Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Do Jun 06, 2024 14:03 
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Hallo Radiofreunde,

Dies ist dann wohl mein erstes Thema hier im Dampfradioforum.

Ich mache es mach kurz und knapp:
Nach dem wöchentlichen Stöbern auf ebay Kleinanzeigen fand ich mal wieder was nettes in meiner Nähe. Diesmal ein SABA Konstanz KN18. Also fuhr ich hin und nahm das gute Stück auch gleich mit. Hat laut Verkäuferin lange Jahre bei der Oma verweilt und nun sollte es weg.
Zuhause angekommen und gleich mal die Rückwand abgeschraubt. Das Innenleben und auch das Äußere macht noch einen guten Eindruck. Bisher nur minimalen Flugrost an der Abschrimung der ECC85 entdeckt.
Übrigens bin ich durch den Begriff ''SABA KN18'' mal wieder auf dieses Forum hier gestoßen und habe mich endlich mal registriert.

Ich las bereits, dass die alten Kohlen Widerstände wohl des Öfteren mal Probleme gemacht haben. Die sollte ich dann wohl am besten mal rausschmeißen?
Auch ist ein gepolter Kondensator ausgelaufen (2µF/350V). Den habe ich leider nicht (in dieser hohen Spannungsfestigkeit) in meinem Ersatzteilbestand und werde somit wohl was neues bestellen müssen.

Die Verkäuferin schrieb in ihrer Verkaufsanzeige ''voll funktionsfähig''. Daraus lasse ich mal schließen, dass das Gerät eingeschaltet wurde. Auch ich habe es kurz eingeschaltet und bemerkt, dass der rechte Lautsprecher taub ist. Nicht lange gefackelt und gleich ausgeschaltet. Chassis ist bereits ausgebaut und der grobe Schmutz entfernt.

nun zu meiner Frage. Ich habe auf der berüchtigten Seite, die sich auf schmeichelt reimt... :lol: ... einen ganzen Satz an Widerständen gefunden. Angegeben sind diese mit 0,5W. Wird dies ausreichen um die alten Kohlenwiderstände zu ersetzen? In einem Thread dazu wurde geschrieben, dass man besser auf 1W zurückgreifen sollte. Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar!

Gruß,
der Neuankömmling, Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Do Jun 06, 2024 14:21 
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Hallo Laurenz,
heiße dich ebenfalls hier im Forum willkommen.
Widerstände werden idR. nicht auf Verdacht, sondern nur im Fehlerfall d.h. bei Unterbrechung oder Hochohmigkeit gewechselt.
Anders bei Elkos, wenn die auslaufen bzw. stark von der Kapazität abweichen bzw. sich nicht mehr formieren lassen, dann raus damit.
Formieren wird idR nur bei Becher Elkos ab 8 µF/160 V oder höher vorgenommen.
Auch werden Papierwickel Kondensatoren grundsätzlich gewechselt. Eine Prüfung ist nicht notwendig, weil diese grundsätzlich eine starke Kapazität Anhebung aufweisen.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Do Jun 06, 2024 14:28 
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Registriert: Mi Jun 05, 2024 23:34
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fritz52 hat geschrieben:
Hallo Laurenz,
Widerstände werden idR. nicht auf Verdacht, sondern nur im Fehlerfall d.h. bei Unterbrechung oder Hochohmigkeit gewechselt.
Anders bei Elkos, wenn die auslaufen bzw. stark von der Kapazität abweichen bzw. sich nicht mehr formieren lassen, dann raus damit.
Formieren wird idR nur bei Becher Elkos ab 8 µF/160 V oder höher vorgenommen.
Auch werden Papierwickel Kondensatoren grundsätzlich gewechselt. Eine Prüfung ist nicht notwendig, weil diese grundsätzlich eine starke Kapazität Anhebung aufweisen.


Hallo Fritz,
Vielen Dank für den Tipp! Ehrlicherweise hatte ich mich auch schon gewundert, aber bei dem Gerät müssen wohl einige Tüftler schon ziemlich viele Widerstände ersetzt haben. Aber um einen genauen Meßwert zu bekommen, muss ja ein Pin abgelötet werden. Ich werde den Kanidaten dann wohl mal nachmessen. Ein paar weitere Widerstände sehen recht leblos aus, die werde ich dann wohl auch mal sicherheitshalber überprüfen. Vielen Dank für den Tipp!

Gruß,
Laurenz


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Do Jun 06, 2024 14:32 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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.....Widerstände arbeiten ja idR als Spannungsteiler. D.h. bei einem Defekt fehlt die Spannung oder ist hinterm Widerstand stark abweichend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Do Jun 06, 2024 19:26 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2075
Laurenz hat geschrieben:

Hallo Fritz,
Vielen Dank für den Tipp! Ehrlicherweise hatte ich mich auch schon gewundert, aber bei dem Gerät müssen wohl einige Tüftler schon ziemlich viele Widerstände ersetzt haben.



Moin,
mach doch mal Bilder davon, damit man sich ein Bild machen kann ;-)

Den 2µF-Kondensator kann man auf 10µF aendern. Er siebt die Anodenspannung der NF-Trioden und die kann nicht brummfrei genug sein. Sie wurden aus wirtschaftlichen Gruenden nur so gross gewaehlt wie unbedingt noetig. C604 (50µ) auf 100µ aendern. Er siebt die Gittervorspannung der Endroehren.
Dieses Radio ist ein "Platinenradio", da gibt es was zu beachten. Alle, besonders die Fassungen der Endroehren, sollten nachgeloetet werden, ich hatte es aber schon bei Saba, dass die Endroehrenfassungen ausgebaut, Loetstifte gereinigt und wieder eingebaut werden mussten, weil die Loetstifte kein Zinn mehr annahmen. Bei der Gelegenheit reinigt man auch die Platine unter den Fassungen. Man kann sich hier keine Kriechstroeme durch Schmutz leisten. Die Gitter der NF-Trioden sind sehr hochohmig angebunden (10M), selbst winzige Kriechstroeme stiften hier Unordnung.
Die Endroehren leiten recht viel Waerme in die Platine, wodurch sie und die Loetstellen leiden.

Die ECL86 sind als etwas zickig bekannt. Haeufige Fehler sind Prasseln und Gitteremission. Wenn das ueberholte Geraet nach kurzer Laufzeit (ein paar Minuten) leiser wird oder verzerrt, ausschalten.
Dann sucht man Pin 8 der Endroehren und wiederholt das Ganze unter Messung der Spannung an diesen Punkten. Sie soll bei etwa -7,5V liegen und darf sich mit zunehmender Erwaermung der Roehren nicht grossartig aendern.
Die Gittervorspannung wird hier in Abweichung von der ueblichen Methode (Widerstand in der Katodenleitung der Endroehre) ueber einen Widerstand im Netzteil erzeugt (R610). Die Spannung ueber dem Widerstand ist von der Belastung des Netzteiles abhaengig.
Eine ECL86 mit Gitteremission kann man nur tauschen, bitter, weil die Dinger nicht ganz billig sind ....

Den Gleichrichter genau ansehen. Oft sind sie defekt und versuchen "aufzuquellen".

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 13:20 
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Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
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Hallo

Vor etwa einem Jahrzehnt habe ich mal ein solches Gerät repariert.

Dateianhang:
KN18.jpg


Wie man sieht, war tatsächlich der Ersatz einiger Widerstände nötig. Vor allem aber sind die Elkos auf dem E16-Stereo-Decoder zu ersetzen. Solche Klein-Elkos sind fast immer ausgetrocknet.

Und ECL86 sind viel besser als ihr Ruf - vorausgesetzt man betreibt sie in den Spezifikationen. Aber wie ELL80 / ECLL800 reagieren sie schlecht auf Überlastung.

Viele Grüsse, Walter


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 15:20 
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Zu den ECL86 kann ich nur beitragen :

Meine Philetta läuft tagtäglich seit 5 Jahren ca. 3h am Tag mit derselben ECL.

Habe allerdings den Kathodenwiderstand 20% vergrößert.
Schongang sozusagen.
Hört man nicht, senkt aber den Ruhestrom.

Gruß Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 17:41 
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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 17:41 
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Bei mir ein Villingen E
https://www.radiomuseum.org/r/saba_villingen_e.html
Alle Elkos (außer Netzteil) erneuert und mit der damals verbauten und bei ca. 80% liegenden ECL86 in die Garage gestellt.
Da steht es jetzt seit fast 10 Jahren und muß beim basteln am Oldie manchmal am WE um die 14 Stunden dudeln. Im Winter allerdings eher nicht, da kann es dann abkühlen :D . Die ECC85 muss allerdings wohl dieses Jahr raus.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 18:26 
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Hallo paulchen,
mir geht's nicht anders, hab in der Garage ebenfalls nen Saba am laufen und oft mit selbiger Stunden Betriebszeit, ist aber ein Transistorgerät mit Röhren Endstufe.
Dessen Trafo aber ist mit Isolierharz getränt.
Reine Röhrenradios aber, ohne diese Vorkehrung, in der Nasskaltem Jahreszeit in Bungalows, Garagen etc. betrieben, ist reines Gift für die Netz und Ausgangs Trafos, weil die in dieser Jahreszeit den Trafos zu Windungsschlüssen durch Feuchtigkeit verhilft, den Garaus machen.
D. h . aber auch, im Sommer im überdachten Raum betriebene Röhrenradios, "verjüngen" sich selbst.....mit bester Spiel Freude , weil fast vergessen, wie voluminös ein Röhrenradio klingen kann, in denen z.B. 12 W aus einer Gegen Takt Endstufe kommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aufarbeitung SABA Konstanz KN18
BeitragVerfasst: Fr Jun 07, 2024 19:03 
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Och, ich sehe das entspannt. Feuchtigkeit ist da schon am Gange gewesen - die Skale "zerfließt" langsam. Spielen tut es ja nur unter Beaufsichtigung und wenn ich das Tor schließe wurde ein Hauptschalter vorher betätigt. Und sollte es trotzdem mal "Puff" machen - ich glaube ich habe noch für solche Zwecke was da stehen :wink: .
Bekommen habe ich es mal hier über ein ehemaliges Forenmitglied aus meiner Nachbarschaft, dem ich öfter mal geholfen hatte und der es aus einer Kellerberäumung hatte.
Technisch kann ich aber nicht klagen. Nach der Revision damals sind sogar die Regler noch kratzfrei und über Klang und Empfang (na ja die schwache ECC85...) brauche ich nichts sagen. Da weiß jeder was da los ist denke ich.

paulchen

PS.: Nun aber wieder zurück zum Konstanz...


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