Hi und Hallo !!!
Ich möchte hier nochmal auf das Thema Kontaktspray eingehen.
Kontaktsprays sind im Prinzip eine gute und sichere Sache und wenn man damit umgehen kann kriegt man vieles wieder hin.
Nun ist Spray nicht gleich Spray. Und wer denkt: einfach draufsprühen und warten liegt auch völlig falsch!!!
Es kommt eben darauf an WAS man WO und WIE reinigen will oder kann.
Ich versuche mal einige meiner Erfahrungen mit diesem Zeug hier wiederzugeben. Auch ich habe bei verschiedenen Reinigungsversuchen Lehrgeld bezahlt, aber im wahrsten Sinne des Wortes.
Das was "Elektromiker" oben angeführt hat, ist richtig: Kontaktspray für Zündverteiler etc. ist wegen dem hohen Anteil an öligen Zusätzen bei unseren Radio weniger zu gebrauchen. Aber auch, das immer als Allheilmittel gepriesene, "Kontakt 60" enthält Öl. Und nicht zu knapp. Wichtig ist, dass, wenn man die Kontakte eingesprüht hat, dem Mittel Zeit gibt die Oxidschichten -die machen unsere Kontaktprobleme- anzulösen. Eine Wirkzeit von 15 bis 20 Sekunden halte ich für ausreichend.
Jetzt müssen die zureinigenden Kontakte mechanisch gereinigt werden. D.h.: Wenn ich den Röhrensockel eingesprüht habe muss ich jetzt die Röhre mehrfach in ihren Sockel stecken und wieder herausziehen. Habe ich ein Poti oder einen Schalter eingesprüht muss das Poti hin und hergedreht werden bzw. der Schalter mehrere Male gedrückt werden. Nur so lassen sich die, vom Spray angelösten Oxidschichten, auch entfernen. Das Öl im Spray soll hier einfach vor neuer Oxidation schützen.
Wer ganz gründlich sein will nimmt jetzt anschließend "Kontakt WL" und sprüht damit nach. Dies ist ein "Waschmittel" um die Reste des "Kontakt 60" und des Oxids wegzuspülen. "Kontakt WL" allein hat KEINE kontaktreinigende Wirkung.
Anschließend das Gerät keinesfalls einschalten sondern möglichst mehrere Stunden einfach stehen lassen, damit die Lösungsmittel verdampfen können. Man kann zum Trocknen auch einen Fön verwenden. Aber: Gut lüften, das macht sonst high.
Für Kontakte wo das im "Kontakt 60" enthaltene Öl Probleme bereiten kann (z.B. Tuner verstimmen kann) gibt es vom gleichen Hersteller "Tuner 600". Wirkt auch sehr gut, ist schnell trocken, ist auch für Goldkontakte geeignet, ist aber etwas teurer.
Alternativ, und das ist mein Favorit, kann man auch von Teslanol das "T6 - Oszilin" nehmen. Reinigt sehr gut und soll auch für Tuner geeignet sein.
Wichtig ist aber immer: TROCKNEN LASSEN.
Denkt dran, das in so einem Radio Spannungen von über 200 Volt verwendet werden. Ich brauche wohl nicht zu erklären wie Feuchtigkeit Kriechströme erzeugt. Außerdem Die Mittelchen sind alle entzündlich. Das "Kontakt WL" ganz besonderes. Es wäre nicht das erste Gerät was durch Kontaktspray abbrennt und ist mit Sicherheit auch nicht das letzte.
Eine weitere Möglichkeit Kontaktprobleme zu beseitigen ist ein Glasfaserpinsel. Den kann man in fast jedem Geschäft für kaufen welches Artikel für Kunst- und Hobbymaler führt. Verschiedene Elektronikhändler haben so etwas auch im Sortiment. Damit werden die Kontakte einfach abgepinselt. Dies setzt aber voraus, dass man an die zu reinigenden Kontakte dran kommt. Sockelstifte der Röhren z.B., oder auch Kontakte der Tastatur. Aber bitte: Gummihandschuhe anziehen. Hat man sich die fast unsichtbaren Glasfasern erst einmal in die Haut gerieben hat man mindestens eine Woche Spaß daran.
So, ich hoffe dem Thema oxidierte Kontakte ein wenig den Schrecken genommen zu haben. Selbstverständlich erhebe ich hiermit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch bekomme ich keine "Werbegage" von den o.a. Firmen. Ich habe nur die gängigsten Mittel am Markt aufgezählt.
Na dann: Gut Sprüh !!
Viele Grüße: Calvin
