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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 14:41 
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Hallo Röhrenradiofans,

ich habe Kummer mit meiner Annette (nein, nicht mit meiner Frau die zufällig auch so heißt) sondern mit dem Röhrenkofferradio von Philips (D-Röhren).

Ich habe da unlängst eine Kondensatorkur gemacht und alle (es waren so ca. 6) Teerkondensatoren ersetzt.

Immer wieder kommt es vor, dass das Radio nach dem Einschalten ziemlich brummt (vor allem bei geringer Lautstärkeeinstellung), manchmal aber auch nicht.

Die Elkos sind alle noch original (bis auf den Ratio-Elko)

Die Anodenspannung hat den vorgeschriebenen Wert (um die 90V) und hat etwa 0,2 bis 0,5V Brumm dabei (Oszi).
Das sollte im Rahmen sein.

Die Heizspannung (D-Röhren) sollte 1,4V sein.
Wenn das Brummen da ist, habe ich so 1,43V ohne Brummen 1,36V.
Mit Brummen ist der Wechselspannungsanteil etwa 0,2V ohne 0,1V.
In beiden Fällen ist aber Empfang da, d.h. kein Totalausfall einer Röhre.

Wahrscheinlich hat das Brummen also mit der (Gleichspannungs-) Röhrenheizung zu tun.

Aber was ist das? Ich werde mal den Siebelko tauschen.

Da ist aber auch noch ein Original-Akku (1956) parallel (hinter dem Ladewiderstand) drin. Könnte der das Problem sein?
Falls ja, kann ich den so einfach rausmachen (abhängen)?

Vielleicht hat auch die Gleichrichterdiode (Einweggleichrichtung) der Heizspannung eine Macke. Wahrscheinlich ist das noch ein Germaniumtyp.
Könnte ich statt dessen auch einen Si-Typ (1N54xx oder so) nehmen?

Lässt der Sprung in der Heizspannung (1,43V und 1,36V) darauf schließen, dass evtl eine Röhre eine Macke hat?
(Ich möchte nicht alle D-Röhren wechseln, die liegen ja gewöhnlich nicht einfach so rum).

Wer hat Erfahrungen mit so etwas oder schon ein ähnliches Problem gehabt? Ich bin für Tipps dankbar.


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 16:17 
Der Akku macht eine Stabilisation und zugleich eine Glättung der Heizspannung.
Du kannst ihn nicht ersatzlos rausmachen, sonst sind die Röhren in Gefahr und der Brumm wird noch stärker.

Prüfe, ob sich die Brummspannung am Ladekondensator C3 auch ändert. Wenn nicht, ist vermutlich der Akku die Fehlerursache.


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 17:01 
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Der original Akku ist mit Sicherheit defekt. Das kann sich unterschiedlich auswirken. Entweder der Akku zieht einen ständig zu hohen Ladestrom, ohne dass er voll wird. Oder er zieht gar keinen Strom mehr.
Die Kapazität des Akkus ist auf jeden Fall weg. Du solltest den Akku ersetzen.

_________________
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 17:08 
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Danke an Dirk508 für den schnellen Tipp.

Ich habe mir schon gedacht, dass der Akku so eine Art Kondensatorfunktion hat.
Ich habe auch noch eine Akku-Monozelle drin, die ebenfalls noch stabilisiert.

Die Gleichrichtung ist übrigens interessant: Da ist ein Siemens Brückengleichrichter verwendet, von dem wohl nur zwei Dioden benutzt werden, eine für die Anodenspannung und eine für die Heizung.
Tauschen wäre nicht trivial. (Ist aber definitiv original so).

Ich habe die Kontakte für die externe Monozelle gesäubert, damit der sicher Kontakt bekommt (war etwas angesifft) und ich habe noch ein paar Lötstellen im Bereich der Versorgung der Heizung nachgelötet. Insbesondere die Masseverbindungen sahen nicht sehr verlässlich aus.

Im Augenblick sieht es gut aus. Vor dem 27 Ohm Widerstand relativ konstant bei 8,2 bis 8,3 V - passt zum Sollwert.
Der Siebkondensator scheint es also nicht zu sein.
Der "Hub" bei der "Gleichspannung" ist allerdings beeindruckend.
Minimum ist 5V Maximum 11V.
(Schon gut wenn man ein Oszilloskop hat).:)

Jetzt beobachte ich es mal weiter.


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 17:27 
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Ich habe noch was bei RmOrg zu dem Thema gefunden.
Vielleicht löse ich es auch so:

http://www.radiomuseum.org/r/philips_annette_ld480ab_ld_480_ab.html

Edit Mod. Niko: Beitrag war unsichtbar wegen Leerzeichen im url-Tag.


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 17:28 
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Sorry, da ist wohl etwas schief gelaufen :(

Bei RmOrg gibt's was zu dem Thema

http://www.radiomuseum.org/r/philips_an ... 80_ab.html

Edit Mod. Niko: URL-Fehler behoben


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 17:52 
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grueni hat geschrieben:
Sorry, da ist wohl etwas schief gelaufen :(

Bei RmOrg gibt's was zu dem Thema

http://www.radiomuseum.org/r/philips_annette_ld480ab_ld_480_ab.html(alt+w)


Da ist wirklich was schiefgegangen, der Link geht nicht, hier der richtige Link mit dem Reparaturbericht.

Annette LD 480


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BeitragVerfasst: So Mär 14, 2010 22:19 
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Hallo grueni

das Brummen bei deinem Röhrenkofferradio kommt eindeutig vom Heizakku. Möglicherweise schlechter Kontakt, Übergangswiderstände.
Wenn der DEAC Akku unbrauchbar ist, kannst du diesen durch eine normale NC/NIMH Akku möglichst mit gleicher Kapazität oder höher -was aber die Aufladezeit des Akkus erhöht, ersetzen. Da die alte Verbindung geschraubt war, solltest du wenn du einen neuen Akku einbaust, die Verbindung anlöten. Einfaches stecken in die Batterieschalen genügt nicht, es treten dadurch immer wieder die Übergangswiderstände auf.

Also neuen Akku anlöten und das Problem sollte damit beseitigt sein.

Rembrandt

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...und eine Stimme sprach zu mir ..lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer....


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BeitragVerfasst: Mo Mär 15, 2010 18:41 
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Also ich habe es jetzt so umgebaut wie auf RmOrg beschrieben (s.o.)

Das funktioniert prima und hat zudem den Vorteil, dass die beiden Dioden als "Zenerdiode" fungieren und so den Heizstrom garantiert auf 1,4V deckeln. So kann den wertvollen D Röhren eigentlich nichts passieren.:)

Ist eben nicht mehr ganz original.
Der Akku hatte schon ein wenig einen "Bauch", ich habe ihn abgehängt, gesäubert und im Gerät gelassen. So richtig ausgelaufen war er nicht.

Ich werde das Radio ohnehin nur gelegentlich "indoors" und am Netz betreiben, da ich auch gar keine Anodenbatterie mehr habe.
(Die ist vor vielen Jahren mal bei einem Reparierer "hängengeblieben" oder sie war hinüber)
Ich weiß, da gibt es Lösungen, aber so ein Gerät nimmt man eigentlich nicht mehr mit nach draußen.

Eine Umrüstung in der beschriebenen Art kann ich nur empfehlen und sie ist auch nicht sehr schwierig. Jedenfalls ist der Brumm jetzt wirklich minimal. :D


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BeitragVerfasst: Sa Aug 14, 2010 21:58 
Hallo
Habe hier auch eine Annette mit ähnlichen Problem.
Leider ohne Typenschild, und weiß daher nicht genau welches Model ich habe
ich vermute es ist das LD 462.
hat jemand Vielleicht einen Schaltplan für mich ?oder kann mir sagen wo ich ein bekommen kann

außerdem suche ich noch die passenden Antennen zum Gerät.




Gruß Marc


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BeitragVerfasst: So Aug 15, 2010 10:07 
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hallo Marc,
die Schaltung habe ich hier, wegen Zeitmangel aber noch unbearbeitet und deshalb 28MB groß.

Philips LD462

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Aug 15, 2010 12:53 
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Hallo Franz Josef

Danke für den Schaltplan .
Mal sehen ob mich das weiter bringt.

Weiss jemand die unterschied der Annette laut Radiomuseum gibt es da
4 verschiedene Typen .ist das Chassi immer gleich ?

Gruß
Marc


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BeitragVerfasst: Mi Aug 18, 2010 20:00 
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Hallo,

mit den fehlenden Antennen bei den Röhrenkofferradios -ist das meist das Hauptproblem. Ich habe eine Philips Colette da war auch die Antenne defekt als ich das Gerät bekam. Der Antennenträger war aber noch ganz. Zum Glück konnte ich mir aber damit behelfen, das ich noch so eine aufsteckbare Doppelantenne von einem Fernseher liegen hatte die die gleichen Maße hatte wie die Originalantenne von der Colette. (6mm unterer Stab zum einfädeln in den Antennenhalter) Die Länge ist ca. 65 cm. Müßte bei der Annette genau das selbe sein wie bei der Colette ist ja auch von Philips.

Wenn das Gerät bei Netzbetrieb brummt ist das meist ein Anzeichen für einen defekten Heizakku. Dadurch läuft die Röhrenheizspannung auf 1,43 Volt und höher hoch und die Siebung der Spannung fehlt ebenfalls. Abhilfe schafft nur der Einbau eines neuen Heizsammlers und Anlöten! oder der Einbau einer Ersatzschaltung wie oben schon beschrieben wurde. Es sollte sich dann nominal eine Spannung an den Röhren von 1,36 Volt einstellen.

Gruß Rembrandt

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BeitragVerfasst: Mo Aug 23, 2010 17:06 
Ich habe mit der in RMorg beschriebenen Schaltung für die Heizung wirklich gute Erfahrungen gemacht.

Der Brumm kann aber auch noch andere Ursachen haben:

nach dem Umbau der Heizspannung war das zunächst ok, doch dann trat wieder ein Brumm auf. Ich tippte dann auf die beiden Siebkondensatoren der Anodenspannung und habe die gewechselt, das brachte aber keinen Erfolg.

Beim Drücken der Ausschaltetaste gab es immer ein kräftiges Krachen.
Also lag wohl ein Kontaktproblem dort vor. Auch die "Laden" Taste schaltet zum Teil die Spannungen.
Vor dem Zerlegen des Aggregats wird gewarnt (RMorg), weil es wohl schwer wieder zum Zusammenbauen ist. Also habe ich es mit Kontakt 60 und Kontakt WL gereinigt.

Seither läuft das Gerät wie neu ohne jeden Brumm.

Falls das sich bei dir auch so darstellt, würde ich das mit dem Aggregat auch so machen. Ganz sicher ist aber dennoch der Akku der Heizung hinüber, das kann ich mir nicht anders vorstellen. Das ist also auf jeden Fall fällig.

Viel Erfolg bei der Problemlösung


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