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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 9:08 
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Registriert: Mi Feb 03, 2010 19:15
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Wohnort: Ditzingen
Hallo alle zusammen,

ich lese hier schon eine zeit lang mit und finde euer Forum echt klasse, hoffentlich ist es nicht schlimm wenn mein erster Beitrag gleich eine Frage ist.
Ich hatte schon seit Jahren ein Grundig 1042w im Keller stehen das nicht funktionierte. Nun habe ich mich entschlossen das Radio wieder zum spielen zu bringen.
Kondensatoren (alle Elkos, Teeris, und Papier) sind getauscht. Das Magische Auge habe ich auf EM80 umgelötet und eine russ. 6e1n eingebaut. Das Radio funktioniert auf allen Wellen inkl. UKW einwandfrei, aber es brummt leise. Der Ton ist auch leicht verzerrt. Sobalt die Endröhre (EL41) auf Temperatur ist brummt das Gerät. Ich hab mal ein paar Spannungen gemessen: Nach dem Gleichrichter 260 Volt, an einem der beiden 47µF Siebelkos 260 Volt, am anderen nur 200. Wenn die Röhren Kalt sind hat dieser auch 260, geht dann aber auf 200 und das brummen fängt an. Ich vermute mal das ist nicht OK so.

Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tips bei der Fehlersuche geben, leider habe ich keinen Schaltplan.

Vielen Dank und viele Grüße

Alex


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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 9:30 
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Hallo Alex,

bitte meß mal an der Kathode (Pin 7) und am Steuergitter (Pin 6) der EL41, jeweils direkt am Pin der Fassung gegen Masse.

Die Kathode sollte einen Wert von 5,9 Volt (lt. Schaltplan) haben und dauerhaft halten. Ist das nicht der Fall, ist die Röhre verschlissen. Dann steigt die Spannung langsam an auf Werte über 10 Volt.

Wenn Du beim Messen am Steuergitter bemerkst, daß die Spannung, die eigentlich 0 sein sollte (mit einem modernen Digitalmultimeter evtl. einige Millivolt) langsam ansteigt, hast Du einen Fall sogenannter "thermischer Gitteremission" vor Dir, das hat mir hier im Forum auch mal der HTS erklärt, bitte dazu die Suchfunktion benutzen. Auch dann ist die Röhre eigentlich hinüber. Ein Tausch läßt sich meiner Erfahrung nach manchmal etwas hinauszögern, indem man den Kathodenwiderstand etwas größer nimmt.

Der Spannungsunterschied zwischen Lade- und Siebelko von 60 Volt ist in der Tat etwas groß. Stimmt der Siebwiderstand ? Er ist im Schaltplan mit 1,3 Kiloohm angegeben. Am anderen Ende, am Siebelko und am Gitter 2 der EL41 müßten lt. Schaltplan 220 Volt anliegen.

Hattest Du auch den Becherelko abgeklemmt und dort Neuteile eingesetzt ?

H.

Wenn Du den Schaltplan nicht hast, bitte Angabe der Mailadresse per PN.

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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 9:42 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zitat:
...das hat mir hier im Forum auch mal der HTS erklärt, bitte dazu die Suchfunktion benutzen.

Die Suche wird vermutlich erfolglos in diesem Forum verlaufen. :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 10:53 
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Hm, wirklich ? Wo war das denn ? Muß wohl länger her sein...!

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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 10:56 
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Hallo Holger,

vielen Dank für die schnelle Antwort, ich habe gerade Urlaub und daher etwas zeit mich meinem Radio zuzuwenden.

Kathode habe ich nach ca. 10min 5,6 Volt +- 0,05
Gitter 1 ca. -0,05 mV schwankt immer ein klein wenig hin und her mit dem Digivoltmeter, sind aber so um die 0 Volt.
Der Siebwiederstand ist wohl der 1,3 KOhm 2Watt, den habe ich gemessen mit 1,27 KOhm.

Den Becherelko habe ich abgeklemmt und von unten die zwei blauen 47µF angelötet.

Die EL41 habe ich mal versuchsweise getauscht, gleicher Fehler.

Wie stark brummt denn so ein Radio überhaupt, vielleicht ist das ja normal ? Allerdings ist leise hören fast nicht möglich, wenn ich das Teil aufdrehe hört man das brummen nicht mehr.

Grüße

Alex


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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 12:54 
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Hallo Alex,

die üblichen Verdächtigen für solche Erscheinungen hast Du beseitigt oder ausgeschlossen, die Röhre dürfte in Ordnung sein.

Was mich am meisten stört, ist die um 20 Volt zu niedrige Spannung am Siebelko. Du schreibst, daß Du da nur 200 Volt hättest, statt 220 im Plan.

Zu prüfen wären jetzt auch noch die R28: mit 50K, R30: 300K am Gitter der EL41. Auch die EABC80 hat mit dem R23: 20M einen Gitterableitwiderstand, der Ärger machen könnte. Bitte prüfe die auch noch.

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 13:09 
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Jipie, es läuft :D

Vielen dank noch mal an Holger für den Schaltplan.

Das ganze war mein Fehler. Ich hatte vor 20 Jahren (jugendlicher Leichtsinn :roll: ) schon einmal versucht das Radio zu reparieren und dabei zwei Drähte am Siebelko falsch angeschlossen so dass kein Strom durch die Drossel im Übertrager fliesst, dadurch auch die niedrige Spannung an diesem Elko.

Danke nochmal, das Radio klingt jetzt hervorragend.

Hier noch ein Bild.

Grüße

Alex


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BeitragVerfasst: Mo Feb 15, 2010 22:19 
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Nein, die Angaben von Holger sind richtig.

Dieses Phänomen heißt "thermische Gitteremission" und kommt bei der EL 41, der EL 84 und möglicherweise auch anderen Endröhren gelegentlich vor. Es besteht darin, dass das Steuergitter zu heiß wird und anfängt, wie die Kathode auch Elektronen zu emittieren. Nicht zu verwechseln mit nachlassender Emission der Kathode.

Das hat erstmal zur Folge, dass die Spannung am Gitter in Richtung positiver Werte abwandert. Das wiederum bewirkt einen Anstieg des Anodenstroms. Messtechnisch stellt sich das ähnlich dar wie ein Koppelkondensator mit schlechter Isolation, mit zwei Unterschieden: erstens steigt die Spannung am Gitter mit zunehmender Erwärmung der Röhre allmählich an, was zur Folge hat, dass das Radio erst einmal einwandfrei spielt, nach einiger Zeit (wenige Minuten bis etwa eine halbe Stunde) fängt es dann an, immer stärker zu verzerren. Zweitens verschwindet die positive Gitterspannung vollständig, wenn die Röhre herausgezogen ist. Bei einem defekten Koppelkondensator bleibt sie oder wird sogar noch etwas größer.

Wenn eine Röhre thermische Gitteremission zeigt, muss man sie, um diesen Fehler dauerhaft zu beseitigen, austauschen. Durch Herabsetzen der Verlustleistung in der Röhre kann man die Erwärmung etwas reduzieren und diesen Zeitpunkt etwas hinausschieben. Zweckmäßig vergrößert man dazu den Kathodenwiderstand (Spannungsfestigkeit des Kathodenelkos beachten), auch eine Verkleinerung des Gitterableitwiderstandes kann eventuell etwas helfen. Ein so manipuliertes Gerät als einwandfrei zu verkaufen, wäre allerdings Betrug.

Lutz


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