So... Noch ein überfälliger Restaurationsbericht- mangels Möglichkeiten eben erst jetzt.
Diesmal "Black Beauty", das Gerät mit dem schönen Klavierlack- Gehäuse, aus dem Trödlerladen, das ich einfach mitnehmen mußte.
Das übliche: Langsam hochfahren, der Elkos wegen- und es spielte- mit vielen Macken und wenig Leistung- war zu erwarten.
Nach wenigen Stunden Spielzeit knallte dann ein DDR- "Gold- C" durch- allerdings hatte der auch einen Riß in der Epoxyd- Vergußmasse, war also schon mechanisch defekt.
Nun ja... dann das ganze übliche Programm- die große Kondensator- Kur, alle Wachs- und Teer- C's raus. 17 Stück insgesamt.
Neue Röhren spendiert, habe noch einen kleinen Vorrat an U- röhren. 2 x UL84 für eisenlose Endstufe- seltene Bestückung.
also röhren gewechselt, bis auf Mischlampe UCH81 und Magisches Auge UM80- die ist allerdings ziemlich runter, aber wenn ich mal eine kriege- ist ja in einer Minute gewechselt.
Tastensatz reinigen- vorbildlich gelöst: Tastenkopf von Chassis- Unterseite gerade nach oben drücken(nicht kippen, "gerade" ist wörtlich zu nehmen !)
-> Knacken... Tastenhebel am Schieber bleibt oben, und gibt den Schieber frei, der kann
nach hinten aus dem Tastensatz gezogen werden.
Glaspinsel zum Schieber- reinigen, Silikonöl zum Konservieren.
Den festen Gegenkontakt von hinten mit Wattestäbchen und gut lösendem Öl rereinigt
(ich habe Waffenöl benutzt, NVA- Restbestände), mit wattestäbchen trockenreiben,
Schieber mit etwas Silikonöl rein- auf die Taste drücken, Schieber leicht bewegen, einrasten
lassen- fertig.
Die Zahnstange des UKW- Tuner- Antriebs von verharztem Fett reinigen, etwas Silikonfett drauf.
Der Zahnradtrieb des Drehkos ist auch für etwas frisches Fett dankbar.
Zwei fette Widerstände im Netzteil hatten sich duch Erwärmung selbst fast ausgelötet.
Die schwarzgewordene Silberschicht der Trimmer in Tastensatz und Tuner reinige ich mit Glasfaserstift, dann Silikonfett drauf.
Die Klang- Potis waren absolut fest. Da half nix- also raus, öffnen, verharztes Fett ab,
Silikonfett rauf, zusammenbauen.
Leider können die Laschen des Gehäusebecher keine Biegung ab, brachen sofort- aber
das Eisenblech ist gut lötbar. Den Laschenrest durch den Schlitzdurchbruch so weit gesteckt,
wie geht, Tropfen Lötzinn, irgendwann verband das Zinn.
Ja- ich weiß- nicht sehr schön- aber immerhin fest, und leicht wieder zu öffnen und
neuzuverschließen.
Probelauf- spielt. Die eisenlose Endstufe klingt gut... aber seitlich- kommt irgendwie nix.
Lautsprecher gecheckt... merkwürdig- 200 Ohm- Zementwiderstände an den Lötösen.
WErgebnis: Die Seitenlautsprecher waren gar nicht mehr in Betrieb- die Widerstände brückten
die Lautsprecher- beide tot.
Lautsprecher überprüft- beide Schwingspulen durch.
Das ist jetzt noch zu tun... ich bekomme vielleicht noch 2 Seitenlautsprecher, die sind mit
200 Ohm verdammt selten.
Trotzdem bringt Erfurt 4 mit dem Front- Breitbänder ganz brillante Höhen !
Wasmir nicht klar ist- warum die beiden Seitenlautsprecher defekt sind- alle 3 Latsprecher
sind in Reihe geschaltet- Front 400 Ohm, Seite je 200 Ohm. Der Ausgangs- Elko 8 MüF der
eisenlosen Endstufe ist alt, aber i. O., und das gerät spielt seit Monaten ohne Probleme.
Ich werde ihn dennoch in den nächsten Tagen durch einen Kunstfolie ersetzen.
Zum Schluß Skale, Knöpfe und Blenden reinigen- warmes Wasser und viel Seife lösten den Keim,
ohne die Symbole zu entfärben. Schöner Kontrast der hellen Plastteile zum dunklen Holzgehäuse.
Edi
