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BeitragVerfasst: Mi Jul 07, 2010 18:30 
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Heute hatte ich einen Wega Regent mit einer interessanten Symptomatik auf dem Tisch, dieses Gerät hier:

http://www.radiomuseum.org/r/wega_regent_1002.html

Alle Kondis getauscht, Spannungen auf guten Werten. UKW ließ sich sehr schön abgleichen, bis ich an das Bandfilter vor der EF85(2) kam. Ich näherte mich dem Maximum durch Drehen am oberen Kern, da fing das Ding plötzlich wild zum Schwingen an. Also etwas zurück, da hörte es auch wieder auf, das Maximum war aber nicht erreichbar. Drehte ich drüber hörte es ebenso wieder auf. Das selbe Bild am unteren Kern, genau auf dem Maximum wildes Schwingen.

Nun ist die EF85 ja eine sehr steile Röhre, mir aber bisher nicht durch solche Mätzchen aufgefallen.

Ich habe mir geholfen, indem ich den Widerstand vor dem Gitter 2 mal von 50K auf 100K hochgesetzt habe um damit die Verstärkung ein bißchen runterzukriegen.

Ergebnis: sauber abgleichbares Bandfilter, Maxima unten und oben werden ohne Schwingen erreicht.

Der 50K, der drin war, sah original aus, die Lötstellen unberührt, ich weiß es aber nicht sicher, da ich keinen Schaltplan von der Kiste habe.

Letztens habe ich mal den genau umgekehrten Fall bearbeitet: ein Loewe-Opta Atlas 3790 wollte sich durch Abgleich nicht dahin bringen lassen, daß die Anzeigeröhre EM84 ganz zusammenging, da habe ich dann eigenmächtig den Widerstand am G2 der EF89(2) von 1M auf 330K runtergesetzt, dann klappte es, wohlgemerkt, ohne Schwingen zu riskieren.

Hat jemand den Schaltplan für den Wega ? Ich brauche den nicht, nur daß mal einer nachsieht, ob der 50K an der Stelle stimmt...

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Mi Jul 07, 2010 19:28 
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Hallo, Holger,
du erinnerst Dich an Loewe Opta Planet, den ich schlussendlich einmal von Dir bekommen habe? Das ist schon ein paar Jahre her!

Da war das genauso.

Die Preisliste für gute und hilfreiche Ratschläge kann bei mir angefordert werden....

( kleiner Scherz, den erlaube ich mir mal )

Gruß aus derzeit Kiel,
Henning


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BeitragVerfasst: Mi Jul 07, 2010 20:22 
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Hallo Henning,

das war der mit dem gebrochenen Gehäuse, richtig ? Der dürfte ungefähr aus demselben Baujahr gewesen sein, wie der Atlas. Hatte das Methode ? Wenn ja, warum haben die das gemacht ?

Inzwischen habe ich vom Jupp den Plan bekommen, hier ein Detail:

Bild

Der 50K stimmte also, warum dann die Schwingerei ?

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Mi Jul 07, 2010 21:47 
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Hallo, Holger,

den ZF Fehler im Planet hatte ich damals gefunden: Fehlerhafter Abgleich!

ZF Verstärker schwingen normalerweise nicht. Da gibt es bei der Konstruktion bestimmte Methoden, z.B. die Erhöhung der Verstärkung bis zum Schwingungseinsatz. Verringert man die Verstärkung dann wieder um ein definiertes Maß, hat man auch die entsprechende Sicherheit, dass nichts schwingt. ( Selbst dann nicht, wenn in der späteren Produktion bei einem Exemplar alle "ungünstigen" Faktoren zusammenkommen.

Wenn das Gerät vor dem Abgleich funktioniert hat, und sei es mehr schlecht als recht, jedoch keine Schwingungneigung hatte, und jetzt, nachdem Filter verstellt wurden eine Schwingneigung hat, dann dürfte klar sein, woran das liegt.

Hier hilft nur viel viel Geduld und systematisches Vorgehen um dieser Sache jetzt noch Herr zu werden.

meint Henning


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BeitragVerfasst: Do Jul 08, 2010 5:48 
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Hallo Henning,

die Maxima dieses Filters ließen sich jeweils mit weniger als einer Umdrehung des Abgleichwerkzeuges von der Originalstellung erreichen und das Schwingen hörte auch dann nicht auf, als ich die Kerne des Filters davor um jeweils eine halbe Drehung vom Maximum weg drehte. Insofern lag ich mit der Rücknahme der Verstärkung nicht daneben, denke ich.

Das Radio hatte noch einen kuriosen Fehler mechanischer Art. Ich wunderte mich, daß der Zeiger seinen Weg hinter dem Skalenglas nicht komplett ablaufen wollte, bei den Endstellungen des Drehkos fehlten an den Enden der Skala jeweils ca. anderthalb Zentimeter. Meine Folgerung ist, daß jemand einmal als Ersatz ein anderes Drehkorad eingesetzt hat, das etwas zu klein ist.
Außerdem ist das Stahlseil immer in der Gefahr des Abspringens, weil das Rad ein wenig zu schmal ist. Es hat Führungen in Form von Rillen, die sind aber um eine halbe Drehung zu kurz.
Schließlich paßte wegen der geänderten Seillänge der originale Zeiger nicht mehr so richtig, man hätte ihn auf die Zugfeder hängen müssen, um zu verhindern, daß er eine Seilrolle hochläuft und um gleichzeitig eine korrekte Anzeige sicherzustellen. So habe ich aus 4mm Cu einen neuen gebogen. Das ist gar nicht so einfach, war aber schließlich auch erfolgreich.

Das Gerät gehört einem Sammlerkollegen vom Stammtisch, der hier nicht anwesend ist. Wenn er es zusammengebaut hat (er hat kompletten Neulack vorgesehen), werde ich es mir mal anhören.

H.

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Zuletzt geändert von holger66 am Do Jul 08, 2010 12:57, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Schwingverhalten von Röhren
BeitragVerfasst: Do Jul 08, 2010 11:18 
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Hallo

Ich hatte mal einen Fall,wegen des Schwingens, an einem Radio mit 4.. Röhren Bestückung ( zB. EF42 )
Dieser war auf AM und FM mit getrennter ZF . Also bis auf die Endstufe, 2 Radios. Dort schwung die AM ZF , es klang wie eine Audion.
Ursache war die EF42 . Da auf der UKW ZF auch eine in der Schaltung war, konnte ich mal tauschen. AM lief wieder zufriedenstellend und komischerweise FM mit der zum schwingen neigenden Röhre auch.

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: Do Jul 08, 2010 19:19 
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Hallo, Holger,
ich gehe davon aus, dass Du mit Wobbler abgleichst ( den hast Du ja ), und der Markengeber mittels Frequenzzähler kontrolliert ist.
Entscheidend für das Erkennen einer Schwingneigung ist natürlich auch eine vermeintlich hohe Verstärkung bei einer bestimmten Frequenz.
Wenn die Verstärkerstufe z.B eine leichte Schwingneigung bei 12 Mhz hat, die normalerweise durch korrekten Abgleich unter Kontrolle gehalten wird, so dass ein schwingen nicht auftritt.

Als weitere Möglichkeit sehe ich noch eine Veränderung der Schwingkreisbauteile ( Kondensatoren ) die dazu führt, dass die Verhältnisse zwischen diesen Kapazitäten und den (im Schaltbild nicht sichtbaren ) parasitären Kapazitäten in Röhren, Fassungen, Verdrahtung etc sich verändert haben.

Vielleicht hilft das weiter...

Henning


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BeitragVerfasst: Fr Jul 09, 2010 8:37 
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Hallo Henning,

nein, gewobbelt habe ich das nicht, nur auf Max. am Ratioelko eingestellt. Das Problem war zu eindeutig. Was ich gerne gemacht hätte, wäre den 50K probeweise durch ein Drehpoti 100K zu ersetzen und dann nachzumessen, wie weit man gehen kann, bis das Schwingen einsetzt. Leider hatte ich keines.

Der Tausch der Röhre gegen eine neue von Telefunken brachte keine Änderung und öffnen wollte ich das Bandfilter auch nicht.

Ich denke, so ist ein guter Kompromiß zwischen Arbeitsaufwand und Erfolg erreicht. Für ein 53er-Gerät spielt es mehr als befriedigend.

Gruß
Holger

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