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BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2010 15:26 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Und noch ein Bericht- ich mache meine Restaurationsberichte jetzt fertig, weil ich vielleicht einige Wochen weg bin.

Den Beethoven 2 habe ich - bis auf die fehlenden Hochton- Lautsprecher- fertiggestellt.
Solange tut es ein Breitbänder.

Das Gerät war schon beinahe eine Ruine- jedoch ließ er sich gut instandsetzen.

Der technische Teil ist auf jeden Fall abgeschlossen. Schönheitssachen mache ich, wenn ich viel Luft habe.
Z. B. könnte das Chassis neu lackiert werden, und die Klavierlack- Lackierung müßte eigentlich auch komplett neu gemacht werden.

Vielleicht bekomme ich mal ein besseres Gehäuse- ich hätte Beethoven sowieso lieber im klassischen Holzton.

Beethoven ist konventionell verdrahtet- gilt als verbaut- ich finde das nicht.
Die Röhrenfassungen wurden zusammen mit kleinen, vorbestückten Bauteile- Trägerplatten montiert.
Dadurch war rationelle Fertigung möglich... es erschwert natürlich den Bauteilewechsel, da die Bestückung der Platten ja nicht im fertigen Chassis erfolgte.
Ich habe mit dem Gerät jedoch keinerlei Probleme gehabt, Alles erreichbar, alles demontierbar und reparabel.
Aber es kostet natürlich Zeit, und die habe ich mir auch gelassen.

ich hatte schon Geräte, und wir haben auch Beiträge im Forum, von Geräten, die wirklich schlimm sind.

Beethoven ist empfindlich und trennscharf, da läßt er nichts zu wünschen übrig !
Der UKW- Tuner hört das Gras wachsen.

Selbst mit dem provisorischen Ersatz der Hochtöner sehr guter Klang. Wie hier schon beschrieben wurde, durch den fetten Gußkorb- Lautsprecher klare, aber knochentrockene, harte Tiefen.
Da läßt er den Stadivari 4 weit hinter sich stehen.

Wenn man die Potiachsen anfäßt, fühlt man die Vibrationen, und vollaufgedrehte Power, und man steht direkt davor, wird man "angeblasen", spürt man die Vibrationen im Körper, ein tolles Gefühl...

Wie für Röhrengroßsuper üblich: ein phantastischer Klang auf AM !
Wie machen die das ?
Das wird auch mal zu klären sein.

Fazit:
Die Großsuper sind bei den meisten Herstellern sicher das Ende der Fahnenstange, sehr sorgfältig produziert- wenn ein so heruntergekommenes Gerät wieder so spielt, ist das schon ein Qualitätsbeweis.


Ich freue mich schon auf den großen Soundcheck, den ich vorhabe... mal sehen, wie sich Bbethoven gegen andere Großsuper schlägt.

So, hier dann die Fotos...sind wieder mal sehr viele bei.

Edi

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Rostschaden an der Tastensatz- Rückseite.
Hat aber keinen Einfluß auf die Funktion.

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Die Zierleisten sind verbeult, und die Eloxierung geht auch ab.

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Der Draht des Siebwiderstands ist an der Kappe unterbrochen.

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Das Tunergehäuse ist mächtig rostig- was der Funktion aber keinen Abbruch tut.

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Hier ist die Umschaltung des Duplex- Antriebs zu sehen.
Zwischen den Kupplungsteilen befinden sich hauchdünne Gummiblättchen,
diese waren unbrauchbar.
Ich nehme an, der Gummi ist im Laufe der Jahre "aufgegangen" und hart geworden.
Der Skalentrieb funktioniert aber einwandfrei ohne.
Habe ich vorerst ohne Gummiblättchen gelassen.

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Poti- eine Anschlußfahne hat sich entnietet.scheiben
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Üblich bei DDR- Potis dieser Baujahre: riesige Kohlepimpel. auf der Schleifbahn.
Krachen, Kratzen, Aussetzen ist bei diesen Potis äußerst selten.

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Auch bei den Klangstellern war Arbeit an den Nieten nötig.
Aber auch diese haben Kohlepimpel.

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Zum Zusammenbauen des Potis empfieht sich,
mit Draht die Gehäuseteile zu sichern.
Sonst fliegt der Kohlepimpel weg... und das
kostet i. d. R. etwa 2 Stunden Suchzeit.

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Test zur Sicherheit, aber diese Potis spielen
eigentlich immer nach der Reparatur.

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Die dünnen Schräubchen, die die Nieten ersetzen, sind etwas länger.
ich hab' sie so gelassen, falls mal doch irgendwann ran muß.

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Der kopfstehende Elko ist kaputt. Hatte keinen passenden, also ein paar axiale rein.
Ist nicht original... kann ich mit leben, bleibt ja mein Gerät.
Zumindest bleibt der alte Elko drin.
(Die Elkos habe ich danach noch mit Schnur zusammengebunden.)

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Die Skale hat ihre besten Zeiten hinter sich.
Ich habe mit Stift die Fehlstellen ersetzt.
Eine neue Skale vom Radiomuseum Bocket ist unterwegs.

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Hier war die Querleiste angebrochen. Der Original- Lautsprecher -
den ich von einem netten Forenmitglied bekam, machte soviel
Power, daß... der Rest brach, und schepperte.

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Neue Querleiste eingeklebt.

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Die beiden silbernen Elkos sind die neuen Kathodenelkos der Endröhren.

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Einige Windungen des Drahtwiderstands habe ich abgewickelt, und neu verlötet.
Ist ein 500 Ohm, es fehlen nur einige Ohm- zu verkraften.

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Hier ist der Original- Lautsprecher wieder drin.


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BeitragVerfasst: Di Apr 06, 2010 15:27 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Am Wochenende habe ich die fehlenden Hochtöner eingebaut. EIner ist schon arg mitgenommen, den tausche ich nochmal.
Aber alles gute ist nie beisammen, waren 2 Pappen, gleich mit Lautsprecher... aber von einem anderen Gerät.
Fehlen also immer noch die seitlichen Lautsprechergitter.

Immerhin erst mal Hochton da.
So schlimm, wie ein Forenkollege beschrieb, ist mit dem eingeschalteten Diskantschalter nicht- die Höhen sind nicht zu spitz- eigentlich erst dann genau richtig.
Das Poti senkt die Höhen schon recht weit ab, wenn der Diskantschalter aus ist- dann stellt das Poti noch weiter runter... finde ich nicht so die Idee.

Aber auf jeden Fall sehr guter Klang- da gibt's nichts zu meckern.

Edi


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BeitragVerfasst: Di Apr 06, 2010 16:53 
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Zitat:
So schlimm, wie ein Forenkollege beschrieb, ist mit dem eingeschalteten Diskantschalter nicht


Hallo Edi,

mit dem Forenkollegen bin vermutlich ich gemeint. Für meinen Geschmack, kommen die Höhen bei eingeschalteten Diskant etwas zu spitz / zu laut oder wie auch immer man das beschreiben mag.
Das liegt aber vielleicht nicht am Gerät, sondern an meinem Gehör.
Ich höre noch Frequenzen, welche eigentlich nur Leute unter 20 hören dürften -> ohne mp3 Ohrstöpselschädigung.
Ein "Mückenschreck" in der Steckdose lässt mich die Flucht ergreifen. Das ist zwar nicht so eine hohe Frequenz, doch absolut nervtötend.

Die Idee mit dem Diskantschalter halte ich für wenig gut gelungen. Eine "stufenlose" Höhenregelung wäre mir lieber.
Entweder hat man -wie ich es empfinde- zu viel an Höhen, oder ohne Diskant klingt es schon zu dumpf.

Zitat:
Aber auf jeden Fall sehr guter Klang- da gibt's nichts zu meckern.


Dieser Meinung schliesse ich mich trotzdem an. :D

Gruss Henry


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BeitragVerfasst: Mi Apr 07, 2010 7:40 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Eisenkern, Wow- Mückenschreck hören... ich gratuliere zu Ihrem guten Gehör.
Schön, dies (noch) zu haben. (es sei denn, Sie wären noch 16... :D )
Klar, dann kommen die Höhen noch spitzer.

Und... genau das ist es- wenn der Schalter "Knacks" macht, sind dann aber schon zu viele Höhen weg.

Manchmal merkt man heute, 50- 60 Jahre nach diesen Geräten, daß da einige Details verbesserungswürdgl waren.

Stradivari 4 z. B. hat eine ungünstig bemessene "Gehörrichtige Lautstärkeregelung"- das konnte nicht nur ich feststellen- fanden auch andere Besitzer.

Mein Beethoven brummt auf starken UKW- Sendern- zwar leicht, aber hörbar... das war seinerzeit schon bekannt und im Service- Zusatzblatt (und zum Teil als Änderungszeichnungs- Detail in den Stromlaufplänen) ist Abhilfe erwähnt (bessere Siebung der Spannung zum Tuner).
Die ist bei mir schon eingebaut- aber ist eben noch immer Brummen.

Ich könnte mir vorstellen, daß es vielleicht auch Service- Mitteilungen zu der eigenartigen Beethoven- Diskant/ Tonblende gab..
Hat hier jemand vielleicht solche Infos ?

Edi


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