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BeitragVerfasst: Mi Mai 15, 2024 21:21 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Guten Abend Zusammen,

ich habe dank der hilfreichen Beiträge im Forum mein Saba Meersburg 11 erfolgreich zum "spielen" gebracht.
Es wurden alle Teerverguß und die Malzbonbonkondensatoren getauscht. Ebenso habe ich den Germaniumgleichrichter "Siemens" durch einen aktuellen Silizium B2U-Gleichrichter getauscht.
Die Sekundärspannungen habe ich mit einem vorgeschalteten Spaartrafo in der Netzzuleitung entsprecht den Angaben im Schaltplan angeglichen.
Nach langem überlegen wegen der nicht funktionierenden Automatic und des nicht vollständig schließenden magischen Auges bei starkem Ortssenderempfang habe ich die alle ZF-Filter des AM und FM-Bandes nach der Saba Abgleichanleitung justiert. Die Empfangsempfindlichkeit hat sich dadurch deutlich verbessert. Das MA schließt wieder vollständig.

Nach einigen Messungen von so ziemlich allen Kondensatoren und Widerständen, die ich in irgendeiner Form mit der Automaticfunktion in Verbindung bringen konnte, blieb die Automatic plötzlich zuverlässig stehen und regelte Punktgenau die Sender nach.
So weit, so gut. Am nächsten Tag habe ich das Gerät wieder eingeschaltet und alles funktionierte wie es soll. Dann klingelte es an der Tür. Ok, das Gerät ausgeschaltet und am selben Abend wieder eingeschaltet. Was passierte? Die Automatic zeigte wieder das gleiche Verhalten wie zuvor. Der Motor wird bei Sendereinfall langsamer und überfährt diesen langsam. Danach wird er wieder schneller bis zum nächsten.

Ok. Darauf hatte ich eine schlappe EABC80 bzw. ECL80 in Verdacht. Diese habe ich gegen neue ersetzt. Keine Verbesserung.
Nochmal alle Kontakte der Steuerwippe mit Kontakt WL gereinigt und mit eine feinem Schleifpapier zum Messingglanz verholfen. Keine Verbesserung.
Nach X Messungen und diversen Versuchen bin ich mit meinen Latein langsam am Ende.

Habt ihr eine Idee?
Besonders gilt meinen Aufruf den User "glaubnix". Ich bin von deinen anderen Beiträgen sehr beeindruckt.
Ich nehme aber auch von allen anderen die Ideen gerne an ;-)

Danke schonmal im voraus.

Gruß
Schorsch_91


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BeitragVerfasst: So Mai 19, 2024 22:01 
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Hallo Schorsch,

der von dir beschriebene Fehler, besonders die Art seines Auftretens, hört sich heimtückisch an. Nach meinen Erfahrungen könnte es sein, dass der ECL80 zu wenig ZF-Spannung zugeführt wird. Dazu solltest du die Kondensatoren C81 (10p), C82 (22p) - diesen hatte ich schon einmal als defekt ermittelt - und die abgeschirmte Leitung welche als C83 mit 13p angegeben ist, überprüfen. Der Weg sollte bis zur Anode der letzten ZF-Röhre Rö2 (EF85) verfolgt werden, es könnte sich dabei auch um eine unzuverlässige Lötverbindung handeln. Vielleicht kommst du damit weiter. C81 und C82 sind zwar Keramik-Kondensatoren mit geringer Ausfallquote trotzdem sind sie in diesem Fall verdächtig.

Folgend: SB-Auszug... wurde wegen Fehler im Original-SB am 22.05. korrigiert.
Dateianhang:
MB11 ZF-Automatik-Ankopplung+.jpg


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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Zuletzt geändert von glaubnix am Mi Mai 22, 2024 8:57, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Mai 20, 2024 21:20 
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Registriert: Mi Mai 15, 2024 20:20
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Guten Abend,

Ich habe, wie beschrieben den C81, C82 überprüft und vorsichtshalber getauscht. Es gab keine Auffälligkeiten bei der Kapazitätsprüfung. Die abgeschirmte Leitung hat bei mir mit 100Hz bzw 100kHz Messfrequenz einen Wert von 18p.
Ist dies womöglich die Fehlerursache?
Wenn ja, wo bekommt man diese Leitung her. Ein Koaxkabel hat bei 22cm Länge eine Kapazität von knapp 30p.

Die Lötverbindungen der ZF Versorgung des Steuerfilters habe ich ebenso nachbearbeitet.
Leider kein Erfolg.
Die Automatic funktioniert nur im AM-Bereich. FM verweigert der Sendersuchlauf strikt.
Könnte es sein das jemand an der Kopplung des FM Steuerfilters gedreht hat?
Hat da jemand ein Maß, in welcher Stellung sich der Schlitten bei einen funktionierenden Gerät befindet?

Eine Sache ist mir noch aufgefallen und zwar die Spannung im Plan an Pin 1 der ECL80 ist mit 175Vdc angegeben. Ich habe 170Vdc bei starken Sender und geschlossenen MA. Bei offen MA habe ich ca 150Vdc.
Ist das normal ?

Viele Grüße
Schorsch_91


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BeitragVerfasst: Di Mai 21, 2024 11:02 
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Hallo Schorsch,

Die gemessenen 18pF anstelle 13pF der abgeschirmten Leitung, sind sicherlich auf die Messleitungen zum C-Messgerät zurückzuführen. Ich denke daher die Leitung ist ok.

Wenn ich dich richtig verstanden habe arbeitete die Automatik einwandfrei, bis du das Gerät nach einer Pause 'neugestartet' hast. Unter diesen Voraussetungen sollte der Fehler nicht auf einer falschen Einstellung des Kopplungfaktors beruhen.
Hast du denn bereits an den Kernen des Steuerfilters gedreht? Wenn ja, vor oder nach dem erneuten Auftreten des Mangels?

Dass sich die Anodenspannung der ECL80, signalmässig etwas ändert ist nicht unbedingt bedenklich; die Werte liegen meines Erachtens noch im 'grünen Bereich'. Es kann aber nicht schaden den Widerstand R87 (1M) nachzumessen, glaube dabei aber nicht wirklich an ein Erfolgserlebnis... es sei denn es handelt sich dabei um einen der berüchtigten Vitrohm - Kohle Masse - Widerstände.

Grundeinstellung (grober Richtwert) der FM-Koppelschraube: Wenn du die Koppelschraube durch Rechtsdrehung bis zum Anschlag (mit Gefühl) angezogen hast, liegt die Grundeinstellung bei ca. 4,5 Links-Umdrehungen. Natürlich solltest du dir die alte Position der Koppelschraube merken - das geht am besten, wenn du die Umdrehungen bis zum Rechtsanschlag mitzählst.

In Natura sähe das dann etwa so aus...
Dateianhang:
Automatik Steuerfilter-FOTO.jpg

Nachtrag: Das abgebildete Steuerfilter stammt aus einem Freiburg 100 mit einer ZF von 10,7MHz. Der zur Diskussion stehende Meersburg aber hat ein ZF von 6,75MHz - das sollte jedoch auf die Grundeinstellung kaum einen Einfluss haben, denn ich habe auch an verschiedenen 'Meersburgs' einen Wobbelabgleich der Steuerfilter durchgeführt. Ja, man kann die Kopplung der Steuerfilter wirklich mittels Wobbelabgleich optimieren... dazu sind allerdings einige spezielle Vorbereitungen erforderlich.

Noch'n Nachtrag: Bei dem von dir, im ersten Beitrag, erwähnten Germanium-Gleichrichter, handelt es sich wohl eher um einen Selen-Gleichrichter?


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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Mai 21, 2024 17:34 
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Guten Abend,

mich irritiert, dass die Automatic auf den AM-Bereich funktioniert und auf FM nicht. Das ZF-Signal ist nach meiner Meinung mit -28V Ratiospannng stark genug, um die nötige Wechselspannung am Diskriminator zu erzeugen. Eigentlich kann es nur an den Spulen des FM -Teil bzw. deren Einstellung im Steuerfilter liegen. Der restliche Signalweg von FM und AM sind identisch.
Oder bin ich mit meiner Annahme auf den Holzweg?

Gruß
Schorsch_91


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BeitragVerfasst: Di Mai 21, 2024 18:12 
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Hallo Schorsch,
grundsätzlich sind deine Überlegungen richtig. Eigenartig ist jedoch dass der Fehler, lt. deiner Beschreibung, nach einer Betriebspause eintrat.

Deshalb noch eine kleine Tabelle zur Kontrolle und Nachstellen des FM-Steuer-Filter Abgleichs. Das Verstellen der Kerne muß mit Gefühl erfolgen, ohne Druck auf die 'Schrauben'. Der Nachgleich des des Sekundär-Kreises L603-4 muss besonders feinfühlig und in kleinen Schritten unter Beobachtung des MA erfolgen, sodass der Abstimm-Motor mühelos folgen kann. - Ich gehe davon aus, dass dir ein Lageplan der Abgleichpunkte vorliegt.
Dateianhang:
Steuer-Filter FM-Abgleich.jpg

Hinweis zu Punkt d) - Die etwa 30V kannst du durch Wahl eines geeigneten Senders erreichen. Die 30V sind ein Richtwert; sie ändern sich beim Abgleich ohnehin. Sie sollten beim Abgleich nicht wesentlich (max. 35V) überschritten werden um Begrenzungs-Effekte zu vermeiden.


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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Mai 21, 2024 19:26 
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Guten Abend,

ich habe nochmal alles kontrolliert. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Pin 7 von Rö.8, eine Seite von C86 und R92 auf das Gehäuse sprich Masse gelegt wurde. Ist das Normal? Die Lötstellen sehen ziemlich alt sprich original und sauber gelötet aus.

Den Abgleich des Steufilters habe ich mit einen Prüfsender an C206 mit 30% Amplitudenmodulation und 6,75 MHz angekoppelt und entsprechend der Saba-Anleitung justiert.

Gruß
Schorsch_91


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BeitragVerfasst: Mi Mai 22, 2024 8:43 
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Hallo Schorsch,

dass Pin7 (Bremsgitter) der ECL80 GND liegt ist korrekt. Ebenso ist es richtig, dass C86 und R92 einseitig an GND liegen, da liegt ein Fehler im Schaltbild vor - somit fehlt der Bezugspunkt der aus dem Demodulator gewonnenen Steuer und Nachstimmspannung. Bei deinem Gerät ist alles richtig beschaltet.
Ich werde versuchen den Fehler in meinem SB-Ausschnitt zu korrigieren! -Ok. Erledigt-

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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Do Mai 23, 2024 20:47 
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Guten Abend Peter,

ich habe in der Zwischenzeit den Steuerfilter demontiert, alle Lötpunkte nachgelötet, die feinen Drähtchen kontrolliert und die Maße der Kopplungen nach deinen Angaben verglichen. An der Kopplung für die 6,75 MHz ZF wich es um knapp 0,8 mm ab. Ok, das entsprechende Maß eingestellt und alles wieder montiert und anschließend nach der Abgleichanleitung eingestellt und siehe da alles Funktioniert. Der Suchlauf hält sauber an und nimmt mit voller Kraft die Feinabstimmung vor. Der Dreknopf ist wie festgenagelt, wenn man versucht den Sender zu verstellen.

Ok, dachte ich. Fehler gefunden. Dann am nächsten Tsg habe ich das Gerät eingeschaltet. Suchlauf bleibt nicht stehen. Anschließend auf Kurzwelle umgeschaltet. Suchlauf funktioniert. Dann wieder auf UKW. Jetzt funktioniert der FM-Suchlauf wieder.

Gut dachte ich. Es könnte dann an den Schalttasten liegen.
Deshalb habe ich das Gerät ohne auszuschalten abgesteckt und nach 2h, ohne mechanisch etwas zu bewegen, wieder eingesteckt. Nach kurzer Warmlaufphase versuchte ich den Drehnknopf vom Sender wegzudrehen. Kein Gegenmoment spürbar.
Dann wieder zwischen K und UKW umgeschaltet. Der Suchlauf funktioniert wieder. Dann wieder gewartet und das selbe Spiel nochmal, nur mit dem Unterschied, dass der Suchlauf wieder nur auf AM funktioniert. Die Wiederbelebung auf FM ist mir zum Schluss nichtmehr gelungen.

Ich habe das Gefühl, das sich die Resonanzfrequenz in den Kernen des 6,75Mhz Filters durch bestromen verstellt.
Evtl. ein minimaler Windungsschluss in irgendeiner Spule.
Oder Evtl. ein Kondensator ist im Filter defekt. Alles andere macht für mich keinen Sinn.

Was meinst du Peter?
Hat jemand einen Steuerfilter zum Testen?

Viele Grüße
Schorsch


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