Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Mai 18, 2024 21:27 Aktuelle Zeit: Sa Mai 18, 2024 21:27

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 23 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: So Feb 28, 2010 22:14 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Liebe Leute!

Heute habe ich mir mal wieder mein erstes Röhrenradio vorgenommen, ein Carmen 53, das ich in den 80ern vom Müll gerettet habe und bei dem einiges mit den Lautsprechern im Argen ist:
Zum einen fehlt der Hauptlautsprecher und ist durch einen alten Dual Laustprecher notdürftig ersetzt worden, zum anderen ist einer der seitlichen Hochtöner abgeklemmt, der andere aber an den Ausgang für den Außenlautsprecher angelötet worden.
Weiterhin hat jemand eine Spule parallel zum Hauptlautsprecher gelötet. Kann das sein?
Was auch noch seltsam ist: Der abgeklemmte Seitenlautsprecher hat keine Spulen in Reihe an den Lautsprecheranschlüssen, der andere aber schon. Was ist da nun richtig?
Spielen tut das Radio auch so, aber richtig gut ist es nicht.
Vielleicht hat jemand einen Schaltplan für mich oder sogar einen passenden Lautsprecher?

Danke erstmal fürs Lesen!

Hier gäbe es ein paar Bilder:
http://www.scheerhafen.de/carmen/carmen.html

Gruss, Harm.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Feb 28, 2010 23:01 
Offline

Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo Harm,

wollte dir gerade einen Original-Lautsprecher für Carmen 53 anbieten, aber es ist kein Carmen 53, auch kein 55. Um welches Modell handelt es sich ? Carmen 56 ? oder 57 ? Eventuell hätte ich auch dafür was, müßte aber wissen welches Modell das genau ist.

Gruß

Roland


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 6:41 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Moin Roland!

Du hast natürlich recht, laut Rückwand ist es ein Carmen 56.
Danke für Deinen scharfen Blick!

SchönenGruß, Harm.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 10:30 
Offline

Registriert: Di Jun 30, 2009 21:25
Beiträge: 171
Wohnort: Prisdorf bei Hamburg
Moin Harm!

Hier hab ich nen Schaltplan für dich hochgeladen.

Grüße,
Christian


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 17:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
moin Christian!

Na, da hätte ich ja auch vorbeikommen können! Vielen Dank für die Pläne, das sollte einige meiner Fragen klären.

Gruss, Harm.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 17:59 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Hallo!

Aus dem Plan kann man nun schön sehen, daß die Hochtöner tatsächlich an beiden Anschlüssen jeweils eine Spule haben, der Lautsprecher nur an einem Anschluß. Ich müsste also zwei abhandengekommene Spulen nachbeschaffen.
Wozu sind die Spulen eigentlich notwendig? Bekomme ich das richtige, wenn ich 32 WD (Windungen?) und 160 WD verlange?

Stets wißbegierig, Harm.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 19:28 
Offline
† Geographik
† Geographik
Benutzeravatar

Registriert: Fr Jul 21, 2006 17:23
Beiträge: 597
Wohnort: 83088 Kiefersfelden
Hallo!

Die Spulen wird es wohl nicht mehr zu kaufen geben. Bei einem Höchtöner sind die Spulen ja noch vorhanden, wie Du schreibst. Wenn es Luftspulen (ohne Kern) sind, kannst Du die Windungen nachzählen. Den Innendurchmesser kann mit einer Schieblehre ermittelt werden. Jetzt hilft nur selbst wickeln mit Schaltdraht auf einen Wickeldorn, der den Außendurchmesser hat, wie der ermittelte Innendurchmesser der Spule. Das kann auch ein passender Bohrer sein.

_________________
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 20:30 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Hallo Volker!

Kein Problem, die Wicklungszahl steht ja im Plan und Muster sind auch noch da. Nur: Was für ein Draht ist das, den ich dafür brauche?
Und wofür sind die Spulen eigentlich?

Ich versuche mal einen Ausschnitt des Planes anzuhängen.
Geht nicht. Hier ist er:

http://www.scheerhafen.de/carmen/carmen ... echer.tiff

Die Spule ist recht leicht, sieht aber nicht hohl aus (hat aber vielleicht keinen Eisenkern)?

Gruß, Harm.


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 23:36 
Offline
† Geographik
† Geographik
Benutzeravatar

Registriert: Fr Jul 21, 2006 17:23
Beiträge: 597
Wohnort: 83088 Kiefersfelden
Hallo!

Als ehem. Ossi stellt mich die Spule jetzt selbst vor ein Rätsel. Der von mir empfohlene Schaltdraht kommt nicht in Frage. Hier wird Kupferlackdraht (CuL) verwendet. Den Durchmesser des Lackdrahtes kann man auch mit einer Schieblehre ermitteln, wenn man den Isolierschlauch für die Messung abzieht und danach wieder aufschiebt. Eine Messung an den verzinnten Lötenden wird zu ungenau. Nun stellt sich die Frage, was dient hier als Wickelkörper? Ein Kern (Ferrit o.ä.) scheint es nicht zu geben, da im Schaltplan die gestrichelten Linien an den Spulen fehlen. 32 Windungen könnten auf die Länge nebeneinander passen. Bei der guten >Verpackung< bleibt einiges unklar. Vielleicht haben die Forumsmitglieder noch ein paar gute Ideen und Vorschläge.
Eigentlich sollen solche Kompensationsspulen (Drosseln) bei längeren Zuleitungen wilde Schwingungen verhindern. In welchem Frequenzbereich ist mir aber selber nicht ganz klar. Man lernt halt nie aus.
Bisher kannte ich nur die Luftspulen aus Zwillingsdraht (siehe Bild) oder die einzelnen offenen Luftpulen (CuL) mit Lötleiste an der Schallwand.


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Apr 10, 2010 20:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Hallo Volkmar (und alle anderen)!

Die "Verpackung" der Spulen scheint aus Wachs zu bestehen, sie schmilzt beim Löten schnell an. Dabei konnte ich feststellen, daß die Spulen tatsächlich keinen Kern haben.
Inzwischen war Claus hier aus dem Forum so nett, mir einen originalen Lautsprecher und zwei passende Spulen zukommen zu lassen, die ich mithilfe des Schaltplanes von Christian dann richtig eingebaut habe.
Jetzt klingt das Radio wieder richtig gut und wird fleißig verwendet.
Als nächstes werde ich dann wohl nochmal komplett zerlegen um die Optik des Gehäuses dem Klang anzugleichen...

Hier nochmal mein Dank an alle, die geholfen haben, mein allererstes Röhrenradio wieder fitt zu machen.
Schönen Gruß aus Kiel!

Harm.

_________________
"Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren getan werden..."
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Apr 10, 2010 21:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9920
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Zu der Aufgabe der Spulen:

Die Spule, die in eine der beiden Zuleitungen des großen Frontlautsprechers geschaltet ist, hat die Funktion einer Frequenzweiche. Parallel zu ihr sind die beiden seitlichen "3D-Lautsprecher" geschaltet, diese erhalten deshalb nur hohe Frequenzen.

Die Luftspulen vor den 3D-Lautsprechern haben eine andere Aufgabe, nämlich die relativ umfangreiche Lautsprecherverdrahtung HF-mäßig zu entkoppeln, damit diese die Funktion des UKW-Dipols, der sich in unmittelbarer Nähe im Gehäuse befindet, nicht so sehr stört. Da dieser Effekt allerdings gering ist, kann man sie zur Not auch weglassen. Oder aus beliebigem Draht (* SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* Kupferlackdraht von etwa der Dicke wie in den originalen Spulen) selbst wickeln, wobei es auf die genaue Windungszahl ebenso wenig ankommt wie auf die genauen Abmessungen.

Ähnliche Spulen gibt es in vielen Geräten. Manchmal sind einfach, wie auf dem Foto, die Zuleitungsdrähte zum Lautsprecher zu einer Drossel aufgewickelt worden.

Nochmal zu dem Nordmende-Radio: Wenn Du dieses regelmäßig benutzen willst, solltest Du, sofern noch nicht geschehen, den Kondensator C 83 erneuern. Das Radio wird es Dir duech einen womöglich noch besseren Klang und durch längere Lebensdauer der Endstufenröhre danken.

Lutz


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Apr 11, 2010 11:13 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Hallo Lutz!

Danke für die Erklärung und den Tipp mit C 83. Den werde ich dann nochmal tauschen. Scheint aber ein normaler Papierkondensator zu sein, oder? Warum ist es wichtig ausgerechnet diesen zu wechseln? Alle anderen sind (bisher) noch Originalbestückung.

Gruß und schönen Sonntag!

Harm.

_________________
"Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren getan werden..."
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Apr 11, 2010 11:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi Jun 04, 2008 0:16
Beiträge: 748
Wohnort: Saarbrücken
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Harm,

Zitat:
Warum ist es wichtig ausgerechnet diesen zu wechseln?


Wenn der C 83 aufgrund von Alterung nicht mehr absolut 100prozentig isoliert und Leckstrom aufweist, also "DC durchlässt", dann gelangt das an das Steuergitter der Endröhre. Damit verschiebt sich der Arbeitspunkt der Röhre so, dass sie überlastet werden kann und kaputtgeht. Am Klang merkt man das erst, wenn es zu spät ist.

Zwar ist noch der C 110 dazwischen, aber nur in Schalterstellung "Sprache"!

Ich hoffe, das war soweit korrekt...

Gruß Ben


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Apr 11, 2010 12:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9920
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Das ist soweit korrekt, bis auf Eines: Oft merkt man das schon an zunehmenden Verzerrungen, nachlassender Lautstärke und nachlassendem Empfang, bevor die Röhre hinüber ist. Dabei hängt es von der Toleranzschwelle des Benutzers ab, wann er der Meinung ist, hier liegt ein Fehler vor, dem einmal nachgegangen werden sollte.

Es gibt in diesem Gerät noch ungefähr ein Dutzend weiterer Papierkondensatoren der gleichen Bauart. Diese sitzen aber an Stellen, an denen sich ein kleiner Leckstrom nicht gleich auswirkt. Wenn sie zu großen Leckstrom oder gar totalen Kurzschluss bekommen, dann merkt man das gleich an der Funktion des Radios, im schlimmsten Fall brennt ein Widerstand durch. Deshalb tausche ich diese nur, wenn sie die Funktion merkbar beeinträchtigen, oder wenn der Besitzer des Radios das ausdrücklich wünscht.

Lutz


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Apr 11, 2010 12:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Apr 19, 2008 21:22
Beiträge: 915
Wohnort: Kiel
Hallo!

Danke für die Erklärungen. Dann werde ich morgen mal einkaufen und löten. Schließlich soll das Wohlergehen meines Radios nicht an einem Pfennigartikel hängen.

Gruß, Harm.

_________________
"Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren getan werden..."
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 - 1799


Nach oben
  
 
 [ 23 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: andreas1962, claudebot, countryman und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum