Hallo Forum,
gestern kaufte ich auf der Radiobörse in Datteln einen Saba Freudenstadt 9 mit guter Optik aber recht kräftig angerostetem Chassis.
Dieses Radio hat mich eben schwer veralbert: Zunächst viel zu niedrige Stromaufnahme, trotzdem Gestank aus der Gegend des Trafos. Da der sehr stark rostig und auch ein wenig angebräunt aussieht, außerdem der Saba-typische Entstörkondi schon abgeknipst war, ich die Röhren darüber hinaus ohne Befund geprüft hatte, war der (Trug-)Schluß klar: Trafo kaputt. Ich den also rausgewürgt und einen von Loewe (aus einem Meteor 781W) reingesetzt. Gleiches Spiel, außer dem brenzligen Geruch. Dessen Ursache war ein defekter Widerstand 220 Ohm, der mal brutzelte, mal nicht. (Es ist der R73 für die Erzeugung der negativen Spannung.) Außerdem hatte er 580 statt 220 Ohm.

Ursache des ganzen Malheurs war eine der beiden EL95, die trotz 45% Emission auf dem Prüfgerät und keiner Kurzschlußanzeige doch einen Kurzschluß hatte, und zwar zwischen Anode oder Gitter2 und Gitter1. Damit war diese Röhre praktisch tot, daß das Gerät verzerrungsfrei spielte, kann ich auch nicht verstehen. (Wie kann das sein ?) Also eine andere Röhre rein und den 220 Ohm getauscht. Und gut isses. Jetzt habe ich den Loewe-Trafo da drin und bei dem Saba-Trafo haben sich die Isolationen aus gewachstem Textil teilweise in Brösel aufgelöst. Beim Loewe sind schon Kunststoffisolationen drum. Was ist die EL95 doch für eine bescheidene Röhre ! So kann man sich irren, das wird mir eine Lehre sein.
Jetzt habe ich 231 (Plan 255) Volt am ersten Elko bei einer Stromaufnahme von 235mA (Plan 290) bei exakt 220 Volt vom Stelltrenntrafo. Ich tausche jetzt mal noch ein paar Kondis, vielleicht quetsche ich so noch ein paar Volt raus. Da ich meist zwischen 228 und 234 Volt direkt aus dem Netz beziehe, lasse ich den Gleichrichter wohl drin. Ob ich den Trafo auch drin lasse, entscheidet sich bei einem Dauertest von einigen Stunden.
GRUMMEL !!!
Gruß
Holger