Hallo,
ich bin seit ca 1 Jahr stolzer Besitzer eines Mende Oktodensupers 278W aus dem Jahr 1935.
Weil es sich hier um ein relativ seltenes und für meinen Geschmack auch sehr schönes Modell handelt, habe ich mich entschlossen, in diese Radio etwas mehr Arbeit zu * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Hier zeige ich euch mal zwei Ansichten, damit ihr seht, um was es sich hier handelt.
Außenansicht_

___Innenansicht original Zustand_

Die Röhrenbestückung ist AK1; RENS 1284; AB1; RES 964; RGN 1064
Das Radio hatte leider schon mal jemand in den Fingern. Es fehlen 2 Röhren, ein Elko wurde schon mal nachgerüstet und in den 60er Jahren wurde auch schon mal ein defekter Siebkondensator mit einem WIMA Knallbonbon überbrückt, der natürlich heute auch schon das zeitliche gesegnet hat. Außerdem waren sehr behelfsmäßig einige Kabelverlängerungen eingebaut, die es wohl ermöglichen sollten, das Chassis aus dem Gehäuse herauszunehmen, ohne die Verbindungen zum Lautsprecher, Siebkondensator und zur Feldspule abzulöten.
Ich habe gar nicht erst versucht, das Radio in Betrieb zu nehmen. Es war schon klar, das hier nichts mehr geht.
Alle Lade- und Siebelkos waren stark aufgequollen und teilweise war schon Parafin ausgetreten. Außerdem fehlte auch die Gleichrichterröhre RGN 1064. Um das Radio wieder zu Leben zu erwecken habe ich mir folgenden Fahrplan überlegt:
1) Beschaffung des Schaltplans.
2) Ausbau aller Lade- und Siebelkos, Demontage der Becher und Einbau neuer Typen in das alte Gehäuse.
3) Überprüfung und ggf. Ersatz aller übrigen Kondensatoren unter Berücksichtigung der anliegenden Betriebs- und Spitzenspannungen.
4) Beschaffung der fehlenden Röhren AK 1 und RGN 1064.
5) Reinigung der Kontakte des Wellenschalters.
6) schrittweise Inbetriebnahme a) Netzteil, b) Netzteil + NF-Endstufe, c) Netzteil + NF-Endstufe + NF-Vorstufe, d) den kompletten Empfänger.
7) sorgfältige Reinigung von Chassis und Gehäuse.
8) über eine Neulackierung des Gehäuses denke ich später nach.
Inzwischen bin ich bei Punkt 6d angekommen und hier möchte ich eine Frage an euch stellen.
Im groben funktioniert die ganze Schltung schon wieder, natürlich noch nicht mit ausreichender Empfindlichkeit.
Mit dem HF-Generator habe ich den ZF-Kreis mit der RENS 1284 grob geprüft, die Abstimmung liegt bei 484 kHz.
Der Sollwert der ZF ist laut Schaltplan 482 kHz. Ich habe mich entschlossen, daran vorerst nichts zu ändern.
Dann habe ich mit dem Oszilloskop an der Oszillatorschaltung untersucht, ob der Oszillator schwing.
Er tut es. ob die Anplitude in der richtigen größe vorhanden ist, wollte ich jetzt nicht weiter verfolgen.
Mir genügt zunächst, das eine Schwingung vorhanden ist.
Im nächsten Schritt habe ich eine Frepuenz 1 MHz am Hochfrequenzeingang der Schaltung eingespreist. Auch so konnte ich die Funktion des Empfängers nachweisen.
Nun wollte abklären, ob die HF-Vorstufe eventuell nachzutrimmen ist, um noch mehr Empfindlichkeit herauszuholen. Hier bin ich auf ein Problen gestoßen. Ich muss zugeben, dass ich bisher mit solch alter Technik keine Erfahrung habe. Wie wird so ein Filter abgeglichen? Laut Schaltplan liegen die Filterspulen fest und nur die Parallel-Kondensatoren sind veränderbar. Wie kann ich die Trimm-Kondensatoren bewegen? Das was auf dem Foto so aussieht wie der Rotor eines Keramik-Trimmers ist fest mit dem Unterbau verbunden. Lediglich die Achse in der Mitte scheint beweglich zu sein. Aber warum hat die Achse keinen schlitzt fur ein Einstellwerkzeug?

Wer von euch kennt sich damit aus? Was für ein Werkzeug wird dafür gebraucht?
Sind die Kunstsoffdosen der Spulen in der Mitte des Filters vielleicht doch für den Abgleich verdrehbar?
Ich habe es vorsichtig versucht, die sitzen natürlich fest. ich will vorerst nicht weiter daran herumfummeln, bevor ich nicht weiter Bescheid weis.
Ich bin schon gespannt auf eure Kommentare!
Gruß Jo