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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 0:16 
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Liebe Spezialisten,

mir ist mal wieder ein Radio zugelaufen, zu dem ich eine Frage habe. Und zwar habe ich für den Elko C89 mit 32µF, der an der EL 84 hängt keinen passenden Ersatz gefunden. Kann ich den für einen Probebetrieb belassen oder ist der kritisch? Könnte man etwas anderes nehmen, oder einen 22er und einen 10er kombinieren?

Sonst ein schönes Gerät mit wenig Teerkatastrophen und aus Familienbesitz, trocken gelagert und unverbastelt.

Viele Grüsse an alle!

Harm.


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"Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren getan werden..."
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 0:40 
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Beiträge: 1104
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

von manchen Anbietern gibt es 33µF-Elkos, z.B. bei Reichelt.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 0:59 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 781
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Moin Harm,
dieser Elko dient nur zur Siebung der brummempfindlichen Anodenspannung der EABC80. In diesem Radio ist dieser Elko verhältnismäßig hoch in der Kapazität gewählt worden, üblich sind hier 4,7µF - 22µF.
D.h. der Toleranzbereich ist hoch und du kannst mit der Kapazität variieren.
Wichtig auch, die Spannungsfestigkeit die sollte mind. 350V DC betragen

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 8:32 
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Registriert: Mi Jan 04, 2023 20:52
Beiträge: 42
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Kondensatoren, Elkos und anderes Zubehör bestelle ich mittlerweile direkt im Herstellungsland mit AliExpress.
10 Stück 33uf /400v kosten hier 4,05 € inkl. Zoll und Versand, die Lieferung erfolgt innerhalb 9 Tage, habe ich dort erst letztes bestellen.

Ist übrigens auch eine gute Bezugsquelle für manche Röhren zB den EM80 Ersatz (russisch 6Е1П) für 16 € (NOS Bestand) inkl. Zoll und Versand. Oder die EL84 welche dort noch neu hergestellt wird

Grüße


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 9:19 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
[lnk=]https://www.reichelt.at/at/de/shopat/produkt/elko_axial_33_f_450_v_85_c_20_-230237[/lnk]
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 10:30 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
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Es ist schon gut, daß der Kondensator so groß ist. Er siebt die Spannung für die EABC80 und für das Schirmgitter der EL84. Anbeiden Stellen ist man darauf angewiesen, daß die Versorgungsspannung so brummarm wie nur möglich ist.
Wenns ein Becherelko mit Schraubbefestigung ist, würde ich die nächst passende Ausführung (47µ) nehmen.

MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 11:06 
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Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Vielen Dank für Eure Hilfe und die Einkaufstipps. 47mF habe ich da.
Ich muss wohl mal wieder die Vorräte aufstocken. Aber irgendwie braucht man immer das, was man nicht da hat…
Euch einen schönen Sonntag!
Harm.

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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 11:10 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
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Der Vorwiderstand hat nur 1 kΩ.

Die Zeitkonstante des Tiefpassfilters beträgt ungefähr

τ = R11 · C89 = 1 kΩ · 32 µF = 32 ms

Die Grenzfrequenz des Tiefpassfilters beträgt

fg = 1 / (2 · π · τ) = 5,0 Hz

Die Brummspannung wird damit reduziert auf ungefähr

5,0 Hz / 100 Hz = 0,05 = 5 % = -26 dB

Ich würde auch versuchen, einen Kondensator mit etwas größerer Kapazität, z. B. 47 µF, einzusetzen, wenn ausreichend Platz ist.

Bernhard


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 20:52 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Moin,
wie ich schon oefter hier anmerkte, dieser Kondensator, der die Anodenspannung der NF-Triode siebt (hier auch die Schirmgitterspannung der Endroehre), ist nahezu der einzige im Geraet, dessen Kapazitaet theoretisch nicht hoch genug sein kann ;-) Nach oben ist der Wert unkritisch, aber irgendwann wird es sinnlos.
32µ sind da drin, weil man nach der Massgabe des geringsten Erfordernisses konstruierte und die Kosten niedrig halten musste. 32µ reichten fuer den angestrebten Brummabstand.
Mehr darf es immer werden, 47µ auf jeden Fall, sogar 100µ muss man noch nicht fuer uebertrieben halten (darueber faengt es aber an, sinnlos zu werden ;-)
Der Brummabstand ist wesentlich von der Brummfreiheit der Anodenspannung der NF-Triode und der Schirmgitterspannung der Endroehre abhaengig.

Dass an diesem Kondensator ausser der NF-Triode auch das Schirmgitter der Endroehre haengt, ist wegen dessen Strombedarfs der Grund fuer den relativ kleinen Siebwidrstand und daraus resultierenden grossen Siebkondensator.

Die Stromversorgung ist hier etwas ungewoehnlich, wird der Empfangsteil aus dem Ladekondensator versorgt?

73
Peter


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BeitragVerfasst: So Mär 24, 2024 22:33 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
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hf500 hat geschrieben:
...Dass an diesem Kondensator ausser der NF-Triode auch das Schirmgitter der Endroehre haengt, ist wegen dessen Strombedarfs der Grund fuer den relativ kleinen Siebwidrstand und daraus resultierenden grossen Siebkondensator...

Ja, ohne Schirmgitter-Anschluss nimmt man meistens ca. 1/10 des Anodenwiderstands also um 22 kOhm. Dann kann die Kapazität viel kleiner sein, um die gleiche Filterwirkung zu erreichen. Und größere Werte sind unkritisch

Hier, mit 1 kOhm, darf die Kapazität nicht extrem viel größer werden, sonst wird der 1-kOhm-Widerstand beim Einschalten, also beim Laden des Kondenstors aus dem Leerzustand, zu warm.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Di Mär 26, 2024 21:07 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Moin,
es ist ja kein Problem, hier einen 2W-Widerstand zu verwenden, der auf jeden Fall ueberdimensioniert waere.
Und, bei "vernuenftigen" Kapazitaetswerten des Kondensators, ist dieser so schnell geladen, dass der Ladevorgang beendet ist, bevor der Widerstand an Ueberhitzung eingeht. Zumal der Ladestrom auch nicht konstant ist, sondern stetig zurueckgeht (e-Funktion). Kurzzeitig ertragen die einige Ueberlastung.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mo Apr 08, 2024 17:14 
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Guten Tag.

Vielen Dank für eure Hilfe. Das Radio spielt jetzt sehr gut. Einziges Problem: Der Empfang wandert. Wenn das Radio warm wird, muss der Sender einige Male nachgestellt werden. Irgendwann wird dann eins stabiler Punkt erreicht.
Wäre hübsch, wenn ich das noch abstellen könnte.

Viele Grüsse und einen schönen Abend.

Harm.

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BeitragVerfasst: Di Apr 09, 2024 20:23 
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Moin,
ein thermisch instabiler UKW-Oszillator ist schwierig. Einfach ist es noch, wenn es an der Roehre liegt, schwierig wird es, wenn es Teile des Oszillators selbst betrifft.
Von ihm wird eine Frequenzstabilitaet erwartet, die von der eines Quarzoszillators gar nicht so weit entfernt ist. Das bedeutet, dass der Oszillator temperaturkompensiert sein muss, was mit Kondensatoren spezieller Temperaturgaenge erreicht wird. Diese wurden vom Hersteller in Vorbereitung der Serienfertigung in mehr oder weniger langwierigen Versuchen ermittelt.
Die ehemals breite Auswahl an Keramikkondensatoren mit definierten Temperaturkoeffizienten ist ziemlich geschrumpft und dann muss man auch wissen, welchen Kondensator man wie aendern muss.
Es laeuft wohl darauf hinaus, dass man mit der Erscheinung leben muss, wenn ein Roehrentausch nicht hilft.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Apr 10, 2024 18:11 
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Guten Abend.

Danke für Deinen Hinweis. Dann gucke ich mal ob das hilft. ECC 85 sollten noch im Bestand sein.

Ansonsten ist es ein super Gerät. Schade nur, daß auf den Bändern nicht mehr viel los ist.

Gruss, Harm.

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