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 Betreff des Beitrags: Philetta B2D08U Bandspreizungsfehler
BeitragVerfasst: Fr Mai 14, 2010 22:51 
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Hallo,
ich hatte bei meinem neuesten Projekt: Philetta B2D08U wieder mal ein Problem. Die Bandspreizung auf FM haute überhaupt nicht hin. Ich bekam 4 Sender rein und dann war ich auf der Skala durch, dafür waren die Sender "sehr breit, fast sogar doppelt zu hören". Ich habe auch nicht vor der Erneuerung der üblichen Bauelemente und vor der Reinigung darauf geachtet, ob ich dieses Gerät schon mit diesem Fehler erworben habe, oder ob es bei mir erst kaputt gegangen ist. Dieser Fehler war ähnlich, wie im folgenden Thread beschrieben:
http://dampfradioforum.de/ht ... letta.html
Also drehte ich erst mal an alles, was für FM einzustellen geht = keinerlei Erfolg - eher schlechter. Ich bekam das nicht hin, entweder konnte ich oben, oder unten Sender empfangen, aber ich konnte das Band nicht spreizen.
Ich überprüfte (fast) jedes Bauelement, es war alles im Großen und Ganzen in Ordnung. Das Radio war auch Original und unverbastelt, die Widerstände hatten alle, die originale rotbraune Grundfarbe. Mich wunderte nur, das R14 = Soll 3,9K / Ist 8,2K = Farbringe grau, rot, rot und das ab Werk und ich habe auch diesen Wert eindeutig gemessen, also erst mal okay, aber ...!! Dadurch war die zu messende Spannung dahinter 10 Volt unter angegebenen Wert im Schaltplan?!

Also fragte ich Lutz (röhrenradiofreak) nach einem Tip. Er erklärte mir die Einstellung und wunderte sich auch über diesen "falschen" Wert des R14 und riet, diesen mal zu wechseln, da bei keiner U-Röhrenphiletta ähnlichen Typs, dieser hohe Wert zu finden war. Also wechselte ich R14. Beim auslöten hatte ich schon eine Kappe in der Hand! Obwohl das nicht zu sehen war, die "doofe" Stelle war unten, also nicht sofort sichtbar - auch eine Messung vorher, war ja okay. Ich lötete den vorschriftsmäßigen 3,9K Wert ein und gleich noch den richtigen Kondensator C24 Soll: 47pF / Ist: 43pF - aufgedruckt ist "27" - das war ja nun ganz anders.

Und siehe da, das Gerät bedankte sich, mit einem einwandfreien FM Empfang, ich komme jetzt sogar bis 104 Mhz hoch, es wird noch höher gehen, aber ob ich das machen soll? Ich stülpte eine Metallkappe über die ECC85, daran befestigt die Antenne von einem Empfänger mit Digitalanzeige und damit konnte ich die einwandfreie Oszilatorfrequenz = Träger ca. 10,7 Mhz höher nachweisen.
So habe ich, auch mit Hilfe des magischen Auges, noch mal alles feinfühlig nachgestellt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auch ohne Antenne bekomme ich die stärksten Ortssender rein.

Für mich ist das schon ein großes Erfolgserlebnis, da ich nicht die große Ahnung habe, auch nicht die nötige Röhrenmesstechnik und auf Grund dessen eher ein wenig kopflos gearbeitet habe. Ich wunderte mich nur, das ich alle Bauelemente gemessen habe, es war alles im grünen Bereich und trotzdem konnte ich den Fehler nicht ausmerzen. Vor allem dieser schwierige, nicht gemessene Kappenfehler, das war schon der Hammer. Wenn dieser Wert, der aufgedruckt war - dem Schaltplan entsprochen hätte, dann hätte ich den Fehler wohl nie gefunden = Zufall!

Bild BildBild
Gruss zuendi


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 Betreff des Beitrags: Klangregelung defekt
BeitragVerfasst: Sa Mai 15, 2010 8:04 
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Hallo,
nachdem AM + FM funktioniert, habe ich das Bakelitgehäuse abgebeizt, das Gehäuse + die wenigen Farbreste werden gerade gewaschen und ich musste ein neues magisches Auge ordern. Die alte EM80 erkannte man nur noch bei absoluter Dunkelheit. Das Gehäuse wird wieder in Original beige gespritzt, obwohl Bakelit, im Rohzustand, macht auch was her.
Nun zum letzten Problem, die Klangregelung ist defekt. Stelle ich den Klngregler auf "hell" = größtmöglicher Widerstand (auch gemessen), dann ist die NF Verstärkung gut und laut hörbar. In die andere Richtung kann ich als Lautstärkeregler verwenden, also NF bis auf "null" regeln, dabei verändert sich der Ton überhaupt nicht.

Die Klangregelung besteht doch nur, aus dem Drehregler 500K + Röhrchenkondensator 10nF, der wohl die hohen Frequenzen auf Masse ableitet, um so "kleiner" ich den Drehregler stelle. Was kann da kaputt sein? Der Regler ist messtechnisch in Ordnung und der RK sollte doch nie defekt sein?! Wenn ich den im eingebauten Zustand messe, hat er 10pF und 6K Gleichstromwiderstand. Aber wie gesagt im eingebauten Zustand.
Das begreife ich nicht, was da kaputt sein soll? Aber ich werde den Kondensator ausbauen, bzw. wechseln und hoffen, das es dieser war, ansonsten ...?
Gruss zuendi


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mai 15, 2010 13:28 
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Hallo zuendi,

wenn du wüsstest wieviele defekte Röhrchenkondensatoren ich in den letzten Jahren schon getauscht habe, dann würdest du nicht mehr die allgemeine Ansicht teilen das diese "nie" defekt sind.
Es kann natürlich auch ein anderer Fehler sein oder eine Vertauschung der Anschlüsse.

Im Allgemeinen gehst du mit viel Eifer zur Sache und offensichtlich ja auch mit Erfolg. Dennoch würde ich dir raten dies in Zukunft eher nicht zu tun:

Zitat:
Also drehte ich erst mal an alles, was für FM einzustellen geht = keinerlei Erfolg - eher schlechter.


Nichts verstellt sich von selbst und bei solch groben Fehlern wie beschrieben, ist immer etwas defekt.
An manchen Radios wurde schon fleissig gedreht und gelötet, da kann man schon eher damit rechnen das Filterkerne und Trimmer verdreht worden sind.
Ansonsten ist es besser erst nach eindeutigen Fehlern zu suchen und danach wenn man es, kann den Abgleich vorzunehmen.

Gruss Eisenkern


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mai 15, 2010 14:44 
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Hallo Eisenkern,
das ein Röhrchenkondensator kaputt gehen kann, ist klar. Das er dadurch seine Kapazität von 10nF auf 10pF verringert, ist ebenfalls klar. Aber das sich durch den Bruch, sein Widerstand von "unendlich viel Ohm" auf 6 K verringert, finde ich sehr merkwürdig. Es war aber so und nach abwaschen des Schutzlackes fiel er auch auseinander = Bruch.

Ja - nun wo Du es so sagst, leuchtet es mir auch ein, das bei einem solch groben FM-Fehler, eine Verstellung der Filterkerne - insofern niemand vor mir dran war, eigentlich nicht der Fehler sein kann! Naja, ich lerne ja noch und werde das, bei einem nächsten, ähnlichen Fehler hoffentlich noch wissen.

Ansonsten, ist die Einstellung von FM, auch ohne Messequipment gut machbar. Das eingebaute" magische Auge, hat mir als Messinstrument dabei gut geholfen.
Die Kiste empfängt jetzt sogar ohne Antenne, die stärksten Sender und das bei einer Philetta, das bedeutet schon was.
Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Sa Mai 15, 2010 22:39 
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Hallo zuendi,

so merkwürdig ist es gar nicht das der Kondensator zum deutlich messbaren Widerstand mutiert ist. Genau das sind die häufigsten Fehler dieser C's, Widerstand im gut messbaren Bereich oder gar gegen "Null".
Oft sind C's betroffen, welche an hohen Spannungen liegen.
Folgeerscheinung ist dann meist noch ein abgebrannter Widerstand. Das ist nicht weiter tragisch und bei fast allen Geräten kein Problem.
Nur bei Saba Automatic Geräten wird es kritisch.
Als Folge brennt dann gleich oft Kupfer ab - die Spule des "Haltemagneten" der Wippe - leider ein häufiger Fehler.
Aber das ist ein anderes Thema.

Richtig ist natürlich auch, mit genügend Erfahrung und noch nicht absolut verkurbelten Geräten, kann man auch ohne grossen Messgerätepark sehr gute Ergebnisse erzielen. Ein korrekter Abgleich ist "nach Gefühl" zwar kaum möglich, dennoch ist es möglich die Empfangseigenschaften deutlich zu verbessern. Diese Erfahrung haben wohl schon die meisten gemacht - hier ein wenig drehen - da auch noch ein wenig - und: Plötzlich ist der Empfang viel besser als vorher !
Nur wird oft ohne entsprechendes Wissen gedreht, was man da eigentlich macht bzw. verändert.
Das ist natürlich egal, solange man mit dem Ergebnis zufrieden ist und den Empfänger nicht zum Sender "umbaut".
Wichtig ist immer der eigene Erfolg. Wie man diesen erreicht bleibt jedem selbst überlassen.

Gruss Eisenkern


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mai 16, 2010 9:40 
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Um nochmal auf den Oszillator-Fehler zurückzukommen:

Ich denke, es wird der 47 pF-Kondensator gewesen sein. Denn der Widerstand hat mit der Funktion des Oszillators wenig zu tun. Er wird vermutlich beim Auslöten kaputtgegangen sein, denn wenn er vorher schon unterbrochen gewesen wäre, hätte die Vorstufe keine Anodenspannung und das Gerät deshalb praktisch keinen UKW-Empfang gehabt.

Warum nun dieser offensichtlich falsche Kondensator eingebaut war? Ich denke, er stammt aus einer Philetta mit E-Röhrenbestückung, wo der Wert von 27 pF korrekt wäre. Das muss jemand beim Zusammenbau des Gerätes übersehen haben. Ich meine nicht bei der Produktion des Radios, denn das wäre beim Abgleichen aufgefallen. Eher hat ein Bastler aus Teilen verschiedener Geräte ein Radio zusammengebaut. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, solange die Teile zueinander passen. Wie man sieht, steckt der Teufel hier oft im Detail: Ein auf den ersten Blick gleicher Aufbau ist keine Garantie dafür, dass alle Bauteile identisch sind.

Lutz


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Mai 16, 2010 9:52 
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Hallo Lutz,
nee, nee - da war scheinbar wirklich noch keiner dran. Das Chassis ist doch so eine Art Einschub und mit 2 Schrauben befestigt und der Sicherungslack war noch nicht gebrochen. Das ist auch ein gutes Zeugnis, für die Standfestigkeit, dieser alten Geräte! Außer die UM80, die ist nur noch nachts sichtbar.
Ist ja nun egal, ich habe jetzt einen primal Empfang und das Band bis 106 Mhz schon "hochgezogen" (nur durch Einstellung).
Auch der AM-Empfang ist im Großen und Ganzen ganz okay und war noch nicht verstellt (von mir). 8_)
Nun werde ich mit meinen bisherigen Wissen, mich an den "Neuaufbau" der B2D33A machen, wo FM nach diesem Neuaufbau gar keinen Piep mehr sagt. Vielleicht kann ich den Fehler lokalisieren.
Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Mo Mai 17, 2010 18:45 
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Trotzdem merkwürdig. Der Aufdruck 27 bedeutet, dass es ein 27 pF-Kondensator war. Das passt auch zu Deinen Messungen und zum Verhalten des Oszillators. Und dass ein 47 pF hineingehört, ist außer durch den Schaltplan dadurch bewiesen, dass der Frequenzbereich jetzt passt. Man muss halt akzeptieren, dass man manche Dinge nie herausfindet. Hauptsache, das Gerät läuft jetzt.

Lutz


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