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 Betreff des Beitrags: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Mo Dez 02, 2024 22:06 
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Hallo liebe Radiofreunde,
mir wurde ein VE 301 W angeboten, in gutem Zustand. Röhrenbestückung G 354 / L416 D5 / A 4110.
Baujahr ist mir nicht bekannt. Ebenso die Fabriknummer. Das Radio würde mir gefallen. Kann mir jemand sagen ob in diesem Gerät
auch dieser Urdox Widerstand verbaut ist ? Davor hätte ich Respekt.

Danke für Eure Infos.

LG Alexander

P.S. Hersteller ist Loewe


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Mo Dez 02, 2024 23:35 
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Alexander1962 hat geschrieben:
Kann mir jemand sagen ob in diesem Gerät auch dieser Urdox Widerstand verbaut ist ?

Nein. Wechselstromgeräte benötigen keinen Urdox.

Alexander1962 hat geschrieben:
Davor hätte ich Respekt.

Unnötig. Die Anzahl der Siechenden und Toten durch Urdoxwiderstände ist überschaubar. Meines Wissens Null.

Allerdings wären solche mit zerbrochenem Röhrenkörper als gefährlich anzusehen- radioaktive Staubpartikel sind die Gefahr, außerdem kommt durch einen un´beschädigten Glaskörper kaum meßbare Strahlung heraus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Di Dez 03, 2024 15:24 
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Hallo Alexander,

das Baujahr eines VE301W liegt zwischen 1933 und 1938. Möglicherweise gibt es auf dem Blockkondensator eine Datumsstempelung, z. B. 5.35 (also Mai 1935). Daraus kannst du das ungefähre Alter erkennen.

Gruß
Roland


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Di Dez 03, 2024 18:17 
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Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mir geholfen. Ich habe daraufhin das Radio gekauft.

Hier mal ein paar Fotos.

Ich habe das Radio erstmal in Regal gestellt. Das wird dann das nächste Projekt.
Erst möchte ich zwei Radios für zwei Freunde bis Weihnachten noch fertig machen
und mal für den 301er Bedinungsanleitung und Schaltpan herunterladen. Ich muss mich,
bei so einem Radio, auch erstmal kundig machen und überlegen wie ich da ran gehe.
Mit roten Kondensatoren dranlöten und so ist hier nicht. Wie schon öfters beschrieben
möchte ich hier auch die alten Kondensatoren mit neuen bestücken. Es soll ja am Schluss
alles original aussehen. Ich finde die Basis vom Radio ist super. Ich habe noch nie so einen sauberen
Röhrensockel gesehen ! Danke auch an den Ollie, dank eines seiner Videos habe ich die alte Röhre am Fuss
gepackt und gezogen und nicht am Glaskolben. Hoffentlich gehen die Röhren noch halbwegs.

Schönen Abend LG Alexander


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Di Dez 03, 2024 18:34 
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Bedienungsanleitung
Schaltplan oder hier
Kaefigspule und Infos zu dieser
Die Spulenanschlüsse sind dem Schaltplan entsprechend numeriert. Diese Nummerierung befindet sich auch auf dem Spulenkörper.
Verdrahtungsplan
Netztrafo
NF- Uebertrager
Viele Infos zur Restauration


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Di Dez 03, 2024 22:11 
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Hi,

die Fotos sehen recht vielversprechend aus. Eine gute Substanz hat das Radio.
Was willst du damit denn empfangen? Deutsche Sender gibt es nicht mehr auf AM - das Ganze lässt sich gut mit einem kleinen Modulator betreiben.
Bevor du den Blockkondensatir zerlegst - eventuell mal die Isolation prüfen - vielleicht ist der nicht so schlecht und für gelegentlichesgelegentliches Einschalten so noch brauchbar.

Gruß
Oliver

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Mi Dez 04, 2024 14:57 
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Registriert: Do Jan 25, 2024 16:36
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Hallo Edi,
danke für die Links, da ist schon viel erklärt.

Hallo Oliver,
ja, die Substanz ist gut. Ich habe mir einen kleinen MW Modulator gebaut und möchte damit dann Musik
abspielen und hören. Mit dem Modulator ( ein Transistorschaltung ) funktioniert das bei Transistorradios
gut. Ich habe es auch bei meinem Saba Mainau WH genommen und musste die Spule
( schwarzes Kabel siehe Foto )
in der Nähe der Antennenbuche einfach hinter die Rückwand klemmen und es funktionierte auch sehr gut.

Was will ich noch mit diesem Radio, das ja eigentlich nix mehr empangen kann. Nur noch bei Nacht irgendwelche schwache Sender.
Es wird sicher, selbst mit eingespeistem Musikprogramm, nicht die beste Klangwiedergabe von sich geben, das weiss ich.
Jetzt wird es vielleicht etwas " off topic". Mit alten Radios herumwerkeln ist ein weiteres neues Hobby von mir geworden. Mitlerweile habe ich
7 Röhrenradios und drei Transistorgeräte, nach nur einem Jahr. Der Grossteil muss noch gemacht werden. Zwei Geräte gebe ich repariert meine Freunden an Weihnachten
zurück. Die werden Augen machen, da auch beide, zu u.a. altem Eisen und alten Gegenständen einen guten Bezug haben.
Manchmal nehme ich mir ein Radio aus dem Regal, schliesse es an und höre ein - zwei Stunden Radio und sitzte nur davor.
Einfach nur entschleunigen und sich damit beschäftigen.

Nochmal Thema Kondensator / Blockkondensator. Ich weiss nicht ob man den Block so lassen sollte. Ich höre schon mal etwas länger Radio.
Mir geht es auch um den Schutz von den anderen Komponenten. Wenn ich soweit bin, sehe ich ja schonmal wie der äusserlich ausieht. Wenn das Teil
schon aufgequollen ist, muss es eh gemacht werden.

Auf den beiden äusseren Röhren ist mit Bleistift 40 % ( die linke ) aud der rechten 80 % vermerkt. Dann wurden diese irgenwann mal bestimmt
geprüft. Kann mir jemand sagen wie die Verfügbarkeit der Röhren für dieses Radio ist ?

Vielen Dank an alle.

Gruss
Alexander


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Mi Dez 04, 2024 17:40 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1866
Alexander1962 hat geschrieben:
Nochmal Thema Kondensator / Blockkondensator. Ich weiss nicht ob man den Block so lassen sollte. Ich höre schon mal etwas länger Radio.
Mir geht es auch um den Schutz von den anderen Komponenten.

Den solltest Du innerlich erneuern. Die RGN354 ist ein nicht sonderlich robuster Gleichrichter.

Alexander1962 hat geschrieben:
Auf den beiden äusseren Röhren ist mit Bleistift 40 % ( die linke ) aud der rechten 80 % vermerkt. Dann wurden diese irgenwann mal bestimmt
geprüft. Kann mir jemand sagen wie die Verfügbarkeit der Röhren für dieses Radio ist ?

Das würde ich ignorieren. Solange sich überhaupt noch Anodenspannung aufbaut, man etwas aus dem Lautsprecher hört und das Audion beim Anziehen der Rückkopplung schwingt, ist doch alles gut.
Allzuviel sollte man aber vom VE301 nicht erwarten. Das war ein einfach gemachtes, billiges Radio.


MfG
Munzel


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Mi Dez 04, 2024 19:01 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Alexander1962 hat geschrieben:
...Auf den beiden äusseren Röhren ist mit Bleistift 40 % ( die linke ) aud der rechten 80 % vermerkt. Dann wurden diese irgenwann mal bestimmt
geprüft. Kann mir jemand sagen wie die Verfügbarkeit der Röhren für dieses Radio ist ?...



Hallo Alexander.

Zu den Prüfvermerken:
Man weiß bei so etwas grundsätzlich nicht, WOMIT / WIE geprüft wurde, d.h. wie der Prozentwert zustande kam, und vor allen Dingen weiß man nicht WANN geprüft wurde, d.h. wieviele Jahre das Radio danach noch mit diesen Röhren spielte.
Einige Anmerkungen meinerseits, ohne bereits zu tief einzusteigen:

-> Beginnen wir mit der Röhre rechts im Bild. Das ist eine REN 904. Die wird noch häufig angeboten, hat aber ihren Preis. Mal googlen, was verlangt wird, ABER: 80% sind ein guter Wert, wenn die Röhre diesen noch in etwa besitzt. Diesebezüglich klingt es also nach Entspannung, sofern die Röhre nicht zwischenzeitlich defekt ging.
Wie Du siehst hat die Röhre einen Lacküberzug. Dieser Lack ist 'metallisiert', d.h. er wirkt als Abschirmung. Blättert dieser Lack ab und verliert die Kontaktgabe zu dem Drahtring, der oberhalb des Bakelitsockels um den Glaskörper der Röhre läuft (und danach sieht es auf den Fotos aus, da der Lack bereits hier und da Blasen wirft), dann kommt es zu Heulgeräuschen bei der Radiowiedergabe. Das läßt sich aber beheben.

-> Schwenken wir nun zur linken Röhre, die mit der 40%-Angabe. Das ist eine RGN 354 (G 354 ist die Bezeichnung des Herstellers VALVO), wie weiter oben schon erwähnt. Es gilt im Grundsatz das Gleiche wie bei der REN 904, d.h. noch zu haben, mit entsprechendem Preis, der eher höher liegt, als bei der REN 904.
Diese Röhre ist natürlich nicht metallisiert, und sie wäre einfach zu ersetzen. Dazu benötigt man nur eine Siliziumgleichrichterdiode (zum Beispiel "1N4007") plus einen Widerstand (ca. 150 Ohm, 2 Watt). Damit läßt sich ein guter und vor allem preiswerter Ersatz bauen, wenn man es denn möchte, denn die 40 % - Angabe wirkt nicht mehr sehr vertrauenerweckend. Diese beiden Bauteile kann man auch unter dem Chassis anbringen und eine nicht mehr funktionstüchtige RGN 354 quasi als "Dummy" zu rein optischen Zwecken im Radio belassen.
Der VE 301 ist kein sehr leistungsfähiges Gerät. Funktioniert die RGN 354, deren Aufgabe es ist, die notwendige Gleichspannung für das Radio bereitzustellen, nur noch mäßig, dann reduziert sich die Lautstärke dieses ohnehin schwachen Radios noch einmal hörbar. Das muß man sich nicht antun, wenn man das Radio ohnehin restaurieren will.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 11:23 
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Registriert: Mo Apr 03, 2006 7:23
Beiträge: 1117
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Moin zusammen,

eine Frage, die sich vielleicht provokant anhört, aber ein kleiner Denkanstoß sein soll... Nicht falsch verstehen, jeder kann mit seinen Sachen machen was er will, aber: Sollte der VE noch komplett original sein, warum dieses technische "Kulturgut" zerstören?

Ich bin jetzt lange genug "im Geschäft" um einschätzen zu können, wie selten originale, unverbastelte VEs mittlerweile sind. Ich würde einen Check machen, ob sich das Gerät noch in diesem Zustand befindet. Mit original Blockkondensator, originalen Bauteilen etc. Egal ob funktionsfähig oder nicht. Wenn ja, glaubt mir, dieser Zustand wäre für einen Sammler quasi ein Sechser im Lotto.

Was soll das Ding noch wert sein, wenn der Blockkondensator ausgehölt und mit modernen Bauteilen versehen ist? Netzteil mit Dioden umgebaut ist...?

Aus Erfahrung wird der VE nicht ohne größere Eingriffe funktionsfähig werden. Was würde ich tun? Der VE301 war Massenware. Ich würde mir entweder auf einer Radiobörse oder im Internet für ein paar Öcken ein bereits verbasteltes Chassis besorgen und dieses als "Übungs- und Lernmaterial" verwenden. Das Originale würde ich erstmal beiseite legen.

Das Übungsmaterial würde ich dann neu bestücken. Sollte die REN904 noch gut sein, weiter benutzen. Ohne gute RES164 wird nicht viel aus dem Lautsprecher kommen. In diesem Falle keine neue kaufen, sondern mit Adapter und billiger PL95 experimentieren, notfalls Adapter mit DL98. Bei dem Freischwinder bloß keine stärkere... Netzteil mit Diode. Freischwinger neu zentrieren und gut ist's.

Dann Radiohören, solange es Spaß macht. Wenn's keinen mehr macht, oder doch nicht das Richtige ist, Originalchassis wieder einbauen und ein Gerät von erheblichem, historischen Wert haben.

Wisst Ihr, wie lange ich gebraucht habe, um eine unverbastelte VE-Kollektion zusammen zu bekommen?

Nur mal so, sorry... aber manchmal wird der Begriff "restaurieren" etwas falsch interpetriert.

Grüße,

Jörg

_________________
www.radiolegenden.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 12:24 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Wohnort: Braunschweig
Hallo Jörg,

da hast du sicherlich recht. Wenn der VE301W wirklich noch unberührt und ganz original ist, sollte man den wirklich so lassen. Ausgebaute Chassis zum Basteln gibt es reichlich angeboten in der Bucht.

Gruß

Roland


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 12:45 
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Hallo, @Binser,

Sie haben die VE- Serie... alles noch unangetastet ? Funktionstüchtig ?

Der Begriff "Restauration" ist sicher interpretationsbedürftig.
Eigentlich sollte es den Zustand herstellen, den das Gerät zum Anfang hatte. Röhren haben Werte von "gut" bis "sehr gut"., ein Kondensator im Schaltplan ist ein Kondensator, und nicht durch Alterung eine Kondensator/ Parallelwiderstandskombination. Bauteile sollten Werte innerhalb der Toleranzgrenzen haben, Schaltkontakte ihren Namen verdienen, Mechanik präzise und leichtgängig (Bei der Montage waren Metallteile gefettet !), das Gehäuse sollte wohnzimmertauglich sein.

1. Grundsätzlich kann man alles lassen, das Gerät hinstellen, mit allem Dreck usw. Vielleicht funktioniert es, aber betriebsfähig ist es so nicht, die Inbetriebnahme ist eine Gefahr.
Nur zum Anschauen tauglich. Und oft nicht schön anzuschauen.

2. Dann könnte man versuchen, Teile gegen alte Neuteile ("NOS") zu tauschen, und Bauelemente zu "regenerieren", bei alten Kondensatoren wurde das schon versucht, Teer/ Wachs erwärmen, Wickel trocknen, und Remontage... eine ekelhafte Sauerei. Funktionierte wohl.
Ich hätte da Bauchschmerzen wegen der Sicherheit.
Und ein Gehäuse und Knöpfe mit einer "Patina" belassen, einem jahrzehntealten Auftrag aus Hautfett, Tabakrauch, Fliegenscheicce, und Körperflüssigkeiten... Buäh !

3. Dann könnte man Teile gegen Neuteile tauschen, egal wie das aussieht. Knallgelbe Chinakondensatoren- ja klar, die beleidigen die AUgen, aber technisch... sie tun es.
Wenn das fachgerecht gemacht wird- Betriebsfähigkeit und Sicherheit ist so gut erreichbar.
Schaut auch selten einer unters Chassis, beim VE301 kann man nicht unten durch eine Bodenluke ins Chassis schauen.
Gehäuse neu machen ist dann natürlich mit angesagt.

4. Dann kann man Teile versuchen, original UND alt aussehen zu lassen, Neuteile einbauen, "abtarnen".
Betriebsfähigkeit und Sicherheit ok, aber... es täuscht was vor, wenn man das nicht z. B. auf den Bauteilen hinterläßt (Bedruckung).
"Spitzenkräfte" drucken sogar den Dreck auf den Etiketten alter Bauteile nach...
Und natürlich... "Patina"...

5. Es geht auch so: Alte Teile einseitig abgelötet, im Gerät belassen, Neuteile daneben. Gehäuse mit Hausmitteln bearbeitet.
Zusätzliche Schaltkapazität durch die noch dranhängenden Teile- da würde ich bei "fachgerecht" doch Abstriche machen.
Ich habe ein solches Radio (so erworben). Es funktioniert, wenn das neu abgeglichen wurde, kann es auch ohne Verluste funktionieren.

6. Und die letzte Methode, die ich anwende: Neuteile im Stil alter Teile abtarnen, die Beschriftung verrät, wann das gemacht wurde, die Teile tragen mein Logo. Diese Art Restauration ist "beim Blick unters Röckchen" deutlich sichtbar. Da sollte man sich Mühe geben.
Gehäuse machen, sollte dann auch sein, vielleicht auch etwas Aufwand.
* SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* sieht alles aus wie "gerade vom Band gefallen".
Da vertrete ich den Grundsatz: "Muß so aussehen, wie es der Hersteller abgesegnet hätte".
Sowas gab es schon in den 30er Jahren, etwa als bei SABA die Zinkdruckguß- Drehkos verreckten, und SABA dann solche aus Messing lieferte, die waren nicht exakt baugleich, oder z. B. auf Zeilentrafos alter Fernseher, die man heute bekommt, kleiner und haltbarer.

Ja, muß jeder wissen, ob ein altes Radio eine alte Miefkiste bleibt, oder ein schickes Schätzchen für den Wohnzimmertisch, was auch wieder jubeln kann.

Übrigens kann man heute mit dem VE301 das tun, was die Machthaber seinerzeit zu verhindern suchten- ausländische Sender hören, kein deutscher Großsender stört mehr, mit einem guten Langdraht ist nachts die Skale voll mit Sendern.


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 13:07 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1866
Andere Sparte, aber auch Restauration: https://www.oldtimer-markt.de/nachrichten/Das-beste-aus-40-Jahren-So-schlecht-wie-neu


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 13:44 
Offline

Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 3234
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Das ist ja ein Feuerwerk von Mimimi... der Autor ist ja sowas von neidisch, weil so ein nachgebautes Murksauto für die Fans so wertvoll ist, der Restaurator da einen Wahnsinnsaufwand betribt, selbst Einzelteile Mondpreise erreichen, usw.

Ist nun mal so- auch Fehlschläge der Technik haben ihren Wert, vielleicht gerade darum.


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 Betreff des Beitrags: Re: Empfänger VE 301W
BeitragVerfasst: Do Dez 05, 2024 14:24 
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Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 355
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Das ist alles nett beschrieben und paßt. Ich unterscheide eigentlich nur nach "Ausstellungsstück (ohne Betrieb)" oder es soll wieder tun, außen Original, innen möglichst Original. Dazu Anmerkung: ich habe mich allerdings auf 50er/60er Jahre beschränkt, Holzgehäuse und Metall-Chassis, den Rest "mag ich nicht" - gebe die sowieso fast alle weiter (ist überschaubare Menge), sammele die nicht. Mir macht das "schrauben" Spaß, danach ........ (uninteressant :-) ).

Beim Netzteil ist eigentlich nur der Trafo bei mir tabu, nicht unbedingt original, aber das muß Trafo bleiben. Gleichrichter und Lade-C's sind nicht tabu, die Röhre bleibt, falls erhältlich, defektes Selen fliegt raus gegen Si-Dioden, kommt kein "neues" Selen mehr rein. C-Tausch nur wo notwendig, nicht die radikale Lösung.

Für die VE - Serien gibt es an sich noch genug Röhren. Ich habe meine Bestände weiter gegeben an einen Freund der auf Vorkriegsradios spezialisiert ist - inkl. Garantieschein bei der einen und anderen Röhre :-) . Bei den C's .... würde ich messen und notfalls "modern" einsetzen, da ist oft weniger nötig als gedacht.

Gruß Peter


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