Hallo Freunde der antiken Heiztechnik!
Es gibt so Dinge im Leben, die kann man Vorurteil nennen, oder einfach Interesse oder einfach…
Bei mir gibt es so etwas mit Radios. Mich interessieren eigentlich immer die dicken Dinger, die großen, die Spitzenmodelle.
Aber manchmal gibt es Dinge, die, wie sagte einmal eine sehr liebe Ex Freundin von mir, die passen einfach.
Da muß es nicht immer das größte, das dickste sein (Radio), da kann man schon mal beim Anblick der kleinen, netten Dinge im Leben schwach werden.
Mir erging es so bei einem Siemens Kleinsuper 53. Ich sah dieses schöne kleine Gerät und wollte es haben. Na ja, und scheinbar habe ich es auch bekommen, sonst wären diese Zeilen hier ziemlich Inhaltslos.
Das "Kleine" von vorn
Es kam zu mir per Postweg. Eigentlich rechnete ich dabei mit Bruch. Aber der Absender hatte sich wirklich Mühe gegeben und es trotz kleinen Paketes, sorgsam verpackt.
Aussage war – keine Funktion. Kann ich so nicht bestätigen. Auf MW kam zumindest etwas rein, obwohl die mitgelieferte Antenne im Lautsprecherausgang steckte.
Keinerlei Brüche oder ähnliches. Dreck ist logisch, etwas Rost auf dem Chassis, Glas ebenfalls ok.
Soweit zu den ersten Eindrücken.
Ich beschränkte mich als erste Maßnahme auf das Prüfen der Röhren. Bis auf die UABC80 waren alle im satten „GUT“ Bereich auf Funke.
Die hübsche Skale. Recht groß für so einen Zwerg.
Damit erstmal genug der Technik.
Als nächstes war die Optik dran.
Dazu den süßen Ausgangsübertrager demontiert und noch ein bis zwei andere Sachen vom Chassis runter und ab unter die Dusche. Da kam schon was runter…
Dann noch das Gehäuse von der Schallwand befreit und ebenfalls gesäubert. Hier nur leichte Seifenlauge und warmes Wasser. Anschließend das eigentlich schon gute Gehäuse noch etwas poliert und fertig. Die Schallwand habe ich lediglich abgesaugt und mit Teppichreiniger bearbeitet – 2x.
Noch die 3 Knöpfe gesäubert und gut war. Das die Skalenscheibe ebenfalls ein wenig Zuwendung erfahren hat, braucht nicht noch erwähnt werden. Die Rückwand noch sauber gemacht und fertig war die optische Reanimierung.
Blick auf das fertige Chassis
Also ran an die Technik.
Die Kondensatoren wurden hier ohne Gnade gewechselt. Ich beziehe mich hier auf die guten Teerbomben. Da war vor mir schon mal was gemacht worden. Auch hier wurden damals einige Teerkondensatoren verbaut. Made in Italy. Nun gut.
Das war in 1-2 Stunden erledigt. Trotz des recht kleinen Chassis kommt man hier überall gut heran. Dann noch den AÜ wieder rauf – soweit, so gut.
Jetzt habe ich einfach mal über den Trenn-Regeltrafo eine kleine Inbetriebnahme gemacht. Und siehe da, es kam was aus dem Lautsprecher. War sogar UKW. Ging also wieder.
Spannungsmessung. Es fehlten ca. 30 V Versorgungsspannung. Die steckten im Gleichrichter. Da also auch noch aktiv geworden - alles soweit chic.
Und aus einer anderen Sicht
Das fertige Chassis von unten. Für den blauen Elko entschuldige ich mich
.
Kleiner Nachgleich der ZF noch und soweit alles im Lot.
Das Chassis wieder zusammengebaut, Skalenscheibe ins Gehäuse und Chassis hinterher.
Spielt schön und sieht schön aus.
Nicht das da jemand seinen Staubsauger rein steckt...
Was mir absolut nicht gefällt ist die Lichtantenne. Da werde ich noch irgendwie aktiv werden. Funktioniert zwar gut, ist mir aber zu gefährlich im Alltag. Da ich das Radio, wie ich mich kenne, sowieso wieder abgeben will, soll da schon was anderes her.
Wer auch Besitzer dieses Typs ist, wird bei genauer Betrachtung feststellen, das im Netzteil was geändert wurde. Dies war vor meiner Zeit. Funktioniert aber, wenn auch die Kiste insgesamt ganz schön heiß wird.
Fazit, sehr hübsches Gerät mit guten Empfangseigenschaften auf UKW und sehr guten auf MW.
Und was mich gereizt hat, war die optische Abhebung von den Philetta´s und Co.
Und nochmals eine Ansicht von vorn.
paulchen