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 Betreff des Beitrags: Fragen zu "Schaub Koralle" Bj 1951
BeitragVerfasst: Sa Feb 22, 2025 21:55 
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Hallo ihr Spezialisten,
ich bin recht neu in dem Gebiet der schönen alten Röhrenradios und habe ein paar Fragen zum oben genannten Gerät.
Die Koralle ist mein 2. Gerät, welches ich (optisch) restaurriere und neue Technik (Bluetooth) einbaue.
Ich nehme bisher nur Geräte, die defekt sind, bzw. denen tw. Teile fehlen, da ich einen zu gehörigen Respekt habe mit den Röhren und ich von Elektronik so gut wie keine Ahnung habe (zumindest erst recht nicht bei 60-70 Jahre alter Technik) um sie wieder in Stand zu setzen, aber wenigstens optisch vor dem Verfall oder Sperrmüll gerettet und zumindest mit neuer Technik wieder Leben eingehaucht.

Meine Fragen:
1. Laut den üblichen Beschreibungen im Netz hat die Koralle einen permanent dynamischen Lautsprecher.
Was mich jetzt beim Öffnen und AUsbau der Chassis gewundert hat ist, das der Lautsprecher an der Seite des Korbes eine Art kleinen Trafo fest installiert hat wo Plus und Minus und wahrscheinlich noch 2 weitere Massekabel angeschlossen sind.

Ist das jetzt nur eine Art sehr früher dynamischer permanent Lautsprecher oder doch ein elektrodynamischer?
Bzw. wo sollen die neuen Kabel angeschlossen werden? Bevor dem Trafo oder oben am Trafo, wo das originale Kabel angeschlossen war?

2. Im Gegensatz zu meinem ersten Projekt (Nordmende Elektra 57) welches super aufgebaut war und alle Teile sowie Zierleisten etc. nur angeklemmt, bzw. verschraubt gewesen waren und easy zerlegt werden konnte, ist hier bei der Koralle alles anscheinend verklebt und genaugelt worden....

Ich verzweifle an dem Messing (oder Plastik) Zierrahmen, der in einer Nut ins Gehäuse eingelassen wurde...jeglicher vorsichtiger Versuch, die Leiste von der Rückseite (wo sie mit kleinen Nägelchen fixiert worden war) zu entfernen, endet damit, das mir das Furnier ausbrechen will...
Da ich gerne das ganze Gehäuse schleifen und von Grund auf neu ölen möchte müssten die eigentlich raus...
Alle anderen Messing Zierleisten sind bei der Koralle alle festgeklebt...das ist der reinste Horror, lassen sich aber von der Position her noch gut abkleben und vor dem Schleifpaper schützen.

Ich würde mich sehr über einige Tipps und Anregungen freuen

viele Grüße
Asturiano


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BeitragVerfasst: So Feb 23, 2025 7:02 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Moin Asturiano,
willkommen im Forum der Radio Virus infizierten.
Mein Rat zuerst, wer sich gerne mit diesen hochqualitativen Produkten beschäftigt und auch Hand anlegt, der sollte sich unbedingt und nicht erst nach einem Stromschlag, sich mit der elektrischen Energie zumindest in der Grundlagen Theorie beschäftigen. Dazu bedarf es relativ wenig in finanzieller Hinsicht, denn als Smartphone Nutzer sind die Voraussetzung schon geschaffen, über kurz oder lang im I-net Online zu sein um nach Fachspezifischen Grundlagen zu "gurgeln".
Solange einem aber noch nicht Bewusst ist, was elektrischer SROM u. SPANNUNG ist und was die beiden Begriffe unterscheidet, der sollte den Netzstecker niemals in die 230V Steckdose stecken.
Da ein Radio aus verschiedenen elektrotechnischen Bauteilen besteht, die aus Lautsprechern, Transformatoren, Röhren und Spulen sowie Kondensatoren und Widerständen besteht, ist es auch sehr wichtig, sich zuvor in die Eigenschaften dieser Bauteile einzuarbeiten.....was dank I-net heute keine Schwierigkeit mehr ist.
Um dann auf einer Besonderheit, gerade dieses Modells zu kommen, der Hinweis, dass der zur Spannungsanpassung genutzter Netztrafo, eine preisgünstige Ausführung namens SPARTRAFO ist, die den großen NACHTEIL hat, dass keine Netztrennung für diese Radio Modell besteht. Das heißt dann auch, dass je nach Drehung des Netzsteckers, dass gesamte metallische Chassis (Bauteilträger) unter Netzspannung steht.

Der Lautsprecher ist lt. Schaltplan, eine permanent magnetische Ausführung, der Trafo der am Körper befestigt ist, ist der Ausgangs Übertrager, auch kurz AÜ genannt.
Vermutlich wird es diese Radio Modell sein: https://www.radiomuseum.org/r/schaub_koralle_53_alt.html

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: So Feb 23, 2025 14:59 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo @fritz52,
lieben Dank für deine Antwort.

Ja genau, es ist die Koralle 53 wie in deinem Link beschrieben.

Das mit dem Spartrafo wusste ich schon und es hing sogar noch das alte poröse Stromkabel dran mit diesem alten runden Stecker OHNE die AUsbuchtungen für die Schutzkontakte /Erde wie bei heutigen Steckern.

Ein großer Elko hinter dem Sparrafo war oben schon voller kristallinem ausgelaufenen Elektrolyt und es fehlten auch Röhren und beim ausbauen des Chassis hatte ich auch überall klebriges Teer an den Fingern von den Bauteilen unterhalb des CHassis.

Bis auf die eingebauten Lautsprecher nutze ich bisher keinerlei alte Elektrik/Elektronik der alten Radios mehr, erst recht nicht die Trafos.
Bei meinen Umbauten kamen bisher eh nur 5 Watt Platinen zum Zuge, die mittels eines 2,4A, 12W Steckernetzteils betrieben werden.
Die modernen 5 Watt Verstärkerchen reichen vollkommen aus, um die alten Lautsprecher der alten Radios in angenehmer Lautstärke zu versorgen, da die kleineren Röhrenradios eh selten mehr wie 4,5-6 Watt ENdstufen hatten.

Nochmals zum Lautsprecher, bzw. dem AÜ:

Da ja jetzt eine moderne BT-Verstärkerplatine angeschlossen wird, brauche ich ja nicht mehr die hohe Spannung herunter zu drosseln, also kommt dann der Lautsprecheranschluss des neuen Verstärkers an die unteren Anschlüsse des alten Lautsprechers, also dort wo die 2 dünnen Kabel des alten Lautsprechers an den AÜ (Trafo) angelötet worden sind, richtig?

liebe Grüße
Asturiano


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BeitragVerfasst: So Feb 23, 2025 15:44 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Richtig, die alten Verbindungen vom AÜ zur Schwingspule im Lautsprecher ablöten Um dann die Schwingspule mit neuen Kabel zum BT verbinden.....fertsch :mrgreen:

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: So Feb 23, 2025 16:12 
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Registriert: Sa Feb 22, 2025 21:28
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Ja supi, vielen Dank.
Wenn ich fertig bin, poste ich gerne mal Bilder von meinen 2 hübschen, wenn Bilder hier gerne gesehen werden ;-)

Jetzt muss sich noch jemand melden wer sich mit widerspenstigen Zierleisten auskennt, dann wäre mir sehr geholfen, ansonsten muss die sehr nachgedunkelte abgeplatzte, zerkratzte und mosaikhafte Lacksicht vorsichtig gesäubert und angeraut werden um dann mit Schellack und/oder Danish Oil wieder versiegelt werden....ich hätte es gerne bis auf die Beizung runter geschliffen und es insgesamt in einem helleren Holzton haben wollen, weil das Edelholzfurnier teilweise eine recht schöne Maserung aufweist.


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BeitragVerfasst: Mo Feb 24, 2025 22:56 
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Registriert: Sa Feb 22, 2025 21:28
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallöle miteinander,
da alle Versuche gescheitert sind, die Zierleiste ohne Zerstörung des Furniers herauszubekommen,
(Die Messingleiste ist gar keine Messingleiste, sondern nur vemessingtes Blech/Alu, da leichte Schmirgelversuche mit feinem Sandpapier damit endete, das die Messingfarbe abgeht, bis auf das Firmenlogo Schaub und die Innenkappen der Knöpfe bestehen die Messingteile aus Blech/Alu)
werde ich nun den Originallack aufarbeiten, indem ich mehrere Schichten Hartöl auftrage (damit sich die Microrisse und die offenen Stellen wieder schliessen) und dann den Überstand abwische.

Nach kompletter Trocknung kommt dann dünn Klarlack drüber und dann schauen wir weiter.

Anfangs wollte ich das recht dunkle Mahagoni-Furnier heller, bzw. rötlicher machen, indem ich alles abschleife und dann mit Hsrtöl anfeuere, aber die Zierleiste im Gehäuse machen mir da einen Strich durch die Rechnung.
Das Mahagonifurnier, bzw. der original Klarlack ist durch über 70 Jahren deutlich dunkler geworden und ich bin mir nicht sicher, ob der Klarlack damals nicht auch schon etwas dunkler pigmentiert worden ist.


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