Hallo zusammen!
Dies ist mein erster Beitrag in diesem tollen Forum und, wahrscheinlich wie meistens, beginnt er natürlich gleich mit einer Frage.
Ich habe ein Grundig Röhrenradio "Musikgerät Type 85". Ein kurze Recherche im Netz brachte zum Vorschein, dass dieses Radio in der Zeit zwischen 1956 und 1957 hergestellt wurde.
Da das Radio aufgrund seines warmen und vollen Klanges bei mir sehr oft in Gebrauch ist, blieb mir die Häufung der Probleme in letzter Zeit nicht verborgen. Vor allem das Brummen wird immer stärker. Außerdem war es so, das einmal der Ton nur noch sehr leise war, obwohl der Lautstärkeregler voll aufgedreht war.
Das brachte mich zum Entschluss endlich mal eine Überarbeitung des Radios in Angriff zu nehmen. Vor allem, weil bisher das Innenleben noch vollkommen original ist. Das Problem mit der Lautstärke habe ich auf Kontaktprobleme mit der ECL82-Röhre zurückgeführt. Nachdem ich in eingeschaltetem Zustand etwas an der Röhre "gewackelt" habe, war die Lautstärke wieder besser. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Novalsockel irgendwie "ausgeschlagen" wirkt. Kann das sein? Sollte der vielleicht mal getauscht werden?
Des Weiteren habe ich aufgrund des tollen Artikels zum Thema Kondensatoren hier im Forum beschlossen die "Problemkondensatoren", also Elkos, Teerkondensatoren und die den WIMA-Bonbons ähnlichen blauen Grundig-Pendants gegen neue Kondensatoren zu tauschen.
Um aber auf Nummer sicher zu gehen, wäre für mich ein Schaltplan dieses Radios von sehr großem Nutzen, damit ich zum einen nicht einen Problemkondensator übersehe und auch die Anschlüsse wieder an die richtigen Stellen kommen.
Deshalb meine Frage an euch. Hat jemand zufällig einen Schaltplan für dieses Grundig Radio, bzw. weiß jemand wo ich so einen herbekomme?
Eine weitere Frage noch zu den Kondensatoren. Ein kurzer Blick auf die Elkos hat mich etwas stutzen lassen. Die Kapazitätsangaben, stimmen ja nicht mit den heute erhältlich überein. Also ich habe z.B. nirgends einen Elko mit 0,5uF gefunden oder einen mit 25uF. Kann das eventuell daran liegen, dass sich die Normenreihe geändert hat? Sollte ich dann immer die am nächsten liegende Größe verwenden (untere Berücksichtigung der Spannungsfestigkeit natürlich)? Also z.B. anstatt eines 0,5uF einen modernen mit 0,47uF, bei einem 2uF einen mit 2,2uF oder anstatt eines 25uF einen mit 22uF? Oder sollte ich die neuen Elkos, um auf die alte Kapazität zu kommen, parallel schalten? Also nicht parallel zum alten Elko, sondern anstatt des alten.
Eine weitere Frage noch zum Gleichrichter. Es sieht so aus, als ob da ein Selengleichrichter (oder besser gleich-riecht-er) in einem runden Blechgehäuse verbaut ist. Sollte dieser gegen ein modernes Pendant in Siliziumtechnik ausgetauscht werden oder kann der verbleiben?
Ich weiß, gleich zu Beginn so viele Fragen. Aber bitte seht es mir nach, denn dies ist mein vertiefter Einstieg in die Röhrentechnik (bisher habe ich mich mehr mit "moderner" Elektronik befasst) und es warten noch einige alte (Röhren-)Schätzchen auf ihren zweiten Frühling
Danke schon mal für euere Geduld beim Lesen.
Viele Grüße,
Martin