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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Fr Dez 25, 2009 23:51 
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Hallo liebe Röhrenfreunde,

ich habe ein Problem mit meiner Telefunken Jubilate S: Seit Jahren versuche ich immer wieder mal, wenn ich Zeit habe, das Knacksen wegzubekommen, daß immer wieder beim Spielen einsetzt. Das kann man sich so vorstellen: eine kurze Zeit lang hört man normales Radio, und dann plötzlich kratzt und rauscht es etwas, das verschwindet dann wieder und kommt wieder, und immer so fort, ohne irgend eine Systematik.

Mit Elektronik kenne ich mich im Allgemeinen ganz gut aus, mein Wissen über die Röhrentechnik ist aber nur rudimental. Also habe ich alle Elektrolytkondensatoren schon durch neue ersetzt, ebenso wie fast alle Papierkondensatoren (bis auf den C33, laut Jubilate 9 Schaltplan: http://telefunken.pytalhost.eu/Jubilate ... _Plan1.jpg), sogar den C22 im Filtergehäuse habe ich entdeckt und getauscht. Das Kratzen ist einfach nicht wegzubekommen. Der Lautstärkeregler erzeugt das gleiche Kratz-Geräusch, aber von dem kommts nicht.

Ich hatte schon alles versucht, das Problem zu lokalisieren: hört das Kratzen auf, wenn ich den Stecker ziehe? Nein. Kommt es vom Netzteil/Gleichrichter/Becherelko? Nein: Becherelko ist neu und testweise nochmal getauscht, Stromzufuhr über Schalter zwischen Gleichrichter und Elko getrennt: kratzt immer noch. Habe alle Röhren gezogen bis auf EABC80 und EL41: kratzt immer noch. Habe die beiden letzten Röhren gegen andere getauscht: kratzt immer noch. Habe die Stromzufuhr von den Becherelkos in den Schaltkreis hinein unterbrochen bis auf den W26 und zur EL41: kratzt immer noch. Ich ziehe die EABC80: und meine, immer noch ein sehr sehr leises Kratzen zu hören.

Ich bin echt am Ende mit meinem Latein, weis nicht, was das sein kann!

Da ich hier noch neu bin, möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Andreas, lebe und arbeite in Hessens Metropole, bin 38 und beschäftige mich mit vielerlei Dingen, wie z.B. Mitarbeit im Jap. Kulturbetrieb, Motorrad, RC-Helikopter, Pachinko Automaten, Software-Entwicklung.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, oder kennt solch ein Problem, ist das vielleicht gar ein typisches Problem von Röhren-Radios?

Gruß, Andreas

PS: Frohe Weihnachten!


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BeitragVerfasst: Sa Dez 26, 2009 0:58 
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Sowas hab ich bei meinem Löwe-Opta Oslo stereo auch,krackelt ohne ende,aber nur der rechte Kanal. Chassis ausgebaut zum *abhorchen* mit dem signalverfolger,nix,lief den ganzen tag ohne krackeln. Chassis rein,10 minuten später: krackeln! Die 2x EL84 gewechselt,war für paar minuten ruhe,dann fing es wieder an. Hatte es extra mit andeen lautsprechern versucht: gleiches problem. Fazit: Radio ist nur sehr,sehr selten an,finde den fehler nicht.

Hast du wenigstens einen Signalverfolger? Damit würde sich der fehler wohl einkreisen lassen.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 15:14 
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Registriert: Fr Dez 25, 2009 23:26
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Also, ihr glaubt es nicht, ich habe über einen Tag gebraucht, um den Fehler zu finden, aber ich habe ihn gefunden!

Ich hätte das auch einfacher haben können, schliesslich habe ich das Filtergehäuse um die EABC80 geöffnet, um dort nach dem Fehler zu suchen - was das für eine Fummel war, könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Mit einem zweiten Röhrenradio (Nordmende Bremen Super 300.9) ging ich dann auf die Fehlersuche: ich habe Stück für Stück Schaltungsteile in das Nordmende übernommen, bis nur noch die EABC80 samt Filter im Jubilate in Betrieb war. Nachdem ich dann im Filtergehäuse beim besten Willen keinen Fehler entdecken konnte, habe ich dann doch einfach mal - das war das letzte was übrig geblieben ist - die beiden 220k Widerstände in der Anodenzuleitung zur EABC80 gewechselt - und das Knacksen war weg! Laut Schaltbild der Jubilate 9 ist das dort der W26.

Mann mann mann, ich hätte nicht gedacht, daß das Knacken von einem Widerstand kommen könnte. Wenn es für euch relevant ist, kann ich ein Foto vom Corpus Delicti hochladen.

Danke euch für die Hilfe. Eine Frage an Amiga3000 (ich hab übrigens noch nen Amiga 500 :-): was ist denn ein Signalverfolger?

Gruß, Andreas


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 16:11 
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Signalverfolger (signaltracer),damit kannst du fehler in radios/verstärkern orten,indem du ab der signalquelle (TA eingang oder HF stufe) immer weiter gehst mit der prüfspitze. In dem gerät ist ein HF und NF verstärker drinn und ein lautsprecher. womit du die signalstärke *verfolgst* bis zu der stelle,wo *tote hose* ist. Optimal wenn das radio keinen muckser tut oder nur sehr leise spielt. Da kannst du auch feststellen,ob das empfangsteil überhaupt geht,selbst wenn die endstufe tod ist.

Ich hab Amiga 500,600,1200,2000,3000 und CDTV.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 20:14 
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Registriert: Fr Dez 25, 2009 23:26
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Aha, und wo bekommt man so einen Signalverfolger? Hast du einen Link oder einen Namen, damit ich mal danach suchen kann?

Die Luxusvariante ist sicherlich ein Oszilloskop.

Mir reicht der 500er, mit externer 68020 Turbokarte im schicken Gehäuse und 8 Meg Ram, umschaltbar, ext HD.


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 20:48 
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Meiner ist ein *Heathkit IT-12*. Bei RM.org ist der auch zu finden.

Mein A1200 hat interne 68030 Turbokarte mit Coprozessor und 50Mhz takt und 64MB Ram. Kickstart 3.1 und Workbench 3.9 installiert. PCMCIA Ethernetkarte sorgt für schnelle internet verbindung. Die Turbokarte macht ganz gewaltig was aus. Damit laufen auch Amiga AGA Demos neuesten datums drauf.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 20:53 
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64Mb?

ist viel oder täusche ich mich?


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 21:03 
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Zitat:
Aha, und wo bekommt man so einen Signalverfolger? Hast du einen Link oder einen Namen, damit ich mal danach suchen kann?

Die Luxusvariante ist sicherlich ein Oszilloskop.

Hallo,

einen Signalverfolger besitze ich nicht, habe auch noch nie einen gebraucht.
Mit einem Oszilloskop (billig in der Bucht!) kannst du das Nutzsignal - oder hier das Knacken - auch lokalisieren.


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 21:19 
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2_Stroker hat geschrieben:
64Mb?

ist viel oder täusche ich mich?


Bis 256MB ram gehn rein,dank Turbokarte mit SCSI festplattenkontroller. 64 MB sind mehr als ausreichend. Das OS hat mindestanforderung von 6MB Ram,darum läuft es auf einem unaufgerüstetem rechner nicht. Original,ohne Aufrüsten hat der A1200 schlappe 2MB (video)ram,die auch für anwendungen und natürlich farbe und icons drauf gehn. Da ist dann schnell schluss mit lustig,viele sachen laufen so nicht. Je höher die auflösung/farbanzahl gestellt wird,umso weniger ram steht dann zur verfügung.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 22:05 
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Als Signalverfolger kann man im Prinzip jeden Aufbau nehmen, der aus einem NF-Verstärker und einem Lautsprecher besteht. Es liegt z.B. nahe, den Plattenspieler-Eingang eines (Koffer-) Radios dafür zu benutzen. Diesen versieht man mit einer Überspannungsschutzschaltung und einem in den Signalweg geschalteten Kondensator, damit der Eingang nicht zerstört wird, wenn man an einem Punkt prüft, wo Anodenspannung anliegt. Fertig ist der Signalverfolger.

Widerstände können auch alle möglichen Fehlersymptome verursachen. Die häufigsten Ausfallarten sind Unterbrechung und Erhöhung des Widerstandswertes. Manchmal, besonders bei hochohmigen Widerständen, kommt aber auch ein schwankender Widerstandswert vor, der durch interne Kontaktprobleme oder Haarrisse in der Widerstandsschicht entsteht. Das führt dann oft zu Störgeräuschen, besonders dann, wenn der Widerstand an einer Stelle sitzt, wo die Störungen direkt in den Signalweg eingekoppelt und danach weiter verstärkt werden. So einen Fall hatte ich mal bei einem (transistorisierten) Gitarrenverstärker, der rauschte wie ein UKW-Radio ohne Sender. Ursache war ein Widerstand im Basisspannungsteiler der ersten Verstärkerstufe. Der Widerstandswert war sogar noch in der Toleranz.

Lutz


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