausgetauscht, vielen Dank.
Das einzige was nach dem Austausch nicht mehr funktioniert sind die beiden Skalenlaempchen, ich denke mal bei denen ist ausversehen das Filament durchgebrochen, denn Spannung haben sie. Haben aber keinen Durchgang mehr. Ist das ein Problem das Radio einige Zeit mit kaputten Lampen zu betreiben? Kann dadurch die Gleichrichter Roehre schaden nehmen, die haengt ja ander gleichen Versorgung

Denkt ihr ich kann aus dem 7V AC Stromkreis fuer die Skalelampen und die Heizung (glaube ich zmd. :D) fuer die Gleichrichterroehre, weitere 300mA entnehmen fuer einen kleinen Mikrocontroller?


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BeitragVerfasst: Mo Jan 29, 2024 23:31 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 275
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Kein echtes Problem mit den Lampen, sicherheitshalber rausschrauben, theoretisch (aber unwahrscheinlich) kann ein abgebrochenes inneres Drahtstück auch Kurzschluß verursachen. Zum Austausch 7V 0,1 A E10-Gewinde nehmen, sind etwas länglich anstelle Kugelform, die gibt es evtl. noch. Ich weiß nur nicht, wo ich die letzten gekauft habe. Das entlastet den Trafo etwas und das Licht reicht.

Wenn es bisher 2x 300mA Lampen waren, hast Du ja dann etwas Saft übrig.

Gruß Peter

(typo nachträglich korrigiert, E10 natürlich, sorry. konnte ich nicht "verewigen lassen")


Zuletzt geändert von albert66 am Di Jan 30, 2024 22:12, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 7:55 
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Registriert: Sa Apr 04, 2015 20:47
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Es gibt inzwischen sogar brauchbare LED mit E10 Fassung, dann hat man ein fettes halbes Ampere für andere Zwecke frei!


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 19:16 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 599
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
countryman hat geschrieben:
Es gibt inzwischen sogar brauchbare LED mit E10 Fassung

Hallo,

welche LED Lampen verwendest Du da?

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Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 19:54 
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Registriert: Sa Apr 04, 2015 20:47
Beiträge: 436
Wohnort: Dortmund
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Ich hatte diese von LED Mafia: https://www.ebay.de/itm/295344700060


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 20:38 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 599
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Danke! :super:
Möchte ich auch mal testen, sollte den Trafo eigentlich freuen.

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Viele Grüße,
Günter


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