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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 20:14 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Ich habe gestern einen Fidelio 56 angefangen. Die wichtigsten Cs getauscht und die Kupplung repariert. da fehlte wohl eine Distanzscheibe auf der Achse, jedenfalls rutschte beim Umschalten auf UKW die Achse hinten aus der Lagerung raus, kam also nach vorne, und beide Drehkos bzw Zeiger bewegten sich dann. Ich habe dickes Lötzinn mehrfach um die Achse gewickelt (fummelig, man muß mit zwei Pinzetten bei) und nun geht es prima.

Aber: Empfang auf KW und MW sehr gut, Klang wohl in Ordnung so (reagiert auf Klangtasten und Regler) aber nur Geknister bei UKW. Spannung an der UKW Box ist bzw war da. Dann kleine Rauchwölkchen seitlich an der Box. Und zwar da, wo man kaum hinkommt. Also Drehkorad vorsichtig runtergezogen, mit Draht gesichert, die Anschlußdrähte ab und die Box raus. Es war wie ich dachte; der 10k Widerstand (R5) seitlich ist rabenschwarz, der Plastikschlauch darüber (wozu ist der gut?) verkohlt. Der zweite Widerstand (R3, 1k) oben auf der Box ist noch in Ordnung (da hatte ich die Spannungen gemessen). Die Box habe ich geöffnet und nachgeschaut. Die für Nordmende typische Fehlerquelle, nämlich kleine Trimmer (wie in meinen Parsifal von 59) mit Dreck darin, sind nicht eingebaut.

Jetzt ist für mich die Frage an die Profis: Was kontrolliere ich noch durch, bevor ich die Box mit neuem Widerstand wieder einbaue? Das ist nämlich kein so ganz schnell gemachter Vorgang, das dauert schon ein bisserl.

Natürlich werde ich unterm Chassis noch nach defekten Teilen fahnden. Nur _in_ der Box möchte ich so wenig wie möglich biegen oder löten.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, daß die Nordmende-Profis den Fehler schon kennen.

Für eure Bemühungen danke ich schon jetzt.

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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 20:55 
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Hallo "ERIK"

Die Profis haben heute frei.

An der Leitung NACH dem R5 liegen 3 Kondensatoren, C11, 12 und 17
Jeder kann einen Schluss haben.


http://666kb.com/i/bmr9qnyd00jj7zss1.jpg

Bei ausgeschaltetem Radio mit dem Ohmeter gegen Masse von dem Punkt aus wo der R5 ins UKW- Teil, nicht nach aussen, zeigt.
Dann leider jedes C abloeten, bis der Schluss weg ist.
Es kann aber auch die Fassung der ECC85 sein.

johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Sep 17, 2010 21:26, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 20:59 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Dann leider jedes C abloeten, bis der Schluss weg ist.
Danke!


Das habe ich befürchtet!

Ohne ablöten habe ich schon einige Cs. im Umfeld gemessen, nichts Auffälliges. Werde natürlich weiter suchen.

Habe mich zwei Stunden mit dieser Kupplung rumgeärgert, da gebe ich doch jetzt nicht auf...

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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:03 
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Meine Elekrta 57 hatte ein ähnliches Problem, da hat auch ein Widerstand am UKW Teil geraucht. In dem Fall lag es auch an einem der genannten Kondensatoren. Der hatte nämlich direkt Durchgang gegen Masse...
Gleiches hatte ich auch mal in einem TFK Tuner.

Grüße
Christoph

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Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:06 
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Mitgliedschaft beendet

Registriert: Sa Okt 25, 2008 18:47
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Hallo
ich kann dir ne kupplung geben.


Gruß Helmut


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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:13 
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Beiträge: 2881
Dieses Radio hatte ich in meiner Jugend besessen. *Träum* war mein erstes Röhrenradio.


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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:49 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Quax68 hat geschrieben:
Hallo
ich kann dir ne kupplung geben.


Gruß Helmut


Danke für das Angebot. Es geht jetzt aber wunderbar. Ich musst dahinter kommen, daß da wohl ein Ring fehlte. Anstatt umzuschalten ging die Achse hinten aus dem Lagerblech raus. Es war schon mal einer bei und hat da dran rumgebaut. Er hat die Schwungscheibe bis ganz nach vorne ans Blech geschoben und als Anschlag verwendet. Du kannst dir sicher vorstellen, wie ekelig sich das anhört wenn so ein rauhes Gußteil an dem Weißblech kratzt. Ich habe zwischen Gußscheibe (Schwungscheibe) und vorderem Lagerblech dickes Lötzinn mehrmals um die Achse gewickelt. Das geht prima, weil das Zinn ja weich ist und schön sanft gleitet. Sehen kann man das eh nicht.

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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:51 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Gery hat geschrieben:
Dieses Radio hatte ich in meiner Jugend besessen. *Träum* war mein erstes Röhrenradio.


Die waren recht weit verbreitet damals. Muß wohl damit zusammenhängen, daß mitte der 50er die Löhne stiegen.

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BeitragVerfasst: Fr Sep 17, 2010 21:54 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Christoph hat geschrieben:
Meine Elekrta 57 hatte ein ähnliches Problem, da hat auch ein Widerstand am UKW Teil geraucht. In dem Fall lag es auch an einem der genannten Kondensatoren. Der hatte nämlich direkt Durchgang gegen Masse...
Gleiches hatte ich auch mal in einem TFK Tuner.

Grüße
Christoph


Bei meinem 59er Parsifal war es der Trimmer. Aber beim Parsifal kann man den Tuner drin lassen, das macht 'ne Menge aus.

Ich habe jetzt einen doppelten Milchkaffee und einen Zigarillo. So gedopt habe ich bisher noch jeden Fehler gefunden, wenn ich ihm schon halb auf der Spur war.

Werde berichten.

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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 8:33 
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Ich habe jetzt stundenlang gesucht und finde es nicht. Bei beiden Widerständen haben davor wie dahinter die gleiche Spannung. Der neue fette Keramikwiderstand wird von 20mA aufgeheizt, daß man nicht mehr dranfassen kann (mit oder ohne Röhre, das ist egal). Mit dem Ohmmeter ist nichts feststellbar. Cs mit Schluß habe ich nicht finden können. Habe die Box hier auf dem Tisch liegen und gebe Spannung wie Masse mit Prüfstrippen dran. Ich bin aber wohl nicht der erste, der sich daran versucht, das sieht man. Die Kiste wird jetzt sowieso total verstimmt sein, da fast nichts mehr so ist wie vorher.

Hat jemand so eine UKW-Box übrig?

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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 11:35 
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Beiträge: 471
Irgendwie widersprichst Du grad dem Herrn Ohm. :)
Der hat behauptet, dass wenn durch einen 10 kOhm ein Strom von 20 mA fliest, eine Spannung von 200V abfallen müsste.
Wenn Du aber vor und nach dem Widerstand die gleiche Spannung hast, ist der Spannungsabfall=0.
Und trotzdem fliesen da 20 mA durch?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 13:21 
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Erik hat geschrieben:
Cs mit Schluß habe ich nicht finden können...

Isolationsfehler von Kondensatoren verhalten sich mitunter so, dass der Leckstrom stark überproportional zur Spannung steigt. Im Extremfall kann man das mit einem normalen Ohmmeter also gar nicht messen, obwohl der Kondensator bei höherer Spannung fast einen Kurzschluss bildet. Außerdem liegen die drei genannten Kondensatoren (über zwischengeschaltete Spulen) parallel. Deshalb kannst Du den Übeltäter nicht finden, ohne die verdächtigen Kondensatoren zumindest einseitig abzulöten.

Wenn Du keinen Erfolg haben solltest: Ich habe hier noch ein funktionsfähiges UKW-Teil aus einem Othello 57. Das müsste identisch sein.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 22:05 
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Dirk508 hat geschrieben:
Irgendwie widersprichst Du grad dem Herrn Ohm. :)
Der hat behauptet, dass wenn durch einen 10 kOhm ein Strom von 20 mA fliest, eine Spannung von 200V abfallen müsste.
Wenn Du aber vor und nach dem Widerstand die gleiche Spannung hast, ist der Spannungsabfall=0.
Und trotzdem fliesen da 20 mA durch?

Gruß Dirk


Ich sag's ja, das Ding bringt mich noch zur Verzweiflung, da stimmt nix.

Mittlerweile ist es durch ablöten bzw abknipsen, messen und wieder anlöten so weit, daß die Spannung hinter dem ersten Widerstand 80V beträgt, 180 so was müssten es sein. Hinter dem zweiten Widerstand ist ein leichter Spannungsabfall messbar. Insgesamt aber immer noch ein kruder Mist und Empfang hat es eh keinen, nur Knistern und Knackern.

Allerdings ist der KW Empfang bei abgehängter UKW Box auch tags (an zwei Meter Behelfsantenne) derart gut, daß ich mich nur wundern kann.

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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 22:12 
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Beiträge: 2245
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Erik hat geschrieben:
Cs mit Schluß habe ich nicht finden können...

Isolationsfehler von Kondensatoren verhalten sich mitunter so, dass der Leckstrom stark überproportional zur Spannung steigt. Im Extremfall kann man das mit einem normalen Ohmmeter also gar nicht messen, obwohl der Kondensator bei höherer Spannung fast einen Kurzschluss bildet. Außerdem liegen die drei genannten Kondensatoren (über zwischengeschaltete Spulen) parallel. Deshalb kannst Du den Übeltäter nicht finden, ohne die verdächtigen Kondensatoren zumindest einseitig abzulöten.

Wenn Du keinen Erfolg haben solltest: Ich habe hier noch ein funktionsfähiges UKW-Teil aus einem Othello 57. Das müsste identisch sein.

Lutz


Das ist für mich die einzige Erklärung, daß hier mein einfaches Messgerät schlicht versagt. Zumal es sich durch das ab- und wieder anlöten ja auch verändert hat, da ist also irgendwie im Innern der Rörchen was mechanisches im Spiel. Die Kiste habe ich jetzt sowieso derart versaut, daß da eh nix mehr wird ohne umfangreiches neu Abstimmen.

Für das UKW Teil aus dem Othello wäre ich sehr dankbar. Das Gerät ist nämlich in einem recht guten Allgemeinzustand. Lediglich die Bodenplatte fehlt. (Wie gesagt, da war schon mal einer bei und hat wohl aufgegeben). Soll ich noch mal beim 57er Modell nachschauen, ob da die UKW Box mechanisch identisch ist, oder kann ich mir das sparen?

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BeitragVerfasst: Sa Sep 18, 2010 22:25 
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Mir ist übrigens so ganz nebenbei was aufgefallen; Ich hatte in meinen Teenagerjahren einen alten Nordmende als Verstärker für einen größeren "Wirtshauslautsprecher". Es ist gut möglich, daß es ein "Fidelio 56" war. Es war nur das Chassis, ohne Gehäuse. Als ich den Parsifal von 59 reparierte, mußte ich die Klangtasten anschließen, wenn ich den mit externem Lautsprecher testen wollte. Beim Fidelio habe ich das vergessen, er läuft aber trotzdem. Und da erinnerte ich mich, daß ich diese Klangtasten damals in den frühen 70ern auch nicht dran hatte. Das Chassis hatte ein nach oben offenes Behelfsgehäuse als Schutz gegen Stromschlag usw. Es hing ein großer externer Lautsprecher dran und ein Plattenspieler mit Kristallabnehmer. War besser als der Transistorkrempel den die meisten anderen hatten. Radio hören wollte wir damals ja nicht, für uns Teenies kam ja nichts.

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