Holger66 hat geschrieben:
Wenn ich die Brücke drinlasse, dürfte UKW zwar bei AM nicht hörbar sein, da 2b-2c ja die Spannungsversorgung des UKW-Tuners still legt, aber was passiert sonst ?
Das Netzwerk ist ja an dieser Stelle schon etwas komplex, trotzdem ein Versuch (Motto: Lieber eine Röhrenschaltung durchrechnen als im Matsch und Regen am Osterfeuer stehen.):
Am besten betrachtet man m. E. den Wechselstrom-Widerstand (nach Masse) an Punkt 2h in Stellung AM.
Ohne die Brücke haben wir erstmal den Ausgangswiderstand der AM-Quelle mit weniger als 150 kOhm.
Ich bin nicht in der Lage, den Eingangswiderstand des folgenden NF-Vorverstärkers zu berechnen; da sind mir zu viele Gegenkopplungen drin. Bei dem Koppelkondensator mit 22 nF und einer geschätzen unteren Grenzfrequenz von 20 Hz würde er bei ca. 400 kOhm liegen. Die Einkopplung des gegenphasigen Signals über den 100-pF-Kondensator entspricht ebenfalls einem parallel geschalteten Widerstand; wie hoch der ist, weiß der Geier und hängt von der Poti-Stellung ab, deshalb laß' ich den mal weg. Parallel dazu liegt noch ein Spannungsteiler mit insgesamt 2,3 MOhm.
Der Gesamtwiderstand gegen Masse ist also - wenn man so rechnet - ca. 100 kOhm.
Durch die Brücke kommt im Wesentlichen eine Parallelschaltung aus (220 pF || (220 kOhm + (1 nF || Diodenstrecken))) hinzu. Der 220-pF-Kondensator würde eine obere Grenzfrequenz von 7 kHz setzen, das macht bei AM nichts.
Der 220 kOhm + 1 nF sorgen dafür, daß oberhalb von 700 Hz (Grenzfrequenz) der 220 kOhm parallelgeschaltet ist. Effekt ähnlich einer Bass-Anhebung.
Evtl. kommen noch Gleichrichteffekte der EAA91 hinzu.
Ich würde mal probieren, die Kontakte statt mit einem Draht mit einem Widerstand zu überbrücken, z. B. 220 kOhm. Damit würden in Stellung AM die beschriebenen Effekte grob halbiert (so sie denn überhaupt hörbar sind), und in Stellung UKW sänke die NF-Spannung auf knapp 3/4, was man wohl kaum bemerken wird.
Alles ist worst case gerechnet; es kann nur besser werden. Falls ich nichts Wesentliches übersehen habe.
Gruß
Frank