Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Mai 10, 2010 17:43 
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Zwecks besserer Übersicht lege ich mein erstes Dampfradioprojekt lieber in einem neuen Thema an. Dann ist alles beisammen.

Ich brauche Euren Rat:

Ich restauriere zurzeit einen Telefunken Andante S, Baujahr 1953

Die Röhrensockel müssen fast alle wegen ihrer internen Wackelkontakte ausgetauscht werden. Die Elkos sind alle ausgetrocknet und müssen ersetzt werden. Außerdem sind viele Kondensatoren „teerig“ und müssen daher auch ersetzt werden. Die Spulen und alle „kritischen“ Kondensatoren in Filtern und Schwingkreisen sind im sehr guten Zustand. Das Gehäuse ist im guten Zustand! Die gesamte Mechanik vom Radio funktioniert einwandfrei.

Ich habe leider keinen regelbaren Trenntrafo. Das Netzteil im Radio habe ich abgelötet. Die Heizspannung kommt jetzt von einem Labornetzteil. Das Radio wird jetzt durch ein regelbares Anodennetzteil mit regelbarer Strombegrenzung versorgt.

Die Röhren arbeiten einwandfrei (geprüft). Die Lautsprecher sind in Ordnung (geprüft).

Den Selengleichrichter habe ich mit 300 V Gleichspannung geprüft. Er ist gealtert und würde am Netz nur einige Minuten funktionieren. Er wird elektrisch ersetzt durch einen Siliziumgleichrichter mit 50 Ohm/10 W künstlichem Innenwiderstand (Drahtwiderstand 10 W).

Die Taste „Platte“ funktioniert. Die Tasten „Lang“, „Mittel“ und „Kurz“ scheinen zu funktionieren, sind aber völlig verstimmt (kriege keinen Sender rein, nur „Blubbern“). Die Taste „UKW“ ist völlig tot.

Gelegentlich knackt es und die Strombegrenzung von Anodennetzteil verhindert Schäden durch Kurzschlüsse.

Ich muß mich jetzt von hinten (NF-Verstärker) nach vorne (Eingangskreis, -filter) nach und nach durcharbeiten und dabei alle Röhrensockel austauschen und defekte Kondensatoren ersetzen.

Das Ein- und Auslöten ist extrem mühselig und die Übersicht geht mir dabei völlig verloren. Das Löten ist dabei kaum vernünftig zu machen.

Es erscheint mir einfacher zu sein alle Bauteile und Drähte auszulöten. Selbstverständlich mache ich dabei Fotos mit meiner Digitalkamera, bezeichne jedes Bauteil im Schaltplan und notiere mir die Verbindungen. Dann könnte ich alle Röhrensockel auf einmal austauschen, die Heizung wiederaufbauen und von hinten nach vorne wieder alles einbauen, dabei Bauteile ersetzen und selbstverständlich jede Stufe von hinten nach vorne mit Multimeter, Oszilloskop, Tongenerator und Meßsender durchtesten.

Ich befürchte nur, dass wertvolle Information beim Ausbau verlorengeht. Andererseits ist das Verfahren mit Aus- und Einlöten sehr umständlich, unübersichtlich in der Fehlersuche, die Lötstellen sind fummelei und die Funktion der Schaltung bleibt im Chassis unübersichtlich.

Was soll ich machen?

Alles raus, Röhrensockel austauschen, alles wieder rein, ordentlich einlöten, dabei fehlerhafte Bauteile ersetzen und dabei jedes Mal die bestehende Funktionskette bis zum Lautsprecher durchtesten und einstellen?

oder

Weiter am Radio einzelne Bauteile austauschen und jedes Mal die Funktion vom ganzen Radio testen in der Hoffnung, dass es klappt?

Danke und viele Grüße
leuchtmuschel


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BeitragVerfasst: Mo Mai 10, 2010 18:03 
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Hallo und willkommen im Forum :D

Das klingt schon nach einem ganz schönen Vorhaben!

Also ich bin auch nicht wirklich der Profi und habe jetzt so etwa 5 Radios restauriert. Ich denke Du hast so etwas auch noch nicht gemacht.

Ich würde als erstes mal Stück für Stück die Röhrensockel wechseln, einen nach dem anderen und alles andere erst mal belassen. Vielleicht noch vorher
ein Bild mit der Digicam machen, damit später alles wieder da hinkommt, wo es hingehört.
Ggf. wäre auch ein Schaltplan hilfreich.

Danach - aber erst in einem zweiten Schritt - würde ich dann wieder Schritt für Schritt die Teerkondensatoren tauschen, sowie die Elkos.
So kann eigentlich am wenigsten schiefgehen.

Am besten das Radio erst gar nicht mehr groß betreiben, bevor das gemacht ist.

Danach kannst Du das ja mit Deinem externen Netzteil probieren, bevor Du das interne nutzst.

Es geht schon auch ohne Regeltrafo, dann sollte man eben in die eine Ader der Netzzuleitung die berühmte 60W Glühbirne ("Angstlampe") als
Strombegrenzer reinlegen.

Ich würde wirklich eins nach dem anderen und Schritt für Schritt vorgehen, sonst besteht die Gefahr, dass Du nachher überhaupt nicht mehr durchsteigst.


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BeitragVerfasst: Mo Mai 10, 2010 19:21 
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Und ich dachte immer auf dem Chassis oder der Leiterplatte sind die Röhrenfassungen und die Sockel an den Röhren (die, die Sockel haben).

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MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


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BeitragVerfasst: Mo Mai 10, 2010 20:04 
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Hm, also zunächst mal glaube ich einfach nicht, daß wirklich sämtliche Fassungen (die Sockel sind an den Röhren, da hat Volker recht, aber nur an den Röhren, die auch welche haben, z.B. EL12) im Eimer sind. Wenn man die mal mit Interdentalbürstchen, die vorher mit K60 getränkt wurden, durchzieht, sind die meistens wieder zur Mitarbeit bereit. Aber gut.

Weiter würde ich bei Telefunken darauf tippen, daß auch die Kontakte des Tastenaggregates schwarz sind und also nur schließen, wenn man Glück hat.

Deiner Ausstattung nach bist Du ja kein direkter Anfänger ! ;-)

Ich würde also mal die Fassungskontakte durchziehen, die Tastenkontakte mit reichlich T600 spülen und mal ein paar wichtige Kondis tauschen, Koppel-C der EL41, deren Kathodenelko, den Kondi vor dem Gitter der EABC80 und vieleicht noch den Ratioelko.

Diese Telefunken-Radios aus der Zeit sind dermaßen gutmütig, daß Du damit schon eingen Erfolg erzielen solltest. Wenn nicht, na gut, dann machst Du erst alle Kondis der Endstufe, dann noch ein paar im Hf-Bereich.

Mußt Du schließlich doch Fassungen tauschen, sind solche aus Keramik zu bevorzugen. Dann würde ich eine Zeichnung des Bereichs unter der Fassung machen, die Drähte einzeln ablöten, die alte Fassung rausrupfen und eine neue anschrauben oder -nieten. Dann alles wieder dran, pro fassung 1,5 Stunden, länger sollte das nicht dauern.

Daß AM total verstimmt ist, halte ich jedenfalls bei so einem Gerät für absolut unwahrscheinlich, solange vorher keiner dran gefummelt hat. Daß UKW nicht geht, kann auch an Tastenkontkaten liegen oder aber daran, daß EF85 und/oder EC92 keine Spannung haben - wieder ein Kondensatorthema. EC92 neigen zu übermäßigem Verschleiß, womit hast Du die geprüft ?

Das mal fürs Erste...

Gruß
Holger

Vertrau´ mir, ich habe in den letzen 6 Jahren fast 400 Kisten rund gemacht, ein bißchen Erfahrung habe ich schon.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mo Mai 10, 2010 21:06 
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Bevor man die ganzen Fassungen erneuert, sollte man vielleicht erst einmal versuchen diese mit einem Kontaktmittel zu reinigen. Die Kontakte des Tastensatzes könnte man bei der Gelegenheit dann auch gleich mit reinigen, dies hat der Holger ja auch bereits vorgeschlagen.

Die Idee mit der Vorschaltlampe ist schon mal gar nicht schlecht, allerdings anstatt der 60 Watt nimmt man erst mal eine 15 Watt Lampe.

Dann erst mal alle Verbraucher, also Röhren und Skalenbirnchen heraus nehmen und das Gerät mit der 15 Watt Lampe an die Netzspannung legen. Die Lampe darf nur nach dem einstecken an die Netzspannung kurz aufleuchten und sollte dann nach kurzer Zeit wieder dunkel werden.

Leuchtet die Lampe dauerhaft, so liegt ein Kurzschluss vor, meist ein defekter Netzelko oder ein defekter Entstörkondensator oder ein defekter Gleichrichter usw.

Erlischt die Lampe, so kontrolliert man als nächstes die Spannungsversorgung der Röhren. Bei gezogenen Röhren sollte volle Betriebspannung an den Polen für die Anoden und den Schirmgittern zu messen sein. Sollte eine Spannung fehlen oder zu niedrig sein so sind meist Widerstände hochohmig geworden und/oder irgendwelche Papierkondensatoren haben einen Feinschluß. An der Endröhren-Fassung am Pol des Steuergitters darf keine Spannung anliegen, liegt hier Spannung an sollte unbedingt der betreffende Koppelkondensator erneuert werden.

Ist bis hier her alles im grünen Bereich, so kann man alle Röhren und auch die Skalenbirnchen wieder einstecken und das Gerät mal mit einer 100 Watt Vorschaltlampe in Betrieb nehmen. In der Regel funktioniert das Gerät dann schon wieder, ansonsten sind höchstwahrscheinlich noch irgendwelche Röhren schwach.

Von einer blinden Materialschlacht halte ich eigentlich überhaupt nichts, da baut man sich schnell nur zusätzliche Fehler ein, was die eigentliche Fehlersuche dann noch erheblich schwieriger macht.

:wink:


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BeitragVerfasst: Di Mai 11, 2010 16:53 
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Registriert: Mo Mai 10, 2010 16:57
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Vielen Dank für Eure Antworten.

Das ist das erste Radio, was ich restauriere. Ich dachte. Das wäre mit Auswechseln von einigen Bauelementen getan und dann ist die Problematik „explodiert“.

@holger66

Danke für den Tipp mit den Interdentalbürstchen! Da werde ich so manche Röhrenfassung retten können. Die Endröhre EL41 wackelt allerdings bedenklich in ihrer Fassung.

Was ist K60 und T600? Im Web konnte ich diese Begriffe nicht klären.

Ich könnte bei den Kondensatoren gleich das Reinigungs- und Pflegespray DeoxIT D5S-6 CAIG mit bestellen. Wäre das geeignet?

Wie muß ich die Kontakte im „Mäuseklavier“ reinigen? Welches Hilfsmittel ist sinnvoll? Zahnbürste?

@Alle

Wenn ich Eure Antworten so durchlese…

Es scheint am besten, wenn ich dabei bleibe Bauteile auszutauschen. Ich werde nicht die ganze Schaltung auslöten.

Zwecks Fehlersuche und Funktionskontrolle fange ich beim NF-Verstärker an und arbeite mich bis zum Antenneneingang durch.

Zuerst reinige ich die Röhrensockel und das Mäuseklavier.

Ich werde eine Liste mit allen nötigen Kondensatoren erstellen. Dann sollte eine Bestellung im Versandhandel ausreichen.

Ich werde das Radio mal ohne Röhren und Glühlämpchen am Anodennetzteil testen. (@Ralf: Danke für diesen Tipp).

Dann kümmere ich mich um die Endstufe mit der EL41: Austausch der Kondensatoren, Test, Austausch des Röhrensockels ist hier sehr wahrscheinlich notwendig

Dann kommt der NF-Verstärker dran: Einstecken der EABC80, Taste „Platte“ drücken, Test mit Tongenerator im Phono-Eingang, Austausch aller nötigen Kondensatoren.

Das Radio sollte nur bestückt mit der EL41 und der EABC80 als Verstärker funktionieren.

Kondensatoren am Demodulator (EABC80) austauschen.

Kondensatoren am ZF-Verstärker (EF41) austauschen. Meßsender einschleifen, das Radio sollte die ZF verstärken, filtern und demodulieren.

Mischröhre ECH81 einstecken, Kondensatoren austauschen, Mischoszillator prüfen, Mischung mit Meßsender prüfen

Röhre für Eingangsverstärker, -filter (EF85) einstecken, Kondensatoren wechseln wo nötig, Radio testen, „Lang“, „Mittel“ und „Kurz“ prüfen

Röhre für Flankendiskriminator EC92 (FM nach AM) einstecken, wieder Kondensatoren tauschen, das Radio muß jetzt an den Labornetzteilen funktionieren.

Einbau des Siliziumgleichrichters, Test mit Anodennetzteil, Umschalten von Heizung und Anodenspannung auf Netzteil vom Radio
Testbetrieb mit Vorschaltlampe (Ich werde mir ein entsprechendes Verlängerungstestkabel bauen).

Vielen Dank, dank Eurer Hilfe konnte ich mein Vorgehen klären. Ich werde hier noch weitere Fragen stellen und vom Fortschritt berichten.

Die leuchtende Muschel (der hoffentlich bei dieser Restauration nicht das Licht :idea: ausgeht)


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BeitragVerfasst: Di Mai 11, 2010 18:33 
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Hallo,

nur ganz kurz, K60 (rot auf weiß bedruckte Sprüdose) ist Kontakt 60, T600 (braun auf weiß) ist Tuner 600, beide von Kontaktchemie. Bestellbar bspw. bei Reichelt. Das von Dir beschriebene Zeug kenne ich nicht. Bitte nicht mit der Zahnbürste unter dem Tastenaggregat rumwerkeln, die gefahr, dabei die winzigen Drähtchen an den Spulen abzureißen, ist zu groß. Einfach sprühen und abwechselnd fleißig hin- und herdrücken.

EL41: sollte es wirklich nicht anders gehen, hast Du einen 40er-Fassung vorrätig ? Die gibt´s nicht mehr an jeder Ecke !

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Mai 12, 2010 20:03 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
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leuchtmuschel hat geschrieben:
......

Röhre für Eingangsverstärker, -filter (EF85) einstecken, Kondensatoren wechseln wo nötig, Radio testen, „Lang“, „Mittel“ und „Kurz“ prüfen

Röhre für Flankendiskriminator EC92 (FM nach AM) einstecken, wieder Kondensatoren tauschen, das Radio muß jetzt an den Labornetzteilen funktionieren.

.....

Die leuchtende Muschel (der hoffentlich bei dieser Restauration nicht das Licht :idea: ausgeht)


..........so wie das ausschaut ist das Licht schon so gut wie erloschen.

Die EF85 arbeitet als UKW-Vorstufe und hat mit „Lang“, „Mittel“ und „Kurz“ überhaupt nichts zu tun.

Einen Flankendiskriminator gibt es in dem Radio überhaupt nicht. Die EC92 arbeitet als selbst-schwingende Mischstufe für den FM-Bereich.

Der Rest des "Schlachtplanes" ist mehr oder weniger auch nur Mumpitz.

Man sollte schon wissen was man macht und nicht einfach nur blind drauf los basteln, einfach nur schade um das schöne Radio.

:(


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BeitragVerfasst: Mi Mai 12, 2010 22:58 
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Hallo,
das sehe ich auch so, da wird planlos ohne vernünftiges Konzept herumgebastelt.
Man muß eine vernünftige Fehleranalyse machen und sich von hinten nach vorn durcharbeiten, also beginnend mit Netzteil und Nf-Teil. Zum Schluß geht man dann in Richtung Antenne bzw. Hf-Teil.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Mai 13, 2010 11:17 
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Registriert: Mo Mai 10, 2010 16:57
Beiträge: 5
@holger66

Ich habe mir jetzt beim Versandhandel K60 und T600 und alle notwendigen Kondensatoren bestellt.

Wird zuerst K60 gesprüht?

@Ralf
Zitat:
Die EF85 arbeitet als UKW-Vorstufe und hat mit „Lang“, „Mittel“ und „Kurz“ überhaupt nichts zu tun.

Einen Flankendiskriminator gibt es in dem Radio überhaupt nicht. Die EC92 arbeitet als selbst-schwingende Mischstufe für den FM-Bereich.

Danke für diese Hinweise.

@Ralf und @Funkschrotti

Ich habe hier mein Konzept vorgestellt mit dem ich mich von „hinten nach vorne“ durcharbeiten kann. Auftretende Fehler kann ich so nacheinander herausfinden und entfernen. Es ist nun mal leider so, daß ich wahrscheinlich dabei mindestens einen Röhrensockel und viele Kondensatoren austauschen muß.

Das ist mein erstes Röhrenradio das ich restauriere. Ich muß erst Erfahrungen sammeln.


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 Betreff des Beitrags: Das Phonoteil funktioniert wieder
BeitragVerfasst: Do Jun 03, 2010 16:50 
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Registriert: Mo Mai 10, 2010 16:57
Beiträge: 5
Es wird Zeit für einen Zwischenbericht:

Die „schlechten“ Kondensatoren im NF-Teil wurden alle durch hochwertige TAD Vintage Oil Caps ersetzt. Das Auslöten war nicht einfach. Um Bauteile zu schonen mußte ich gelegentlich alte Kondensatoren vorsichtig herausschneiden. Das Einlöten ging problemlos. Nach jedem einzelnen Austausch eines Kondensators habe ich sofort alle Funktionen vom Verstärker mit einem Tongenerator geprüft.

Es gibt zwei sehr kritische geschirmte Kondensatoren in diesem Radio. Der Koppelkondensator am Gitter der Triode der EABC80, und der Kondensator am Baßregler. Das Radio reagiert an diesen Stellen im Schaltbild sehr empfindlich auf elektrische Einstrahlung der Umgebung. Also zweimal Selbstbau von geschirmten Kondensatoren mit 0,3 mm dickes Kupferblech.

Veränderungen:

Ich kann jetzt 278 V Anodenspannung anlegen, ohne Überschläge im Chassis zu riskieren. Da war wohl ein alter Kondensator nicht mehr spannungsfest genug gewesen.

Die Regelung der Höhen funktioniert wieder. Vorher regelte der Höhenregler gleich die Mitteltöne mit raus.

Die Bässe werden etwas stärker geregelt (War vorher etwas schwach).

Der Verstärker verstärkt insgesamt viel besser.

Damit habe ich schon viel gewonnen: Das Phonoteil vom Andante S funktioniert wieder! :D

Ich bekomme noch keinen Sender rein. Die HF-Teile sind noch im Originalzustand. Jetzt beginnt die Fehlersuche mit einem Meßsender.

Unter dem Mäuseklavier ist eine Platine mit drei ungeschirmten Spulenkörpern. Ein Spulenkörper hatte sich von dieser Platine abgelöst. Ich konnte ihn mit Pattex Extreme erfolgreich an seinem vorgesehenen Platz festkleben. Leider ist einer von vier HF-Drähten nicht mehr mit dem Chassis verbunden. Ein Fehler wäre also schon erkannt. Ich muß herausfinden wo dieser Draht angelötet werden muß.


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BeitragVerfasst: Do Jun 03, 2010 17:04 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1798
leuchtmuschel hat geschrieben:
Die „schlechten“ Kondensatoren im NF-Teil wurden alle durch hochwertige TAD Vintage Oil Caps ersetzt.

Damit kann man Voodoojünger hinter dem Ofen hervorlocken, ansonsten ist das aber sinnlos.

MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: Do Jun 03, 2010 18:17 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9919
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Munzel hat geschrieben:
... ansonsten ist das aber sinnlos.

Für den Hersteller bzw. Verkäufer nicht, der kriegt bestimmt viel Geld dafür!

Lutz


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Jun 03, 2010 21:57 
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Registriert: Mo Mai 10, 2010 16:57
Beiträge: 5
@Munzel und @röhrenradiofreak

Muß ich Euch elektrotechnische Grundlagen erklären?

Nein, das wage ich nicht. Ich erlaube mir nur diesen Link:

http://www.thel-audioworld.de/bauteile/ ... diocap.htm

Also nix mit Voodoo.

Das ist höchstens eine Frage des Geldbeutels bzw. wieviel einem der Klang eines Radios wert ist.

Optimaler wäre es gewesen die neuen Kondensatoren in die alten Kondensatoren einzubauen. Das war mir aber dann doch zuviel Aufwand.


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BeitragVerfasst: Do Jun 03, 2010 23:31 
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Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Beiträge: 2705
Wohnort: Sauerland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Der verlinkte Artikel ist gar nicht schlecht (für den Verkäufer) gemacht. Er erklärt ein paar Grundlagen und zeichnet dabei wesentliche Namen fett und/oder rot aus. Dann macht er einige Aussagen oder Thesen, die er ebenfalls fett auszeichnet, wohl in der Hoffnung, sie als Merksätze darzustellen und ihnen dadurch Substanz zu geben. Statements wie diese hier:
Verkäufer hat geschrieben:
Eine höherer Leitwert trägt vermutlich wesentlich zur Klangverbesserung bei.
und
Verkäufer hat geschrieben:
Daher wirken sich feinste Nuancen in der Impulsverarbeitung von Bauteilen oft dramatisch auf den Klang aus.
sind eigentlich nur Geschwafel.

Das Ziel ist ganz einfach: Kondensatoren verkaufen!

Die anderen Teilnehmer dieses Threads beherrschen die Elektrotechnik sehr gut und haben viel Erfahrung. Also wird niemand Grundlagen (so es denn welche sind) in Frage stellen, wohl aber die Schlußfolgerungen des Verkäufers.
Du wirst bei Deinem Radio keinen Unterschied zwischen Standardkondensatoren und den teuren Superdingern hören.

Gruß, Frank


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