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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 14:15 
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Hallo alle zusammen,

ich verwende gelegentlich die Typen UNI 11e´, UNI 12e, UNI 21 und ISO 1000 der ehemaligen Traditionsschmiede Messgeräte Mellenbach.

Weder für das UNI 11e noch für das UNI 12e wird in den originalen Betriebsanleitungen die Möglichkeit erwähnt, dass als Ersatz für die zwei 9V-Blöcke ein spezielles Netzteil angeschlossen werden kann. (Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Batteriefachdeckel bei Messungen geschlossen zu halten sei, da an den Batterieklemmen Messpotentiale anliegen können.) Und doch gibt es bekanntermaßen solch ein Netzteil (s. Bilder)

1) Ist ein Betrieb mit diesem NT gefahrlos möglich? (hat jemand Erfahrungen damit?

2) ich nehme an, die vier Bauteile in Plastik-Kleintransistor-Bauform an den Ecken der Kleinplatine (über dem Trafo dieses Steckernetzteils), die sonst nur mit zwei Elkos 1000uF 25V bestückt ist, müssten 4 Dioden aus DDR-Produktion sein ? : 2 davon mit rot markiertem Dach und dem Aufdruck X7 sowie Strichmarkierung einer Elektrode, 2 ohne solche Einfärbung mit dem Aufdruck 9,1 X2.

3) Der vorhandene Schutzkontakt (Schukostecker) war an der dafür vorgesehenen Lötfahne am Trafoblech nie angeschlossen gewesen...

Also:
Sollte man die aktiven Bauteile durch neue (welche?) ersetzen?
Ist nicht der Schutzkontakt anzuschließen?
Sollte man dieses für das UNI 11e angebotene Netzteil überhaupt verwenden?

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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 16:19 
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Hallo Hermann :lol: !

Kannte ich bisher auch noch nicht, was Du da vorweisen kannst.

Die rot gekennzeichneten Dioden würde ich als normale Dioden einstufen.
Die anderen beiden sind logischerweise Z-Dioden.
Ich denke mal, wenn Du die kleine Schaltung auf´s Papier bringst, ist das selbsterklärend.

Zu der Zweckmäßigkeit...
Ich selber benutze seit Jahren sehr gerne das Uni 11e. Dort ist immer noch der erste Satz Batterien drin. Sind zwar gute Lithiumteile, aber ich denke, die Strippe an dem Gerät rentiert sich nicht. Die Unabhängigkeit eines Messgeräes ist schon was wert. Zumal die Kosten übers Stromnetz teurer sein sollten, als ein Batteriesatz.
Das dieses Netzteil nicht in der Beschreibung erwähnt wird, sollte den einfachen Grund haben, daß es nicht aus Mellenbach kam. Stichwort Konsumgüterproduktion...
Das Teil wurde wahrscheinlich erst später "entwickelt" und produziert.

Ich melde mich mal heute noch per Telefon bei Dir. Viele Grüße an Evi!

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 17:48 
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Wenn man sich die Bezeichnung der Dioden anschaut und Hermanns Worten folgt, ist dort ein 9,1 drauf.
Da das Messgerät mit 2x 9V Blöcken ausgestattet werden muß (Uni 11e), macht schon die Logik diese Z-Dioden nötig - Trafospannung 20/16V (siehe Bilder).

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Ich denke, der Rest sollte ersichtlich sein...

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 18:22 
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Danke Paulchen,

hab gerade in den alten Halbleiter-Vergleichslisten gestöbert:

http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Konsumgüter-Bastelei/DDR-Analogschaltkreise/#s2 u.a.m.

Der Bauteilcode lässt ist für mich auch durch Grundlagenwissen ( z.B. http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 201211.htm ) und aufgrund ihres Aufdrucks bzw der roten Markierung des Daches (Bauform E-line?) nicht eindeutig klären

Es könnte sich zum einen um eine Zenerdiode aus der Reihe

SZX 21/9,1 WF Berlin / E 24 / 5 % / Plaste 13 8,50.....9,60 V oder
SZX 19/9,1 ?
SZX 20 (wird mir nur als Referenzdiode 8,4V angegeben)

Bei den anderen 2 Dioden "X7" komm ich nicht weiter.

Den kleinen Schaltverlauf auf der Platine werde ich rückentwickeln und hoffe dann, dass daraus ersichtlich wird, ob die Z-Dioden als Spannungsbegrenzung, als Spannungsstabilisierung oder als Referenzspannungsquellen eingesetzt sind.

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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 18:26 
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Ja, Paulchen, die "9,1 X2" erscheint recht sinnfällig, aber die anderen 2 Dioden mit der Aufschrift "X7" kann ich noch nicht zuordnen.

Hallo PL504,
Nach allem Gesagten werde ich den Batteriebetrieb auch bevorzugen; es intereesiert mich lediglich der Aufbau und der Sicherheitsaspekt dieses damals zum UNI 11e wohl nachträglich angebotenen Netzteils und ob jemand damit praktische Erfahrungen hat.

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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 18:34 
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Hallo Hermann!

Einweggleichrichtung - Stabi mit Vorwiderstand und Z-Diode - Glättung mit C
Das ganze einemal in + und einmal in - Ausführung. Siehe Schaltplan.

Dein Tel. ist andauernd besetzt :cry:

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 20:02 
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Hallo,
zu den Dioden:
Die beiden Dioden mit Aufdruck 9,1 sind SZX21/9,1 also 9,1V Zenerspannung. Ist also schon richtig genannt worden. SZX18/... oder SZX19/... kanns nicht sein, da diese Baureihe Glasdioden sind. Die beiden "Rotkäppchen" sind schnelle 300mA- 50V- Dioden SAY 12.
SAY12- rot
SAY16- grün
SAY17- orange
SAY18- blau
SAY20- ohne Farbkennzeichnung, nur Datumscode
SAY30- aufgedruckte "30" und Datumscode
SAY32- aufgedruckte "32" und Datumscode
SAY40- aufgedruckte "40" und Datumscode
SAY42- aufgedruckte "42" und Datumscode
X2 bzw. X7 bei den ersteren Dioden sind lediglich Produktionsdatumscodes. Aber darüber habe ich keine Unterlagen mehr.
Viele Grüße

Wolfram


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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 20:17 
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Hallo,

ich schätze diese Meßgeräte sehr und benutze sie gelegentlich auch.

In meiner Lehrzeit habe ich sie umfassend kennengelernt, daher dürfte auch jeder Ossi diese Geräte kennen.

Die Frage, die sich mir hier stellt: Warum wird so selbstverständlich vorausgesetzt, daß das gezeigte Netzgerät zu den Meßgeräten gehört?

Und:

Welcher Kenner der Meßtechnik will sich eine 50 Hz- Quelle in sein doch recht empfindliches Zeigermeßinstrument holen, um dann damit Gittervorspannungen oder andere empfindliche Signale zu messen?


Die Type Netzgerät fand mit unterschiedlich angepaßter Ausgangsspannung u.a. Anwendung für die ersten Digital- Tischrechner. Einen solchen (konkret 600) habe ich noch in meinem Besitz. Anzeige mit roten VQE- LED- Bauelementen.
Das Netzteilgehäuse ist ein Standardteil aus Bakelit (Unterteil) und schutzisoliert. Hergestellt im Röhrenwerk Mühlhausen.


Wie hier auch schon geschrieben wurde, halten die Zellen im Meßgerät ewig. Daher sollten da auch nur wieder welche rein.

Kürzlich bekam ich eine funktionierende Widerstandsmeßbrücke, da waren noch zwei Pertrix- R14- Zellen aus den frühen 60er Jahren drin. Nichts ausgelaufen.

Auf Flohmärkten bekommt man die DDR- Meßgeräte teilweise für wenige Euro "hinterhergeworfen".
Damals waren das wohlgehütete Schätze, sehr teuer und einzeln inventarisiert.

Wie sich die Zeiten ändern!

Gruß drahtfunk

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BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 21:58 
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Wolfram - danke auch Dir,

ich habe die ganze Zeit gehofft, dass Du mir mit Deinem großen Wissen in dieser Sache weiter helfen kannst (Bauteile). Ich werde Deine tabellarische Aufzählung gleich kopieren. Auch persönlich die besten Grüße an Dich!

Drahtfunk: Ich schließe mich gerne Deiner Meinung an und will den MIs gar nichts Böses :) - insbesondere wenn auch Du mir sagst, dass man mit guten Batterien sehr lange auskommt.
Und zu Deiner Frage "...Die Frage, die sich mir hier stellt: Warum wird so selbstverständlich vorausgesetzt, daß das gezeigte Netzgerät zu den Meßgeräten gehört?" kann ich nur auf mein zweites Bild (ntuni11e2.jpg) verweisen: Schau doch bitte die Aufschrift auf dem Abschirmwickel des Trafos "UNI 11e". Näheres zu der Produktion dieses Netzteiles weiß ich halt auch nicht, aber dazu haben Paulchen und Du bereits etwas berichtet.

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 Betreff des Beitrags: Uni 11e
BeitragVerfasst: Mi Feb 24, 2010 22:13 
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Ja, Hermann, stimmt.

Die Aufschrift habe ich erst nicht gesehen.

Also das Netzgerät doch nicht ins Meßgerät integriert.


Gruß drahtfunk

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BeitragVerfasst: Do Feb 25, 2010 13:37 
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Hallo,
ich möchte fast behaupten, daß das Netzteil ebenfalls vom MGW Mellenbach produziert wurde. Daß es speziell für das UNI11e entwickelt wurde, hat ja Stereowaage mit seinem Foto vom Trafo schon bewiesen. Der Trafo wurde vom Trafobau Kefferhausen produziert, einem Betrieb, der viele Hersteller, sowohl im kommerziellen Bereich (Präcitronik Dresden), als auch im Konsumgüterbereich (RFT) beliefert hat. Ansonsten sind nut Standartbauelemente verwendet worden, außer dem Doppelbatterieclip (2 x 6F22). Der scheint speziell für den Einsatzzweck in diesem Meßgerät entwickelt worden zu sein, denn den habe ich zu DDR- Zeiten in anderen Geräten in dieser Ausführung noch nicht gesehen.

Gruß

Wolfram


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BeitragVerfasst: Do Feb 25, 2010 15:02 
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Abschließend nach Reparatur und Funktionstest:

Durch nachträglich schlecht ausgeführte Lötarbeiten an der Platine war es zu einer Lötüberbrückung an einer Zenerdiode gekommen - Die Diode selbst war, wie die anderen wenigen Bauteile, OK.

Die kleine Platine war sehr schlecht einzusehen und so scheiterte eine sichere Rückverfolgung zur Schaltplanzeichnung - soweit erkennbar entspricht die Schaltung dem was ihr schon sagtet: einer Gleichrichtung und typischen Stabilisierung mit Zenerdioden.

Als Besonderheiten verbleiben der abgeschirmte Trafo, die Anwendung von Messwiderständen mit enger Toleranz und Temperaturkoeffizentangabe 100R, 1%, 50 x 10-6/K, wohl passend zu den eingesetzten Zenerdioden (s. Temperaturkoeffizienz einer Zenerdiode, Kompensation). Zusammen mit den großdimendionierten Elkos wird die Versorgungsspannung mit diesem doch kleinen Bauteileaufwand mehr als sicher gestellt.

(Weniger ist eben doch manchmal mehr :wink: )

P.S. Trotzdem weiterhin Batteriebetrieb mit 11e und 12e 8_)

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