Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 16:36 
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Registriert: Do Jul 18, 2024 21:45
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Forum,

vor ein paar Jahren ist mein erstes Wildbad 9 in schlechtem Zustand zu mir gekommen. Nach erster Sichtprüfung habe ich aber beschlossen es erst einmal so zu benutzen. Nun habe ich mir ein zweites Wildbad 9 auf einem Trödelmarkt gekauft welches optisch außen und innen in wesentlich besserem Zustand ist. Technisch war es leider dann doch nicht mehr auf der Höhe.
Es brummte ziemlich und sporadisch kam ein Knistern / Knacksen aus den Lautsprechern, was mit längerem Betrieb immer stärker wurde. Ich habe daher mich dazu entschlossen dem Radio eine Kondensatorkur zu gönnen und die üblichen verdächtigen Ausgetauscht. Lade- und Siebelko, alle Saba Papierkondensatoren und die Wima Bonbons wurden ersetzt und siehe da - kein Brummen / Knacksen / Knistern mehr. Das Radio läuft wieder.
Das andere bekommt auch noch diese Kondensatorkur. Beide wurden auf Bluetooth umgebaut (erstmal mit Switching-Netzteil für USB-Strom, was ich aber auf Lange Sicht nochmal gegen Linearregelung tausche, damit bei AM das USB-Netzteil nicht in den Empfang schreit.

Nun zur eigentlichen Frage, weil beide Radios haben dieses Problem:

Der AM Teil lässt sich nicht verstellen. Die Züge rutschen durch. Das ganze liegt daran, dass das grün markierte Rad auf dem gelben "Ding?" einfach zu schwergängig geworden ist. Was ist dieses gelbe Ding und gibt es einfache Tricks ohne es zerlegen zu müssen oder zu zerstören, dieses wieder leichtgängiger zu bekommen?

Dateianhang:
IMG_8817.JPG


Vielen Dank!


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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 17:57 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 1406
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
....willkommen im Forum
Zuvor aber, wäre es wünschenswert, zumindest einen aussprechbaren Vornamen hier bekannt zu geben.
Auch gern gewünscht, dein Kenntnisstand und deine Ausrüstung, die dir im Reparaturfall zur Verfügung steht.
Zum Fehler selbst, in über 90 % aller Schwer Gängigkeiten im Seiltrieb, ist dessen angetriebene Basis, in diesem Fall ist es der Dreh Kondensator, der ein kleines Getriebe enthält, das mit den Jahrzehnten der Nutzung und Lagerung, in seiner Schmierung, verharzt ist.
D.h. Wellenlagerung des Drehkos reinigen und neu ölen und schon "flutscht" der Seil lauf wieder.
Das aber ist es noch lange nicht, denn für ein " Spiel" Erlebnis dieser Ingenieur Technik muss noch eine sogen. Kondensator Kur vorgenommen werden....denn sonst, könnte das Radio über kurz oder Lang, in rauch aufgehen.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 20:27 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2075
Moin,
es wurde schon gesagt, das Ding im gelben Kreis ist der Drehkondensator zur Abstimmung und im gruenen Kreis sein Seilrad.

Gaengig bekommen:
Ideal ist es, wenn sich das Seilrad immer noch, wenn aus schwergaengig, drehen laesst.
Madenschraube(n) des Seilrades loesen, Rad auf der Achse soweit nach vorn schieben, wie es geht, wieder festschrauben (hoffentlich geht das, wenn es notwendig ist, man muss nur Zugang zu beiden Enden des Lagers haben).
Zusehen, dass man den Deckel von dem Drehko abbekommt.
Dann braucht man eine eher kleine Spritze mit Nadel und Aceton. Mit der Spritze traeufelt man das Aceton sparsam! an beide Enden der Lagerbuchse der Antriebswelle und dreht dabei den Drehko durch.
Er sollte sich relativ schnell loesen, weitertraeufeln und drehen, bis er wirklich leichtgaengig wird und man anfaengt, die Lust zu verlieren ;-)
Zum Schluss gibt am etwas Oel an die Lagerbuchse und dreht den Kondensator noch ein paarmal durch.

Die Plattenpakete des Kondensators nicht verbiegen!
Skaleneichung ggf. wiederherstellen (falls man das Seilrad auf der Welle verdreht hat (es muss ja wieder in die urspruengliche Position zurueck):
Den Drehko eindrehen, der Zeiger steht dann irgendwo am unteren Ende der Skala. Dort befindet sich auf einem oder allen AM-Streifen eine Endmarkierung, auf der der Zeiger bei eingedrehtem Kondensator stehen muss. Das einstellen und fertig.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Fr Jul 19, 2024 21:22 
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Registriert: Do Jul 18, 2024 21:45
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Entschuldigung, das habe ich in der Eile ganz übersehen, dass es hier so etwas auch gibt: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=21&t=34236&p=302747#p302747

Die von dir, Fritz, beschriebene Kondensatorkur hat ein Gerät bisher erhalten, was bereits eine starke Verbesserung gebracht hat. Es brummt kaum noch. Bisher habe ich eins ohne Kondensatorkur betrieben, da das Brummen noch nicht so stark war. Dennoch habe ich es dabei nicht aus den Augen gelassen, da ich Kondensatoren nicht traue, die in einem Holzgehäuse sitzen. Einen Einsatz der Feuerwehr muss man ja nicht gerade provozieren, nur weil man Einkaufen war und das Radio angelassen hat.

Danke für den Hinweis, dass dies der Drehkondensator ist. :mrgreen:
Leider ist er etwas schwieriger zu erreichen. Ich werde einmal vorsichtig und sparsam mit Aceton versuchen die alte Schmierung etwas zu lösen und diesen neu zu schmieren. Lagerfett habe ich noch hier.


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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 12:29 
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Es geht nicht nur um das Brummen. Die besagten Papierkondensatoren können auch erhebliche Folgeschäden anrichten. Zum Beispiel die Endstufenröhre, den Gleichrichter, den Ausgangsübertrager und den Netztrafo überlasten. Das Gemeine ist, dass man das am Klang oder an der Funktion des Radios manchmal nicht bemerkt. Für die beiden letztgenannten Teile ist kaum Ersatz beschaffbar, weil diese gerätespezifisch sind und seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt werden.

Also solltest Du die Bemerkung mit den Kondensatoren ernst nehmen. Oder wer würde mit seinem Oldtimer auf 50 Jahre alten Reifen herumfahren, weil diese auf den ersten Blick in Ordnung aussehen?

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 17:14 
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Registriert: Do Jul 18, 2024 21:45
Beiträge: 6
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Deswegen tausche ich diese ja alle. Wie erwähnt: Das erste (zuletzt erworbene) Radio hat nun alle Papierkondensatoren und Wima Bonbons ersetzt bekommen. Lade- und Siebelko sind neu. Nun habe ich das Radio den ganzen Tag laufen lassen und plötzlich kam das Knistern / Knacksen wieder... Werde mich wohl mal mit dem Oszilloskop auf die Suche machen müssen wo das her kommt.

Zur Einfachheit: Alle rot markierten habe ich bisher getauscht, alle mit S markierten waren Styroflex, welche ich auf dem Weg gefunden habe. Diese wurden nicht getauscht, da mir noch nie ein defekter Styroflex über den Weg gelaufen ist und eine Anleitung zur Radioreparatur dies auch nochmal bestätigt hat.


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BeitragVerfasst: Sa Jul 20, 2024 18:19 
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Die wichtigsten Kondensatoren C52, C57 und C63 sind dabei. Damit kann das Radio gefahrlos betrieben werden.

Eine Anmerkung zu C57: Statt mit Masse sollte man diesen mit der Anzapfung der Primärwicklung verbinden. Seine Aufgabe, hochfrequentes Schwingen der Endstufe zu verhindern, erfüllt er dann genauso, aber im Defektfall gefährdet er keine anderen Bauteile.

Lutz


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