Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Apr 27, 2024 14:19 Aktuelle Zeit: Sa Apr 27, 2024 14:19

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BeitragVerfasst: Mo Jan 29, 2024 22:45 
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Moin, moin!

Nachdem bei uns zu Hause das alte Nordemende Carmen meiner Großeltern ein tristes Dasein als Deko-Object gefristet hat, habe ich mir in den Kopf gesetzt das gute Stück wieder in Gang zu bringen.
Zuletzt wurde damit ca. 1988 Musik gehört. Danach ist das Radio nur noch einmal von mir vor 15 Jahren eingeschaltet worden. Ich kann mich noch erinnern, daß die Skalenbeleuchtung geflackert hat und ich es deshalb gleich wieder vom Netz getrennt habe.

Etwas Background zu mir: Baujahr 1971, Fan von "Dingen, die alt und aus der Mode sind". Handwerklich/Technisches Geschick ist vorhanden, habe allerdings noch nie mit Röhrentechnik gearbeitet.
Erfahrungen bisher: Instandsetzen von W48 Fernsprechern, Grammophonen (Motor, Schalldosen), Analoge Wanduhren, Homecomputer (Commodore 64 u.ä., Einbau von Kernalswitchern, Restauration von Diskettenlaufwerken, Neubau von (Bit Hardware), Instandsetzung von Video & Cassetten-Rekordern.
Lötkenntnisse, Werkzeug usw. ist vorhanden.

Nachdem Studium dieses Forum sieht mein Plan wie folgt aus:
- Radio zerlegen und von Staub/Spinnenkadavern usw. befreien
- Kondensatoren die ersetzt werden sollten lokalisieren
- Neue Kondensatoren bei ATR bestellen und einbauen
- vorsichtig mit Trenntrafo und Vorschaltglühlampe in Betrieb nehmen
- Hoffen :-)

Aber ich hab gleich eine Frage:
Leider steht auf dem Radio außer "Carmen" keine weitere Nummer. Handelt es sich hier um ein Carmen 60? Das käme von der Optik und dem Schaltplan am ehesten hin.

Gruß,
John


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 6:19 
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Guten Morgen John,
Herzlich willkommen hier im Forum!
Offenbar fehlt dir die Rückwand; da wäre die genaue Bezeichnung denke ich auch aufgedruckt gewesen.
Aber schau mal nach dem Herausnehmen des Chassis links unten auf die Skalenscheibe.
Dort ist bei meinem Othello der Typ aufgedruckt.
Vielleicht ist es bei deinem Carmen auch so.

Ansonsten viel Spaß beim Aufarbeiten des Radios!

Viele Grüße,
Frank.


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 6:52 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
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Beim Modell liegst Du richtig
https://www.radiomuseum.org/r/nordmende_carmen_1.html
Plan hast Du hier
https://nvhrbiblio.nl/schema/Nordmende_0-630.pdf

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 8:08 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Moin John,
bei diesem Modelljahr werden vermutlich keine oder nur wenige Papierwickel Kondensatoren verbaut sein.
Zu prüfen wären hier besonders der Koppel Kondensator C143 = 10 nF/mind. 400 V und der Sieb Kondensator C 141 mit 100-470 nF/ mind. 400V.
Sollten diese bereits Folienwickel Kondensatoren sein, dann können Sie bleiben.
Empfehlenswert ist auch der Klein Elko Wechsel, hier wären es der C148 =100µF/ ab 25 V und der C133 = 4,7µF ab 63 V, bei diesem ist zu beachten, dass er mit + auf Masse gelötet wird.

Eine weitere Empfehlung ist, die Netzspannungs Einstellung am Netz Trafo auf 240 V umzustellen und danach die Röhrenheizspannung z.B. an einer der Skalenlampenhalter zu prüfen, hier sollten dann mind. 6,1 V/AC messbar sein.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 8:53 
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Giuseppe hat geschrieben:
Guten Morgen John,
Herzlich willkommen hier im Forum!
Offenbar fehlt dir die Rückwand; da wäre die genaue Bezeichnung denke ich auch aufgedruckt gewesen.
Aber schau mal nach dem Herausnehmen des Chassis links unten auf die Skalenscheibe.
Dort ist bei meinem Othello der Typ aufgedruckt.
Vielleicht ist es bei deinem Carmen auch so.

Ansonsten viel Spaß beim Aufarbeiten des Radios!

Viele Grüße,
Frank.


Hallo Frank,
die Rückwand war zu dem Zeitpunkt schon ausgebaut. Leider steht da nicht viel drauf :-(


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 9:01 
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fritz52 hat geschrieben:
Moin John,
bei diesem Modelljahr werden vermutlich keine oder nur wenige Papierwickel Kondensatoren verbaut sein.
Zu prüfen wären hier besonders der Koppel Kondensator C143 = 10 nF/mind. 400 V und der Sieb Kondensator C 141 mit 100-470 nF/ mind. 400V.
Sollten diese bereits Folienwickel Kondensatoren sein, dann können Sie bleiben.
Empfehlenswert ist auch der Klein Elko Wechsel, hier wären es der C148 =100µF/ ab 25 V und der C133 = 4,7µF ab 63 V, bei diesem ist zu beachten, dass er mit + auf Masse gelötet wird.

Eine weitere Empfehlung ist, die Netzspannungs Einstellung am Netz Trafo auf 240 V umzustellen und danach die Röhrenheizspannung z.B. an einer der Skalenlampenhalter zu prüfen, hier sollten dann mind. 6,1 V/AC messbar sein.



Moin Fritz!
Leider hat Nordmende wohl nochmal die letzten Restposten verbaut :-) Da scheint einiges an Papierkondensatoren vorhanden zu sein.


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 9:09 
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Leider hab ich jetzt das erste "Problem".
Ich würde gerne die Skalenscheine entfernen (damit sie nicht kaputt geht und ich besser an die Unterseite komme).
Leider bekomme ich den letzten Knopf (die hintere Scheibe vom Lautstärke-Regler) nicht ab...
Die Madenschraube ist aus dem Knopf entfernt, das Teil dreht auch auf der Stange vom Poti frei, ich kann den Knopf drehen, die Stange dreht nicht mit. Er bewegt sich auch ca. 1mm auf der Stange auf und ab...aber nicht weiter. Hebeln kann ich nicht richtig, da ich das Glas nicht beschädigen will.
Hat irgendjemand eine Idee???

Gruß,
John


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 9:40 
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...gebe mal in den Trennstellenkreis des Knopfes und der Poti. welle, nen Tropfen Öl und versuche den Knopf mit ziehender Drehbewegung über den von der Madenschraube hinterlassener Eindruck Stelle zu bekommen. So haben ich so manch einen Knopf über dies Eindruck Stelle bekommen.

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 14:33 
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Ja, das Problem kenne ich auch.
Mach es so, wie Fritz geschrieben hat.
Mit Öl für Schlösser hab ich gute Erfahrungen gemacht.
In hartnäckigen Fällen drehe ich dabei den Knopf immer nur nach links gegen den Anschlag des Potis und nehme mir viel Zeit, bis der Knopf ganz langsam heraus kommt.
Das belastet das Poti denke ich weniger, als festes Ziehen.
Viele Grüße,
Frank.


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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2024 21:15 
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Nach sage und schreibe ca. 90 Minuten drehen und diversen Flüchen... der Knopf ist ab!!!!
Danke für die Tips!!! Ballistol und vorsichtiges Drehen hat's tatsächlich gebracht! :-)

So langsam schaut das Innenleben auch mehr nach Radio und weniger nach archäologischem Fundstück aus...

Aber die Probleme hören ja nicht so einfach auf.... Die Skalenscheibe ist leider von dem Schaumstoff der das Magische Auge hielt übels zersetzt worden. Ich werde wohl im oberen Teil den Aufdruck von der Rückseite fixieren und unten von der Rückseite einen bemalte Plastik-Card (mit Goldbronze und schwarzem Lack) gegensetzten.

Viel schlimmer ist: Meine Frau schaut sich das Ganze an und sagt: "Gehört der Draht da lose???"... Ich: "Kein Problem, hab ja massig Photos gemacht..:" Nur halt nicht von der Ecke und dem Winkel wo das Kabel wohl rangehört...
Irgendjemand eine Idee?

Gruß,
John


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BeitragVerfasst: Mi Jan 31, 2024 16:39 
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Hallo John,
der lose Draht ist auf jeden Fall ein Masseanschluss am Drehkondensator.
Leider hab ich keinen Carmen zum nachschauen...
Aber auf der Seite im Radiomuseum, die von Paulchen genannt wurde, gibt es auch Bilder vom Chassis.
Vielleicht kannst du da was erkennen; ich hab gerade die Zugangsdaten nicht zur Hand.
Falls nicht herauszufinden ist, wo der Draht hingehört, wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als nach Schaltplan zu messen, ob alle Masseleitungen auch mit Masse verbunden sind.
Gut, dass der Knopf herunter gegangen ist.
Das mit der Skalenscheibe ist bekannt, das hast du sicher schon gelesen.
Viele Grüße,
Frank.


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BeitragVerfasst: Do Feb 01, 2024 12:47 
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Moin Frank!

Ich glaube ich weis wo das Kabel hinkommt, wenn es Masse ist. Das war wohl hinten links am Klangregister dran.
- Die Entfernung stimmt perfekt
- Die Lötstelle schaut so aus, als würde die genau passen
- Der Elko C189 sollte auf dem einen Ende an einem 100Ohm Widerstand hängen (tut er auch) und auf dem anderen Ende an Masse.

Gruß,
John

Edit: Nach einem Blick auf ein Bild aus dem Radio Museum Bocket kann man auch erkennen, daß das Kabel dahin gehört :-)
Danke für die Hilfe!


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BeitragVerfasst: Fr Feb 02, 2024 17:07 
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Moin, moin!

Und weiter geht's mit dem Zerlegen, Reinigen und prüfen...
Hab jetzt mal den Becher-Elko ausgebaut (Siehe Bild)
Lt. Multimeter sind auf Pin1 <-> Gehäuse noch 69uF
auf Pin2 <-> Gehäuse noch 38uF

Das würde bedeuten der 100uF hat noch 69%, der 50uF noch 76%.
Ich persönlich würde den jetzt öffnen und mit 2 neueren Elkos bestücken.
So bleibt die Optik erhalten...

Ich würde jetzt 100uF/400V und 47uF/400V dafür nehmen.
Kann mir jemand eine gute Marke empfehlen? Ist es sinnvoll gleich ein paar zu bestellen und dann den mit der wenigsten Abweichung rauszusuchen?

Gruß,
John


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BeitragVerfasst: Fr Feb 02, 2024 18:04 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
CowboyJunkie hat geschrieben:
Ich würde jetzt 100uF/400V und 47uF/400V dafür nehmen.
Kann mir jemand eine gute Marke empfehlen? Ist es sinnvoll gleich ein paar zu bestellen und dann den mit der wenigsten Abweichung rauszusuchen?

Hallo,

Eine spezielle Markenempfehlung hab ich jetzt nicht, 105° Type nehmen ist nicht verkehrt und eventuell auch im Datenblatt auf die Lebensdauer schauen. Statt 47uF verwende ich meistens 56uF und statt 400V meistens 450V, solange es in den alten Becher paßt. Eine höhere Spannungsfestigkeit kann nie schaden.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Sa Feb 03, 2024 12:27 
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Registriert: Mo Jan 29, 2024 22:08
Beiträge: 12
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Yamanote hat geschrieben:
CowboyJunkie hat geschrieben:
Ich würde jetzt 100uF/400V und 47uF/400V dafür nehmen.
Kann mir jemand eine gute Marke empfehlen? Ist es sinnvoll gleich ein paar zu bestellen und dann den mit der wenigsten Abweichung rauszusuchen?

Hallo,

Eine spezielle Markenempfehlung hab ich jetzt nicht, 105° Type nehmen ist nicht verkehrt und eventuell auch im Datenblatt auf die Lebensdauer schauen. Statt 47uF verwende ich meistens 56uF und statt 400V meistens 450V, solange es in den alten Becher paßt. Eine höhere Spannungsfestigkeit kann nie schaden.


Danke für den Tip, hab mir jetzt 450V/105°/10.000std mit 56uF und 100uF bestellt. Lt. den Maßen sollten die recht knapp in den Becher passen.

Ersatzkondensatoren, Elkos und Röhren hab ich auch schon bestellt...

Jetzt habe ich auch den Gleichrichter lokalisiert. Ein AEG Flachgleichrichter 464.010.15. Da ich dem nicht mehr so recht traue (das Radio lief seinerzeit fast im Dauerbetrieb...)
würde ich den gern ersetzen... Nach allen Recherchen käme für mich ein Mosfet Ersatz in Frage. Leider hat der Gleichrichter keine Angabe wie BxxxCxxx. Hat jemand vielleicht ein Datenblatt für diesen Typ oder kennt den vergleichbaren Siemens Flachgleichrichter?
Horst Stumkat hat auf radiomuseum.org ja einen Artikel über den Ersatz des Selen Gleichrichters durch Mosfet geschrieben und dort auch die Widerstände für diverse Siemens Gleichrichter mit angegeben. Evtl. könnte man das ja so übernehmen, wenn man den Vergleichstyp kennt, oder????

Gruß,
John


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