Hallo,
ich hatte bei meinem neuesten Projekt: Philetta B2D08U wieder mal ein Problem. Die Bandspreizung auf FM haute überhaupt nicht hin. Ich bekam 4 Sender rein und dann war ich auf der Skala durch, dafür waren die Sender "sehr breit, fast sogar doppelt zu hören". Ich habe auch nicht vor der Erneuerung der üblichen Bauelemente und vor der Reinigung darauf geachtet, ob ich dieses Gerät schon mit diesem Fehler erworben habe, oder ob es bei mir erst kaputt gegangen ist. Dieser Fehler war ähnlich, wie im folgenden Thread beschrieben:
http://dampfradioforum.de/ht ... letta.html
Also drehte ich erst mal an alles, was für FM einzustellen geht = keinerlei Erfolg - eher schlechter. Ich bekam das nicht hin, entweder konnte ich oben, oder unten Sender empfangen, aber ich konnte das Band nicht spreizen.
Ich überprüfte (fast) jedes Bauelement, es war alles im Großen und Ganzen in Ordnung. Das Radio war auch Original und unverbastelt, die Widerstände hatten alle, die originale rotbraune Grundfarbe. Mich wunderte nur, das R14 = Soll 3,9K / Ist 8,2K = Farbringe grau, rot, rot und das ab Werk und ich habe auch diesen Wert eindeutig gemessen, also erst mal okay, aber ...!! Dadurch war die zu messende Spannung dahinter 10 Volt unter angegebenen Wert im Schaltplan?!
Also fragte ich Lutz (röhrenradiofreak) nach einem Tip. Er erklärte mir die Einstellung und wunderte sich auch über diesen "falschen" Wert des R14 und riet, diesen mal zu wechseln, da bei keiner U-Röhrenphiletta ähnlichen Typs, dieser hohe Wert zu finden war. Also wechselte ich R14. Beim auslöten hatte ich schon eine Kappe in der Hand! Obwohl das nicht zu sehen war, die "doofe" Stelle war unten, also nicht sofort sichtbar - auch eine Messung vorher, war ja okay. Ich lötete den vorschriftsmäßigen 3,9K Wert ein und gleich noch den richtigen Kondensator C24 Soll: 47pF / Ist: 43pF - aufgedruckt ist "27" - das war ja nun ganz anders.
Und siehe da, das Gerät bedankte sich, mit einem einwandfreien FM Empfang, ich komme jetzt sogar bis 104 Mhz hoch, es wird noch höher gehen, aber ob ich das machen soll? Ich stülpte eine Metallkappe über die ECC85, daran befestigt die Antenne von einem Empfänger mit Digitalanzeige und damit konnte ich die einwandfreie Oszilatorfrequenz = Träger ca. 10,7 Mhz höher nachweisen.
So habe ich, auch mit Hilfe des magischen Auges, noch mal alles feinfühlig nachgestellt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auch ohne Antenne bekomme ich die stärksten Ortssender rein.
Für mich ist das schon ein großes Erfolgserlebnis, da ich nicht die große Ahnung habe, auch nicht die nötige Röhrenmesstechnik und auf Grund dessen eher ein wenig kopflos gearbeitet habe. Ich wunderte mich nur, das ich alle Bauelemente gemessen habe, es war alles im grünen Bereich und trotzdem konnte ich den Fehler nicht ausmerzen. Vor allem dieser schwierige, nicht gemessene Kappenfehler, das war schon der Hammer. Wenn dieser Wert, der aufgedruckt war - dem Schaltplan entsprochen hätte, dann hätte ich den Fehler wohl nie gefunden = Zufall!

Gruss zuendi