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BeitragVerfasst: So Mai 05, 2024 18:15 
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Bei diesem Radio aus Familienbesitz habe ich heute die Kondensatorkur durchgeführt. Soweit klar, viele Papierwickel hat das Gerät ja nicht. Es spielte vor der Kur und nachher auch, nur das Klangregelnetzwerk arbeitet jetzt viel besser. Nun zum Problem:

Auf UKW setzt der Empfang aus wenn HF-Störungen auftreten. Das kann ein betätigter Lichtschalter sein oder wenn man mit einem offenen Draht das Chassis berührt. Nach kurzem Umschalten auf MW ist der Empfang sofort wieder da.
Auf MW hört man die HF-Störung, der Empfang läuft aber normal weiter.
Die Ratiospannung bei UKW beträgt bei einem mittelstarken Sender rund 25 Volt, wenn der Empfang aussetzt steigt sie aber auf 40 Volt an. Es ist also eher eine Übersteuerung?! Der Ratio-Elko ist neu und richtig gepolt, plus am Chassis, 100 V 4,7 µF Typ.
Ich hatte den ominösen 5 nF Kondensator von der Netzleitung zum Chassis ersatzlos entfernt und dachte schon es läge daran, Ersatz durch einen neuen 5 nF bringt aber keine Änderung. Umpolen des Netzsteckers auch nicht. Das Chassis ist erdfrei, der Trafo hat also keinen Masseschluss oder sowas.

Ob der Fehler vor meinen Arbeiten auch schon vorlag weiß ich nicht, ich wollte es nicht länger laufen lassen als nötig...
Bin dankbar für Tipps!


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BeitragVerfasst: So Mai 05, 2024 18:57 
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Neben Kontaktproblemen am Wellenschalter UKW Und TA können es auch Kontaktprobleme in den Röhren Fassungen bzw. an den Röhrenpins sein.
Die EABC80 ist da sehr empfindlich, wenn's um Kontaktprobleme geht.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: So Mai 05, 2024 20:57 
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Die EABC80 hatte tatsächlich im Vorfeld Krachen bei leichten Erschütterungen verursacht. Kontakt 60 hatte das behoben. Die Schalter gingen von Anfang an geräuschlos, trotzdem habe ich sie jetzt ebenfalls mit Kontakt 60 behandelt. Sie sind ja bei näherem Hinsehen auch gut erreichbar. Es ergab sich aber keinerlei Änderung. Vorsichtiges Abklopfen kann den Empfangsabbruch nicht provozieren.
Ich machte die Beobachtung, dass beim Ausziehen des Netzsteckers der Empfang kurz wiederkommt, bis die Anodenspannung weggeht. Ich habe daraufhin nochmal die 100 Watt Vorschaltlampe eingesetzt, um die Spannung zu reduzieren. Siehe da: Der Fehler ist weg!
Ich messe derzeit 235 Volt im Netz und ohne Vorschaltlampe 6,65 Volt Heizspannung. (Anodenspannung müsste ich nochmal messen, ich hatte nur die Stromaufnahme über den Siebwiderstand nachgerechnet und die war optimal)
Mit 100 Watt Lampe bleiben rund 190 Volt am Radio-Eingang, 5,6 Volt Heizspannung.
Da das Radio keine 240 Volt Stufe hat, bleibt mir wohl nur der Trick mit dem Vorschalt-Trafo :idea:
Bei der verringerten Spannung ist auch kein so hartes Rauschen/Zischen mehr zwischen den Sendern. Ich denke es gibt irgendwo eine Schwingneigung, die mit der Spannung zunimmt.


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BeitragVerfasst: So Mai 05, 2024 21:28 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Wenn die Ratiospannung ansteigt, ist das ein Zeichen dafür, dass eine Stufe im Empfängsteil schwingt. Dann müsste auch das magische Auge voll ausschlagen.

Dass die Schwingung nicht immer auftritt, durch einen kurzen Störimpuls angestoßen wird und nach Umschalten wieder aufhört, ist ein Zeichen dafür, dass die Bedingung für das Schwingen (Schleifenverstärkung in einer Rückkopplungsschleife größer als 1) nur knapp erreicht wird. Wenn man die Betriebsspannung für das Radio absenkt, sinkt die Verstärkung, so dass die Schwingung dann nicht mehr in Gang kommt. Aber die eigentliche Ursache ist dadurch nicht beseitigt.

Ich würde die ausgetauschten Kondensatoren im HF- und ZF-Teil noch einmal genau auf richtigen Anschluss und einwandfreie Lötstellen überprüfen. Auch zu lang gelassene Anschlussdrähte können zur Schwingneigung führen, oder wenn ein Kondensator an einer anderen Stelle angeschlossen wird, weil z.B. durch abweichende Bauform eine andere Stelle für den Masseanschluss günstiger scheint.

Du könntest, wenn das Radio schwingt, testweise die ECC85 im UKW-Teil ziehen. Wenn es weiter schwingt, scheidet das UKW-Teil als Ursache aus.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Mai 05, 2024 21:40 
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Vielen Dank für die Tipps!
Im HF/ZF Teil gibt es bei dem Radio nur Styroflex- und Keramik-Kondensatoren, die ich nicht angefasst habe. Was natürlich nicht heißt, dass dort keine Alterungserscheinungen oder andere Fehler vorliegen können. Aber in dem Bereich fühle ich mich nicht wirklich zuhause und habe auch keine HF Messmittel. Bin also froh wenn ich da nicht ran muss :?
Ich denke auch dass eine Schwingung vor dem oder im Ratiodetektor angestoßen wird.
Den Ratioelko habe ich an denselben Massepunkt wie den originalen angeschlossen. Werde mir das aber morgen nochmals ansehen und versuchsweise die Lage ändern. Der alte Elko hat ja diese längliche Bauform und daher recht kurze Drähte, beim neuen müssen sie zwangsläufig länger sein.

Ich schau mal ob ich einen Feutron Stelltrafo schießen kann, um das Radio mit echten 220 Volt zu testen. Wenn das Problem dann weg ist soll's gut sein :bier:


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BeitragVerfasst: Mo Mai 06, 2024 8:26 
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Kurzes Ziehen der ECC85 bringt den Empfang zurück, bei allen anderen Röhren bleibt der Fehler bestehen.
Die Schwingung dürfte also direkt im UKW Tuner passieren.


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BeitragVerfasst: Sa Mai 11, 2024 19:38 
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Sooo der gute Feutron-Stelltrafo ist da. Bereits auf kleinster Stufe werden 216 V erreicht, auf der nächsten 221 V.
In beiden Fällen spielt der Loewe ruhig weiter im Falle der oben beschriebenen Störimpulse. Der Schwingungseinsatz bleibt vollständig aus. Die Röhrenheizung läuft sehr nahe an ihrer 6,3 V Nennspannung.

235 V Netzspannung mögen noch im Rahmen der damaligen Toleranz liegen, der Hersteller musste aber nicht damit rechnen dass dieser Grenzwert quasi normal ist. Ich gehe daher davon aus dass kein Fehler vorliegt.
Ein weiterer Grund eine Normalisierung der Spannung in die Nähe von 220 V anzustreben!
Vielen Dank für die Tipps!


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