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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 9:02 
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Liebe Radiofreunde, ich habe hier gerade einen RFT Stradivari 3 in Reparatur.
Nach der üblichen Kondensatorkur der Papierkondensatoren, provisorischem Ersatz des zerbrochenem(!!) Lautstärkepotis läuft der NF Verstärker nun wieder recht schön kräftig mit seinen 2xEL84 Gegentakt, die aber als Tetroden genutzt werden, so wie ich das im Schaltplan sehe.
Die ZF war etwas schwieriger, da jemand schon dran rumgeschraubt hat. Ferritkerne waren zum Glück noch heil.
Und den Bastelfehler eines der Vorbesitzer in der letzten ZF-Stufe habe ich nach langem Suchen auch gefunden. Kurz: AM geht, UKW eben ab dem ZF-Eingang.

Nun das Kuriose: Wirft man einen Blick auf die Skala vorne, steht da klar und deutlich: UKW von 66 bis 72 MHz.
Das liegt leider ziemlich außerhalb unseres üblichen UKW-Frequenzbandes.
Ich habe einmal probehalber die ECC85 aus dem UKW-Teil entfernt und einen UKW-Tuner, den ich noch aus einem Schlachterät eines anderen Herstellers hatte, angeschlossen: Funktioniert prima. Auch wenn ich den Messsender benutze, funktioniert der im Gerät eingebaute UKW-Tuner soweit einwandfrei. Problem ist eben, dass man da praktisch kein Unterhaltungsprogramm empfangen kann.

Kann mir jemand etwas dazu sagen, warum dieses Gerät ein so eigentümliches Frequenzband bei UKW hat?
Ich habe schon ein bißchen gegooglet: Es scheint dieses Modell tatsächlich gegeben zu haben. Aber offenbar auch andere mit üblichem UKW-Frequnzband um die 100MHz. Oder?
Ich überlege, den Tuner etwas umzubauen...
Vielen Dank für die Hilfe.

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Jemand, der liebt, repariert; einer, der nicht liebt, tauscht aus...


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 9:29 
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Moin,
in deine Stradivari 3 steckt ein UKW-Tuner für den OIRT Empfangsbereich, den es z.B. in Polen, Tschechin u. Russland gab oder gibt.
Somit ist dein Gerät als Exportvariante gebaut worden.

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 9:34 
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Danke! Habs kapiert.
Gibts da Erfahrungen mit Änderungen?
Ich dachte so in die Richtung Kondensatoren im Empfangsteil auf die Werte im Schaltplan eines NICHT-OIRT Gerätes ändern. Und wenn das nicht genügt, Von den Spulen 1/2 oder ganze WIndung runter...

Einen guten Klang hat das Gerät ja schon wirklich.
Ich schwanke zwischen original belassen und einen kaum nutzbaren Staubfänger rumstehen haben, oder umbauen und auch nutzen können...

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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 9:49 
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.....gemacht habe ich es noch nicht Und richtig, durch Kondensator und Wicklungsänderung ist eine Empfangsfrequenz Änderung machbar.

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 11:20 
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Beiträge: 7433
Du kannst Dich daran versuchen den Tuner umzubauen. Aber ganz ehrlich? Lasse es.
Einen alternativen mit dem richtigen Frequenzband zu bekommen ist dreimal einfacher und sicherer. Tuner vom Juwel 2 sollten da eigentlich auch passen. Diese und die von den Stradi´s 2+3 werden eigentlich recht häufig angeboten. Hat eventuell vielleicht einer hier aus dem Forum auch im Angebot?
Auf jeden Fall würde ich nach erster provisorischer Prüfung und vor dem Einbau die Trimmer erneuern. Die sind in der Regel immer ein Quell der "Freude".

paulchen


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 11:37 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
...ich kann Paulchens Aussage voll unterstützen. Denn wenn, besonders im Oszillatorkreis, Kondensatoren geändert werden ist immer der Tk von wesentlicher Bedeutung. Man könnte dann versuchen, beginnend vom Original Tk, im Klimaschrank die Drift der Oszillatorfrequenz über den vorgesehenen Temperaturbereich zu optimieren. Nur wer hat heute noch die passenden Kondensatoren mit unterschiedlichen Tk's in der Bastelkiste? Und den Klimaschrank und die Zeit und Geduld eine solche Aktion durchzuführen - so wie es seinerzeit in den Hersteller-Laboratorien üblich war.
Daher auch mein Rat, es ist besser den Tuner aus einem Schlachtgerät einzupflanzen.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 12:46 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 355
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Etwas dumme Frage, aber ...... wußte ich zu meiner Schulzeit besser, jetzt zu bequem zum nachsehen: Wo liegen die Oszillatoren bei den Modellen ..... drunter oder drüber ??? (Polizeifunk zu alten Zeiten .....)

D.h. bei "drüber" evtl. die Spiegelfrequenz nutzen ?? (Skala paßt natürlich nicht, und so richtig auch der Bereich nicht, nur .... evtl. noch per Abgleich dann etwas besser).

Gruß Peter

(Tuner Umbau selbst wie die Vorposts, no, lieber aus Ausschlachtgerät ersetzen)


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 18:13 
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Falls der Oszillator auch beim OIRT-Tuner 10,7 MHz oberhalb der Empfangsfrequenz schwingt, wäre das theoretisch ein Ansatz. Nur wäre im Originalzustand des Oszillators der Empfangsbereich bei ca. 94,4 MHz zu Ende. Um ihn bis 100 oder 104 MHt zu erweitern, wäre doch wieder Bastelei mit den Kondensatoren im Oszillator angesagt - mit den gleichen Schwierigkeiten wie oben beschrieben.

Diese Methode versagt außerdem bei allen Radios, die eine AFC haben (hat das Stradivari 3 nicht), weil der Ratidetektor gegenphasig reagiert, wenn die Oszillatorfrequenz unterhalb der Empfangsfrequenz liegt. Für die NF ist das egal, aber die AFC würde die Oszillatorfrequenz von der Sendermitte wegziehen, anstatt sie dorthin zu ziehen.

Ich würde jedenfalls auch nach einem Tuner für den UKW-Bereich nach CCIR (87,5 bis 100 MHz) Ausschau halten.

Hier ein Link auf das Gerät, was Du vor Dir hast, bei radiomuseum.org:
https://www.radiomuseum.org/r/stern_roch_stradivari_iii_2.html

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 07, 2024 20:55 
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Die Skalenscheibe passt trotz Umbau nicht... und dann droht überhaupt die UKW Abschaltung.
So lassen und einen OIRT UKW Modulator bauen?


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BeitragVerfasst: Mo Jul 08, 2024 19:19 
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Das mit dem Modulator hatte ich auch schon überlegt.
Und ja, die UKW Abschaltung macht es eigentlich auch sinnlos.
Danke für den Tipp mit dem Juwel, da werde ich mal die ANgelleine auslegen.
Der UKW Tuner, den ich provisorisch angeschlossen hatte, ist nicht geeignet, da die Umdrehungen des SKalenrades bei weitem nicht ausreichen, um den Zeiger von der einen Ecke in die andere zu bringen.
Die Skala werde ich nicht tauschen. Lediglich einen entfernbaren Vermerk darauf anbringen.
Ich danke Euch allen ersteinmal für die Tipps und werde das Thema wieder heraufkramen, wenn der Radio fertig ist.

Da ich realtiv neu hier im Forum bin, möchte ich gerne auch ein paar Geräte zu gegebener Zeit vorstellen, die ich repariert habe. Vielleicht hat der ein oder andere daran Interesse.
Ich nutze kein Smartphone und muss Bilder über eine Digicam erst machen, daher bin ich nicht so schnell. Das mit dem Smartphone hat vielschichtige Gründe, aber das dürfte hier im Forum nur Nebensache sein.

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BeitragVerfasst: Mi Jul 10, 2024 7:33 
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Registriert: Mi Nov 19, 2014 19:58
Beiträge: 18
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,
also, ich würde einen anderen Tuner einbauen, die Skala so belassen und den OIRT-Tuner dem Gerät beilegen. Dann ist es rückbaubar. Ich glaube nicht, dass ein normaler Nutzer noch weiß, auf welcher UKW-Frequenz z.B. Bayern3 bei ihm lokal sendet. Die Sache mit der UKW-Abschaltung sehe ich noch nicht soo schnell auf uns zukommen.
Grüße
Ingo


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BeitragVerfasst: Mi Jul 10, 2024 8:38 
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Ja, das scheint mir auch das sinnvollste. Problem ist aber, auch mit viel Bastelübung, dass der original Tuner so ein Schneckenrad hat, in dem ein die eine Seite der"Hebelwaage" eingreift, die Ferritkerne von Vor- und Oszillatorkreis verschieben. Das sind bestimmt 3 oder 4 volle Umdrehungen. Die herkömmlichen Tuner haben deutlich weniger. Man müsste also das Rad des Skalenseils am Tuner deutlich vergrößern, was platzbedingt nicht geht. Ich werde mal in meinem Fundus suchen.
Die Jubilate hat einen ganz anderen drin.

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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 21:00 
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Soo.
Ich möchte Euch berichten, was ich mit dem guten Stück nun gemacht habe.
Problem war, dass das Radio auf UKW das OIRT Frequenzband empfangen konnte, womit bei uns nicht wirklich etwas anzufangen ist, da es unterhalb des komerziellen UKW-Bandes liegt.
Ich habe nun aus dem UKW-Tuner die beiden Festkapazitäten parallel zum Vorkreis und parallel zum Oszillatorkreis entfernt und von der Oszillatorspule eine WIndung entfernt, damit die Frequenzen beide angehoben.
Nun war das Problem, dass die im Vorkreis verstärkte Frequenz, gemischt mit der so erhaltenen Oszillatorfrequnz nicht mehr die 10,7MHz der ZF ergaben. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man die Vorkreisspule etwas nach außen setzen muss. Dadurch bleibt die Vorkreisfrequnz zur Oszillatorfrequenz beim Abstimmen besser parallel und läuft nicht auseinander. Dazu sind im Chassis des Tuners sogar entsprechende Bohrungen, siehe Bilder, grüne Pfeile.
Vor dem Abgleich des UKW-Tuners, diesen wieder schließen.
Die ZF habe ich auch nocheinmal nachgestimmt.
Bei diesem Gerät war so ziemlich alles verstellt, was es an Schraubenähnlichen Ferritkernen zu drehen gab.
Letztes Bild: Auch die ENdstufe mit einem beliebigen anderen Tonträger betrieben klingt sehr gut.

Ich vergaß: Das so erhaltene Frequnzband liegt - auch etwa 6 MHz breit - nun bei etwa 89-95 MHz. Der Oszillator schwingt somit ca. bei 105 MHz.


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Zuletzt geändert von Dent-Jo am Di Jul 23, 2024 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jul 23, 2024 21:01 
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Hier die übrigen Bilder. OIRT Frequnzband,
Und letzter Test. Wieder zusammengebaut. Der Lautsprecherstoff und sonst allgemein bedarf es noch einer äußerlichen Reinigung....
Im Moment habe ich von diesem Gerät genug. Hat zuletzt ein bißchen genervt.
Löwe Opta, Blaupunkt, Graetz, Nordmende mag ich deutlich lieber.


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