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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 9:30 
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Beiträge: 7
Hallo zusammen!

Dies ist mein erster Beitrag in diesem tollen Forum und, wahrscheinlich wie meistens, beginnt er natürlich gleich mit einer Frage.
Ich habe ein Grundig Röhrenradio "Musikgerät Type 85". Ein kurze Recherche im Netz brachte zum Vorschein, dass dieses Radio in der Zeit zwischen 1956 und 1957 hergestellt wurde.
Da das Radio aufgrund seines warmen und vollen Klanges bei mir sehr oft in Gebrauch ist, blieb mir die Häufung der Probleme in letzter Zeit nicht verborgen. Vor allem das Brummen wird immer stärker. Außerdem war es so, das einmal der Ton nur noch sehr leise war, obwohl der Lautstärkeregler voll aufgedreht war.
Das brachte mich zum Entschluss endlich mal eine Überarbeitung des Radios in Angriff zu nehmen. Vor allem, weil bisher das Innenleben noch vollkommen original ist. Das Problem mit der Lautstärke habe ich auf Kontaktprobleme mit der ECL82-Röhre zurückgeführt. Nachdem ich in eingeschaltetem Zustand etwas an der Röhre "gewackelt" habe, war die Lautstärke wieder besser. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Novalsockel irgendwie "ausgeschlagen" wirkt. Kann das sein? Sollte der vielleicht mal getauscht werden?
Des Weiteren habe ich aufgrund des tollen Artikels zum Thema Kondensatoren hier im Forum beschlossen die "Problemkondensatoren", also Elkos, Teerkondensatoren und die den WIMA-Bonbons ähnlichen blauen Grundig-Pendants gegen neue Kondensatoren zu tauschen.
Um aber auf Nummer sicher zu gehen, wäre für mich ein Schaltplan dieses Radios von sehr großem Nutzen, damit ich zum einen nicht einen Problemkondensator übersehe und auch die Anschlüsse wieder an die richtigen Stellen kommen.
Deshalb meine Frage an euch. Hat jemand zufällig einen Schaltplan für dieses Grundig Radio, bzw. weiß jemand wo ich so einen herbekomme?
Eine weitere Frage noch zu den Kondensatoren. Ein kurzer Blick auf die Elkos hat mich etwas stutzen lassen. Die Kapazitätsangaben, stimmen ja nicht mit den heute erhältlich überein. Also ich habe z.B. nirgends einen Elko mit 0,5uF gefunden oder einen mit 25uF. Kann das eventuell daran liegen, dass sich die Normenreihe geändert hat? Sollte ich dann immer die am nächsten liegende Größe verwenden (untere Berücksichtigung der Spannungsfestigkeit natürlich)? Also z.B. anstatt eines 0,5uF einen modernen mit 0,47uF, bei einem 2uF einen mit 2,2uF oder anstatt eines 25uF einen mit 22uF? Oder sollte ich die neuen Elkos, um auf die alte Kapazität zu kommen, parallel schalten? Also nicht parallel zum alten Elko, sondern anstatt des alten.
Eine weitere Frage noch zum Gleichrichter. Es sieht so aus, als ob da ein Selengleichrichter (oder besser gleich-riecht-er) in einem runden Blechgehäuse verbaut ist. Sollte dieser gegen ein modernes Pendant in Siliziumtechnik ausgetauscht werden oder kann der verbleiben?
Ich weiß, gleich zu Beginn so viele Fragen. Aber bitte seht es mir nach, denn dies ist mein vertiefter Einstieg in die Röhrentechnik (bisher habe ich mich mehr mit "moderner" Elektronik befasst) und es warten noch einige alte (Röhren-)Schätzchen auf ihren zweiten Frühling :mrgreen:
Danke schon mal für euere Geduld beim Lesen.

Viele Grüße,
Martin


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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 10:57 
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willkommen Martin,

Roehrenfan1 hat geschrieben:
Ein kurze Recherche im Netz brachte zum Vorschein, dass dieses Radio in der Zeit zwischen 1956 und 1957 hergestellt wurde.


du machst das Radio ca. 8 Jahre älter als es ist

Zitat:
Vor allem das Brummen wird immer stärker
.

ich hatte noch nicht erlebt das die Lade-/Siebelko nachlassen bei einem Radio welches in täglichem Betrieb ist. Ich will es aber nicht ausschliessen. Ich denke eher das das Brummer tiefere Ursachen hat. Im einfachsten Fall verbrauchte Röhren.

Zitat:
Das brachte mich zum Entschluss endlich mal eine Überarbeitung des Radios in Angriff zu nehmen


viel Arbeit wirst du damit nicht haben, diese Jahrgänge hatte fast nur gute Bauteile

Zitat:
Das Problem mit der Lautstärke habe ich auf Kontaktprobleme mit der ECL82-Röhre zurückgeführt. Nachdem ich in eingeschaltetem Zustand etwas an der Röhre "gewackelt" habe, war die Lautstärke wieder besser
.

ja das mag sein. Es kann aber auch eine Lötstelle an der Röhrenfassung "kalt" sein. Einfach mal nachlöten.

Zitat:
Des Weiteren habe ich aufgrund des tollen Artikels zum Thema Kondensatoren hier im Forum beschlossen die "Problemkondensatoren", also Elkos, Teerkondensatoren und die den WIMA-Bonbons ähnlichen blauen Grundig-Pendants gegen neue Kondensatoren zu tauschen.


siehe oben, du wirst kaum was schlechtes vorfinden

Zitat:
Hat jemand zufällig einen Schaltplan für dieses Grundig Radio, bzw. weiß jemand wo ich so einen herbekomme?


hier die Schaltung:

Grundig 98

Zitat:
Kann das eventuell daran liegen, dass sich die Normenreihe geändert hat?


richtig!

Zitat:
Sollte ich dann immer die am nächsten liegende Größe verwenden


genau. Ein Gebastel ist nicht notwendig, die Werte sind nicht kritisch.

Zitat:
Es sieht so aus, als ob da ein Selengleichrichter (oder besser gleich-riecht-er) in einem runden Blechgehäuse verbaut ist. Sollte dieser gegen ein modernes Pendant in Siliziumtechnik ausgetauscht werden oder kann der verbleiben?


Solange er nicht riecht, übermässsig warm wird oder zu wenig Spannung bringt lass ihn drin. Ein Umbau auf Silizium benötigt weitere Anpassungen.

Zitat:
Danke schon mal für euere Geduld beim Lesen


kein Problem. Mach dich bitte schlau über die Gefahren bei Röhrengeräten, du findest genug Infos im Forum.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 11:16 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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saarfranzose hat geschrieben:
willkommen Martin,

du machst das Radio ca. 8 Jahre älter als es ist.....

hier die Schaltung:

Grundig 98



Hallo Jupp,

nun bin ich etwas verwirrt und führe es ausnahmsweise mal nicht auf mein Alter zurück :mrgreen: .
Meinte er nicht den Grundig 85 :?: , also den hier:
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... et_85.html

@Martin:
zu den Röhrensockeln: Diese sind meist oydiert, daher kommen die "Wackler" beim Bewegen der Röhre. Zudem wurde oft mäßiges Material verbaut, das nicht für eine Nutzungsdauer von 50 Jahren vorgesehen war. Meist reicht Reinigung, manche Kontakte in den Fassungen sind aber tatsächlich erlahmt, so dass dann wirklich nur noch der Austausch hilft.

k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 11:29 
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Registriert: Mi Feb 09, 2011 8:45
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Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Schaltpläne!

Aber bist Du Dir sicher, dass das Radio aus den 60ern stammt? Denn ich habe dieses und in dem Link steht eben 56/57.
Was mich bei dem Schaltplan etwas stutzig macht ist, dass ich zwar die UKW-Röhre ECC85 drin habe, aber die beiden anderen Röhren sind eine EBF59 (anstatt einer EAF801) und eine ECL82 anstatt einer ECL86. Ist die Beschaltung der einzelnen Bauteile denn dann gleich und auch die Werte der Kondensatoren?
Wegen des Brummens, ich hatte sowieso vor auch die Röhren zu tauschen, denn es gibt sie ja noch und das auch zu vertretbaren Preisen. Der Tipp mit dem Nachlöten ist eine gute Idee!
Das Radio ist zwar täglich im Einsatz, aber bevor es in meinen Besitz kam, ist es eben sehr lange unbenutzt rumgestanden. Bevor ich es dann in Betrieb nahm, das ist etwa ein Jahr her, habe ich es vorher gründlich gereinigt und auch das Innenleben von Staub befreit. Und das so sanft wie möglich. Also nicht einfach mit Drückluft ausgeblasen, sondern erst mit einem sehr weichen Pinsel sanft den Staub entfernt. Dann ging es eben einwandfrei.
Bezüglich der Kondensatoren. Ich weiß eben nicht wie gut diese noch sind und da im Kondensatorartikel eben auch diese blauen Grundig-Wima-Bonbons als problematisch beschrieben sind, wollte ich diese austauschen. Auf alle Fälle ist es schön zu wissen, dass ich da nicht lange rumbasteln muss und kann entsprechende Werte für die Austauschkondensatoren leicht finden :D
Die Gefahren, die von Röhrengeräten ausgehen können sind mir zum Glück bewusst! Ich bin in einem Elektrogeschäft aufgewachsen und mein Großvater hatte Röhrengeräte (sowohl Fernseher, als auch Radios) oft repariert. Hochspannungsröhren bei Fernsehgeräten habe ich früher auch schon öfter getauscht. Von daher kann ich die Gefahren gut abschätzen. Dass man nicht unter Spannung arbeiten soll, versteht sich ja eigentlich von selbst. Nichtsdestotrotz werde ich aber Sicherheitsratschläge aus diesem Forum berücksichtigen, denn das tiefe Eintauchen in die Materie Röhrengeräte ist doch etwas Neuland für mich und da kann jede Hilfestellung und jeder Ratschlag nur zu einem besseren und v.a. sichererem Arbeitsergebniss führen :D

@ Klaus:
Genau diesen Typ 85 habe ich! Aber den Novalsockel werde ich mir auch nochmal genauer anschauen. Ansonsten wird er halt getauscht. Weißt Du ob man den Schaltplan des Typ 98 auch für den Typ 85 verwenden kann?

Viele Grüße,
Martin


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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 11:31 
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Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
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sorry ich hab mich wirklich verlesen .. richtiger Plan kommt gleich

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Gruß,
Jupp
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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 11:45 
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so der passt besser. Es hat bei mir etwas mit Konzentration zu tun, es schwirren viele Leute um mich rum und alle paar Minuten werde ich aus meinen Gedanken gerissen...

Grundig_85.zip

jetzt passt auch das Baujahr. Die blauen Wimas müssen unbedingt alle raus, ganz klarer Fall.

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Jupp
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BeitragVerfasst: Mi Feb 09, 2011 12:12 
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Beiträge: 7
Vielen, vielen Dank :danke:

Zitat:
es schwirren viele Leute um mich rum und alle paar Minuten werde ich aus meinen Gedanken gerissen...

Und dann komme auch ich noch und habe Fragen :mrgreen:
Gut zu wissen, das mit den blauen Wimas. Dann werde ich mal eine Bestandsaufnahme machen und dann die entsprechenden Bauteile mir zulegen. Über den Erfolg werde ich selbstverständlich hier berichten :!:

Ein Tipp: Lass' Dich nicht stressen! Spaß soll ja nicht in Arbeit ausarten :wink: Wenn jemand etwas will und es nicht gleich bekommen kann, dann muss er halt warten! So geht's mir auf der Arbeit auch öfter und seit ich das beherzige, läuft vieles runder :wink:

Nochmals danke und viele Grüße,
Martin


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BeitragVerfasst: Do Feb 10, 2011 8:57 
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Registriert: Mi Feb 09, 2011 8:45
Beiträge: 7
Guten morgen,

ja, ich weiß, ich schon wieder :oops:
Ich hab gestern abend mal den Schaltplan studiert und nach entsprechenden Kondensatoren gesucht. Soweit so gut. Aber bei einem Kondensator bräuchte ich euere Hilfe.
Soweit ich das sehe, ist laut Plan im Steuergitterkreis der ECC85 ein Papierkondensator (C49) mit einer Spannungsfestigkeit von 125V und einer Kapazität von 4pF eingebaut. Da ich die Papierkondensatoren generell gerne tauschen möchte nun meine Frage. Ich habe Folienkondensatoren gefunden mit 3,3pF und 4,7pF. Jeweils mit einer Spannungsfestigkeit von 250V. Welchen nehmen? Beide sind 0,7pF vom Ursprungswert entfernt. Oder wäre es eine Alternative hier einen Kerko einzubauen? Da hätte ich einen mit 3,9pF und 500V gefunden. Der läge halt näher am Ursprungswert.
Oder habt ihr einen Alternativvorschlag?
Mir geht es v.a. darum, dass nicht in irgendeiner Weise die Röhre und somit auch der Empfang negativ beeinflusst wird.
Vielen Dank schon mal und viele Grüße,

Martin


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BeitragVerfasst: Do Feb 10, 2011 9:10 
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Registriert: Do Apr 22, 2010 18:33
Beiträge: 472
Wohnort: Lemgo
Moin,

C49 dürfte eigentlich kein Papiertyp sein, so kleine Kapazitäten gab es
meines Wissens nicht als Papiertyp. Den brauchst du nicht zu ersetzen,
außer er ist wirklich nachweislich defekt, dann aber in jedem Fall durch den Keramiktyp ersetzen.

Gruss
Frank


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BeitragVerfasst: Do Feb 10, 2011 9:18 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9926
Wohnort: östliches Niedersachsen
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Du solltest von diesem Kondensator, wie auch von allen anderen im pF-Bereich, aus folgenden Gründen unbedingt die Finger lassen:

Erstens sind das keine Papierkondensatoren, die wegen mit der Zeit schlecht gewordener Isolation ausgewechselt werden sollten, sondern entweder Keramik- oder Styroflexkondensatoren. Diese sind so gut wie nie defekt (außer, sie wurden mechanisch beschädigt).

Zweitens sitzt dieser Kondensator in einem Schwingkreis, der eine Frequenz bestimmt (in diesem Fall die Durchlassfrequenz der UKW-Vorstufe). Wenn Du ihn austauschst, musst Du aufgrund der immer vorhandenen Toleranzen einen Abgleich machen.

Gleiches gilt mindestens für die Kondensatoren C8 bis C13, C15, C16, C17, C19 bis C26, C30 und wahrscheinlich einige weitere, die ich auf die Schnelle übersehen habe.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Feb 10, 2011 10:23 
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Registriert: Mi Feb 09, 2011 8:45
Beiträge: 7
Ok, wenn man von den Kondensatoren im pF-Bereich die Finger lassen sollte, dann gut.
Mich hat's nur gewundert, denn laut Schaltplan sind folgende Kondensatoren wirklich als Papierkondensatoren angegeben:
C1 4,7nF (500V~)
C2 4,7nF (125V=)
C3 2,2nF (500V=)
C4 10nF (125V=)
C6 68nF (125V=)
C24 150pF (125V=)
C44 10nF (500V=)
C49 4pF (125V=)
C50 6,8nF (125V=)
C51 2,2nF (500V=)

Elkos:
C28, C40, C41 und C42.

Der Rest sind Styroflex- und Keramikkondensatoren. Wenn ich also Deine Liste anschaue
Zitat:
C8 bis C13, C15, C16, C17, C19 bis C26, C30
dann sind wir ja gar nicht so weit auseinander :D
Genau Dein Einwand mit dem Schwingkreis ist genau das, was ich mir auch gedacht habe.


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 Betreff des Beitrags: Neues von der Reparatur
BeitragVerfasst: Mi Mär 09, 2011 16:58 
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Registriert: Mi Feb 09, 2011 8:45
Beiträge: 7
Hallo,

jetzt wollte ich euch doch mal berichten, was aus der Reparatur geworden ist.
Nachdem ich alle verdächtigen Kondensatoren getauscht habe (der Doppel-Becherelko ist zwar noch eingebaut, aber stillgelegt und an der Unterseite befinden sich jetzt zwei neue Elkos), spielt das Radio einwandfrei. Auch habe ich vorsorglich die Röhren getauscht, aber natürlich die alten behalten. Die sind frisch geputzt und sicher und trocken eingelagert. :D
Als Ersatz für die ECC85 ist jetzt eine russische Röhre des Typs 6N1P drin und anstatt der ECL82 ebenfalls eine russische Variante des Typs 6F3P. Nur die EBF89 ist noch eine EBF89 (allerdings jetzt aus England). Das ganze funktioniert einwandfrei.
Nachdem ich das Radio auch geputzt habe, also neben dem Gehäuse außen natürlich auch das Chassis, möchte ich euch ein Bild davon nicht vorenthalten. Die Knöpfe waren übrigens zur Reiningung in der Spülmaschine. Anschließend habe ich die Zierringe mit Sidolin und Nevr Dull poliert. Die sehen aus wie neu!
Bild vom Radio:
Bild

Allerdings habe ich bei der Reinigung des Chassis' einen komischen Draht unter dem Drehkondensator bemerkt, den ich nicht zuordnen kann. Er ist auch nirgends verbunden. Ich habe ihn dann mal testweise an die Chassis-Masse gelegt und das Radio spielte immer noch. Nur die Lautstärke war nun geringer und eine gewisse Empfangsempfindlichkeit feststellbar. Wenn ich dem radio näher gekommen bin, dann hat sich der Empfang verschlechtert. Wenn der Draht nirgends angeschlossen ist, dann ist die Lautstärke höher, aber eine gewisse Brummneigung im Ton vorhanden. Weiß jemand von euch, wofür dieser Draht ist? Unterhalb des Drehkondensators ist das HF-Teil versschlossen und ich habe es auch bisher nicht geöffnet. Von daher kann ich momentan auch nicht sagen, woch im Schaltplan ich den Draht zuordnen muss.
Zum besseren Verständnis, welchen Draht ich meine, habe ich zwei Bilder in verschiedenen Ansichten gemacht und den Draht per Pfeil gekennzeichnet.
Bild 1:
Bild

Bild 2:
Bild

Ich habe keine Ahnung wo der Draht hingehört! Weiß jemand von euch Rat? Irgendeine Funktion wird er ja haben. Nur so zum Spaß wird Grundig doch keine losen Drähte verbaut haben :!: :?:
Bin gespannt, was ihr dazu meint :)

Viele Grüße,
Martin


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BeitragVerfasst: Do Mär 10, 2011 15:41 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

Zitat:
Weiß jemand von euch, wofür dieser Draht ist?
Zitat:
Ich habe keine Ahnung wo der Draht hingehört! Weiß jemand von euch Rat? Irgendeine Funktion wird er ja haben. Nur so zum Spaß wird Grundig doch keine losen Drähte verbaut haben.


Diese Frage habe ich auch schon mal gestellt gehabt.
Der ehemalige Chefentwickler von Grundig (Johann, 'Radiowerkstatt') teilte mir dann mit, daß dies ein Abgleichpunkt sei. Da haben die Techniker ein Meßgerät angeschlossen, um das UKW-Teil in geschlossenem Zustand abgleichen zu können.

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Do Mär 10, 2011 16:05 
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Registriert: Mi Feb 09, 2011 8:45
Beiträge: 7
Hallo Rocco,

Zitat:
Der ehemalige Chefentwickler von Grundig (Johann, 'Radiowerkstatt') teilte mir dann mit, daß dies ein Abgleichpunkt sei. Da haben die Techniker ein Meßgerät angeschlossen, um das UKW-Teil in geschlossenem Zustand abgleichen zu können.

Ah, ok. Heißt also, der Draht bleibt so lose und sollte also nirgendwohin eine Verbindung haben. Na das ist doch mal gut zu wissen :D
War mir ehrlich gesagt auch schleierhaft, denn ich hatte nirgendwo eine Verbindung gefunden, wo der Draht hinführen sollte. War halt im ersten Moment nur sehr komisch :?

Vielen Dank nochmal!

Viele Grüße,
Martin


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