Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Mi Apr 30, 2025 13:50 Aktuelle Zeit: Mi Apr 30, 2025 13:50

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 12 Beiträge ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Do Jan 02, 2025 21:04 
Offline

Registriert: So Jan 07, 2024 17:19
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo und noch ein Frohes NEUES,

mein Grundig 4010 (siehe diverse Beiträge hier im Forum) läuft nach der Kondensatorkur eigentlich immer noch gut und hat grundsätzlich einen Hammersound. Das gilt insbesondere für die Bässe.

Allerdings war das Radio während der Sommermonate auch mal länger nicht in Betrieb. Seltsamerweise gibt es nach längerem Stillstand immer Klangprobleme, d. h. das Radio "dröhnt" bzw. "scheppert" und insbesondere die Bässe sind deutlich verzerrt. Die Verzerrungen treten besonders deutlich bei Sprachpassagen auf Ukw auf. Aber auch auf TA (Digitradio) ist der Sound anfangs nicht sauber.

Lässt man das Grundig 4010 nun aber länger laufen (ca. 15 Minuten + X) bessert sich der Klang stetig, bis er irgendwann wieder die bekannte Qualität erreicht. Beim nächsten Mal kann das Spielchen wieder von vorne beginnen, muss aber nicht.

Hat irgendjemand eine Idee woran das liegen könnte, Röhren? Kondensatoren würde ich ausschließen, da die Papierkondensatoren eigentlich alle ausgetauscht wurden. Lade-/Siebelko sowie Selengleichrichter wurden allerdings nicht ersetzt, wobei ich hier keine Auffälligkeiten oder besondere Hitzeentwicklung feststellen konnte.

Danke und viele Grüße

Schorschi


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Jan 02, 2025 21:22 
Offline

Registriert: Di Apr 02, 2019 10:22
Beiträge: 355
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Ich würde trotzdem beim Netzteil anfangen und nach längerem Stillstand von Anfang an die Spannungen bei Hochfahren beobachten, gleich als erstes ab Ladekondensator. Tiefe Töne verlangen mehr Power, insofern einfach mal stur nach o8/15 messen .................

Die Kondensatoren nicht gleich außen vor lassen, auch neue Cs können eine Macke haben. Einfach nachmessen.

Gutes Neues Jahr noch , Peter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Jan 02, 2025 22:01 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 779
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

hast Du schon mal geschaut, ob das vom Lautsprecher selbst kommt?

Es kommt schon mal vor, daß der im kalten Zustand ein Problem hat, welches sich dann durch die Wärme der Röhren wieder von selbst löst.

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Jan 02, 2025 22:22 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2075
albert66 hat geschrieben:
Ich würde trotzdem beim Netzteil anfangen und nach längerem Stillstand von Anfang an die Spannungen bei Hochfahren beobachten, gleich als erstes ab Ladekondensator. Tiefe Töne verlangen mehr Power, insofern einfach mal stur nach o8/15 messen .................


Moin,
ja, aber wir haben hier eine Klasse-A Endstufe, da ist die mittlere Stromaufnahme ueber die Aussteuerung konstant. Grob funktioniert die nach dem Prinzip der Leistungsverschiebung, was nicht in der Endroehre verheizt wird, landet im Lautsprecher ;-)

Sicherer ist da, wie schon gesagt, die Betriebsspannungen im Betrieb nachmessen, zur Kontrolle auch die Spannung an der Katode der Endroehre.

(Ein 4010 muss eindrucksvoll klingen, das wurde ihm schon damals in der Funkschau anlaesslich eines Geraeteberichtes bescheinigt ;-)

73
Peter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 10:36 
Offline

Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
Beiträge: 1686
Wohnort: bei Fulda
Hallo,
ein 4010 klingt eindrucksvoll mit vollen Bässen und Höhen. Kann ich so bestätigen, da ich selbst mal einen hatte.

Um den Hauplautsprecher zu testen, könnte man ihn ablöten und mal testweise an einen HiFi-Verstärker oder ein gutes Kofferradio anschliessen. Die Leistung muss aber auf ca. 8W begrenzt werden, sonst sind die Lautsprecher in Gefahr.

Wenn der Fehler am Lautsprecher liegt kann man versuchen ihn um 180 Grad verdreht anzubringen. Dann könnte sich eine mangelhafte Zentrierung wieder geben.

Viel Erfolg!

_________________
Viele Grüße

Frank


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 11:27 
Offline

Registriert: So Jan 07, 2024 17:19
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Hinweise, sowie besonderer Dank an Günter und Frank.

Denn ich habe gerade mal den Hauptlautsprecher vorsichtig mit einem Fön über den Schallstoff erwärmt und tatsächlich traten die Probleme dann nicht mehr auf. Das ist zwar kein 100%-tiger Fehlernachweis, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt es tatsächlich am Lautsprecher.

Ich werde dann also mal versuchen das Problem über Drehen des Lautsprechers zu lösen. Denn das Radio hat wirklich einen beeindruckenden Sound. Die Bässe sind so stark, dass diese bereits bei mittlerer Lautstärke die nahegelegene Schreibtischplatte mitschwingen lassen :shock:

Gruß Schorschi


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 12:19 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 779
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

Du kannst den Lautsprecher erstmal um 180 Grad drehen, allerdings sollte sich der Lautsprecher vom 4010er mit den vier Schrauben auf der Rückseite auch neu zentrieren lassen. Wenn ich mich richtig erinnere, musste ich das bei meinem auch machen. Der Klang ist ganz gut, die große ovale Pappmembran neigt aber wohl zum Verzug.

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 17:17 
Offline

Registriert: So Jan 07, 2024 17:19
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Yamanote hat geschrieben:
Hallo,

Du kannst den Lautsprecher erstmal um 180 Grad drehen, allerdings sollte sich der Lautsprecher vom 4010er mit den vier Schrauben auf der Rückseite auch neu zentrieren lassen. Wenn ich mich richtig erinnere, musste ich das bei meinem auch machen. Der Klang ist ganz gut, die große ovale Pappmembran neigt aber wohl zum Verzug.


Hallo Günter, Danke und Ok, dumme Frage: Kann da etwas passieren und wie mache ich das?

Hinten am großen Lautsprecher gibt es vier kleine Schlitzschrauben (mit rotem Sicherungslack) im Kunstoffgehäuse. Einfach öffnen und dann das ganze ovale Ding um 180 Grad drehen und wieder fest schrauben?

Oder geht das schief?

Viele Grüße

Schorschi


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 19:31 
Offline

Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 779
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Schorschi,

genau, Du kannst die vier mit Lack gesicherten Schrauben gerade so lösen und dann die Zentrierspinne im Zentrum des Lautsprechers vorsichtig verschieben, sie ist richtig justiert, wenn nichts mehr kratzt. Am einfachsten geht das Justieren, wenn Du mit einem Signalgenerator einen Sinuston auf den Lautsprecher geben kannst, aber es geht auch ohne. Wichtig ist nur, daß sich die Schwingspule am Ende in allen Lagen reibungsfrei bewegen kann.

Den Lautsprecher brauchst Du dann natürlich auch nicht mehr um 180 Grad gedreht montieren, da er korrekt zentriert ja auch in seiner originalen Einbaulage wieder sauber spielt. Das ist eigentlich nur ein Notbehelf für Lautsprecher, die über keine Zentriermöglichkeit verfügen.

_________________
Viele Grüße,
Günter


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2025 21:12 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Beiträge: 4299
Wohnort: Nettetal
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Bitte nicht zwei Dinge verwechseln. Den Lautsprecher kann man komplett von der Schallwand abmontieren und dann um 180 Grad gedreht wieder einbauen, eventuell müssen die zuführenden Leitungen verlängert werden. Speziell die Lautsprecher der 4010 und 5010 mit den übergroßen Bakelitkörben sind für diesen Fehler bekannt und auch ich hatte mit diesem einfachen Trick schon einmal Erfolg.

Wenn man den Lautsprecher mit der Öffnung nach unten auf den Tisch legt, kann man die Zentrierschrauben vorsichtig lösen und dann versuchen, die Membran neu zu zentrieren. Das ist aber heikel und Erfahrungssache. Im Grunde geht es darum, daß die Schwingspule auf ihrem Träger wieder frei durch den Luftspalt laufen kann. Im Fundzustand kann man einen etwaigen Fehler erkennen, indem mal die Membran von vorne mit möglichst vielen Fingern gleichzeitig und gleichmäßig gegen den Widerstand in Richtung Magnet drückt. Schnarrt es dabei fühlbar, kommt man um eine Neuzentrierung nicht herum. Wo das nicht möglich ist, ist der Lautsprecher in der Regel nicht mehr rettbar. Hier geht es gottlob.

H.

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Sa Jan 04, 2025 15:50 
Offline

Registriert: So Jan 07, 2024 17:19
Beiträge: 20
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo nochmal,

so, ich habe den Lautsprecher gedreht. Das Ganze war dank der Klammerbefestigung und ausreichend langer Leitungen überhaupt kein Problem.

Absoluter Kältetest steht noch aus, aber aktuell ist der Sound von Anfang an wieder bombastisch, also genauso wie es bei einem 4010 sein soll.

Ein Riesendank an alle für die Tipps mit dem Lautsprecher :hello:

Auf so eine einfache Ursache (und auch Lösung!) wäre ich wahrscheinlich alleine nie gekommen :shock:


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Jan 05, 2025 9:19 
Offline

Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
Beiträge: 1686
Wohnort: bei Fulda
Danke für die Rückmeldung!
Dann wünsche ich noch viel Freude mit diesem klangschönen 4010.

_________________
Viele Grüße

Frank


Nach oben
  
 
 [ 12 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Amazonbot, claudebot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum