Moin,
in der Anfangszeit der "Heimtonaufnahme" wurde oft auch das Aufsprechsignal fuer das Tonband vom hochohmigen Zweitlautsprecheranschluss abgegriffen.
Weil da die NF-Spannung hoch genug ist

Man brauchte dann keinen Aufsprechverstaerker, es genuegte ein Entzerrernetzwerk fuer die Aufsprechentzerrung und der Loesch-/Vormagnetisierungsgenerator.
Fuer die Wiedergabe brachte man natuerlich einen Wiedergabeentzerrer, der konnte allerdings mit zwei Trioden relativ einfach realisiert werden.
Besonders bei den in den 50ern angebotenen Selbstbaugeraeten war diese Technik verbreitet, vgl Heinz Richter: Tonaufnahme fuer Alle.
Uebrigens: Zwischen den Polen des hochohmigen Lautsprecheranschlusses liegt bei den genannten Geraeten (Nordmende etc.) keine Spannung um 250V, sondern nur die am Gleichstromwiderstand des Uebertragers abfallende Spannung von etwa 15V, ueberlagert mit der NF-Spannung, die wesentlich hoeher sein kann (ca. 5W an 7k Ohm bei EL84).
Gegen Masse hat man allerdings die volle Anodengleichspannung!
Der hochohmige Zweitlautsprecher wird dem Geraeteuebertrager einfach primaer parallelgeschaltet. Elektrisch ist das fuer die Roehre der gaengigeren Methode gleichwertig, den Lautsprecher sekundaerseitig dem Geraetelautsprecher parallelzuschalten.
Sie sieht dann zwar einen geringeren Arbeitswiderstand, aber der ueblichen Pentode macht es nicht viel aus, das Verzerrungsniveau steigt etwas. Eine Pentode wird ohnehin mit Unteranpassung betrieben, wenn dann der Arbeitswiderstand noch etwa halbiert wird, macht das nicht so viel aus.
Bei Geraeten ohne Ausgangsuebertrager fuer Aussenlautsprecher mit eingebautem Uebertrager darf die Endroehre keine Pentode sein. Der Lautsprecher ist in der Regel steckbar angeschlossen, eine Pentode wuerde ohne Lautsprecher keinen Anodenstrom bekommen und dann das Schirmgitter ueberlasten.
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Peter