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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 9:09 
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Hallo,
ich bin dabei ein Nordmende Carmen 3/614 zu richten. Hierzu ersetzte ich die ERO 100 Papierwickler. Es sind mir u.a. je ein 100 pF 500V und ein 220 pF 500 V
untergekommen. Leider habe ich in meinem Fundus diese Werte mit diesen Spannungsfestigkeiten nicht. Ist es möglich diese durch Keramikkondensatoren zu ersetzen ?
Ich habe einen Schaltplanausschnitt beigefügt und die Kondensatoren markiert um die es sich handelt. Der eine 220pC 142 liegt an der Anode der EABC 80 auf Masse der andere liegt im Signalweg ???
100p C154 auch auf Masse. Ich denke beide brauchen keine 500V Spannungsfestigkeit.
Wie ist Eure Meinung dazu und wo bezieht Ihr diese, speziell mit den niedrigen Werten ... und wenn es geht noch axial ???

LG Alexander


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 9:37 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Wie sagt Radio Eriwan immer: "Im Prinzip ja..."
Sollte gehen. Auch Styroflex- Kondensatoren, das sind ja auch Wickelkondensatoren.
Spannungsfestigkeiten sollte man aber schon in der Höhe ersetzen, wie vom Hersteller vorgesehen.
Höher darf aber immer.

Keramik habe ich schöne alte, die bunten Röhrchen von Hescho- die verwende ich aber nicht so oft, nur bei sehr guten Geräten.
Die silbernen der 50er/ 60er ungern, da hatte ich oft defekte.
Heutige- wenn sie spannungsfest sind, klar.

Tip: Ich verwende dunkelrote Polypropylen- Kondensatoren 630V, da kriegt man Beutel mit einer Auswahl von .... bis, ein Sortiment etwa 18- 22 Eu. Polyester- Kondensatoren ebenso.

Sind keine Axialen- ich mache ein Papierröllchen in der Größe des originalen Kondensators, ein selbstgedrucktes Label drum, und rein mit den Poly's, meist verlängere ich die Anschlüsse, siehe hier,. weiter unten auf der Seite.


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 11:46 
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Hallo, ok werde ich versuchen, ich habe Kermik mit 1 kv in den Werten. Man kann natürlich auch Wima's die roten bestellen. Die haben 400V DC. Aber die haben auch die kurzen Anschlussbeinchen.
Die Optik ist mir in dem Radio egal. Solche " Bauklötze" bekommt man auch nicht gescheit in Papierollen versteckt. So ein Set mit roten Knubbelkondensatoren habe ich auch. Da fängt es aber erst mit 1nF an. Dann habe ich auch noch ein paar axiale gelbe, die könnte man gut tarnen. Aber da habe ich nicht mehr viele und die fangen auch erst mit 2,2 nf an, haben aber auch 630 V Spannungsfestigkeit.

Ich habe mir auch ein Set bei BT* angesehen. Da fehlen aber auch die mit niedigen Kapazitätswerten. Könnte man an den Stellen auf 1 nF gehen ?

Gruss


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 12:47 
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Die Kapazitätswerte sollten schon stimmen- außer die heutigen Abweichungen durch die normierten Werte 4,7 nF vs. alt 5 nF.

Stimmt, die großen Sets haben die kleinen Werte nicht drin- da muß man schon andere Sets dazuordern, oder Einzelkondensator- Werte.

Die "WIMA- Klötzer" sind top Bauteile, und kann man verwenden- die Bauform ist eeeeeeiiiiigentlich egal.
Uneigentlich aber ist sie es nicht- die Klötzer haben kurze Drähte, die muß man verlängern- das ist nicht so das Problem.

Tip: Mit der Lupe rund um die Lötstelle nachkontrollieren, daß die Verbindung ok ist. Wirklich von allen Seiten. Das mache ich grundsätzlich.
Ideal sind beiderseits langgezogene Tropfen, siehe Foto.
Nach der Verlötung lötfesten Isoschlauch (Silikonm) drüber, um Kurzschlüsse durch die langen Drähte zu vermeiden.

Wichtig ist, daß die dickeren WIMA- Klötzer gegen mechanische Schwingungen abgefangen werden !
Schon die Bässe können die Kondensatoren schwingen lassen, so daß nach Jahren die Lötstellen oder Drähte brechen ! Solche Fehler kamen mir öfter auf den Tisch.
Fachgerecht ist die Verwendung axialer Kondensatoren- Bauformen, klar, aber wenn radial, dann ein sicherer Einbau, auch das ist fachgerecht.

Dateianhang:
Dsci4319_Neuer_Kreis-C_vorbereiten_1024.jpg


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 13:59 
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Hallo,

die 400V bei C154 erscheinen mir leicht übertrieben. Er hat nur das demodulierte NF-Signal, überlagert mit der Richtspannung zu verkraften. Da wäre bereits ein 100V-Typ großzügig dimensioniert.
Wahrscheinlich waren die 400V-Typen in der Röhrenzeit weit verbreitet und konnten daher spannungsmäßig universell angewendet werden, was letztlich auch die Lagerhaltung vereinfachte.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 14:33 
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glaubnix hat geschrieben:
Wahrscheinlich waren die 400V-Typen in der Röhrenzeit weit verbreitet und konnten daher spannungsmäßig universell angewendet werden, was letztlich auch die Lagerhaltung vereinfachte.

Genau- und so bestelle ich auch immer 630V- Kondis, anstelle nun jede abweichende Spannungsangabe zu berücksichtigen.

Ausnahme Netzentstörkondensatoren- die sind aber auf Trafo- Sekundärseiten kritisch, da sind mir schon 1000V- Typen kaputtgegangen !


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 16:29 
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Hallo danke für Eure Infos,

die Carmen läuft bereits, auch mit den Ersatzkeramikkondis, an den Klangreglern sind noch die alten Papierwicklern, die gehen noch auch die Klangregelung geht einwandfrei.
Falls sich jemand nochmal meinen Schaltplanausschnitt ansehen würde, der Kathodenelko von der EL 84 ist falsch herum eingezeichnet ... oder ? Ich hatte auch den erneuert und weiss genau,
dass dieser mit Minus an Masse verbaut war, so habe ich den auch wieder eingebaut.
Das Radio war sehr lange gestanden über 30 Jahre. Nachdem ich soweit war, Becherelko habe ich nicht getauscht, habe ich diesen erst über 1,5 h mit halber Spannung formiert, danach habe ich
das Radio laufen lassen und es spielt richtig gut. Becherelko bleibt auch nach 40 Minuten kalt Stromaufnahme Radio 250mA ca. 42 W, Klang und LAutstärke sehr gut kein Brumm.
Ich habe das Radio auf 240 V umgestellt dabei folgende Spannungen gemessen:

soll 274 V nach GL ist 232 V
soll 230 V am Elko II ist 199 V
an der EL 84 an der Kathode nach 35 min. Laufzeit 5,9 V
am Ratio Elko bei starkem Sender -31,4 V
Röhrenheizung 5,9 V

Radio spielt sehr gut kein Brumm !

Würdet Ihr, da die Spannungen etwas zu niedrig sind, wieder auf 220V umstellen oder so belassen ?

Hoffentlich ist das jetzt nicht OT

Dank Euch

LG Alexander


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 17:23 
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So wie es aussieht würdest du mit der 220V Einstellung ziemlich genau die 6,3 Volt Heizspannung erreichen. Es hängt natürlich auch von der realen Netzspannung ab, die üblicherweise bei dir anliegt.
Der Gleichrichter bleibt kalt? Denn die gemessene Gleichspannung ist ja doch etwas niedriger als Soll, selbst unter Berücksichtigung der 240V Netzeinstellung.


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 17:24 
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Hallo Alexander,

...der Katodenelko der EL84 ist im Schaltbild definitiv verpolt eingezeichnet.

Zu den Spannungswerten äußere ich mich nicht - da gibt es zu viele Meinungen.
Nur kurz: wie hoch war die aktuelle Netzspannung bei deinen Messungen?

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 18:39 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
....wie es bereits geschrieben steht, konzentriere dich mal nun, nach den von dir ermittelten Messergebnissen, voll auf den Gleichrichter, dazu lasse das Radio mal ne halbe Stunde "jodeln" und fasse danach mal das GL -Gehäuse an....sollte es dann mehr als 60 ° heiß sein, dann muss der GL raus und gegen einen heutigen Silizium Netzgleichrichter mit Vorwiderstand getauscht werden.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 20:13 
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Hallo,

- Glaubnix ... die Netzspannung war bei 233 V

- Fritz + Coutryman da habe ich mir einen geleistet, den GL hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm, natürlich habt ihr recht und ich muss nach dem GL schauen,
trotz des "jungen" Alters von der Carmen ist kein Si Gleichrichter verbaut!

Ich werde einen Testlauf machen und mal sehen wie warm der GL wird. Ich berichte!

Dank Euch

LG Alexander


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BeitragVerfasst: Di Feb 11, 2025 21:27 
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Also bei 233V Netzspannung kommt mir die Gleichspannung am Ladeelko, also direkt am Gleichrichter, etwas zu niedrig vor. Das lässt einen 'ermüdeten' Gleichrichter vermuten - das wurde aber bereits von den 'Kollegen' angedeutet.

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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Mi Feb 12, 2025 6:40 
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Da hier wohl kein Säulengleichrichter verbaut wurde mußt Du aufpassen, Dich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen was die Wärme angeht.
Hier ist wohl ein Flachgleichrichter verbaut, der schon ab Werk zur Kühlung ans Chassis verbaut wurde. Es kann gut sein, das die entstehende Wärme so gut ans Chassis abgeführt wurde, das Du trotz der Verlustleistung nicht viel merken wirst von großer Hitze.
Aber trotzdem muß das Ding raus, die Meßwerte sprechen da eine eindeutige Sprache.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Feb 12, 2025 20:05 
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Hallo,

so der Gleichrichter ist Vergangenheit. Ich habde den GL vom Chassis gelöst und nach ca. 15 Min. Testlauf war der schon ordentlich warm. Nach dem Ausbauen wollte ich eigentlich
den GL neu befüllen, doch leider ist mit die Pastikverschlusskappe zerbröselt. Vielleicht doch zu warm geworden. Ich habe einen Brückengelichrichter eingebaut halt ohne das alte Gehäuse.
( siehe Foto ) Es ist leider nicht besser geworden, neuer GL mit Befestigungsloch und schwarzem Gehäuse. Der ist aber gut versteckt und man muss der alten Carmen schon tief unter den Rock schauen um den zu entdecken.
Folgende Spannungen haben sich jetzt eingestellt bei 240V :

Heizspannung 6,9 V ( es fehlt noch eine Scalenbirne! ) Wäre euch die Heizspannung zu hoch ?

Ausgang GL soll 275 V ist 285 V
Am 2. 50uF soll 230 V ist 219 V

Messgerät Digi Multi " Innenwiderstand" beachten, laut Schaltplan : Spannungen und Stöme gemessen mit Instrument 1000 Ohm / V

Ich denke das kann man so lassen, was meint Ihr?

LG Alexander


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BeitragVerfasst: Mi Feb 12, 2025 22:29 
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Beiträge: 2075
Moin,
fuer normale Rundfunkroehren fuer Parallelspeisung ist die nominelle Heizspannung (6,3V) auf +- 5% einzuhalten.
Es ist die Stellung des Spannungswaehlers richtig, die eine 6,3V am naechsten liegende Heizspannung liefert.
Es koennte sein, dass die jetzt noch fehlende Skalenlampe da noch etwas "rettet" (sind ja immerhin 300mA).
Es kommt aber auch auf das Messgeraet an. Einfache, billige Digitalmultimeter koennen so ihre Schwierigkeiten mit kleinen Wechselspannungen haben, da sie nur einen relativ einfachen Messgleichrichter haben. Ein "besseres" Geraet, das * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* auch die Effektivwertmessung (True RMS) beherrscht, sollte damit kein Problem haben. Im Zweifel sagt die BDA, mit welchen Messfehlern man zu rechnen hat.

10V mehr am Ladekondensator ist kein Problem, aber die Spannung am Siebkondensator sollte auch etwas hoeher als im Schaltbild angegeben sein.
Da sollte nochmal nachgeforscht werden, was los ist. Siebwiderstaende im Sollwert? Stromaufnahme in dem Kreis? Wird der Lade-/Siebelko warm?

73
Peter

(he, KI: ich habe keinen Markennamen genannt, nur die Spezifikation des Messgeraetes, wie sie da steht ;-)


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