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BeitragVerfasst: So Jan 17, 2010 22:35 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
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Hallo allerseits,
ich habe das Problem das ich nun aus einem Tuner einen zerbrochenen Kern entfernen muß. Dummerweise läßt sich weder der eine noch der andere Teil dazu überreden sich irgendwie Richtung Ausgang zu bewegen. (Siehe Bericht hier: http://www.reinsch-online.de/Hobbie/Rad ... ration.htm

Ersatzkerne habe ich in einigen Größen hier, aber wie bekomme ich nun die zerbrochenen Teile aus dem Gehäuse ohne ihn vollkommen zu zerstören? Ich möchte möglichst die Gesamtlänge des Originales wissen um einen möglichst passenden Ersatz dafür einzusetzen.
Sollte ich das gelöst haben kommt das nächste Problem: An allen Kernen des FM-Tuners wurde wahrscheinlich bereits fleißig gedreht, alle sind sehr locker und ich habe keine Abgleichanleitung für das Gerät. Wenn da jemand einen Tip hätte wäre ich sehr dankbar. Allerdings kann ich erst am nächsten Samstag irgend etwas machen, vorher bin ich nicht mehr zu Hause.

Gruß... Hotte


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BeitragVerfasst: Mo Jan 18, 2010 7:16 
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Registriert: Fr Jan 23, 2009 19:59
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Hallo Hotte,
Deine Restaurationschritte haben mich beeindruckt, sehr gut finde ich.
Die EF41 könnte ich Dir zusenden, wenn notwendig bitte PN.
Hast Du es schon mit einem anderen Tuner versucht, oder wenn möglich, die ZF und den Mischer mit einem Messsender durchgepustet?

_________________
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000


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BeitragVerfasst: Mo Jan 18, 2010 13:01 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Zitat:
wie bekomme ich nun die zerbrochenen Teile aus dem Gehäuse ohne ihn vollkommen zu zerstören?


Hier eine Möglichkeit, die ich in vielen Jahren Werkstattpraxis oft angewandt habe, sehr nützlich für Kerne mit vergurktem Plastekopf und Schraubenzieherschlitz oder Dreikantloch, aber auch für abgebrochene Kerne mit Schraubenzieher- Schlitz:

Hierzu braucht man einige Klein- Schraubenzieher der miesesten Sorte, die butterweichen Dinger, die nicht mal was von Härte gehört haben. Nachträgliches Ausglühen macht nötigenfalls das Ding noch weicher.

So einen schleift man sich zu einer Nadel, und biegt die Spitze um, etwa einen halben Millimeter. Noch einen vielleicht mit 1 mm oder größer...

Mit diesem "Werkzeug" und Lupe kann man dann die Gewindegänge vor weiteren Versuchen seitlich "ausfräsen", von evtl. vorhandenem Wachs oder Lackresten befreien, sonst dreht man den Kern nicht sehr weit !

Dann versuchen, das abgebrochene Stück mit so einer Hakenspitze herauszupfriemeln. Meist ist es ein durch den Schraubenzieher abgebrochenes, schräges Stück, nur kurz.
Dann kann man mit dem größeren Haken versuchen, den Kern durch "Schubsen an der Außenkante" herauszu"drehen". Wenn noch ein Schraubenzieher- Schlitz auf der anderen Kernseite vorhanden ist, kann man mit dem Haken auch hier vorsichtig eingreifen.

Dann besteht noch die Möglichkeit, in die Unterseite mit einem Leiterplattenbohrer ein 1,2mm- Loch einzubohren (hierzu ist eine kleine Spielzeug- Bohmaschine hilfreich), vorausgesetzt, man bekommt eine einigermaßen mittige Bohrung hin, und den Kern herauszudrehen. Mit einer großen Bohrmaschine- meist keine Chance....

Da kaum jemand einen "Linksdrall" (Herausschraub- Werkzeug für abgerissene Bolzen) in dieser Größe besitzen wird, kann man mit einem passenden Haken -sehr, sehr vorsichtig- auch hier in die Bohrung greifen, und den Kern ausdrehen.

Als letztes Mittel bleibt die Zerstörung des Kerns per Bohrer, und das Entfernen der Reste mittels dieser Haken.
Die Eintauchtiefe bis zum Kern kann man ja von beiden Seiten ungefähr ermitteln, die Spulenkörperhöhe kann man ja einigermaßen messen, die Differenz ist die Kernlänge, auf den Millimeter kommt's sicher nicht an.
Sieht ohnehin nach einem ZF- Kern aus- da sollte sich sicher ein ähnlicher Kern finden lassen.

Ist etwas umständlich, aber die Hakenkralle ist mir seit ...zig Jahren unentbehrlich geworden, und in den meisten Fällen habe ich abgebrochene oder vergurkte Kerne entfernen können. Eine Laubsäge kann dann einen neuen Schlitz herstellen.

Edi


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BeitragVerfasst: Di Jan 19, 2010 17:53 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
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DC1MF hat geschrieben:
Deine Restaurationschritte haben mich beeindruckt, sehr gut finde ich.


Vielen Dank für die Blumen! :-)

DC1MF hat geschrieben:
Die EF41 könnte ich Dir zusenden, wenn notwendig bitte


Die EF41 ist momentan nicht so sehr das Problem. Ich habe hier einen sehr guten Lieferanten der nur NOS Ware hat. Dummerweise ist der bis Anfang Februar in Urlaub. Da ich aber erst ab Mitte Februar 5 Wochen Resturlaub habe kommt es mir da nicht auf den Tag an. Trotzdem Danke für das Angebot!

DC1MF hat geschrieben:
Hast Du es schon mit einem anderen Tuner versucht, oder wenn möglich, die ZF und den Mischer mit einem Messsender durchgepustet?


Hatte ich in meinem Bericht vergessen zu erwähnen; Seit dem Konditausch funktionieren die anderen drei Wellenbereiche wieder. Es bleibt also erst einmal die Sache mit dem zerbröseltem Kern. Danach werde ich weiter sehen. Oszi schwingt auf alle Fälle, nur leider ist nie vorhersehbar in welchem Bereich. :-( Aber für einen Abgleich muß ich sowieso erst einmal das Tunergehäuse wieder schließen, sonst wird das eh nichts. Das lasse ich aber erst einmal offen bis ich den Kern raus habe.

Gruß aus Regensburg... Hotte


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BeitragVerfasst: Di Jan 19, 2010 18:00 
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Hallo Edi,
vielen Dank für Deine Tips. Ich werde am nächsten Wochenende mal so einen "Billiguhrmacherwerkzeugschraubendrehersatz" (Geiles Wort :-) ) im nächsten Baumarkt besorgen und Deinen Tip in Tat umsetzen. Mal sehen was dabei raus kommt (hoffentlich der Kern) :-)

Gruß aus Regensburg... Hotte


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BeitragVerfasst: Do Feb 04, 2010 9:54 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Ich habe für sowas Uralt- Werkzeuge aus Urgroßvaters Werkzeugkiste passend gemacht- sowas ähnliches wie kleine Schraubenzieher, sahen aus wie "Pieker", waren einst wohl zum Vorstechen von Löchern in Leder gedacht, oder alte Schraubenzieher spitzgeschliffen, per Flamme enthärtet, und die Nadelspitze umgebogen. Am besten gingen solche Werkzeuge, die wegen butterweichem Material zu nix zu gebrauchen waren.

Edi


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BeitragVerfasst: Do Feb 04, 2010 17:11 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Hallo,

wenn es da um Beschaffung und Umarbeitung von "Billigmaterial" zur anschließenden Verwendung als Pieken, Haken, oder ähnliche "Kernentfernungswerkzeuge" geht, dann hätte ich da einen Tip. :wink:

Seht euch mal in der Haushaltsabteilung eines größeren Supermarktes um. Marktkauf, oder so. Dort sucht ihr nach Rouladen-Spießen. Das ist billigstes Eisenmaterial. Nicht gehärtet, - weich zum Biegen, Schleifen, Feilen oder sonstwie bearbeiten. Läßt sich vermutlich auch nicht härten. Gibt es für wenig Geld (so 2€ im 10er-Pack). Für kräftigere Anwendungen alternativ die Schaschlik-Spieße. Dasselbe Material, - nur dicker. Hersteller ist die Fa. Fackelmann. Die haben meist eine ganze Wand mit Küchenutensilien.

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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