Hallo Johann,
Hallo Volker,
Ich habe das Chassis heute Vormittag mal ausgebaut und weiter inspiziert.
Nach vorsichtiger Demontage der Skalenscheibe ist der Tastensatz von vorn gut zugänglich. Das Schaltseil ist definitiv kurz hinter der Quetschöse im Bereich der Aus-Taste gebrochen; ich habe das abgerissene Ende mit Öse dort gefunden. Johann, ich denke, du hat Recht, es ist ein dünnes, nylonummanteltes Stahlseil. Es kann eigentlich nur das Originalseil sein, denn ich wüsste nicht, dass das Gerät jemals zur Reparatur war. Das Schaltseil verbindet die Aus-Taste und den in der Nähe des Trafos sitzenden Netz-Kippschalter, der durch eine Feder in Stellung EIN gezogen wird. Durch Drücken der Aus-Taste rastet selbige ein, entriegelt alle anderen Tasten und zieht/hält den Netzschalter per Seil in Stellung AUS. Beim Einschalten (drücken von U, M, L, K, oder TA) wird die Aus-Taste freigegeben, der gefederte Netzschalter somit kann in EIN-Stellung springen und das Seil holt die Aus-Taste in Stellung "nicht-gedrückt".
Da die Aus-Taste aufgrund der durch das defekte Seil fehlenden Rückholung ständig auf "gedrückt" verbleibt, hebt sie in dieser Stellung die Sperrleiste der Tasten leicht an, so dass es zu einer Fehlbetätigung des mit der Sperrleiste verbundenen Kurzschließers kommt, der offenbar die Funktion hat, Knallgeräusche beim Schalten zu unterdrücken. So fällt dann immer der rechte Kanal aus. Außerdem kann man das Ganze nur durch Netzstecker raus ausschalten, da der Netzschalter ja in EIN-Stellung verbleibt.
Die Frage ist jetzt: Kann man solch ein Seil rekonstruieren (ist das Material zu bekommen und bekommt man solche Quetschösen wieder hin? Es ist ein wenig stärker als das Skalenseil. Das Einfädeln mag dann sicher ein wenig fummelig sein, auf jeden Fall sind dafür vier Hände erforderlich.
Ein Röhrengerät ist es nicht mehr - da hast du Recht, Volker. Es ist offensichtlich einer der ersten Receiver die ohne Röhren auskamen, oder besser gesagt -Volltransistor. Das ist auch extra auf der Geräterückwand angegeben. Das Vorgängermodell (Konzertgerät 3040) war noch mit Röhren. Es sah von vorn fast identisch aus, mit dem Unterschied, dass es statt dem Zeigerinstrument für die Senderstärke noch das gute alte magische Band hatte
Tipps oder Hilfen weiterhin gern!
Beste Grüße aus Salzgitter
TOM